Bergmedizin
Wanderleiter Prüfung
Wanderleiter Prüfung
Kartei Details
| Karten | 40 |
|---|---|
| Sprache | Deutsch |
| Kategorie | Medizin |
| Stufe | Andere |
| Erstellt / Aktualisiert | 27.09.2025 / 28.09.2025 |
| Weblink |
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Verletzungen des Bewegungsapparates (Unfall)
Symptome?
Symptome bei Knochenbrüchen / Prellungen / Muskelverletzungen:
- Schmerzen an der verletzten Stelle
- Schwellung und Bluterguss
- Bewegungseinschränkung
- Deformität (bei Brüchen oder Verrenkungen)
- Blutung bei offenen Wunden
- Empfindlichkeit bei Berührung
Erstmassnahmen bei Knochenbrüchen und Lagerung?
- Ruhe bewahren und den Betroffenen beruhigen
- Verletzte Stelle ruhigstellen und nicht bewegen, wenn Verdacht auf Knochenbruch oder Verrenkung besteht
- Bei starken Schmerzen: Schmerzmittel, falls vorhanden und keine Allergie
- Bei offenen Wunden: Blutstillung mit Druckverband
- Bei Verdacht auf Knochenbruch: Ruhigstellen mit einer Schiene oder festen Unterlage
Erstmassnahmen bei Muskel und Bänderverletzungen (PECH-Schema)
- Pause
- Eis (Kühlen)
- Compression
- Hochlagerung
Lagerung bei Knochenbrüchen oder Gelenkverletzungen?
Lagerung
- Betroffene Stelle ruhig lagern, z. B. mit einer Schiene oder Polsterung
- Hochlagern, um Schwellung zu verringern
- Nicht unnötig bewegen, um weitere Verletzungen zu vermeiden
Rückenverletzungen (Unfall)
Erkennung, Symptome und Handlung?
Symptome
- Druckschmerz über der Wirbelsäule, vorsichtig untersuchen
- Gefühlsstörungen und/oder Lähmungen
- Atemnot oder Atemlähmung bei hohen Halswirbelsäulenverletzungen
- Einnässen, Stuhlabgang
Erstmassnahmen
- Erkennen und 144 alarmieren
- Unsachgemässe Transporte sind zu vermeiden
- Bei Schmerzangabe oder bewusstlosen Patienten Halswirbelsäule fixieren mit Halsschienengriff
- Patienten möglichst «en bloc» mit mehreren Helfern bewegen
- Umlagerung/Transport auf Rettungsbrett oder improvisierte Bahre (Rucksacktrage) mittels Kleider-, Brücken- oder Schaufelgriff
- Laufende Überwachung der Vitalfunktionen
- Schutz vor Kälte/Hitze/Nässe
Lagerung
- Bei Bewusstsein mit Atmung: Stabilisierung Halswirbelsäule
- Bei Bewusstlosigkeit mit Atmung: stabile Seitenlage
- Bei Bewusstlosigkeit ohne Atmung: Herzdruckmassage
Zu beachten / Merke
- Jedes bewusstlose Unfallopfer hat möglicherweise Verletzungen an der Wirbelsäule. Rekonstruktion des Unfallmechanismus durch Befragung Patienten
- Zusätzliche Verletzungen durch unsachgemässe Bergung vermeiden.
- Vitalfunktionen (Atmung und Kreislauf) haben Vorrang.
Schlaganfall/Hirnschlag
Symptome und Was tun?
Symptome
Können einzeln oder kombiniert vorkommen
- Halbseitenlähmung (hängender Mundwinkel, Bein- oder Armschwäche)
- Störung der Sprache (Wortfindungsstörung, verwaschene Sprache)
- Sehstörungen
- Schluckstörungen
- Gleichgewichtsstörung, Schwindel
- Ev. starke Kopfschmerzen
Erstmassnahmen
- Symptome erkennen (FAST-Schema: Face, Arm, Speech,Time: hängende Gesichtshälfte, Arm- und Bein kann nicht angehoben werden, undeutliche Sprache, sofort Rettungsmassnahmen einleiten)
- Sofort alarmieren
- Schnellstmöglicher Transport (Rega, Ambulanz)
Lagerung
- Die betroffene Person flach lagern
- Bei Bewusstlosigkeit = Seitenlagerung
Zu beachten / Merke
- Keine Medikamente geben
- Achten, dass die Person nicht friert
- Einengende Kleidung öffnen
Epileptischer Krampfanfall
Symptome
- Plötzlicher Bewusstseinsverlust
- Muskelzuckungen, meist im Gesicht, Armen und Beinen
- Steifheit oder rhythmische Zuckungen
- Verwirrtheit nach dem Anfall
- Unkontrolliertes Urin- oder Stuhlabgang (bei manchen Anfällen)
Erstmassnahmen
- Ruhe bewahren und den Betroffenen nicht festhalten
- Gefährliche Gegenstände entfernen
- Kopf schützen, um Verletzungen zu vermeiden
- Atemwege freihalten (z. B. Kopf zur Seite drehen)
- Bei längeren Anfällen (>5 Minuten) oder mehreren Anfällen sofort Rettungsdienst rufen
Lagerung
- Seitenlage,
- Kopf leicht nach unten geneigt
- Keine Gegenstände in den Mund stecken (Mythos)
Zu beachten / Merke
- Nicht versuchen, den Anfall zu stoppen oder den Betroffenen festzuhalten
- Nach dem Anfall Ruhephase abwarten, bis der Betroffene wieder bei Bewusstsein ist
- Bei Unsicherheit oder längeren Anfällen Rettungsdienst rufen
- Bei bekannten Epilepsie-Patienten: Notfallplan beachten
Allergische Reaktion, Insektenstich ?
