Ja
Kartei Details
Karten | 218 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 06.08.2025 / 06.08.2025 |
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Was bedeutet die Unterscheidung in „frühe“ und „späte“ Selektion? Welche empirischen Befunde sprechen für
frühe, welche für späte Selektion? Zu welchen Ansätzen gehört die Attenuationstheorie/Perceptual Load Theory
und welches theoretische Problem soll sie lösen?
• Frühe Selektion:
– Viele Reize werden erst gar nicht verarbeitet
– Beispiel: Änderung der Sprache beim dichotisches Hören
• Späte Selektion
– Alle Reizen werden semantisch verarbeitet.
– Beispiele:
• Cocktail-Party-Phänomen (Moray, 1965),
• Angstreaktion auf Worte im nicht zu beachtenden Ohr (Corteen & Wood, 1972)
• Beschattung der Fortsetzung eines Satzes, die im nicht zu beachtenden Ohr dargeboten wird (Treisman, 1960)
• AT / PLT
– Frühe, allerdings möglicherweise unvollständige Filterung
– Erklärung widersprüchlicher Befunde
Was unterscheidet automatische von kontrollierten Prozessen?
J
Was spricht dafür, dass es sich bei Aufmerksamkeit um multiple Ressourcen handelt? Welche Probleme ergeben
sich bei der Annahme multipler Ressourcen?
• Befund
– Ähnliche Aufgaben stören sich stärker als unähnliche
• Probleme
– Zirkuläre Definition der Ressourcen: Nur scheinbare Erklärung, denn der empirische Befund wird im Prinzip nur umformuliert.
– Mangelnde Falsifizierbarkeit: Sowohl das Vorhandensein als auch das Ausbleiben von Interferenz bei Doppelaufgaben kann durch multiple Ressourcen erklärt werden.
– Homunculus-Problem:Verwaltung der Ressourcen unklar
Was bildet man mit einer Performance Operating Characteristic ab?
POC bildet die mögliche Kombinationen von Leistungen in zwei verschiedenen Aufgaben ab
„Aufmerksamkeit verwaltet den Mangel, nicht alle Informationen verarbeiten zu können.“ -
„Aufmerksamkeit ist eine Fähigkeit, die der Handlungssteuerung dient.“
Finden sie Beispiele aus dem Alltag, wo Aufmerksamkeit nützlich ist und Beispiele, wo Aufmerksamkeit schädlich
sein kann.
• Nützlich: Fokussierung auf eine Aufgabe oder Handlung
• Schlecht:Wichtige, aber aufgaben-irrelevante Reize werden nicht bemerkt
Ist die bewusste Wahrnehmung eines Reizes notwendig, damit er handlungswirksam werden kann? Beschreiben
Sie ein Experiment.
Auch unbewusste Reize werden verarbeitet
Welche drei Theoriegruppen der Aufmerksamkeitsforschung haben Sie in der Vorlesung kennengelernt?
Formulieren Sie je einen Satz, der gemäß der drei Theoriegruppen Aufmerksamkeit beschreibt!
Filtertheorien
Aufmerksamkeit filtert irrelevante Information heraus, so dass nur relevante Informationen
verarbeitet werden.
Ressourcentheorien
Aufmerksamkeit ist eine beschränkte Ressource, die nach Bedarf verteilt werden kann.
Selection-for-Action
Aufmerksamkeit dient der Handlungssteuerung, da sie die Fokussierung auf eine einzige
Handlung erlaubt.
Was sind Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Early-Selection, Late Seletion, und der Perceptual Load Theory
Gemeinsamkeiten:
Unbeschränkte prä-attentive Verarbeitung
begrenzte Kapazität nach dem Filter
Filter befindet sich an einer bestimmten Stelle
Unterschiede:
Ort des Filters
ES: Früher, unflexibler Filter
LS: Später Filter
PLT: Früher, aber bei niedriger perzeptueller Last durchlässiger Filter
Mechanismus der Filterung
ES: Aufgrund einfacher sensorischer Merkmale
LS: Aufgrund von Bedeutung, Kategorien, ...
PLT: Begrenzte Verarbeitung aufgrund einer limitierten Ressource
Was bedeutet die Unterscheidung in „frühe“ und „späte“ Selektion?
Welche empirischen Befunde sprechen für frühe, welche für späte Selektion?
Zu welchen Ansätzen gehört die Attenuationstheorie/Perceptual Load Theory und welches theoretische Problem soll sie lösen?
