Steuerrecht Österreich - BilBuHa copy
Steuerrecht Österreich - BilBuHa
Steuerrecht Österreich - BilBuHa
Set of flashcards Details
Flashcards | 198 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Finance |
Level | University |
Created / Updated | 03.09.2025 / 03.09.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/cards/20250903_steuerrecht_oesterreich_bilbuha_copy
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20250903_steuerrecht_oesterreich_bilbuha_copy/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Bis wann muss die KöSt-Erklärung eingereicht werden?
Die KöSt-Erklärung ist bis zum 30 April des Folgejahres bzw. bei elektronischer Übermittlung über Finanz-Online bis 30. Juni des Folgejahres einzureichen. (§134 Abs 1 BAO)
Im Einzelfall kann auf begründeten Antrag die Frist zur Abgabe der Steuererklärung verlängert werden.
Was wissen Sie über die internationale Beteiligungsertragsbefreiung?
Steuerfrei sind bei der internationalen BEB Gewinnanteile jeder Art aus einer Beteiligung an ein der EU anerkannten Körperschaften (zB srl., sro, ... taxativ aufgezählt) oder an auslänsichen vergleichbaren Körperschaften mit umfassender Amtshilfe.
Veräußerungsgewinne sind steuerpflichtig.
Der Gesellschafter ist eine inländische Körperschaft (so wie bei der nationalen Beteiligungsertragsbefreiung) - dh eine unbeschränkt steuerpflichtige oder eine beschränkt steuerpflichtige Körperschaft der 2. und 3. Art.
Sind die Voraussetzungen für die internationale BEB und für die internationale Schachtel erfüllt, so hat die internationale Schachtel Vorrang (KStR RZ 1157)
Methodenwechsel / Besteuerungsvorbehalt (von Befreiung zur Steuerpflicht), wenn
- die ausländische Gesellschaft keiner der österreichischen KÖSt vergleichbaren Steuer unterliegt oder
- der ausländische Steuersatz < 15 % ist oder
- die ausländische Gesellschaft steuerbefreit ist.
- Die Einkunftsart der ausländischen Gesellschaft spielt hierbei keine Rolle.
Anrechnungsverfahren --> KÖSt-Pflicht für ausländische Gewinnanteile mit Anrechnung der bereits entrichteten ausländischen Steuer statt einer Befreiung - aber max. in der Höhe der österreichsichen KÖSt von 25 % / nicht verrechenbare ausländische Steuer wird vorgetragen.
Was wissen Sie über die nationale Beteiligungsertragsbefreiung?
Muttergesellschaft: Der Gesellschafter ist eine unbeschränkt steuerpflichtige oder beschränkt steuerpflichtige Körperschaft der 2. und 3. Art. DH der Gesellschaft ist eine österreichische KapGes, eine ausländische Körperschaft mit Sitz oder Geschäftsleitung in Österreich, eine KÖR oder zB ein gemeinnütziger Verein.
Tochtergesellschaft: inländische Kapitalgesellschaft
Nationale Befreiung ist unabhängig von der Höhe der Anteile und auch von der Dauer der Beteiligung.
Die Befreiung umfasst nur laufende Erträge aus Gewinn (Gewinnanteile bzw. Ausschüttung aus Beteiligung) - Veräußerungsgewinne sind steuerpflichtig.
Es gibt bei der nationalen BEB keinen Methodenwechsel.
Wann und wie muss eine ZM eingereicht werden und was muss in eine ZM eingetragen werden?
Unternehmen sind verpflichtet, eine monatliche Erklärung über alle steuerfreien igLieferungen und bestimmte soLeistungen an Unternehmer abzugeben. Die ZM ist eine Steuererklärung, die keine Steuerzahlung auslöst.
In der ZM muss folgendes stehen:
- Eigene UID (des Lieferers)
- Die UID jedes Erwerbers oder Leistungsempfängers und
- die Summe der BMGL der igLieferungen an den einzelnen Erwerber bzw. der so Leistungen an den Leistungsempfänger.
Auf soLeistungen und Dreiecksgeschäfte ist auf der ZM besonders hinzuweisen.
igErwerbe sind in der ZM nicht aufzunehömen.
- igLieferungen
- igVerbringen
- Dreieicksgeschäfte
- soLeistungen – wenn B2B-Generalklausel Empfängerort und Reverse Charge
Die ZM ist bis zum Ablauf des auf den Kalendermonat folgenden Kalendermonats, wenn möglich elektronisch, abzugeben. Die Einreichfrist ist somit um 15 Tage kürzer als die der UVA. Bei Nichtabgabe eine Zwangsstrafe von bis zu 5.000 €, bei verspäteter Einreichung ein Verspätungszuschlag ist zu 1 % der zu meldenden Bemessungsgrundlagen, maximal 2.200 €
Welche Nachweise sind für die Steuerfreiheit einer ig Lieferung notwendig?
- Ware geht von MS zu MS
- Von Unternehmer zu Unternehmer (UID-Nummern-Check)
- Erwerb ist im MS steuerbar und steuerpflichtig
- Ausfuhrnachweis (Verbringungserklärung im Abholfall und Empfangsbestätigung im Versendungs- bzw. Beförderungsfall)
- Buchnachweis
Seit 01.01.2013 sind U, die steuerfreie igLieferungen durchführen, verpflichtet, spätestens am fünfzehnten Tag des auf die Ausführung der steuerfreien igLieferung folgenden Kalendermonats eine Rechnung darüber auszustellen.