Symptome
- Lokale Rötung auf der Haut (leichte Reaktion)
- Kopfschmerz, Unruhe (generelle Reaktion)
- Kreislaufproblemen, Stuhl- und Urinabgang, Luftnot (ausgeprägte Allgemeinreaktion)
- Zuschwellen der Atemwege, Schock, Bewusstseinstrübung (bedrohliche Allgemeinreaktion)
- Atem- und Kreislaufstillstand (Extremform)
Erstmassnahmen
- Erkennen und 144 alarmieren
- Beruhigung der betroffenen Person
- Nach Allergiepass fragen/suchen
- Entfernung des Allergens, wenn möglich
- Wenn vorhanden, frühe Verabreichung von Notfalltabletten oder Adrenalin-Spritze EpiPen
- Lokal kühlen, wirkt abschwellend
- Hochhalten gestochener Gliedmasse, verhindert Schwellung
- Beengende Kleidung öffnen
- Schocklagerung, wenn nötig
Lagerung
- Bei Bewusstsein: bequeme Position
- Bei Bewusstlosigkeit mit Atmung: stabile Seitenlage
- Bei Bewusstlosigkeit ohne Atmung: Herzdruckmassage
- Bei Schock: Schocklagerung
Zu beachten / Merke
Bei Allergikern kann ein Stich lebensbedrohlich sein, bei Nichtallergikern sind meist Insektenstiche im Mundbereich potenziell gefährlich. Ist eine Person nicht mehr imstande, sich diese lebenswichtige Spritze selbst zu verabreichen, ist sie auf Hilfe angewiesen.
Stoffwechselstörung, Unterzuckerung ?
Symptome
- Zittern, schwitzen, Heisshunger, Blässe
- Herzrasen, Herzklopfen
- Übelkeit, Schwindel
- Unruhe, erhöhte Reizbarkeit, Delirium
- Undeutliche Sprache, Sehstörungen
- Krampfanfälle, Verwirrtheit mit Bewusstseinseinschränkungen bis zum Koma
Erstmassnahmen
Alarmieren 144, 1414
Bei Bewusstsein: sofortige Gabe von Schokolade, Zucker oder Traubenzucker in die Wangentasche oder Verabreichung eines Süssgetränkes (solange der Patient sicher schlucken kann)
Lagerung
Wenn bewusstlos und sicher normale Atmung = Bewusstlosenlagerung
Wenn bewusstlos und keine normale Atmung = Rückenlage, Herzdruckmassage
Zu beachten / Merke
Wenn nicht klar ist, ob zu wenig (Hypoglykämie) oder zu viel Zucker (Hyperglykämie) die Bewusstseinsveränderung verursacht, sollen sofort Kohlenhydrate (Zucker) zugefügt werden.
Bei Unsicherheit, ob es sich um eine Über- oder Unterzuckerung handelt, keine Glukagon-Spritze oder -Nasenspray anwenden und kein Insulin spritzen!
Bei Überzuckerung viel trinken.
Herzinfarkt?
Symptome
- Plötzliche, starke Brustschmerzen, oft hinter dem Brustbein, die in Arme, Rücken, Nacken, Kiefer oder Oberbauch ausstrahlen können
- Kurzatmigkeit
- Kalter Schweiß
- Übelkeit oder Erbrechen
- Engegefühl oder Druck im Brustbereich
- Angstgefühl oder Todesangst
- Blässe
Erstmassnahmen
- Alarmieren
- Ruhe bewahren und den Betroffenen beruhigen
- Den Betroffenen in eine bequeme Position bringen, z. B. leicht aufrecht sitzen
- Bei Bewusstlosigkeit: Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) durchführen, falls notwendig
Lagerung
- Betroffenen in eine halbsitzende Position bringen, um die Atmung zu erleichtern
- Kopf leicht erhöht lagern
- Nicht den Betroffenen bewegen, wenn kein Notfall vorliegt, um weitere Schäden zu vermeiden
Zu beachten / Merke
- Schnelle medizinische Behandlung ist lebenswichtig
- Nicht selbst Medikamente ohne ärztliche Anweisung verabreichen
- Frühzeitiges Erkennen und Handeln kann Leben retten
Asthma?
Beschreibung
Aufgrund Anschwellung der Atemwege anfallsweise Atemnot mit pfeifender Atmung während dem Ausatmen, oft wegen Allergen (Pollen, Nahrungsmittel, Medikament), starker körperlicher Anstrengung oder emotionaler Erregung.
Symptome
- erhöhte oder verminderte Atemfrequenz (normal: 12-15 Atemzüge/Min.)
