Bergmedizin

Wanderleiter Prüfung

Wanderleiter Prüfung


Fichier Détails

Cartes-fiches 19
Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Autres
Crée / Actualisé 27.09.2025 / 28.09.2025
Lien de web
https://card2brain.ch/cards/20250927_bergmedizin
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20250927_bergmedizin/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Verletzungen des Bewegungsapparates (Unfall)

Symptome?

 

Symptome bei Knochenbrüchen / Prellungen / Muskelverletzungen:

  • Schmerzen an der verletzten Stelle
  • Schwellung und Bluterguss
  • Bewegungseinschränkung
  • Deformität (bei Brüchen oder Verrenkungen)
  • Blutung bei offenen Wunden
  • Empfindlichkeit bei Berührung

Erstmassnahmen bei Knochenbrüchen und Lagerung?

  • Ruhe bewahren und den Betroffenen beruhigen
  • Verletzte Stelle ruhigstellen und nicht bewegen, wenn Verdacht auf Knochenbruch oder Verrenkung besteht
  • Bei starken Schmerzen: Schmerzmittel, falls vorhanden und keine Allergie
  • Bei offenen Wunden: Blutstillung mit Druckverband
  • Bei Verdacht auf Knochenbruch: Ruhigstellen mit einer Schiene oder festen Unterlage

Erstmassnahmen bei Muskel und Bänderverletzungen (PECH-Schema)

  • Pause
  • Eis (Kühlen)
  • Compression
  • Hochlagerung

Lagerung bei Knochenbrüchen oder Gelenkverletzungen?

Lagerung

  • Betroffene Stelle ruhig lagern, z. B. mit einer Schiene oder Polsterung
  • Hochlagern, um Schwellung zu verringern
  • Nicht unnötig bewegen, um weitere Verletzungen zu vermeiden

Rückenverletzungen (Unfall)

Erkennung, Symptome und Handlung?

Symptome

  • Druckschmerz über der Wirbelsäule, vorsichtig untersuchen
  • Gefühlsstörungen und/oder Lähmungen
  • Atemnot oder Atemlähmung bei hohen Halswirbelsäulenverletzungen
  • Einnässen, Stuhlabgang

 

Erstmassnahmen

  • Erkennen und 144 alarmieren
  • Unsachgemässe Transporte sind zu vermeiden
  • Bei Schmerzangabe oder bewusstlosen Patienten Halswirbelsäule fixieren mit Halsschienengriff
  • Patienten möglichst «en bloc» mit mehreren Helfern bewegen
  • Umlagerung/Transport auf Rettungsbrett oder improvisierte Bahre (Rucksacktrage) mittels Kleider-, Brücken- oder Schaufelgriff
  • Laufende Überwachung der Vitalfunktionen
  • Schutz vor Kälte/Hitze/Nässe

 

Lagerung

  • Bei Bewusstsein mit Atmung: Stabilisierung Halswirbelsäule
  • Bei Bewusstlosigkeit mit Atmung: stabile Seitenlage
  • Bei Bewusstlosigkeit ohne Atmung: Herzdruckmassage

 

Zu beachten / Merke

  • Jedes bewusstlose Unfallopfer hat möglicherweise Verletzungen an der Wirbelsäule. Rekonstruktion des Unfallmechanismus durch Befragung Patienten
  • Zusätzliche Verletzungen durch unsachgemässe Bergung vermeiden.
  • Vitalfunktionen (Atmung und Kreislauf) haben Vorrang.

 

Schlaganfall/Hirnschlag 

Symptome und Was tun?