- Hinweis auf die Steuerfreiheit
- UID-Nummer des Liefernden
- Die überprüfte UID-Nummer des Empfängers
Die Möglichkeit der Erstellung einer Kleinbetragsrechnung gibt es nicht.
Was bedeutet die Vertrauensschutzregelung?
Unrichtige Angeben des Abnehmers im Zusammenhang mit der steuerfreien Behandlung des gelieferten Gegenstandes werden dem Lieferer nicht zur Last gelegt, wenn der Unternehmer die Unrichtigkeit diese Angaben auch bei Beachtung der Sorgfalt nicht erkennen konnte. Diesfalls schuldet der Abnehmer die entgangenen Steuern.
Wann liegt eine steuerfreie ig Lieferung vor?
Ig Lieferung ist steuerbar aber echt steuerbefreit – Eintragung in die ZM
- Ware geht von MS zu MS
- Von Unternehmer zu Unternehmer (UID-Nummern-Check)
- Erwerb ist im MS steuerbar und steuerpflichtig
- Ausfuhrnachweis
- Buchnachweis
Lohnveredelung möglich
Zum Nachweis der Warenbewegung in Abholfällen muss die Identität des Abholenden festgehalten werden, es muss eine Spezialvollmacht des Kunden vorliegen, dass er die Ware abholen darf und der Abholende muss eine schriftliche Erklärung (Verbringungserklärung) abgeben, dass der Gegenstand ins übrige Gemeinschaftsgebiet befördert wird.
In Versendungs- bzw. Beförderungsfällen muss der Empfänger eine schriftliche Erklärung (Empfangsbestätigung) ausfüllen, dass er den Gegenstand im übrigen Gemeinschaftsgebiet erhalten hat.
Was bedeutet die Lieferschwelle im Zusammenhang mit dem Versandhandel?
Zu einem Wechsel hin zur Besteuerung im Bestimmungsland kommt es nur, wenn die Lieferschwelle des Bestimmungslandes überschritten wird, also die Lieferungen in einen bestimmten MS eine bestimmte Umsatzhöhe überschreiten.
Die Lieferschwelle ist, anders als die Erwerbsschwelle, in jedem belieferten MS nach den dort gültigen Bestimmungen gesondert zu berechnen.
Lieferschwelle für Lieferungen nach Österreich ist 35.000 €
Auf die Lieferschwelle kann auch verzichtet werden. Bei Versandhandelsumsätzen von Österreich ins übrige Gemeinschaftsgebiet wird mit schriftlicher Erklärung ans österreichische Finanzamt verzichtet und bindet den Lieferer mindestens für 2 Kalenderjahre für den jeweiligen Mitgliedsstaat.
Was verstehen Sie unter der Versandhandelsregelung?
Kaufen Privatpersonen oder Schwellenerwerber in einem MS Waren und bringen diese in einen anderen MS, so bezahlen sie mit dem Kaufpreis auch die Steuer des UL mit. (Abholung)
Befördert oder versendet ein Unternehmer Waren aus einem Mitgliedstaat an Privatpersonen oder Schwellenerwerber in einem anderen Mitgliedstaat, so gilt auch hier grundsätzlich das ULP.
Da es aber in der EU im Bereich der USt keine einheitlichen Steuersätze gibt, kann diese Regelung für Unternehmer aus Staaten mit einem hohen Steuersatz zu einem Wettbewerbsnahteil führen. Um diesen einzuschränken wurde die Versandhandelsregelung eingeführt, di unter bestimmten Voraussetzungen ua einen Wechsel vom ULP hin zum BLP bewirkt.
Voraussetzungen:
- Ware wird von MS zu MS befördert oder versendet
- Von Unternehmer im Rahmen seines Unternehmens
- An einen Abnehmer, der keine Erwerbsbesteuerung vornimmt (Privater oder Schwellenerwerber unter der Grenze, Kleinunternehmer, Unternehmer mit rein unecht steuerbefreiten Umsätzen, zB Arzt, pauschalierter Landwirt)
- Lieferschwelle wird überschritten oder darauf verzichtet
Wann entsteht die Steuerschuld beim innergemeinschaftlichen Erwerb?
Die Steuerschuld entsteht (außer bei Lieferung neuer Fahrzeuge) mit Ausstellung der Rechnung, spätestens jedoch am 15. Tag des dem Erwerb folgenden Kalendermonats.
Das Recht auf VSt-Abzug der Erwerbsteuer entsteht im selben Zeitpunkt wie die Erwerbssteuerschuld.
Eine Anzahlung oder Anzahlungsrechnung löst noch keine Erwerbssteuerschuld aus.
Wann liegt ein ig Erwerb vor und wie erfolgt die Besteuerung?
- Ware von MS zu MS – die Ware muss tatsächlich in das Inland gelangen – die Art des Transports spielt dabei keine Rolle (Beförderung, Versendung, Abholung)
- B2B (mit UID-Nummernüberprüfung – bei erstmaligem Kontakt zwischen den Us Stufe 2 Bestätigung, danach jährliche Überprüfung Stufe 1)
- Der Lieferer darf kein Kleinunternehmer mit steuerfreien Umsätzen sein.