Frühe Selektion: Viele Reize werden erst gar nicht verarbeitet
Beispiel: Änderung der Sprache beim dichotisches Hören
Späte Selektion: Alle Reizen werden semantisch verarbeitet.
Beispiele:
Cocktail-Party-Phänomen (Moray, 1965),
Angstreaktion auf Worte im nicht zu beachtenden Ohr (Corteen & Wood, 1972)
Beschattung der Fortsetzung eines Satzes, die im nicht zu beachtenden Ohr dargeboten
wird (Treisman, 1960)
AT / PLT
Frühe, allerdings möglicherweise unvollständige Filterung
Erklärung widersprüchlicher Befunde
Aufmerksamkeit verwaltet den Mangel, nicht alle Informationen verarbeiten zu können.“ -
„Aufmerksamkeit ist eine Fähigkeit, die der Handlungssteuerung dient.“
Finden sie Beispiele aus dem Alltag, wo Aufmerksamkeit nützlich ist und Beispiele, wo Aufmerksamkeit schädlich sein kann
Nützliche Effekte von Aufmerksamkeitsausrichtung
Möglichkeit zur Konzentration/ Fokussierung auf eine Aufgabe/ Handlung.
Unnütze (Neben-)effekte von Aufmerksamkeit
Aufgaben-irrelevante Reize werden nichtbemerkt (können aber wichtig sein).
Erklären Sie, was offene und verdeckte Aufmerksamkeit bedeuten.
• Offen: Aufmerksamkeit liegt am fixierten Ort
• Verdeckt: Aufmerksamkeit liegt an nicht fixierten Ort
Welche drei Phasen der Aufmerksamkeitsorientierung unterschieden Posner & Peterson?
• Disengage
• Shift
• Engage
Ein rotes X, ein blaues X und ein rotes O sind zu sehen. Welche(r) Buchstabe(n) kann der Zielreiz sein, damit es
sich um eine serielle Suchaufgabe handelt, welche(r), damit es sich um eine parallele Suchaufgabe handelt? Für
welche Suche braucht man länger?
Seriell: rotes X
•Parallel: blaues X, rotes O
Was ist eine illusionäre Verknüpfung und wie lässt sie sich mit der Merkmalsintegrationstheorie von Ann Treisman
erklären?
• Irrtümliche Verknüpfung von Merkmalen, die zwar in einem visuellen Display vorhanden waren, aber nicht in einem Objekt gemeinsam vorkamen.
• Merkmale werden prä-attentiv verarbeitet
• Wurde nicht genug Aufmerksamkeit auf die Merkmale gerichtet, kann keine Merkmalsintegration stattfinden (i.e. es ist unklar, welche Merkmale zusammengehören)
• Im Nachhinein erzeugte Verknüpfungen können fehlerhaft sein, da nur das Vorhandensein von Merkmalengespeichert ist, jedoch nicht welche gemeinsam auftreten
Sie stellen Versuchspersonen die Aufgabe das Symbol „O“ unter Buchstaben zu finden. Wie müssen sie die
Probanden instruieren, damit ihnen die Aufgabe leichter bzw. schwere fällt? Ist das mit der klassischen
Merkmalsintegrationstheorie vereinbar?
• Instruktion:
– Schwer: Buchstabe „O“ suchen
– Leicht: Zahl „O“ suchen
• Widerspruch zur MIT
– Beleg für top-down Effekte bei der Verarbeitung einfacher Merkmaler
– Nach der MIT werden einfache Merkmale wie ein „O“ prä-attentiv und damit unbeeinflusst von top-downEffekten verarbeitet.
Was bedeutet „objektbezogene“ und „ortsbezogene“ Aufmerksamkeit? Welchen empirischen Nachweis für
objektbezogene Aufmerksamkeit kennen Sie?
• Ortsbezogen: Aufmerksamkeit liegt auf einem Ort
• Objektbezogen: Aufmerksamkeit liegt auf einem Objekt
• Duncan (1984):
– Bessere Verarbeitung von Merkmalen auf einem Objekt
– Auch wenn Merkmale am selben Ort sind
Was unterscheidet endogene von exogenen Cues? Welche Bedingungen sind nötig, damit endogene Reize
wirken?
Endogen
• Cuedarbietung auch am Fixationsort.