Symptome

Können einzeln oder kombiniert vorkommen

  • Halbseitenlähmung (hängender Mundwinkel, Bein- oder Armschwäche)
  • Störung der Sprache (Wortfindungsstörung, verwaschene Sprache)
  • Sehstörungen
  • Schluckstörungen
  • Gleichgewichtsstörung, Schwindel
  • Ev. starke Kopfschmerzen

Erstmassnahmen

  • Symptome erkennen (FAST-Schema: Face, Arm, Speech,Time: hängende Gesichtshälfte, Arm- und Bein kann nicht angehoben werden, undeutliche Sprache, sofort Rettungsmassnahmen einleiten)
  • Sofort alarmieren
  • Schnellstmöglicher Transport (Rega, Ambulanz)

Lagerung

  • Die betroffene Person flach lagern
  • Bei Bewusstlosigkeit = Seitenlagerung

Zu beachten / Merke

  • Keine Medikamente geben
  • Achten, dass die Person nicht friert
  • Einengende Kleidung öffnen

Epileptischer Krampfanfall 

Symptome

  • Plötzlicher Bewusstseinsverlust
  • Muskelzuckungen, meist im Gesicht, Armen und Beinen
  • Steifheit oder rhythmische Zuckungen
  • Verwirrtheit nach dem Anfall
  • Unkontrolliertes Urin- oder Stuhlabgang (bei manchen Anfällen)

Erstmassnahmen

  • Ruhe bewahren und den Betroffenen nicht festhalten
  • Gefährliche Gegenstände entfernen
  • Kopf schützen, um Verletzungen zu vermeiden
  • Atemwege freihalten (z. B. Kopf zur Seite drehen)
  • Bei längeren Anfällen (>5 Minuten) oder mehreren Anfällen sofort Rettungsdienst rufen

 

Lagerung

  • Seitenlage,
  • Kopf leicht nach unten geneigt
  • Keine Gegenstände in den Mund stecken (Mythos)

 

Zu beachten / Merke

  • Nicht versuchen, den Anfall zu stoppen oder den Betroffenen festzuhalten
  • Nach dem Anfall Ruhephase abwarten, bis der Betroffene wieder bei Bewusstsein ist
  • Bei Unsicherheit oder längeren Anfällen Rettungsdienst rufen
  • Bei bekannten Epilepsie-Patienten: Notfallplan beachten

 

Allergische Reaktion, Insektenstich ?

Symptome

  • Lokale Rötung auf der Haut (leichte Reaktion)
  • Kopfschmerz, Unruhe (generelle Reaktion)
  • Kreislaufproblemen, Stuhl- und Urinabgang, Luftnot (ausgeprägte Allgemeinreaktion)
  • Zuschwellen der Atemwege, Schock, Bewusstseinstrübung (bedrohliche Allgemeinreaktion)
  • Atem- und Kreislaufstillstand (Extremform)

 

Erstmassnahmen

  • Erkennen und 144 alarmieren
  • Beruhigung der betroffenen Person
  • Nach Allergiepass fragen/suchen
  • Entfernung des Allergens, wenn möglich
  • Wenn vorhanden, frühe Verabreichung von Notfalltabletten oder Adrenalin-Spritze EpiPen
  • Lokal kühlen, wirkt abschwellend
  • Hochhalten gestochener Gliedmasse, verhindert Schwellung
  • Beengende Kleidung öffnen
  • Schocklagerung, wenn nötig

 

Lagerung

  • Bei Bewusstsein: bequeme Position
  • Bei Bewusstlosigkeit mit Atmung: stabile Seitenlage
  • Bei Bewusstlosigkeit ohne Atmung: Herzdruckmassage
  • Bei Schock: Schocklagerung

 

Zu beachten / Merke

Bei Allergikern kann ein Stich lebensbedrohlich sein, bei Nichtallergikern sind meist Insektenstiche im Mundbereich potenziell gefährlich. Ist eine Person nicht mehr imstande, sich diese lebenswichtige Spritze selbst zu verabreichen, ist sie auf Hilfe angewiesen.

 

Stoffwechselstörung, Unterzuckerung ?