- Der Erwerber muss entweder ein Unternehmer oder eine juristische Person, die nicht Unternehmer ist, sein. (zB Gemeinde im Hoheitsbereich)
- Der Erwerber muss bereits bei Beginn des Transportes feststehen und er darf kein Schwellenerwerber (U, der wie ein Privater zu behandeln ist – Erwerbe unterhalb der Erwerbsschwelle) sein.
- In ER kein Ausweis der USt, der Erwerber berechnet die Erwerbsteuer selbst, trägt sie in die UVA ein und entrichtet sie an das Finanzamt. Ist der Erwerber VSt-Abzugsberechtigt so kann der Erwerber im selben UVA-Zeitraum die Erwerbsteuer als Vorsteuer abziehen.
Ort des igErwerbs:
Grundsätzlich wird der igErwerb in dem Gebiet jenes MS bewirkt, in dem sich der Gegenstand am Ende der Beförderung oder Versendung befindet (BLP).
Verwendet der Erwerber gegenüber dem Lieferer eine ihm von einem anderen MS erteilte UID, so hat der Erwerber den Erwerb zusätzlich in dem Gebiet dieses MS zu versteuern. Dies gilt solange, bis die Rechnung und die ZM berichtigt werden oder der Unternehmer nachweist, dass er in dem Staat, in dem sich der Gegenstand befindet, eine Erwerbsbesteuerung durchgeführt hat. Dazu muss er die UVA oder den Einzahlungsbeleg vorlegen.
Wozu wird eine UID benötigt und wie kann deren Richtigkeit geprüft werden?
Jeder Staat im Gemeinschaftsgebiet erteilt seinen Unternehmern eine UID-Nummer. Damit wird die Unternehmereigenschaft nachgewiesen. Die UID identifiziert ihren Inhaber als Teilnehmer am ig Leistungsverkehr. Sie ist nicht mit der innerstaatlichen Steuernummer identisch und wird grundsätzlich von Amts wegen, in bestimmten Fällen auch auf Antrag vergeben. Die UID wird einmalig und für die Dauer der Unternehmertätigkeit zugeteilt. Jeder Unternehmer erhält in einem Mitgliedstaat nur eine UID, auch wenn er mehrere Betriebe oder mehrere Tätigkeiten ausübt.
UID wird benötigt:
- damit von MS zu MS steuerfrei geliefert werden kann
- damit der Ort der Erwerbsbesteuerung festgestellt werden kann. Die dem Lieferanten vom Erwerber bekanntgegebene UID ist mitbestimmend, wo ein igErwerb zu versteuern ist.
- Damit die ZM richtig erstellt werden kann.
- Damit eine ordnungsgemäße Rechnung §11UStG, die zum VSt-Abzug berechtigt, ausgestellt werden kann.
Durch ein EU-weites Bestätigungsverfahren kann man sich von der Richtigkeit der UID überzeugen.
Einfaches Verfahren Stufe 1 bestätigt nur die Gültigkeit der UID – dass es sie gibt.
Qualifiziertes Verfahren Stufe 2 bringt die gültige UID mit dem Namen und der Firmenanschrift in Verbindung.
Jeder Unternehmer hat die UID-Nummern-Abfrage verpflichtend über FinanzOnline durchzuführen. Weiters kann eine elektronische Selbstabfrage über MIAS (MwSt-Informationsaustauschsystem) durchgeführt werden.
Jede Mitteilung gilt als Beleg und ist als Ausdruck oder in elektronischer Form aufzubewahren.
Nennen Sie einige wichtige Begriffe aus der Binnenmarktregelung
Ursprungslandprinzip
Bestimmungslandprinzip
UID-Nummer à Bestätigungsverfahren
igErwerb
igLieferung
Versandhandel
Zusammenfassende Meldung (ZM)
Dreiecksgeschäfte
igVerbringen
Erklären Sie die Grundsätze der Binnenmarktregelung!
Für die Besteuerung des Handels zwischen den Mitgliedsstaaten gelten die Bestimmungen des UStG 1994 ergänzt um die entsprechenden Artikel der Binnenmarktregelung (BMR), die im Anhang des UStG dargestellt ist. Keine Grenzen mehr innerhalb der EU
Ursprungslandprinzip
Nach dem ULP soll die Steuer in dem Land erhoben werden, in dem die betreffende Ware erzeugt wurde. Dieses Prinzip gilt vor allem bei Umsätzen mit Nichtunternehmern.
Bestimmungslandprinzip
Nach dem BLP soll eine Steuer in dem Land erhoben werden, für welches die Leistung bestimmt ist. Bei Leistungen zwischen Unternehmern gilt grundsätzlich das BLP. Aus Sicht des Leistenden kommt es zu einer igLieferung und aus Sicht des Erwerbers zu einem igErwerb.
Was ist ein Fiskalvertreter und wer benötigt einen solchen?
Ein Fiskalvertreter ist ein in Österreich zugelassener Beauftragter, der auch Zustellbevollmächtigter sein muss. Er hat alle abgabenrechtlichen Pflichten und Rechte des Unternehmers wahrzunehmen.