- hörbare Atemgeräusche bei Ein- oder Ausatmung
- Blauverfärbung von den Lippen
- Unruhe, Angst, Stressreaktion z.B. Schweissausbruch, schneller Puls
Erstmassnahmen
- Beruhigung der betroffenen Person
- Evtl. 144 alarmieren
- Entfernung des Allergens
- Nach Allergiepass fragen/suchen
- Asthmaspray einsetzen, falls vorhanden
- Beengende Kleidung öffnen
Lagerung
- Aufrecht sitzende Haltung (verbessert Atmung)
Zu beachten / Merke
Betroffene Personen wissen oft von ihrer Krankheit und haben einen Asthmaspray bei sich. Das Ablaufdatum des Sprays und die Anzahl der Dosen sind zu beachten.
Unterkühlung?
Beschreibung
Kälte kann zu starken körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen und Schäden führen. Faktoren, die zu Unterkühlung und Erfrierung beitragen:
Natur: Temperatur, Wind, Feuchtigkeit
Mensch: Unangemessene Bekleidung, Verletzungen, Erschöpfung, mangelnde Fitness und Erfahrung, Alkohol, Nikotin, Medikamente
Symptome
- Abhängig vom Stadium von Muskelzittern bis kein Muskelzittern Bewusstseinsdämpfung und schliesslich Bewusstlosigkeit
- Verminderung der Pulsfrequenz und unter ca. 30°C Gefahr eines Herzstillstandes
- Abnahme der Atemfrequenz
- Zunehmende Verschlechterung des Bewusstseinszustandes bis zu Bewusstlosigkeit
Massnahmen
- aktivieren
- wärmen
- Herzdruckmassage
Lokale Kälteschäden: Erfrierungen. Gefährdet sind vor allem Extremitäten, Nase und Ohren
Erkennen
- Sofort: blass, grau-weiss, gefühllos
- Nach 1 – 3 Tagen: Blasen, Rötungen, Schwellung, Schmerzen
- Nach 1 – 2 Wochen: schwarzes Gewebe
- Oberflächliche Erfrierung = Gefühl nach Auftauen zurück
- Tiefe Erfrierung = kein Gefühl nach Auftauen
Massnahmen
- Schutz vor weitere Abkühlung
- Vorsichtig bewegen lassen
- Heisse, süsse Getränke
- Wärmebeutel/Wärmeflaschen am Rumpf
- Unnötige Mobilisation vermeiden (drohender Bewerbungstod)
- Streng überwachen
- Organisierte Rettung
- Heisse Getränke nur, wenn der Patient sicher schlucken kann
Im Gelände
- Einengende Kleidung öffnen
- Nasse Kleidung wechseln
- Bewegung und trockene Massage
- Warme Getränke
- Nicht mit Schnee einreiben!
In der Hütte
- Auftauen, Wasserbad (Handwarm)
- Schmerzmittel/Entzündungshemmer
- Steriler Verband
- In medizinische Behandlung bringen
Zu beachten / Merke
Ein Patient, der in der Kälte zittert, ist nicht akut gefährdet. Hört der gleiche Patient in der noch immer kalten Umgebung auf besteht Lebensgefahr!
Immer zuerst Hyperthermie behandeln (1. Priorität) und dann Erfrierungen (2. Priorität).
Schlangenbiss (spezielle Probleme im Gebirge)
Was tun?
Beschreibung
Ein Schlangenbiss entsteht, wenn eine Schlange bei Verteidigung oder Angriff zubeißt. Giftige Schlangen können durch ihren Biss Gift in den Körper injizieren, was zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann.
Symptome
- Schmerzen und Schwellung an der Bissstelle
- Rötung und Bluterguss
- Übelkeit, Schwindel
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Bei Giftbissen: Übelkeit, Atemnot, Herzrasen, Bewusstseinsstörungen
- In schweren Fällen: Atemnot, Kreislaufprobleme, Bewusstlosigkeit
Erstmassnahmen
- Ruhe bewahren und den Betroffenen beruhigen
- Desinfektion der Bissstelle àFingerringe entfernen, Wunde verbinden
- Betroffene Extremität ruhigstellen (ev. mit einer Schiene)
- Kein Aussaugen oder Schneiden des Bisses
- Bei Verdacht auf Giftbiss: sofort medizinische Hilfe rufen
- Falls möglich, die Schlange beschreiben oder fotografieren (ohne sie zu fassen)
Lagerung
- Bissstelle ruhig und im Gegensatz zum Hochlagern sollte die Gliedmaße unterhalb der Herzebene gelagert werden, um den Blutfluss zu verlangsamen und die Durchblutung zu verringern
- Nicht kühlen oder mit Eis behandeln
- Keine engen Verbände oder Schnüre anlegen
Zu beachten / Merke
- Keine Medikamente gegen Schmerzen oder Antibiotika ohne ärztliche Anweisung geben
- Bei Anzeichen einer Vergiftung (z. B. Atemnot, Bewusstseinsverlust) Herzdruckmassage
- Der Höhepunkt einer Vergiftung tritt erst nach Stunden auf. Innerhalb von 6 Stunden ärztliche Hilfe aufsuchen.
Blitzschlag (spezielle Probleme im Gebirge)
Was tun?
Beschreibung
Bei Blitzschlag fliesst elektrischer Strom durch das Opfer. Durch Hitze entstehen Verletzungen und es kann auch zu Sturz oder Muskelkontraktionen kommen. Opfer können, anders als bei Stromunfällen, sofort berührt werden.