Symptome

  • Zittern, schwitzen, Heisshunger, Blässe
  • Herzrasen, Herzklopfen
  • Übelkeit, Schwindel
  • Unruhe, erhöhte Reizbarkeit, Delirium
  • Undeutliche Sprache, Sehstörungen
  • Krampfanfälle, Verwirrtheit mit Bewusstseinseinschränkungen bis zum Koma

Erstmassnahmen

Alarmieren 144, 1414

Bei Bewusstsein: sofortige Gabe von Schokolade, Zucker oder Traubenzucker in die Wangentasche oder Verabreichung eines Süssgetränkes (solange der Patient sicher schlucken kann)

Lagerung

Wenn bewusstlos und sicher normale Atmung = Bewusstlosenlagerung

Wenn bewusstlos und keine normale Atmung = Rückenlage, Herzdruckmassage

Zu beachten / Merke

Wenn nicht klar ist, ob zu wenig (Hypoglykämie) oder zu viel Zucker (Hyperglykämie) die Bewusstseinsveränderung verursacht, sollen sofort Kohlenhydrate (Zucker) zugefügt werden.

Bei Unsicherheit, ob es sich um eine Über- oder Unterzuckerung handelt, keine Glukagon-Spritze oder -Nasenspray anwenden und kein Insulin spritzen!

Bei Überzuckerung viel trinken.

Herzinfarkt?

Symptome

  • Plötzliche, starke Brustschmerzen, oft hinter dem Brustbein, die in Arme, Rücken, Nacken, Kiefer oder Oberbauch ausstrahlen können
  • Kurzatmigkeit
  • Kalter Schweiß
  • Übelkeit oder Erbrechen
  • Engegefühl oder Druck im Brustbereich
  • Angstgefühl oder Todesangst
  • Blässe

 

Erstmassnahmen

  • Alarmieren
  • Ruhe bewahren und den Betroffenen beruhigen
  • Den Betroffenen in eine bequeme Position bringen, z. B. leicht aufrecht sitzen
  • Bei Bewusstlosigkeit: Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) durchführen, falls notwendig

 

Lagerung

  • Betroffenen in eine halbsitzende Position bringen, um die Atmung zu erleichtern
  • Kopf leicht erhöht lagern
  • Nicht den Betroffenen bewegen, wenn kein Notfall vorliegt, um weitere Schäden zu vermeiden

 

Zu beachten / Merke

  • Schnelle medizinische Behandlung ist lebenswichtig
  • Nicht selbst Medikamente ohne ärztliche Anweisung verabreichen
  • Frühzeitiges Erkennen und Handeln kann Leben retten

Asthma?

Beschreibung

Aufgrund Anschwellung der Atemwege anfallsweise Atemnot mit pfeifender Atmung während dem Ausatmen, oft wegen Allergen (Pollen, Nahrungsmittel, Medikament), starker körperlicher Anstrengung oder emotionaler Erregung.

 

Symptome

  • erhöhte oder verminderte Atemfrequenz (normal: 12-15 Atemzüge/Min.)
  • hörbare Atemgeräusche bei Ein- oder Ausatmung
  • Blauverfärbung von den Lippen
  • Unruhe, Angst, Stressreaktion z.B. Schweissausbruch, schneller Puls

 

Erstmassnahmen

  • Beruhigung der betroffenen Person
  • Evtl. 144 alarmieren
  • Entfernung des Allergens
  • Nach Allergiepass fragen/suchen
  • Asthmaspray einsetzen, falls vorhanden
  • Beengende Kleidung öffnen

 

Lagerung

  • Aufrecht sitzende Haltung (verbessert Atmung)

 

Zu beachten / Merke

Betroffene Personen wissen oft von ihrer Krankheit und haben einen Asthmaspray bei sich. Das Ablaufdatum des Sprays und die Anzahl der Dosen sind zu beachten.

 

Unterkühlung?