Zugelassene Fiskalvertreter sind Wirtschaftstreuhänder, Rechtsanwälte oder Notare, sowie jeder Unternehmer, der auf Antrag vom Finanzamt Graz-Stadt dazu berechtigt wird.
Ein Unternehmer aus dem Drittlandsgebiet, der im Inland weder Wohnsitz noch Sitz oder Betriebsstätte hat und im Inland steuerpflichtige Umsätze tätigt MUSS einen Fiskalvertreter beauftragen (außer solche Umsätze bei denen die Steuerschuld auf den Empfänger übergeht oder in den Fällen, in denen der Empfänger für den Leistenden die Steuer abführen muss)
Ein Unternehmer aus dem Gemeinschaftsgebiet, der im Inland weder Wohnsitz noch Sitz oder Betriebsstätte hat und im Inland steuerpflichtige Umsätze tätigt KANN einen Fiskalvertreter beauftragen
Ein Fiskalvertreter ist grundsätzlich nur in jenen Fällen zu bestellen, in denen der ausländische Unternehmer Lieferungen oder sonstige Leistungen an Nichtunternehmer (ausgenommen Körperschaften öffentlichen Rechts) erbringt.
Welche Möglichkeit gibt es für Leistungsempfänger, wenn Unklarheit besteht, ob der Leistungserbringer eine Betriebsstätte im Inland hat?
Der leistende Unternehmer kann bei dem für ihn für die Erhebung der USt zuständigen Finanzamt beantragen, dass dieses eine Bescheinigung über das Vorliegen einer Betriebsstältte im Inland ausstellt U71
Während des in der Bescheinigung genannten Zeitraumes kann der Leistungsempfänger davon ausgehen, dass eine Betriebsstätte im Inland vorliegt und die Voraussetzungen für die Einbehaltung und Abfuhr der USt nicht gegeben sind.
Die Bescheinigung ist grundsätzlich für ein Jahr auszustellen.
Es ist außerdem darauf zu achten, dass es sich bei der Bescheinigung um eine Betriebsstättenbescheinigung U71 handelt. Eine Bescheinigung darüber, dass der Unternehmer in Österreich umsatzsteuerlich erfasst ist (U70), reicht nicht aus.
Was ist zu beachten, wenn ausländische Unternehmer (weder Sitz, gewöhnlicher Aufenthalt noch Betriebsstätte in Österreich), steuerpflichtige Leistungen an einen inländischen Unternehmer erbringen?
§ 27 UStG (Abs. 4)
Erbringen ausländische Unternehmer die im Inland weder einen Wohnsitz noch es einen gewöhnlichen Aufenthalt oder eine Betriebsstätte haben, im Inland eine steuerpflichtige Lieferung, dann hat der Leistungsempfänger, wenn er eine KÖR ist (zB Gemeinde) oder ein Unternehmer, für dessen Unternehmen die Lieferung ausgeführt wird, die auf diese Lieferung entfallende Umsatzsteuer einzubehalten und im Namen und für Rechnung des leistenden Unternehmens an das Finanzamt Graz-Stadt abzuführen. Kommt der Leistungsempfänger dieser Verpflichtung nicht nach, so haftet er für den hierdurch entstandenen Steuerausfall, falls die USt vom ausländischen U nicht gezahlt wird.
--> das ist das Pendant zu Reverse Charge – RC gilt für soLei und § 27 Abs. 4 bei Lieferungen.
Unterschied – RC muss der Empfänger in der UVA berücksichtigen, Steuereinbehalt bei Lieferungen nicht.
Welchen Steuersatz hat ein pauschalierter Landwirt für eine Holzlieferung an ein Sägewerk zu verrechnen?
Pauschalierter L&F
B2B
Immer 13 % USt
Keine Zusatzsteuer (da Holzlieferung – keine Getränke)
Wie erfolgt die Besteuerung von pauschalierten Land- und Forstwirten?
§ 22 UStG
Bei nichtbuchführungspflichtigen L&F mit Umsätzen < 400.000 € sieht das UStG eine Pauschalierung vor.
Fiktion:
man geht davon aus, dass VSt = USt
deshalb ergibt sich bei den pauschalierten L&F grundsätzliche eine Zahllast von null.
Steuersätze:
- Umsätze an Nichtunternehmer: 13 % (für alles, was sonst auch mit 13 % USt besteuert werden würde) und 10 % für alles Übrige
- Umsätze an Unternehmer für dessen Unternehmen – immer mit 13 %
- Umsätze aus Wein und anderen gegorenen Getränken aus eigener Erzeugung, 13 %
Diese Steuersätze gelten auch für Hilfsgeschäfte, wie etwa der Verkauf eines Traktors nur mit 10 % (B2C) bzw. 13 % USt (B2B)
Zusatzsteuer:
Lieferung und Eigenverbrauch von Getränken, die keinem ermäßigten Steuersatz unterliegen
Hier muss der pauschalierte L&F eine zusätzliche Steuer von 10 % (B2C) bzw. 7 % (B2B) entrichten. Dies ergibt dann rein rechnerisch den Normalsteuersatz von 20 %
Beachte! Für die Zusatzsteuer gilt die Pauschalierung nicht. Diese muss an das Finanzamt abgeführt werden. Eine fiktive Vorsteuererstattung ist hier nicht möglich.