Symptome
- Bewusstseinsstörungen, Bewusstlosigkeit
- Atem- und Herzstillstand, Herzrhythmusstörungen
- Lähmungen in Armen und Beinen
- Äussere und innere Verbrennungen
- Knochenbrüche durch starke Muskelkrämpfe
Erstmassnahmen
- Opfer aus Gefahrenstelle bringen, Blitz kann auch 2. Mal einschlagen
- 144 alarmieren, jedes Blitzschlagopfer muss ins Krankenhaus
- Bei Bewusstlosigkeit mit normaler Atmung: stabile Seitenlage
- Bei Bewusstlosigkeit ohne normale Atmung: Herzdruckmassage (guter Erfolg bei Reanimation von Blitzopfern)
- Bei Verbrennungen: Kleider entfernen, die nicht mit Wunde verklebt sind, mit lauwarmem Wasser 20 Min. kühlen, Gürtel und Ringe entfernen
Lagerung
- Bei Bewusstlosigkeit mit normaler Atmung: stabile Seitenlage
- Bei Bewusstlosigkeit ohne normale Atmung: Rückenlage für Herzdruckmassage
Zu beachten / Merke
Die meisten Blitzunfälle können durch Vorbeugung vermieden werden:
- Tourenplanung nach Wetterbericht, unterwegs Wetter laufend beobachten, im Sommer früh starten
- Meiden exponierter Aufenthaltsorte (Grate, Gipfel, Einzelbäume, Masten), Abstand zu Gewässern halten, Metallgegenstände (Karabiner, Eispickel) weglegen
- Abstand von 2 m zu Felswänden halten, auf Rucksack sitzen, Füsse geschlossen halten, Selbstsicherung durch Anbinden
- geschlossener Raum aufsuchen (Haus, Auto, Höhlen, unter Felswand)
30-30-Regel beachten: Schutz suchen, wenn weniger als 30 Sekunden zwischen Blitz und Donner vergehen, in Sicherheit bleiben bis 30 Min. nach letztem Blitz.
Sonnenbrand und Schneeblindheit (spezielle Probleme im Gebirge)
Was tun?
Beschreibung
Sonnenbrand
Vorbeugen ist besser als heilen!
Sonnenschutz: Sonnencrème mindestens Schutzfaktor >30, Kopfbedeckung, Sonnenbrille
- Um die Mittagszeit ist die stärkste Strahlung
- Hohes Risiko im Schnee wegen Rückstrahlung
- Intensität der Strahlung nimmt mit der Höhe zu
- Auch bei Nebel kann ein Sonnenbrand auftreten =>Sonnenschutz!
- Bei Blasenbildung = Verbrennung 2. Grades
Schneeblindheit
Intensive Reizung der Hornhaut und der Bindehaut durch ultraviolette Strahlen
Symptome
Sonnenbrand
- Gerötete Haut
Schneeblindheit
- Fremdkörpergefühl = Sand in den Augen
- Augenschmerzen (vor allem bei Schädigung der Hornhaut)
- Rötung der Augen (bei zusätzlicher Bindehautentzündung)
- Ausgeprägte Lichtempfindlichkeit
- Tränenfluss
Erstmassnahmen
Sonnenbrand
- Kühlen
- Steril abdecken bei Blasenbildung
- Mehr als 15% 2. Grades = Arzt oder Spital
Schneeblindheit
- Ruhig stellen in dunkler Umgebung
- Kühlen mit feuchten Kompressionen
- Feuchte Schwarzteebeutel auflegen
- Wenn keine Besserung = Arzt oder Spital
Zu beachten / Merke
Kluge Köpfe schützen sich!
Sonnenstich / Hitzschlag (spezielle Probleme im Gebirge)
Was tun?
Beschreibung
Sonnenstich = Hirnhautreizung durch Sonnenbestrahlung auf den ungeschützten Kopf
Hitzschlag: Wärmestauung im Körper bis über 40°C
Symptome
Sonnenstich
- Kopfschmerzen, Schwindel, roter Kopf
- Erbrechen, Nackensteife
- Bewusstseinsstörung
Hitzschlag
- Kopfschmerzen und Schwindel
- Hohes Fieber, heisse Haut
- Trockene, heisse Haut
- Rascher und schwacher Puls = Schock
- Bewusstseinsstörung, Bewusstlosigkeit
Massnahmen bei Sonnenstich und Hitzeschlag
- In den Schatten bringen, Kleider öffnen
- Kühlung mit Wasser oder feuchten Tüchern
- Bei Bewusstsein = Trinken lassen
Lagerung
Oberkörper hochlagern
Zu beachten / Merke
Bei Verschlechterung => Bewusstseinsstörung = Lebensgefahr rascher Transport
Ablauf bei einem Notfall?
Hier sind einfache Schritte, die du als Laie bei einem Bergunfall befolgen solltest:
- Ruhe bewahren – Atme tief durch und verschaffe dir einen Überblick.
- Eigene Sicherheit prüfen – Bist du selbst in Gefahr? Dann bring dich zuerst in Sicherheit.
- Notruf absetzen – Wähle 1414 für die Rega, 144 für den Notfall oder die 112 international oder schlechter verbindung. Gib Ort, Anzahl der Verletzten und Zustand durch.
