Rechnungswesen
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Kartei Details
Karten | 7 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Berufskunde |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 14.10.2025 / 14.10.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/cards/20251014_rechnungswesen
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Bilanz & GuV-Rechnung
Erklären Sie was eine Bilanz ist und was sich hinter der GuV-Rechnung verbirgt!
Bilanz
Die Bilanz ist die Gegenüberstellung von Vermögen, also der Mittelverwendung (Aktivseite) und der Mittelherkunft, die dieses Vermögen finanziert (Passivseite). Die Bilanz gibt also an, wie hoch das Vermögen eines Unternehmens, an einem Stichtag ist (Fuhrpark, Maschinen, Immobilien, ... ) und wie dieses finanziert ist (Eigenkapital, Fremdkapital).
[Bilanz ist eine Zeitpunkt-Betrachtung. Wie hoch ist das Vermögen/Schulden zu einem bestimmten Stichtag]
GuV
Die GuV-Rechnung stellt die Erträge und Aufwendungen eines Unternehmens innerhalb einer Periode dar und endet mit dem Gewinn bzw. dem Verlust.
[GuV ist eine Zeitraum-Betrachtung. Wie viel Gewinn haben wir im Laufe einer Periode erwirtschaftet]
Break-Even-Analyse - Unsere Pizzeria möchte einen Stand beim Oktoberfest 2030 betreiben und geht davon aus, dass 15.000 Pizzen verkauft werden.
Am Ende erhalten wir folgende GuV: siehe Bild
Aufgaben:
1. Wie hoch ist die Break-Even-Menge?
2. Wie viele Pizzen müssen für ein Betriebsergebnis von 70.000 € verkauft werden?
3. Wenn die variablen Kosten um 12 % steigen, wie stark müssen die Preise erhöht werden, um mit 10.000 Pizzen das gleiche Betriebsergebnis wie bei Aufgabe 2 zu erzielen?
Lösung 1 - siehe Bild
- Zuerst bestimmen wir die fixen und die variablen Kosten!
- Dann ermitteln wir den Preis und die variablen Kosten pro Pizza, um die Break Even Menge zu bestimmen!
\(Preis = {150.000\over 15.000}= 10 \) => Eine Pizza kostet 10 Euro
\(Kvar = {47.500\over 15.000}=3,17\) => Jede Pizza hat 3,17 € variable Kosten
\(BE-Menge = {10.000\over 10-3,17} = 1.464,13\) Ab 1.465 Pizzen sind wir Break-Even
Lösung 2
Preis * Menge - Kfix - Kvar = Betriebsergebnis, also gilt:
10 * x - 10.000 - 3,17 * x = 70.000 €
6,83x = 80.000 € / 6,83
x = 11.713,0307
=> Mit 11.714 Pizzen erreichen wir also ca. ein Betriebsergebnis von 70.000 €! Genauer gesagt müssen mindestens 11.714 Pizzen verkauft werden.
Lösung 3
Preis * Menge - Kfix - Kvar = Betriebsergebnis, also gilt:
Wenn die variablen Kosten um 12 % steigen, bedeutet das, dass die variablen Kosten um 0,12 * 3,17 = 0,3804 , also 0,38 € steigen.
Die variablen Kosten betragen also 3,55 €!
X * 10.000 - 10.000 € - 3,55 € * 10.000 = 70.000 €
X * 10.000 - 10.000 € - 35.500€ = 70.000 € /+45.500
X *10.000 = 115.500 € /10.000
X = 11,55 €
Kontrolle:
10.000 * 11,55 - 10.000 - 10.000 * 3,55 = 70.000 €
=> Vorher hat eine Pizza 10 Euro gekostet, jetzt kostet sie 11,55 Euro. Wir haben eine Preissteigerung von 1,55 Euro
Wagniskostenzuschlag
Durch Diebstahl, Schwund und Verderb hat unser Protein-Onlineshop 2018 Lagerausfälle in Höhe von 50.000 € gehabt. Der Wert der Waren im Lager betrug 5.000.000 €.
Wie hoch soll der Wagniskostenzuschlag für die Bestände in der Kalkulation für 2019 ausfallen?
\({50.000\over 5.000.000} *100 = 0,01 * 100 = 1\)
... bedeutet, dass 1% des Warenwertes „verschwindet“ und wir sollten dementsprechend 1% Wagniskostenzuschlag auf die Kalkulation für 2019 erheben.
Differenzquotientenverfahren - In unserer Pizzeria fallen folgende Gemeinkosten an:
- Oktober
- Gehalt 15.000 €
- Arbeitsstunden (Std.) 200
- November
- Gehalt 22.500 €
- Arbeitsstunden (Std.) 600
Ermitteln Sie die Fixkosten und die variablen Kosten pro Stück!
\({K2-K1\over X2-X1} = {22.500-15.000\over 600-200} = {7.500\over 400} = 18,75 € pro Stunde\)
Nun müssen wir nur die variablen Kosten von den gesamten Kosten eines Monats abziehen, um die fixen Kosten zu erhalten:
Kfix = 15.000 - 200 * 18,75 = 11.250 €
Die variablen Kosten pro Stunde betragen 18,75 €.
Die fixen Kosten betragen 11.250 €.