Wechsel zur Regelbesteuerung bis Ablauf des Kalenderjahres ist schriftlich möglich und dann gültig ab Beginn des Kalenderjahres. Der L&F ist dann 5 Jahre an die Regelbesteuerung gebunden, nach der Bindungsfrist ist ein Widerruf bis zum 31. Jänner eines Kalenderjahres möglich. Der Wechsel zwischen Pauschalierung und Regelbesteuerung bzw. umgekehrt löst Vorsteuer-Berichtigungspflicht aus für alles Anlagevermögen, das nach dem 31.12.2013 erstmalig genutzt wurde.
Wie sind Voranmeldungen und Umsatzsteuerjahreserklärungen beim Finanzamt einzureichen?
Die Übermittlung von Steuererklärungen hat elektronisch über FinanzOnline zu erfolgen. Und nur wenn mangels technischer Voraussetzungen unzumutbar, dann hat die Übermittlung auf dem amtlichen Vordruck zu erfolgen.
Umsatzsteuerjahreserklärung – abzugeben bis 30. Juni bei elektronischer Einreichung (sonst 30.04.)
Was passiert, wenn weder USt-Zahlungen geleistet, noch Voranmeldungen beim Finanzamt eingereicht werden?
Wenn der Unternehmer finanziell nicht in der Lage ist, die UST fristgerecht einzuzahlen, ist es unbedingt notwendig, bis zur Fälligkeit eine UVA einzureichen, damit es nicht zu einem finanzstrafrechtlichen Delikt kommt.
Unternehmer müssen UVAs beim Finanzamt einreichen, wenn der Vorjahresumsatz > 30.000 € oder
Wenn das Finanzamt dazu auffordert (verpflichtet) oder
Wenn ein Überschuss erzielt wurde.
Kommt ein Unternehmer seinen Verpflichtungen nicht oder nicht ordnungsgemäß nach, so hat das Finanzamt die Steuer festzusetzen (Festsetzungsbescheid).
Unternehmer, die ausschließlich unecht steuerfreie Umsätze tätigen, sind von der Verpflichtung zur Abgabe einer UVA befreit, sofern sich für diesen Voranmeldezeitraum weder eine Vorauszahlung noch ein Überschuss ergibt.
Was ist der Veranlagungszeitraum und was ist der Voranmeldungszeitraum?
Veranlagungszeitraum – von Bilanz bis zur nächsten Bilanz
- Grundsätzlich das Kalenderjahr
- Ein abweichendes Wirtschaftsjahr (möglich für buchführende L&F mit Sollbesteuerung und § 5 Ermittler)
- Ein Rumpfwirtschaftsjahr bei Übergang von Kalenderjahr zu einem abweichenden Wirtschaftsjahr und umgekehrt oder wenn der Unternehmer nur einen Teil des Kalenderjahres seine gewerbliche Tätigkeit ausübt.
Voranmeldezeitraum
Grundsätzlich monatlich
in Ausnahmefällen Kalendervierteljährlich (Umsatz im vorangegangenen Kalenderjahr ≤ 100.000 € - freiwilliger Wechsel auf Monat möglich)
Für jeden Voranmeldezeitraum hat der Unternehmer seine Vorauszahlung oder seinen Überschuss selbst zu bemessen und eine Voranmeldung zu erstellen. Eine Vorauszahlung ist bis spätestens 15. des zweitfolgenden Monats zu entrichten und die UVA bis zu diesem Zeitpunkt beim Finanzamt einzureichen.
Auf was muss geachtet werden, wenn Laptops für das Unternehmen eingekauft werden?
Übergang der Steuerschuld (=RC), wenn
- LO: Österreich,
- Leistungsempfänger Unternehmer und
- das in der Rechnung ausgewiesene Entgelt (=netto) mindestens 5.000 € beträgt.
Hierbei gibt es zwei „Töpfe“ mit je 5.000 €
- Videospielkonsolen, Laptops und Tablet-Computer
- Mobilfunkgeräte und integrierte Schaltkreise
Wie werden Schrottlieferungen umsatzsteuerlich behandelt?
Für den Bereich im Zusammenhang mit Alteisen, Schrott, Bruchgold und dergleichen gilt Übergang der Steuerschuld an den Leistungsempfänger. RC
Erbringt ein pauschalierter Land- oder Forstwirt Umsätze im Sinne der Verordnung, zB Lieferung von unbrauchbarer Maschine an Schrotthändler, kommt es nicht zum Übergang der Schuld, da dies zu einer Kürzung des pauschalen Vorsteuerabzuges führen würde. Der pauschalierte Landwirt kann 13 % Umsatzsteuer in Rechnung stellen.
Was sind Bauleistungen im Sinne des Umsatzsteuergesetzes und wie sind diese umsatzsteuerlich zu behandeln?
Bauleistungen sind alle Leistungen, die der Herstellung, Instandsetzung, Instandhaltung, Reinigung, Änderung oder Beseitigung von Bauwerken dienen. Das gilt auch für die Überlassung von Arbeitskräften, wenn die überlassen Arbeitskräfte Bauleistungen erbringen.
