Frakturen Erwachsene

NDS Notfall -Fachmodul 2

NDS Notfall -Fachmodul 2


Kartei Details

Karten 21
Sprache Deutsch
Kategorie Pflege
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 20.10.2025 / 20.10.2025
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Erkläre die Knochenentwicklung

  • Knorpel-Anlage
  • Primäres Ossifikationszentrum > Entstehung von Wachstumsknorpel
  • Modellierung des Knochens und Bildung vdes Knochenmark-Kanals
  • Längswachstum erfolgt nur in den Epiphysen
  • Wenn die Epiphysenfuge geschlossen ist, kann der Knochen nicht mehr in die Länge wachsen

Welche Bedeutung hat die Epiphysenfuge im Zusammenhang mit kindlichen Frakturen?

  • Sie können das Knochenwachstum beeinträchtigen
  • Wachstum des Knochens  > Korrekturpotenzial
  • Pfuffer gegen axiales Trauma
  • Eher Epiphysenlösung (Beschädigung der Epiphysenfuge oder vollständige Ablösung der Epiphyse)

Welche Besonderheiten sind bei Frakturen im Kindesalter zu berücksichtigen?

  • Werden meist konservativ und ambulant behandelt
  • Gewisse Dislokationen je nach Alter und Lokalisation sind tolerabel
  • Frakturheilung kann Knochenwachstum hemmen oder stimulieren
  • An Kindesmisshandlung denken

Erkläre die Grünholz-Fraktur

Durch die höhere Elastizität des kindlichen Knochens, kommt es zuerst zu einer Biegung des Knochens. Wird die Kraft zu gross, bricht zuerst die nach aussen gewölbte Knochenrinde (Kortikalis). Die Gegenseite wird nur plastisch deformiert. Der Periost (Knochenhaut) bleibt erhalten.

Nenne die wichtigsten Einteilungen von kindlichen Frakturen

  • Einteilung nach Weichteilschaden (geschlossen oder offen)
  • Einteilung nach Frakturverlauf (Quer-, Längs, Schräg-Fraktur, Grünholzfraktur, Splitterfraktur, usw.)
  • Eintelung nach Verschiebungsgrad (disloziert oder undisloziert)
  • Einteilung nach Dislokation (Achsenfehlstellung, Querverschiebung, Rotationsfehlstellung)
  • Eintelung nach Salter-Harris bei Gelenksnahen Frakturen
  • Einteilung nach Ursache (traumaitsch, pathologisch, Ermüdungsfraktur)

Erkläre die Einteilung nach Salter-Harris

Einteilung nach 5 Graden der Epiphysenverletzung

Grad I:  Epiphysiolyse ohne Begleitfraktur

Grad II: Partielle Epiphysiolyse mit Absprengung eines Elements (häufigster Typ)

Grad III: Partielle Epiphysiolyse mit Epiphyenfraktur

Grad IV: Fraktur durch Epi- und Metaphyse

Grad V: Kompressionsfraktur mit sichtbarer axialer Stauchung der Epiphysenfuge (Stauchungsfraktur)

Welche Besonderheiten in der Therapie bei kindlichen Frakturen gibt es?

Meist ambulant und konservativ

Schwellung: Gips immer auf Druckstellen und Verletzungen kontrollieren, Schmerzen beachtung schenken

 

Nach welchen Kriterien kann man eine geschlossene von einer offenen Fraktur unterscheiden?

Klassifikation nach Tschwerne und Oestern

Grad 0: Fehlende oder unbedeutende Weichteilverletzung

Grad I: Oberflächliche Schürfung oder Kontusion durch Fragmentdruck von innen

Grad II: Tief kontaminierte Schürfung sowie Haut- oder Muskelkontusion

Grad III: Ausgedehnte Hautkontusion, Quetschung oder Zerstörung der Muskultur, Kompartement-Syndrom, Ablederung der Haut

Wie sieht die Erstversorgung einer Fraktur aus?

  • Wunde mit Ringer/NaCl reinigen und spülen (nach Reposition nochmals Reinigen)
  • Fotodokumentation mit Massband (kein mehrmaliges Abdecken der Wunde)
  • Steril abdecken
  • Ruhigstellung
  • DMS Kontrolle 
  • PVK für Analgesie, ggf. antibiotische Abschmirmung
  • Ggf. Tetanus-Prophylaxe
  • Röntgen
  • Gips oder OP (Fixateur oder definitive Versorgung

 

Wie sieht die Erstversorgung einer Fraktur aus?

