a3 - Professionelle Beziehungen gestalten
FaBe, allgemeine Berufskunde
FaBe, allgemeine Berufskunde
Kartei Details
Karten | 12 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 22.10.2025 / 22.10.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/cards/20251022_a3_professionelle_beziehungen_gestalten
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Was unterscheidet professionelle Beziehungen von privaten? Zähle mindestens 4 Merkmale professioneller Beziehungen auf.
- Eine berufliche Beziehung ist nicht gewählt.
- Die Beziehung wird von der Berufsperson bewusst gestaltet.
- Die Beziehung dient einem bestimmten Zweck und nicht persönlichen Wünschen und Interessen.
- In beruflichen Beziehungen gibt es Abhängigkeiten.
- Die Beziehung hat einen durch den Zweck festgelegten Rahmen und soll nicht in den Privatbereich hineingehen.
- Die Beziehung ist zeitlich begrenzt.
Welches sind die drei Phasen einer professionellen Beziehung?
- Beziehungsaufbau
- Auseinandersetzung mit dem gemeinsamen Thema (Gestaltung des Alltags, Förderplanung od. Ähnliches)
- Auflösung
Ist die Beziehung zwischen dir und den betreuten Personen symmetrisch oder asymmetrisch?
Sie ist immer asymmetrisch.
Was solltest du als FaBe bei der Beziehungsgestaltung in Bezug auf die Balance zwischen Nähe und Distanz besonders beachten? Erläutere einige Aspekte zu diesem Thema.
- Die Abhängigkeit der betreuten Person von der/dem FaBe soll so gering wie möglich gehalten werden.
- Man sollte sich der betreuten Person so behutsam wie möglich näheren (psychisch und physisch), sensibel auf die Grenzen der Person achten und entsprechend diese Grenzen auch respektieren, gerade weil man bei der Betreuungsarbeit auch immer wieder den Intimbreich der betreuten Person "betritt".
- Man sollte immer daran denken, dass man der betreuten Person durch das Arbeitsverhältnis verpflichtet ist.
- Man sollte der betreuten Person gegenüber zurückhaltend sein in Bezug auf Mitteilungen über das private Leben.
- Gewalt hat - in welcher Form auch immer - keinen Platz in der Betreuungsbeziehung.
Beschreibe kurz das Menschenbild von C. Rogers.
Rogers geht davon aus, dass der Mensch danach strebt, eine gesunde und selbstbestimmte Persönlichkeit zu entwickeln. Wenn er nicht zu sehr in seinem Selbstverwirklichungsstreben eingeschränkt wird und seinem Wesen gemäss handeln kann, ist er ein positives und soziales Wesen, dem man vertrauen kann. Allerdings sieht Rogers auch die irrationalen und zerstörerischen Kräfte im Menschen, er hält auch nicht den Menschen als solchen für gut, sondern ist überzeugt, dass er in einem entsprechenden Klima dazu neigt, sich positiv zu entwickeln.
Was sind nach Rogers die drei wesentlichen Haltungen, die man in einer beruflichen Beziehung einer Person gegenüber haben sollte?
- Echtheit und Interesse = Kongruenz
- ungeschuldete Liebe, Anerkennung, Wertschätzunge = Akzeptanz
- einfühlendes Verstehen = Empathie
Wie heisst der Therapieansatz von C. Rogers?
personenzentrierte Haltung / personenzentrierter Ansatz
Nenne einige Richtlinien von Marlies Pörtner, um die personenzentrierte Haltung im Betreuungsalltag umzusetzen.
- Zuhören
- Ernstnehmen
- von der Normalsituation ausgehen
- beim Naheliegenden bleiben
- Erfahrungen ermöglichen und auf das Erleben eingehen
- Ermutigen
- nicht ständig auf das Symptom schauen
- überschaubare Wahlmöglichkeiten geben
- Stützen für selbständiges Handeln anbieten
- klar informieren
- konkret bleiben
- die Sprache des Gegenübers finden
- den eigenen Anteil erkennen
Definiere "Macht".
Nach Max Weber (deutscher Soziologe, 1864 – 1920) ist Macht „jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht.“
Zähle mögliche Quellen der Macht auf (also was gibt einem Menschen Macht)?
Besitz, Herkunft, Mehrheit, Wissen, Gefühle, Funktion, Beziehungen, Überzeugung
Was versteht man unter Machtmissbrauch?
Machtmissbrauch bedeutet, dass jemand seine Macht einsetzt, um eigene Vorteile zu erreichen oder um jemandem zu schaden.
Was passiert, wenn jemand seine Macht missbraucht?
- Die Integrität der anderen Person wird verletzt, denn es wird psychische oder physische Gewalt eingesetzt.
- Eventuell bestehende Vertrauensverhältnisse werden zerstört.
- Der Aufbau einer Betreuungsbeziehung wird verunmöglicht.