Keine Bauleistungen sind ausschließlich planerische Leistungen, Wartungsarbeiten oder reine Materiallieferungen.
Im Zweifel kann man einvernehmlich davon ausgehen, dass eine Bauleistung vorliegt.
Wann geht die Steuerschuld auf den Leistungsempfänger im Zusammenhang mit einem ausländischen Unternehmer über?
Bei soL und Werklieferungen kommt es zum Übergang der Steuerschuld auf den Leistungsempfänger, wenn
- Der Leistende im Inland weder sein Unternehmen betreibt, noch eine an der Leistungserbringung beteiligte Betriebsstätte hat und
- der Leistungsempfänger Unternehmer oder eine juristische Person öffentlichen Rechts ist (zB Gemeinde, Kammer)
LO: Österreich!
Es macht keinen Unterschied ob der leistende Unternehmer im Gemeinschaftsgebiet oder im Drittland ansässig ist.
Was bedeutet „Reverse Charge“ und wann bzw. für welche Leistungen ist diese Regelung zwingend anzuwenden?
Reverse = Umkehr
Charge = Steuer
Beim RC geht die Steuerschuld auf den Empfänger über, wenn dieser Unternehmer ist.
Der Leistende stellt die Rechnung netto mit dem Hinweis auf den Übergang der Steuerschuld.
Falls der Empfänger vorsteuerabzugsberechtigt ist, kann er die Vorsteuer im selben Monat geltend machen (Buchung VSt RC an USt RC)
Das Vorliegen einer ordnungsgemäßen Rechnung ist nicht erforderlich.
In Österreich zwingend anzuwenden bei:
- Leistungen ausländischer Unternehmer
- Bauleistungen
- Finanziellen Schwierigkeiten des Lieferanten
- Lieferung von Gas, Elektrizität, Wärme oder Kälte von nicht in Ö ansässigem Unternehmen an ein inländisches Unternehmen
- Emissionszertifikationshandel
- Der Lieferung von Mobilfunkgeräten und integrierten Schaltkreisen (RG > 5.000 €)
- Alteisen- und Schrotthandel
- Steuerpflichtige Lieferungen von Anlagegold
- Lieferung von best. Metallen (insbesondere Rohmetalle und Metallhalberzeugnisse)
- Lieferung von Gas und Elektrizität an ein Unternehmen, das hauptsächlich damit handelt
- Übertragung von Gas- und Elektrizitätszertifikaten
- Lieferung von Videospielkonsolen, Laptops und Tablet-Computern (RG > 5.000 €)
Wann entsteht die Steuerschuld bei Sollbesteuerung, wann bei Istbesteuerung?
Steuerschuld entsteht bei Sollbesteuerung:
Mit Ablauf des Kalendermonats der L/soL und verschiebt sich max. um einen Monat, wenn die RG später gelegt wird.
Bei L/soL mit Ist-Besteuerung:
Mit Ablauf des Kalendermonats , in dem die Entgelte vereinnahmt worden sind.
Bei Anzahlungen ist ebenso vorzugehen.
Bei Reverse Charge entsteht die Steuerschuld mit Ablauf des Kalendermonats in dem die so Leistung ausgeführt worden ist.
Bei Eigenverbrauch mit Ablauf des Kalendermonats, in dem die Gegenstände entnommen, verwendet oder die Aufwendungen getätigt wurden.
Bei unrichtigem oder unberechtigtem Steuerausweis entsteht die Steuerschuld mit Ablauf des Kalendermonats, in dem die RG ausgefolgt worden ist.
Bei ig Erwerb entsteht die Steuerschuld grundsätzlich mit Ablauf des Kalendermonats der Rechnungsausstellung, spätestens jedoch am 15. Tag des dem tatsächlichen Erwerb folgenden Kalendermonats.
___
Beachte:
Entstehen der Steuerschuld ≠ Fälligkeit der Steuer. Fälligkeit der Umsatzsteuer tritt einen Monat und 15 Tage nach Entstehung der Steuerschuld ein.
Wie lange sind Unterlagen aufzubewahren?
Sämtliche Bücher und Aufzeichnungen sind sieben Jahre aufzubewahren.
Aufzeichnungen und Unterlagen, die Grundstücke betreffen, sind 22 Jahre aufzubewahren. (Beobachtungszeitraum für eine Vorsteuerberichtigung beträgt 10 bis 20 Jahre).
Was muss ein Unternehmer aufzeichnen?
Aufzeichnungspflicht lt § 18 UStG
- Bei L/soL müssen die vereinbarten (bei Ist-Besteuerung die vereinnahmten)Entgelte fortlaufend, mit Datum, aufgeteilt in steuerpflichtige Umsätze (nach Steuersätzen getrennt) und in steuerfreie Umsätze aufgezeichnet werden.
Bei erhaltenen Anzahlungen darauf ebenso.
- Weiter sind die BMGL bei Reverse Charge und Erwerbsteuer getrennt nach Steuersätzen und die hierauf entfallenden Steuerbeträge aufzuzeichnen.
- Die BMGL für den Eigenverbrauch
- Entgelte, die zum VSt-Abzug berechtigen (nicht nach Steuersätzen getrennt – Kto 2500)
- BMGL für die EUSt
Wer versteuert seine Entgelte nach dem Vereinbarungsprinzip?