• Wirken nur wenn informativ für Targetort
• Wirken nur wenn gelernt
• Aufmerksamkeitswechsel hat lange Latenz
(Cues wirken erst ab einer SOA >200 ms).
• Lange Aktivierung (> 500 ms)
• Wird von Doppelaufgaben beeinflusst.
Exogen
• Cuedarbietung peripher
• Wirkt auch wenn nicht informativ für Targetort.
• Aufmerksamkeitswechsel hat kurze Latenz(Cues wirken auch bei geringer SOA von ca. 50 ms).
• Kurze Aktivierung (< 200 ms).
• Wird nicht von Doppelaufgaben beeinflusst
Wie erklärt die Merkmalsintegrationstheorie und die Guided Search Theorie den Unterschied zwischen Merkmals-und Konjunktionssuche?
• MIT
– Merkmalssuche: Schnelle Suche, da alle Merkmale parallel verarbeitet werden und es reicht zu wissen, dass das gesuchte Merkmal vorhanden ist.
– Konjunktionssuche: Langsame Suche, weil alle Objekte einzeln in zufälliger Reihenfolge mit Aufmerksamkeit belegt werden müssen, bis das Target identifiziert ist (oder die Suche abgebrochen wird).
Wie erklärt die Merkmalsintegrationstheorie und die Guided Search Theorie den Unterschied zwischen Merkmals-
und Konjunktionssuche? Guide search
• Guided Search
– Merkmalssuche: Schnelle Suche, da Target viel stärker aktiviert wird als Distraktoren und somit das Target wahrscheinlich als erstes beachtet wird.
– Konjunktionssuche: Langsame Suche, weil der Unterschied in der Aktivierung zwischen Target und Distraktor nicht so groß sind. Je mehr Distraktoren, desto eher wird die Aufmerksamkeit zunächst auf Distraktoren gelenkt.
Seriell parallel
J
Was ist eine illusionäre Verknüpfung und wie lässt sie sich mit der
Merkmalsintegrationstheorie von Ann Treisman erklären?
• Irrtümliche Verknüpfung von Merkmalen, die zwar in einem visuellen Display vorhanden waren, aber nicht in einem Objekt gemeinsam vorkamen.
• Merkmale werden prä-attentiv verarbeitet
• Wurde nicht genug Aufmerksamkeit auf die Merkmale gerichtet, kann keine Merkmalsintegration stattfinden (i.e. es ist unklar, welche Merkmale zusammengehören)
• Im Nachhinein erzeugte Verknüpfungen können fehlerhaft sein, da nur das Vorhandensein vonMerkmalen gespeichert ist, jedoch nicht welche gemeinsam auftreten.
Sie stellen Versuchspersonen die Aufgabe das Symbol „O“ unter Buchstaben zu finden. Wie
müssen sie die Probanden instruieren, damit ihnen die Aufgabe leichter bzw. schwere fällt? Ist
das mit der klassischen Merkmalsintegrationstheorie vereinbar?
Instruktion:
• Schwer: Buchstabe „O“ suchen
• Leicht: Zahl „O“ suchen
Widerspruch zur MIT
• Beleg für top-down Effekte bei der Verarbeitung einfacher Merkmaler
• Nach der MIT werden einfache Merkmale wie ein „O“ prä-attentiv und damit unbeeinflusst von top-down Effekten verarbeitet.
Was bedeutet „objektbezogene“ und „ortsbezogene“ Aufmerksamkeit? Welchen empirischen Nachweis für objektbezogene Aufmerksamkeit kennen Sie?
• Ortsbezogen: Aufmerksamkeit liegt auf einem Ort
• Objektbezogen: Aufmerksamkeit liegt auf einem Objekt
• Duncan (1984):
• Bessere Verarbeitung von Merkmalen auf einem Objekt
• Auch wenn Merkmale am selbenOrt sind
Wie erklärt die Merkmalsintegrationstheorie und die Guided Search Theorie den Unterschied zwischen Merkmals- und Konjunktionssuche?
MIT
Merkmalssuche: Schnelle Suche, da alle Merkmaleparallel verarbeitet werden und es reicht zu wissen, dass das gesuchte Merkmalvorhanden ist.
Konjunktionssuche: Langsame Suche, weil alle Objekte einzeln in zufälliger Reihenfolge mit Aufmerksamkeit belegt werden müssen, bis das Target identifiziert ist (oder die Suche abgebrochen wird).