- Verletzte versorgen – Wenn möglich, Erste Hilfe leisten: stabile Seitenlage, Blutungen stillen, warm halten.
- Kommunikation sichern – Bleibe erreichbar und halte Kontakt zur Rettung.
- Nicht unnötig bewegen – Verletzte nur bewegen, wenn Lebensgefahr besteht.
- Sichtbarkeit erhöhen – Nutze auffällige Kleidung, Licht oder Geräusche, um Rettungskräfte zu leiten.
Merke: Eigenschutz geht immer vor Fremdschutz. Du hilfst am besten, wenn du selbst sicher bleibst.
Bin ich dann beim Verletzten?
Was sind die nächsten Schritte?
checken – Stelle sicher, dass du und der Verletzte nicht in Gefahr seid (Steinschlag, Absturz, Wetter).
Ansprechbarkeit prüfen – Sprich die Person an: „Hallo, kannst du mich hören?“
Atmung und Bewusstsein prüfen – Atmet die Person? Ist sie bei Bewusstsein?
Notruf absetzen – wenn noch passiert
Erste Hilfe leisten:
Ansprechen, beruhigen
Bodycheck
Bewusstlos, aber atmet? → stabile Seitenlage.
Keine Atmung? → Herzmassage beginnen (falls du dich traust).
Blutung? → Druckverband oder mit der Hand Druck ausüben.
Unterkühlung? → Mit Jacken, Rettungsdecke oder Körperwärme schützen.
Nicht bewegen – Nur wenn Lebensgefahr besteht (z. B. Lawine, Feuer).
Betreuen und beruhigen – Bleib bei der Person, sprich ruhig und halte sie warm.
1. Was ist der erste Schritt bei jedem Notfall im Gelände?
A) Sofort die verletzte Person versorgen
B) Eigene Sicherheit überprüfen ✅
C) Den Notruf absetzen
D) Nach Material suchen
Richtig!
- Sich selber, den Patienten und die Unfallstelle sichern (Folgeunfälle vermeiden)
- Sich selber und den Patienten aus dem Gafahrenbereich bringen
- Sich selber und den Patienten vor Absturzgefahr, gegen Kälte und Strahlung schützen
Was können die Gründe für einen Unfall sein?
- schlechte Zeitmanagement
- Überschätzung der Fähigkeiten
- keine oder schlechte Planung
Welche Reihenfolge beschreibt das richtige Vorgehen bei Erster Hilfe?
A) Retten – Bergen – Sichern
B) Überblick – Alarmieren – Handeln ✅
C) Alarmieren – Helfen – Dokumentieren
D) Stabilisieren – Retten – Transportieren
Was ist bei der Überwachung des Patienten zu beachten?
Beim Patienten bleiben, sprechen, beruhigen und informieren!
- Schutz vor weiterem Auskühlen, vor Hitze, vor Nässe
- Alles Einschnürende entfernen
- kontinuierliche Beobachtung und Kontrolle der Ansprechbarkeit, Lebenszeichen Atmung
- Protokollieren von Änderungen, Zeit (zeitlicher Ablauf)
Schädel-Hirn-Trauma
Merkmale?
Erkennungsmerkmale:
1. Bewusstseinsstörungen
- Benommenheit, Verwirrtheit
- Kurzzeitige Bewusstlosigkeit („Blackout“)
- Gedächtnislücken (vor oder nach dem Unfall)
- Verzögerte Reaktion, schläfrig, schwer ansprechbar
2. Körperliche Symptome
- Übelkeit, Erbrechen (auch wiederholt!)
- Schwindel, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit
- Pupillen: ungleich gross oder träge Reaktion
- Blut oder klare Flüssigkeit aus Nase / Ohr → Hinweis auf Schädelbasisbruch
- Krämpfe oder unkontrollierte Bewegungen
- Blasse, kalte Haut, schneller Puls (Zeichen von Schock)
3. Verhalten
- Unruhe, Reizbarkeit oder auffällige Stille
- Falsches Einschätzen der Situation („mir geht’s gut“)
- Gedächtnislücken / Verweigerung von Hilfe
Massnahmen bei SHT
Massnahme SHT
- Eigene Sicherheit zuerst! (Steinschlag, Absturzgefahr, Witterung)
- Bewusstsein prüfen: laut ansprechen, leicht schütteln
- Atmung & Puls kontrollieren – bei fehlender Atmung: sofort Reanimation (CPR)
- Kopf und Hals ruhig halten (Verdacht auf Wirbelsäulenbeteiligung!)
- Blutungen stillen, aber keine Druckverbände auf den Schädelknochen
- Seitenlage bei Bewusstlosen mit Atmung → Aspiration (Erbrechen) vermeiden
- Kühlung nur sanft über weichen Stoff, keine direkte Eisauflage
- Beobachtung: Vitalzeichen, Bewusstsein, Pupillen – dokumentieren!
- Alarmierung REGA / 144 / 112 – SHT ist IMMER ein Notfall!
- Wärmeerhalt & psychische Betreuung (keine Reize, Ruhe schaffen)
Was Wanderleiter besonders beachten müssen
- Auch leichte Kopfstösse können gefährlich sein → Symptome können verzögert auftreten (nach 1–24 Stunden).