Alle buchführungspflichtigen Unternehmen und solche, die per Antrag auf Sollbesteuerung dazu optiert haben.
Der Antrag auf Sollbesteuerung kann beim Finanzamt eingereicht werden. Dieser muss spätestens zum Termin der Abgabe der ersten Voranmeldung des entsprechenden Kalenderjahres gestellt werden, da der Wechsel nur zu Beginn eines Veranlagungsjahres zugelassen ist.
Kommt es zum Wechsel der Besteuerungsart, so ist darauf zu achten, dass Umsätze nicht doppelt erfasst werden oder unversteuert bleiben.
Wer versteuert seine Entgelte nach dem Vereinnahmungsprinzip?
Besteuerung nach vereinnahmten Entgelten § 17 UStG
Zwingend für:
- Versorgungsunternehmen (Gas-, Wasser-, Strom oder Heizwerke, Anstalten zur Müllbeseitigung und zur Abfuhr von Spülwasser und Abfällen), wobei mit Rechnungslegung das Entgelt als vereinnahmt anzusehen ist.
- Anzahlungen
Ist-Besteuerung mit Option zur Sollbesteuerung:
- Freiberufler im Sinne § 22 Z 1 EStG (zB Rechtsanwalt)
- Nicht buchführungspflichtige Unternehmer, die Einkünfte aus
- Land- und Forstwirtschaft (Umsatz > 550.000 € oder Einheitswert > 150.000 €) oder
- aus Gewerbebetrieb (Umsatz > 700.000 €) erzielen
- Andere Unternehmer, deren Gesamtumsatz in einem der beiden vorangegangenen Kalenderjahre nicht mehr als € 110.000 betragen hat. Darunter fallen ua Unternehmer mit Umsätzen nach § 22 Z 2 EStG (zB Hausverwalter) oder Unternehmer mit Einkünften aus Vermietung und Verpachtung.
Die Möglichkeit zur Istbesteuerung fällt automatisch weg mit Eintritt der Buchführungspflicht bei LF und Werbetreibenden oder mit Überschreiten der Gesamtumsatzgrenze in zwei aufeinanderfolgenden Jahren bei anderen Unternehmen.
___
Beachte:
Die Istbesteuerung gilt auch, wenn Unternehmer freiwillig Bücher führen. Für freiberufliche Unternehmer gibt es keine Verpflichtung zur Buchführung, außer sie sind in Rechtsform einer GmbH oder AG betrieben. Hier gilt die Istbesteuerung auch bei der Verpflichtung zur Buchführung.
Was ist der Unterschied zwischen der Soll- und der Istbesteuerung?
Sollbesteuerung:
Nach vereinbartem Entgelt – L/soL sind nach Maßgabe ihrer Erbringung zu versteuern
Verschiebung max. um 1 Monat, wenn die Rechnung später gelegt wird.
Istbesteuerung:
Nach vereinnahmtem Entgelt – L/soL sind nach Maßgabe ihrer Vereinnahmung zu versteuern.
___
Beachte:
Unternehmen mit weniger als € 2 Mio Umsatz im vorangegangenen Veranlagungszeitraum, die die Istbesteuerung anwenden, müssen auch die Vorsteuer nach dem Ist-Prinzip geltend machen.
Wann kann die Umsatzsteuer bei Uneinbringlichkeit des Entgeltes vom Finanzamt rückgefordert werden?
Ist die Einbringlichkeit bloß zweifelhaft, dann liegt noch keine Uneinbringlichkeit vor und eine Berichtigung der USt darf noch nicht vorgenommen werden. Erst bei Zahlungsunfähigketi des Schuldners (zB Anmeldung Insolvenzverfahren) oder die Minderung des Entgelts durch einen Vergleich stellen echte Fällte von Uneinbringlichkeit dar und das Finanzamt kann im Zweifel einen Nachweis verlangen.
Bei Insolvenzverfahren geht man davon aus, dass bereits vor Anmeldung eines solchen Zahlungsunfähigkeit gegeben war und so kann bereits in dem unmittelbar vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens liegende Voranmeldungszeitraum die Entgeltsberichtigung vorgenommen werden.
Welche Änderungen der Bemessungsgrundlagen kennen Sie?
Die häufigsten Fälle einer Änderung der BMGL sind
Entgeltsminderung durch Skonti oder Rabatte
Zurückgewährung von Entgelten (Rücksendung von Waren)
Uneinbringlichkeit von Entgelten (Konkurs)
Entgeltserhöhungen zB auf Grund von Wertsicherungsklauseln
Die Berichtigungen sind für den Veranlagungszeitraum vorzunehmen, in dem die Önderung des Entgelts eingetreten ist. Eine Rückdatierung ist nicht möglich.
Was sind die Voraussetzungen, um die Vorsteuer pauschal zu ermitteln und was passiert beim Wiederruf?
Die Inanspruchnahme einer Pauschalierung kann bis zur Rechtskraft des Bescheides erfolgen, ist dem Finanzamt mitzuteilen, bindet den Unternehmer für mindestens zwei Kalenderjahre und muss widerrufen werden.