  • Inspektion (Luxation, Schwellung, Fehlstellung, Deformitäten?)
  • Palpation (DMS, Krepitationen, Temperaturdifferenz?) > DMS vor und nach einer Reposition
  • Schmuck entfernen
  • Ruhigstellung
  • Hochlagerung und kurzzeitges Kühlen
  • Wunden: Reinigen, steril abdecken, Tetanus- und Antibiotika-Prophylaxe

Was sind alles Frakturzeichen (Symptome)?

Sichere Frakturzeichen

  • Abnorme Fehlstellung
  • Sichtbare Knochenfragmente
  • Krepitationen
  • Abnorme Beweglichkeit

Unsichere Frakturzeichen

  • Schwellung, Konturdeformität
  • Freiliegender Knochen
  • Schmerz
  • Funktionseinschränkung

Wie sieht die Diagnostik bei einer Fraktur aus?

  • Anamnese
  • Inspektion
  • Neurologie (DMS)
  • Druchblutung (DMS)
  • Röntgen, ggf. CT
  • ggf. Labor (Gerinnung, Hb)

Welche konservativen oder operativen Therapien gibt es?

Konservativ

  • Reposition
  • Gipsverband
  • Ruhigstellung mit Orthesen (Orthogilet bei Humerusfrakturen

 

Operativ

  • Prothesen
  • Nagel, Platten, Schrauben
  • Fixateur extern

Was sind die Schwerpunkte in der Erstversorung einer Humerusfraktur?

  • Analgesie
  • DMS-Kontrolle
  • Ringe entfernen
  • Ortho-Gilet
  • Labor und PVK bei operativer Versorgung

Was sind die Schwerpunkte in der Erstversorung einer Vorderarm-Fraktur?

  • Ringe entfernen
  • Ruhigstellung
  • Analgesie
  • Külung
  • Hochlagern
  • DMS überprüfen

Was sind die Schwerpunkte in der Erstversorung einer Femur-Fraktur?

  • Rasche Inspektion und Untersuchung
  • PVK für Labor und Analgesie
  • Lagerung in Schaumstoffschiene (gerolltes Tuch unterlegen)
  • DMS-Kontrolle
  • SAMPLER
  • Zügige Diagnostik

Was sind die Schwerpunkte in der Erstversorung einer OSG-Fraktur?

  • Analgesie
  • Hochlagern, Kühlen
  • DMS-Kontrolle
  • Luxationen: Sofortige Reposition (noch vor Diagnostik)

Was sind die Schwerpunkte in der Erstversorung einer Beckenfraktur?

  • Prüfung der Stabilität: Nur einmal und obsolet bei instabilen Patienten
  • Kein Lösen des Beckengurtes, wenn präklinisch schon vorhanden
  • Instabile Patienten: Sofort Beckengurt und OP
  • Stabile Patienten: Beckengurt und Radiologie
  • Aktiv nach Begleitverletzungen suchen
  • Blutungen rektal oder genital?
  • DMS

Kreislaufüberwachung

PVK grosslumig für Volumenmanagement, ggf. Transfusionen

Labor mit Typ&Screen

DK-Einlage

Was sind die Schwerpunkte in der Erstversorung einer Schulter-Luxataion?

  • PVK für Analgesie
  • Analgosedation für Reposition (Dormicum, Ketamin, Lachgas)
  • Halbsitzende Positionierung
  • Arm unterpolstern
  • Kontrolle DMS vor und nach Reposition
  • Ortho-Gilet oder Gilchristverband

Was sind die häufigsten Komplikationen bei einer Fraktur?

  • Kompartement-Syndrom
  • Versteifung von Gelenken
  • Muskelathrophie
  • Kontrakturen
  • Thrombose
  • Dekubitus
  • Pneumonie

Erkläre die Klassifikation nach Mason bei einer Radius-Köpfchen-Fraktur

Klassifikation nach Mason

Typ I: Einfache Fraktur (nicht disloziert, Dislokation < 2mm)

Typ II: Einfache Fraktur (disloziert, Dislokation >2mm)

Typ III: Trümmerbruch (Mehrfragmentäre Fraktur)

Typ IV: Radius-Fraktur mit Ellenbogen-Luxation

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