Kontrolle:
600*18,75=11.250 variable Kosten
Da wir gerade 11.250 € an fixen Kosten berechnet haben und die Gemeinkosten für November bei 22.500 € lagen, ist unsere Rechnung richtig!
Häufig wird das Differenzenquotientenverfahren in der Klausur abgefragt!
Gegeben sind dann z.B. die Gesamtkosten und die Stückzahl für ein Produkt in zwei Monaten und es soll berechnet werden wie hoch die variablen und fixen Kosten sind
GoB - Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung
Die Buchführung eines Unternehmens muss so umgesetzt werden, das sich ein sachverständiger Dritter in angemessener Zeit einen Überblick über die Lage des Unternehmens verschaffen kann. Damit das gewährleistet werden kann, haben sich die GoB herausgebildet
1. Klarheit & Übersichtlichkeit
- Sachverständiger Dritter muss sie schnell verstehen können
- Stornobuchungen statt löschen falscher Buchungen
2. Richtigkeit & Willkürfreiheit
- Keine Veränderungen von Geschehnissen
- Wenn geschätzt werden muss dann nachvollziehbar und objektiv (frei von Willkür)
- Buchungen müssen Fortlaufend und natürlich richtig sein
3. Vollständigkeit
- Schulden, Vermögen und Wertänderungen sind vollständig zu erfassen
4. Vorsichtsprinzip
- Im Zweifel Vermögen niedriger und Schulden höher ansetzen
5. Kontinuität
- Bewertungsmethoden dürfen nicht geändert werden (damit Vergleichbarkeit zwischen Jahren/Zeiträumen gegeben ist)
6. Abgrenzung
- Erträge, Aufwendungen und Geschäftsvorfälle den Perioden zuordnen zu denen sie gehören
7. Aufbewahrungsfrist (10 Jahre)
- Seit 1.1.2025 müssen Unternehmen Buchungsbelege (z.B. Rechnungen, Quittungen ...) nur noch 8 statt bisher 10 Jahre aufbewahren.
10 Jahre gelten dennoch weiter für Jahresabschlüsse, Bilanzen, ...
8. Belegprinzip
- Keine Buchung ohne Beleg
Grundsätze der Bewertung und Bilanzierung
Bilanzidentität
Die Schlussbilanz des letzten ist die Eröffnungsbilanz des neuen Jahres
Unternehmensfortführung/Going-Concern
Die Annahme, dass der Betrieb weitergeführt wird
Einzelbewertung
Bilanzpositionen werden einzeln bewertet, mit Ausnahme von Werkstoffen
Stichtagsprinzip
Es gilt nur der Wert am Bilanzstichtag, meist 31. Dezember
Vorsichtsprinzip (Vermögen so niedrig und
Schulden so hoch wie möglich bewerten, Niederst
& Höchstwertprinzip)
www.zumfachwirt.de
6.
7.
8.
9.
Realisationsprinzip (Gewinne dürfen erst angesetzt
werden, wenn sie realisiert wurden)
Imparitätsprinzip (Nicht realisierte Verluste müssen
ausgewiesen werden und nicht realisierte Gewinne
dürfen nicht berücksichtigt werden)
Anschaffungswert-/Niederstwertprinzip*
(Vermögensgegenstände dürfen nicht höher als zu
Anschaffungskosten bewertet werden)
Wertaufhellung (Alles zum Bilanzstichtag bekannte
muss berücksichtig werden)
10. Periodenabgrenzung (Erträge und Aufwände
müssen der Periode zugerechnet werden, in der sie
anfielen)
www.zumfachwirt.de
* 6., 7. und 8. ergeben sich aus dem
Vorsichtsprinzip.
Anlagevermögen steht dem Unternehmen langfristig
Grundsätze der Bewertung und Bilanzierung
1. Bilanzidentität
Die Schlussbilanz des letzten ist die Eröffnungsbilanz des neuen Jahres
2. Unternehmensfortführung/Going-Concern
Die Annahme, dass der Betrieb weitergeführt wird
3. Einzelbewertung
Bilanzpositionen werden einzeln bewertet, mit Ausnahme von Werkstoffen
4. Stichtagsprinzip
Es gilt nur der Wert am Bilanzstichtag, meist 31. Dezember
5. Vorsichtsprinzip
Vermögen so niedrig und Schulden so hoch wie möglich bewerten, Niederst- & Höchstwertprinzip
6. Realisationsprinzip*
Gewinne dürfen erst angesetzt werden, wenn sie realisiert wurden
7. Imparitätsprinzip*
Nicht realisierte Verluste müssen ausgewiesen werden und nicht realisierte Gewinne dürfen nicht berücksichtigt werden
8. Anschaffungswert-/Niederstwertprinzip*
Vermögensgegenstände dürfen nicht höher als zu Anschaffungskosten bewertet werden
9. Wertaufhellung
Alles zum Bilanzstichtag bekannte muss berücksichtig werden
10. Periodenabgrenzung
Erträge und Aufwände müssen der Periode zugerechnet werden, in der sie anfielen
* 6., 7. und 8. ergeben sich aus dem
Vorsichtsprinzip.
Anlagevermögen steht dem Unternehmen langfristig