Sind die Anwendungsvoraussetzungen mehrerer Pauschalierungsverordnungen erfüllt, kann der Steuerpflichtige frei wählen, welche er in Anspruch nimmt.
Mit dem Widerruf kann der Unternehmer erklären,
- in die jeweils andere Pauschalierungsart zu wechseln (Bindung für mindestens 2 Jahre) oder
- nach den allgemeinen Regeln der Vorsteuern zu ermitteln (Bindung für mindestens 5 Jahre)
Gesetzliche VST-Pauschalierung = Basispauschalierung
Unternehmer mit Einkünften aus selbständiger Arbeit oder Gewerbebetrieb,
bei denen keine Buchführungspflicht besteht und die auch nicht freiwillig Bücher führen und
einen Vorjahresumsatz von max. 220.000 € erzielen
Diese ziehen 1,8 % der Umsätze aus den Tätigkeiten des laufenden Jahres als Vorsteuern ab (max. 3.960 €)
Basis / BMGL ist hierfür die Summe der steuerbaren L/soL plus Eigenverbrauch, aber ohne die Umsätze von Hilfsgeschäften wie zB Anlagenverkauf.
Zusätzlich zu der pauschalen Vorsteuer abziehbar ist noch die Vorsteuer aus Investitionen in abnutzbare Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten von mehr als 1.100 € und die Vorsteuer aus Lieferungen von Waren, Rohstoffen, Halberzeugnissen, Zutaten und Fremdlöhnen.
Vorsteuerpauschalierung durch Verordnung = Branchenpauschalierung
Dazu zählen
Bestimmte freiberufliche Unternehmen (zB Rechtsanwälte, Tierärzte)
Bestimmte nichtbuchführungspflichtige Handels- und Gewerbebetreibende (zB Trafiken)
Nichtbuchführende Drogisten, Künstler, Lebensmitteleinzel- oder Gemischtwarenhändler sowie Pferdeeinstellbetriebe.
Welche Arten der Ermittlung des Vorsteuerabzuges nach Durchschnittssätzen kennen Sie?
Vorsteuerabzug nach Durchschnittssätzen § 14 UStG
- Gesetzliche Vorsteuerpauschalierung (=Basispauschalierung)
- Verordnungs-Pauschalierung (=Branchenpauschalierung)
Wann kann die EUSt als Vorsteuer abgezogen werden?
EUST ist als Vorsteuer abziehbar mit der tatsächlichen Einfuhr plus Rechnung plus
- sobald sie an den Zoll bezahlt wurde durch den Unternehmer selbst oder den Spediteur oder
- sobald sie am Finanzamtskonto des Unternehmers gebucht wurde.
Nur jener Unternehmer, der die Ware eingeführt hat, darf sich die EUSt als Vorsteuer abziehen, dh, der Unternehmer, der zum Zeitpunkt der Einfuhr die umsatzsteuerliche Verfügungsmacht über den Gegenstand hatte.
Welche Vorsteuer kann im Zusammenhang mit nichtabzugsfähigen Ausgaben geltend gemacht werden?
Nicht für das Unternehmen ausgeführt und damit vom Vorsteuerabzug ausgeschlossen, gelten Lieferungen und sonstige Leistungen und Einfuhren, deren Entgelte ertragssteuerlich überwiegend (zu mehr als 50 %) nicht abzugsfähig sind.
Dazu gehören insbesondere Repräsentationsaufwendungen sowie unangemessen hohe Betriebsausgaben.
EStG 820 – Buchhalter-Skript EStG S. 26
Beim antiken Tisch 1 kommt es hierbei zur Eigenverbrauchsbesteuerung des unangemessenen Teils und dann zur Korrektur in der Mehr-Weniger-Rechnung.
Beim antiken Tisch 2 kommt es zu keiner EV-Besteuerung, da ja nicht auf 2500 gebucht wurde und somit keine Korrektur vorgenommen werden muss.
Was bedeutet Ausschluss vom Vorsteuerabzug (unechte Befreiung)?
Für L/soL die vom Vorsteuerabzug ausgeschlossen sind, darf man sich vom FA keine VSt zurückholen und es muss brutto gebucht werden.
Dazu zählen alle Leistungen im Zusammenhang mit der Anschaffung, Miete und dem Betrieb von KFZ, Kombi und Krafträdern.
Der Ausschluss vom Vorsteuerabzug gilt nicht für:
- Fahrschulkraftfahrzeuge
- Vorführkaftfahrzeuge für Autohändler
- KFZ, die ausschließlich der gewerblichen Weiterveräußerung bestimmt sind
- KFZ, die zu mindest 80 % dem Zweck der gewerblichen Personenbeförderung (Taxi) oder der gewerblichen Vermietung dienen, und
- Für KFZ mit einem CO2-Emissionswert von 0 Gramm pro km (Elektroautos) und dabei Anschaffungskosten kleiner 40.000€. Bei AK zwischen 40.000 und 80.000 gibt es den vollen Vorsteuerabzug. Für jeneTeil, der ertragssteuerlich nicht abzeibar ist, ist im Jahr der Anschaffung ein Aufwandseigenverbrauch zu berücksichtigen. Ab 80.000 € steht kein Vorsteuerabzug mehr zu.