- Bei Bewusstlosigkeit oder Gedächtnislücke → immer REGA-Alarm!
- Keine Medikamente (Schmerzmittel, Alkohol!) geben – sie verschleiern Symptome.
- Bei Transport: möglichst ruhig, Kopf stabilisiert, kein Druck auf Schädel.
Gruppenführung:
- Unfallstelle sichern
- Aufgaben klar verteilen (z. B. Notruf, Wärmeerhalt, Dokumentation)
Merksatz (SAC)
„Verwirrt – Erbrochen – Verletzt am Kopf = REGA!“
Verletzungen im Brustbereich.
Symptome?
1. Schmerzen & Atmung
- Stechender Schmerz beim Ein- und Ausatmen
- Flache, schnelle Atmung (Schonatmung)
- Atemnot oder Luftnotgefühl („ich bekomme keine Luft“)
- Schmerzen bei Bewegung oder Sprechen
- Blutiger oder schaumiger Husten
2. Sichtbare Zeichen
- Hämatome oder Prellmarken auf dem Brustkorb
- Offene Wunde („saugende“ oder blasende Brustwunde)
- Eingeschränkte Brustkorbbewegung auf einer Seite
- Zyanose (bläuliche Lippen oder Fingernägel)
- Unruhe, Angst, Blässe, Schweiss (Schockzeichen)
3. Bei schweren Verletzungen
- Asymmetrische Atembewegung (eine Seite hebt sich weniger)
- Luftgeräusche aus einer Wunde
- Zeichen eines Spannungspneumothorax:
- zunehmende Atemnot
- gestaute Halsvenen
- einseitig abgeschwächtes Atemgeräusch
- Bewusstseinseintrübung
Verletzung im Brustbereich
Massnahmen?
Massnahmen (SAC-Leitlinie)
- Eigene Sicherheit prüfen (Absturz, Lawine, Steinschlag)
- Beruhigen, Position mit freier Atmung ermöglichen → meist halbsitzend / Oberkörper leicht aufgerichtet, wenn möglich
- Enge Kleidung öffnen (Jacke, Brustgurt, Rucksackriemen)
- Atmung überwachen – regelmässig prüfen, dokumentieren
- Wärmeerhalt sicherstellen
- Offene Brustwunden: Sofort abdecken mit steriler, luftdichter Kompresse (z. B. Folie, Plastiksack, Notfallbeatmungstuch) Drei Seiten fixieren, eine offen lassen → Ventilverband, damit Luft entweichen kann
- Keine Manipulation an Wunde oder Fremdkörpern! Steckenbleibende Objekte (z. B. Ast, Stock) nicht entfernen, stabilisieren!
- Kein Druckverband auf den Brustkorb!
- Bewusstseinslage und Puls regelmässig kontrollieren
- Sofort Alarmierung REGA / 144 / 112 – Brustverletzungen sind immer potenziell lebensbedrohlich!
- Schockbekämpfung: ruhig halten, Wärme, keine Nahrungsaufnahme
Besonderheiten für Wanderleiter:innen
- Bei Atemnot oder Bewusstseinsstörung: A-Atmung – B-Breathing – C-Circulation konsequent anwenden.
- Niemals flach lagern, wenn Atemnot → immer leicht aufgerichtet (sofern keine Wirbelsäulenverletzung).
- Psychische Betreuung: Angst verstärkt Atemnot – ruhige, klare Kommunikation hilft enorm.
Bei Gruppen:
- Ruhe bewahren, Aufgaben verteilen (z. B. Notruf, Wärmeerhalt, Dokumentation)
- Andere Teilnehmende abschirmen, falls schwere Verletzung
Merksatz (SAC)
„Schmerz beim Atmen = Brust schützen, Atmung erleichtern, sofort Hilfe!“
Verletzungen im Bauchbereich
Symptome?
1. Äusserlich sichtbare Anzeichen
- Prellmarken, Schürfungen, Hämatome im Bauchbereich
- Druckempfindlichkeit, Abwehrspannung („harte Bauchdecke“)
- Wunden, evtl. mit austretenden Eingeweiden (Bauchdeckenruptur)
- Grosse Schmerzen beim Bewegen oder Einatmen
2. Allgemeine Symptome
- Übelkeit, Erbrechen (evtl. mit Blut)
- Blässe, Kaltschweissigkeit
- Schwacher, schneller Puls → Hinweis auf Schock
- Blutdruckabfall, zunehmende Schwäche
- Unruhe, Angstgefühl
- Evtl. Schmerzen in Schulter oder Rücken (Hinweis auf innere Blutung, z. B. Milz oder Leber)
3. Spätzeichen (lebensgefährlich!)
- Verlangsamte Reaktion, Bewusstseinsstörung
- Aufgeblähter Bauch (Einblutung)
- Keine Darmgeräusche / kein Wind / kein Stuhlgang → Zeichen für innere Verletzung
Verletzungen im Bauchbereich:
Massnahmen?