Beschreibung

Kälte kann zu starken körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen und Schäden führen. Faktoren, die zu Unterkühlung und Erfrierung beitragen:

Natur: Temperatur, Wind, Feuchtigkeit

Mensch: Unangemessene Bekleidung, Verletzungen, Erschöpfung, mangelnde Fitness und Erfahrung, Alkohol, Nikotin, Medikamente

Symptome

  • Abhängig vom Stadium von Muskelzittern bis kein Muskelzittern Bewusstseinsdämpfung und schliesslich Bewusstlosigkeit
  • Verminderung der Pulsfrequenz und unter ca. 30°C Gefahr eines Herzstillstandes
  • Abnahme der Atemfrequenz
  • Zunehmende Verschlechterung des Bewusstseinszustandes bis zu Bewusstlosigkeit

Massnahmen

  • aktivieren
  • wärmen
  • Herzdruckmassage

Lokale Kälteschäden: Erfrierungen. Gefährdet sind vor allem Extremitäten, Nase und Ohren

Erkennen

  • Sofort: blass, grau-weiss, gefühllos
  • Nach 1 – 3 Tagen: Blasen, Rötungen, Schwellung, Schmerzen
  • Nach 1 – 2 Wochen: schwarzes Gewebe
  • Oberflächliche Erfrierung = Gefühl nach Auftauen zurück
  • Tiefe Erfrierung = kein Gefühl nach Auftauen

 Massnahmen

  • Schutz vor weitere Abkühlung
  • Vorsichtig bewegen lassen
  • Heisse, süsse Getränke
  • Wärmebeutel/Wärmeflaschen am Rumpf
  • Unnötige Mobilisation vermeiden (drohender Bewerbungstod)
  • Streng überwachen
  • Organisierte Rettung
  • Heisse Getränke nur, wenn der Patient sicher schlucken kann

Im Gelände

  • Einengende Kleidung öffnen
  • Nasse Kleidung wechseln
  • Bewegung und trockene Massage
  • Warme Getränke
  • Nicht mit Schnee einreiben!

In der Hütte

  • Auftauen, Wasserbad (Handwarm)
  • Schmerzmittel/Entzündungshemmer
  • Steriler Verband
  • In medizinische Behandlung bringen

Zu beachten / Merke

Ein Patient, der in der Kälte zittert, ist nicht akut gefährdet. Hört der gleiche Patient in der noch immer kalten Umgebung auf besteht Lebensgefahr!

Immer zuerst Hyperthermie behandeln (1. Priorität) und dann Erfrierungen (2. Priorität).

 

Schlangenbiss (spezielle Probleme im Gebirge)

Was tun?

Beschreibung

Ein Schlangenbiss entsteht, wenn eine Schlange bei Verteidigung oder Angriff zubeißt. Giftige Schlangen können durch ihren Biss Gift in den Körper injizieren, was zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann.

 

Symptome

  • Schmerzen und Schwellung an der Bissstelle
  • Rötung und Bluterguss
  • Übelkeit, Schwindel
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Bei Giftbissen: Übelkeit, Atemnot, Herzrasen, Bewusstseinsstörungen
  • In schweren Fällen: Atemnot, Kreislaufprobleme, Bewusstlosigkeit

 

Erstmassnahmen

  • Ruhe bewahren und den Betroffenen beruhigen
  • Desinfektion der Bissstelle àFingerringe entfernen, Wunde verbinden
  • Betroffene Extremität ruhigstellen (ev. mit einer Schiene)
  • Kein Aussaugen oder Schneiden des Bisses
  • Bei Verdacht auf Giftbiss: sofort medizinische Hilfe rufen
  • Falls möglich, die Schlange beschreiben oder fotografieren (ohne sie zu fassen)

 

Lagerung

  • Bissstelle ruhig und im Gegensatz zum Hochlagern sollte die Gliedmaße unterhalb der Herzebene gelagert werden, um den Blutfluss zu verlangsamen und die Durchblutung zu verringern
  • Nicht kühlen oder mit Eis behandeln
  • Keine engen Verbände oder Schnüre anlegen

 

Zu beachten / Merke

  • Keine Medikamente gegen Schmerzen oder Antibiotika ohne ärztliche Anweisung geben
  • Bei Anzeichen einer Vergiftung (z. B. Atemnot, Bewusstseinsverlust) Herzdruckmassage
  • Der Höhepunkt einer Vergiftung tritt erst nach Stunden auf. Innerhalb von 6 Stunden ärztliche Hilfe aufsuchen.