Eigene Sicherheit prüfen
– Gelände, Witterung, Steinschlag, Gruppe sichern.Betroffene Person beruhigen, Bewegung vermeiden
– Jede Bewegung kann innere Blutung verschlimmern!Oberkörper leicht hochlagern (ca. 30°)
– Entlastet Organe, verbessert Atmung.Beine leicht anwinkeln / Kissen unter Knie
– Entspannung der Bauchdecke, weniger Schmerzen.Kleidung lockern, Wärmeerhalt sicherstellen
Atmung, Puls, Bewusstsein kontrollieren
– regelmässig dokumentieren (z. B. alle 5 Minuten).Bei offenen Bauchverletzungen:
Nicht berühren! Keine Eingeweide zurückdrücken.
Abdecken mit steriler, feuchter Kompresse oder sauberen Tuch
Locker fixieren, keine Druckverbände!
Keine Nahrung, kein Trinken, keine Schmerzmittel!
– Erbrechen- / OP-Gefahr!Schockbekämpfung:
Wärmeerhalt (Decke, Jacke, Körperkontakt)
Beruhigen, flach und ruhig atmen lassen
Sofort REGA / 144 / 112 alarmieren
– Jede Bauchverletzung = potenziell lebensbedrohlich!
Was Wanderleiter beachten sollten
- Nie unterschätzen! Auch kleine Prellungen können schwere innere Blutungen verbergen.
- Frühe Alarmierung ist entscheidend – lieber einmal zu viel REGA als zu spät.
- Beobachtung: Farbe, Puls, Bewusstsein → Veränderung dokumentieren.
- Gruppenführung: Ruhe schaffen, Aufgaben verteilen, Umfeld sichern.
Merksatz (SAC)
„Harter Bauch – blasser Mensch = innerer Alarm!“
Faktoren welche zu einer Unterkühlung führen?
Natur
- Temperatur (pro 100m nimmt die Temperatur 0,65 Grad ab)
- Wind
- Feuchtigkeit
Mensch
- Unangemessene Bekleidung
- Verletzung
- Erschöpfung
- Mangelndes Training und Erfahrung
- Alkohol, Nikotin, Medikamente
Ab wann spricht man von Unterkühlung?
Unter 35 Grad Körpertemperatur!
Merke
Ein Patint welcher in der Kälte ist und zittert, ist nicht akut gefährdet. Hört der gleiche Patient in der noch immer kalten Umgebung auf zu zittern, besthet Lebensgefahr.
Symptome der Unterkühlung?
- Stadueabhängiges von Muskelzittern bis kein Zittern. Bewusstseinsdämpfung und schliesslich Bewusstlosigkeit
- Verminderung der Pulsfrquenz unter Körpertemperatur unter 30 Grad --> Gefahr des Herzstilldandes
- Abnahme der Atemfrquenz
- Zunehmende Verschlechterungdes Bewusstseins Zustandes bis zur Bewusstlosigkeit.
Die 4 Stadien der Unterkühlung (Hypothermie)?
StufeKörperkerntemperaturErkennen / SymptomeMassnahmen
1. Leichte Unterkühlungca. 35–32 °C- Zittern
- Kühle, blasse Haut
- Gänsehaut
- Müde, aber ansprechbar
➤ Nasse Kleidung ausziehen
➤ Trockene, warme Schicht anziehen
➤ Bewegung anregen (gehen)
➤ Wärmen: Getränke, Decke, Körperwärme
2. Mässige Unterkühlungca. 32–28 °C- Starkes Zittern oder Zittern hört auf
- Verlangsamte Reaktionen
- Unsicherer Gang
- Verwirrtheit, Apathie
➤ Keine Bewegung mehr! (Energieverlust!)
➤ Sanft wärmen, Decken, Alufolie
➤ Wärmen von Kernzonen (Brust, Nacken)
➤ Kein Essen / Trinken
➤ REGA alarmieren
3. Schwere Unterkühlungca. <28 °C- Bewusstlos
- Sehr langsamer Puls, flache Atmung
- Keine Reaktion auf Ansprache
➤ Sofort REGA / 144 / 112
➤ Sehr behutsam bewegen (Herzstillstand-Gefahr!)
➤ Wärmeerhalt: isolieren, Windschutz
➤ Lebenszeichen prüfen, falls keine → CPR beginnen
4. Klinischer Tod / Herzstillstand durch Kälteca. <24 °C- Keine Atmung, kein Puls
- Starre, blasse Haut
➤ Reanimation (CPR)
➤ 30:2 Herzdruckmassage / Beatmung
➤ Nicht aufgeben: „Niemand ist tot, bevor er warm und tot ist“
➤ REGA / Notarzt koordinieren
Tipps für Wanderleiter bei Hypothermie?
Wichtige Hinweise für Wanderleiter:innen
- Wind & Nässe = Hauptgefahr! Wärmeverlust durch Verdunstung ist enorm.
- Zittern = gutes Zeichen (Körper kämpft) – hört Zittern auf → Kritisch!
- Nie schnell aufwärmen! (z. B. heißes Bad) – kann Kreislaufkollaps auslösen.
- Immer gruppenbezogen denken: Alle mit Wärmeschutz versorgen, auch „unauffällige“ Personen beobachten.
- Isolation ist entscheidend: Bodenmatte, Rucksack, Jacken – alles nutzen.
Merksatz (SAC)
„Zittern gut – keine Reaktion schlecht. Wärmen, schützen, REGA!“
Lokale Kälteschäden / Erfrierungen
Erkennen?