 

Blitzschlag (spezielle Probleme im Gebirge)

Was tun?

Beschreibung

Bei Blitzschlag fliesst elektrischer Strom durch das Opfer. Durch Hitze entstehen Verletzungen und es kann auch zu Sturz oder Muskelkontraktionen kommen. Opfer können, anders als bei Stromunfällen, sofort berührt werden.

 

Symptome

  • Bewusstseinsstörungen, Bewusstlosigkeit
  • Atem- und Herzstillstand, Herzrhythmusstörungen
  • Lähmungen in Armen und Beinen
  • Äussere und innere Verbrennungen
  • Knochenbrüche durch starke Muskelkrämpfe

 

Erstmassnahmen

  • Opfer aus Gefahrenstelle bringen, Blitz kann auch 2. Mal einschlagen
  • 144 alarmieren, jedes Blitzschlagopfer muss ins Krankenhaus
  • Bei Bewusstlosigkeit mit normaler Atmung: stabile Seitenlage
  • Bei Bewusstlosigkeit ohne normale Atmung: Herzdruckmassage (guter Erfolg bei Reanimation von Blitzopfern)
  • Bei Verbrennungen: Kleider entfernen, die nicht mit Wunde verklebt sind, mit lauwarmem Wasser 20 Min. kühlen, Gürtel und Ringe entfernen

 

Lagerung

  • Bei Bewusstlosigkeit mit normaler Atmung: stabile Seitenlage
  • Bei Bewusstlosigkeit ohne normale Atmung: Rückenlage für Herzdruckmassage

 

Zu beachten / Merke

Die meisten Blitzunfälle können durch Vorbeugung vermieden werden:

  • Tourenplanung nach Wetterbericht, unterwegs Wetter laufend beobachten, im Sommer früh starten
  • Meiden exponierter Aufenthaltsorte (Grate, Gipfel, Einzelbäume, Masten), Abstand zu Gewässern halten, Metallgegenstände (Karabiner, Eispickel) weglegen
  • Abstand von 2 m zu Felswänden halten, auf Rucksack sitzen, Füsse geschlossen halten, Selbstsicherung durch Anbinden
  • geschlossener Raum aufsuchen (Haus, Auto, Höhlen, unter Felswand)

 

30-30-Regel beachten: Schutz suchen, wenn weniger als 30 Sekunden zwischen Blitz und Donner vergehen, in Sicherheit bleiben bis 30 Min. nach letztem Blitz.

 

Sonnenbrand und Schneeblindheit (spezielle Probleme im Gebirge)

Was tun?

Beschreibung

Sonnenbrand

Vorbeugen ist besser als heilen!

Sonnenschutz: Sonnencrème mindestens Schutzfaktor >30, Kopfbedeckung, Sonnenbrille

  • Um die Mittagszeit ist die stärkste Strahlung
  • Hohes Risiko im Schnee wegen Rückstrahlung
  • Intensität der Strahlung nimmt mit der Höhe zu
  • Auch bei Nebel kann ein Sonnenbrand auftreten =>Sonnenschutz!
  • Bei Blasenbildung = Verbrennung 2. Grades

Schneeblindheit

Intensive Reizung der Hornhaut und der Bindehaut durch ultraviolette Strahlen

Symptome

Sonnenbrand

  • Gerötete Haut

Schneeblindheit

  • Fremdkörpergefühl = Sand in den Augen
  • Augenschmerzen (vor allem bei Schädigung der Hornhaut)
  • Rötung der Augen (bei zusätzlicher Bindehautentzündung)
  • Ausgeprägte Lichtempfindlichkeit
  • Tränenfluss

Erstmassnahmen

Sonnenbrand

  • Kühlen
  • Steril abdecken bei Blasenbildung
  • Mehr als 15% 2. Grades = Arzt oder Spital

 

Schneeblindheit

  • Ruhig stellen in dunkler Umgebung
  • Kühlen mit feuchten Kompressionen
  • Feuchte Schwarzteebeutel auflegen
  • Wenn keine Besserung = Arzt oder Spital

Zu beachten / Merke

Kluge Köpfe schützen sich!

Sonnenstich / Hitzschlag (spezielle Probleme im Gebirge)

Was tun?

Beschreibung

Sonnenstich = Hirnhautreizung durch Sonnenbestrahlung auf den ungeschützten Kopf

Hitzschlag: Wärmestauung im Körper bis über 40°C

Symptome

Sonnenstich

  • Kopfschmerzen, Schwindel, roter Kopf
  • Erbrechen, Nackensteife
  • Bewusstseinsstörung

Hitzschlag

  • Kopfschmerzen und Schwindel
  • Hohes Fieber, heisse Haut
  • Trockene, heisse Haut
  • Rascher und schwacher Puls = Schock
  • Bewusstseinsstörung, Bewusstlosigkeit

Massnahmen bei Sonnenstich und Hitzeschlag

  • In den Schatten bringen, Kleider öffnen
  • Kühlung mit Wasser oder feuchten Tüchern
  • Bei Bewusstsein = Trinken lassen

Lagerung

Oberkörper hochlagern

Zu beachten / Merke

Bei Verschlechterung => Bewusstseinsstörung = Lebensgefahr rascher Transport

Was ist das Ampelsystem?

Ablauf bei einem Notfall?

 

Hier sind einfache Schritte, die du als Laie bei einem Bergunfall befolgen solltest:

  1. Ruhe bewahren – Atme tief durch und verschaffe dir einen Überblick.
  2. Eigene Sicherheit prüfen – Bist du selbst in Gefahr? Dann bring dich zuerst in Sicherheit.
  3. Notruf absetzen – Wähle 1414 für die Rega, 144 für den Notfall oder die 112 international oder schlechter verbindung. Gib Ort, Anzahl der Verletzten und Zustand durch.
  4. Verletzte versorgen – Wenn möglich, Erste Hilfe leisten: stabile Seitenlage, Blutungen stillen, warm halten.
  5. Kommunikation sichern – Bleibe erreichbar und halte Kontakt zur Rettung.
  6. Nicht unnötig bewegen – Verletzte nur bewegen, wenn Lebensgefahr besteht.
  7. Sichtbarkeit erhöhen – Nutze auffällige Kleidung, Licht oder Geräusche, um Rettungskräfte zu leiten.

Merke: Eigenschutz geht immer vor Fremdschutz. Du hilfst am besten, wenn du selbst sicher bleibst.

Bin ich dann beim Verletzten?

Was sind die nächsten Schritte?

  1. checken – Stelle sicher, dass du und der Verletzte nicht in Gefahr seid (Steinschlag, Absturz, Wetter).

  2. Ansprechbarkeit prüfen – Sprich die Person an: „Hallo, kannst du mich hören?“

  3. Atmung und Bewusstsein prüfen – Atmet die Person? Ist sie bei Bewusstsein?

  4. Notruf absetzen – wenn noch passiert

  5. Erste Hilfe leisten:

    • Ansprechen, beruhigen

    • Bodycheck

    • Bewusstlos, aber atmet? → stabile Seitenlage.

    • Keine Atmung? → Herzmassage beginnen (falls du dich traust).

    • Blutung? → Druckverband oder mit der Hand Druck ausüben.

    • Unterkühlung? → Mit Jacken, Rettungsdecke oder Körperwärme schützen.

  6. Nicht bewegen – Nur wenn Lebensgefahr besteht (z. B. Lawine, Feuer).

  7. Betreuen und beruhigen – Bleib bei der Person, sprich ruhig und halte sie warm.

Einfache Schritte zur ersten Hilfe

Étudier