Ursache
- Langanhaltende Kälteeinwirkung, Wind, Nässe
- Enge, nasse oder kalte Schuhe / Handschuhe
- Durchblutungsstörungen (z. B. durch Druckstellen, Nikotin, Dehydration)
- Erschöpfung, Hunger, Feuchtigkeit, Höhenlage
SYMPTOME (je nach Schweregrad)
Grad / Bezeichnung / Erkennungsmerkmale
1. Grad – oberflächlich
Kälteschmerz, Weissfärbung
- Blasse, kalte Haut (Wachsfarbe)
- Kribbeln, Schmerzen
- Später Rötung & Schwellung beim Erwärmen
2. Grad – mittel
Blasenbildung, Gewebeschaden
- Blasen (klar oder milchig)
- Stärkere Schmerzen beim Auftauen
- Schwellung, Haut bleibt weiss-bläulich
3. Grad – tief / schwer
Abgestorbenes Gewebe (Nekrose)
- Schwarze, harte Haut
- Kein Schmerz (Nerven zerstört)
- Kein Gefühl / keine Durchblutung
- Lebensgefahr durch Infektion / Schock
Lawinenunfall
Todesursachen in Prozent?
Ersticken --> 55-81 Prozent
- Luftabschluss
- Verlegung der Atemwege
- Kompression des Brustkorbes
Verletzungen --> 19-42 Prozent
- Absturz
- Erdrücken
- Erschlagen
Unterkühlung --> 2-3 Prozent
Hirn- bzw Lungenödem.
Symptome / Massnahmen und Behandlung?
Zusammenfassung für Wanderleiter:innen
Höhenlungenödem (HAPE) / Höhenhirnödem (HACE)
Ort des Problems
Lunge – Flüssigkeit in Lungenbläschen / Gehirn – Flüssigkeit im Gehirngewebe
Hauptsymptome
Atemnot, Husten, rasselnde Atmung / Kopfschmerz, Gangunsicherheit, Bewusstseinsstörung
Gefahr
Sauerstoffmangel → Ersticken / Hirndruck → Bewusstlosigkeit, Tod
Sofortmassnahme
Abstieg, Ruhe, Wärme, Sauerstoff / Abstieg, Wärme, Sauerstoff, Überwachung
Alarmierung
In beiden Fällen: REGA / Notarzt – Notfall!
Erkennungsmerkmale und Massnahmen von Sonnenstich (Insolation)?
1. Sonnenstich (Insolation)
Ursache
- Direkte Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf / Nacken (v. a. bei Glatzen, Kindern, hellhaarigen Personen).
- Die Hirnhäute werden gereizt → Entzündungsähnliche Reaktion und Hitzestau im Kopfbereich.
Erkennungsmerkmale
Frühsymptome / Spätere Symptome
Heisser, roter Kop / fKopfschmerzen, Nackenschmerzen
Übelkeit, Schwindel / Erbrechen
Müdigkeit, Schwäche / Benommenheit, Bewusstseinsstörung
Kalter Körper, aber heisser Kopf / Puls beschleunigt, Atmung flach
Kein Fieber! (Körpertemperatur normal oder leicht erhöht) / —
Massnahmen
- Sofort in den Schatten bringen
- Oberkörper leicht erhöht lagern (Kopf hoch)
- Kühlen: feuchte Tücher auf Kopf / Nacken, Ventilation
- Ruhig lagern, keine Anstrengung mehr
- Trinken lassen (Wasser, Elektrolyte) – wenn wach & nicht erbrechend
- Beobachten: Bewusstsein, Puls, Atmung
- Bei Bewusstseinsstörung → REGA / Notarzt alarmieren!
Erkennungsmerkmale und Massnahmen von Hitzschlag?
2. Hitzschlag (Hyperthermie / Hitzekollaps)
Ursache
- Überhitzung des gesamten Körpers durch hohe Umgebungstemperatur, Sonne, fehlende Kühlung, körperliche Anstrengung.
- Der Körper kann Wärme nicht mehr abgeben → Körperkerntemperatur steigt über 40 °C → Lebensgefahr!
Erkennungsmerkmale
Frühsymptome / Spätere Symptome (Notfall!)
Schwäche, Durst, Schwindel / Bewusstseinsstörung, Verwirrtheit
Roter, heisser, trockener Körper (kein Schwitzen!) / Hohe Körpertemperatur (> 40 °C)
Kopfschmerzen, Übelkeit / Krämpfe, Kreislaufschock
Puls schnell, Atmung flach / Bewusstlosigkeit, Atemstillstand
Massnahmen
- Sofort in den Schatten bringen / kühle Umgebung
- Körper entkleiden, aktiv kühlen:
- Feuchte Tücher, Ventilator, Wasser besprühen, Wind.
- Besonders Hals, Achseln, Leisten, Stirn.
- Kopf tief lagern, Beine hoch (Schocklage) – falls Kreislauf schwach.
- Bewusstsein prüfen:
- Bei Bewusstlosigkeit → stabile Seitenlage.
- Keine Flüssigkeit geben, wenn nicht voll wach!
- Sofort REGA / 144 / 112 alarmieren!
- Lebensbedrohlich bei Bewusstseinsstörung oder Fieber > 40 °C.
- Wärmeerhalt vermeiden! – keine Decken, keine Alufolie.