Guided Search
Merkmalssuche: Schnelle Suche, da Target viel stärker aktiviert wird als Distraktoren und somit das Target wahrscheinlich als erstes beachtet wird.
Konjunktionssuche: Langsame Suche, weil der Unterschied in der Aktivierung zwischen Target und Distraktor nicht so groß sind. Je mehr Distraktoren, desto eher wird die Aufmerksamkeit zunächst auf Distraktoren gelenkt.
Was bedeutet in Bezug auf Bewegungen der Begriff Regelung?
Für welchen Teil einer Bewegung ist Regelung besonders wichtig?
• Regelung:
– Bewegung wird durch den kontinuierlichen Abgleich von Ziel und Ist-Zustand kontrolliert.
– Die Handlung ist damit nicht vollständig vorausgeplant.
• Wichtig:
– Regelung ist vor allem am Ende einer Bewegung wichtig.
– Reduktion von Feedback verschlechtert Bewegungsgenauigkeit (Spijkers & Spellerberg, 1995).
Beschreiben Sie den Versuch von Woodworth (1899). Was kann man aus dem Versuch lernen?
• VPn bewegen Stift zwischen zwei Zielen hin und her.
– UV1: Geschwindigkeit (5 – 55 cm/s)
– UV2: Feedback (Augen offen vs. geschlossen)
– AV Bewegungsgenauigkeit
• Feedback macht Bewegungen genauer
• Feedback kann bei sehr schnellen Bewegungen nicht (oder schlecht) genutzt werden.
Beschreiben Sie Fitts‘ Law in eigenen Worten. Sortieren Sie die dargestellten Bewegungen des Cursors zum
Quadrat nach der durch Fitts‘ Law vorhergesagten Bewegungsdauer.
Beispiel: kontextmenü etc
Welche Informationsquellen können zur Regelung herangezogen werden?
• Regelung erfolgt aufgrund
– sensorischer Informationen (Feedback)
– als auch antizipierte Störungen (Feedforward
Nennen Sie Belege dafür, dass die Effekte eigener Handlungen vorhergesagt werden.
• Antizipative Kompensation von Störungen
– Greifkraft beim Transport von Objekten
– Schwerpunkt (GRF, ground reaction force) beim Schieben, Ziehen von schweren Objekten
• Einfluss antizipierter Effekte auf Wahrnehmung
– Trennung von Eigen- und Fremdbewegung beim Sehen (Reafferenzprinzip)
– Kitzelexperimente von Blakemore
Was sind nach Keele Bewegungsprogramme und wie sind sie charakterisiert? Was spricht für die Existenz solcher
Programme, was spricht dagegen?
• „... a set of muscle commands that are structured before a movement sequence begins, and that allows the entire sequence to be carried out uninfluenced by peripheral feedback“
(Keele, 1968)
– Muskelspezifisch
– Vor Bewegungsbeginn spezifiziert
– Erlauben Bewegungsausführung ohne Feedback
• Evidenz:
– Komplexitätseffekte
– Bewegung ohne Feedback (prinzipiell) möglich
– Koartikulation
– Bestimmte Versprecher („The queer old dean“, Spoonerism)
– End-state Comfort Effekt
• Kritik:
– Bewegungsmuster zum Teil effektorunabhängig
– Keine zwei Bewegungen sind genau gleich (ungeeignet zum Speichern von Bewegungen)
Beschreiben Sie die Precuing Methode. Wozu wird sie genutzt? Warum kann man die damit gewonnenen
Erkenntnisse eher mit Bewegungsschemata als mit Bewegungsprogrammen erklären?
• (Unvollständige) Vorinformation über Bewegung
• Schnellere Bewegungsinitierung bei mehr Vorinformation
• Spezifikation von Bewegungsschemata
Was für eine Rolle spielen Effekte gemäß dem ideomotorischen Prinzip bei der Handlungssteuerung?
Die Aktivierung der (sensorischen) Effekte einer Handlung führen dazu, dass die entsprechenden motorischenKommandos generiert werden.
Gibt es Belege für das ideomotorische Prinzip?
• Greenwald (1970): Schnellere verbale / manuelle Antwort auf auditiven / visuellen Stimulus.
• Kunde & Weigelt (2005): Zwei gleichzeitige Handbewegungen mit gleichen Effekten (i.e. Klötzchenausrichtung) werden schneller initiiert als zwei Handbewegungen mit
unterschiedlichen Effekten, unabhängig davon, ob die nötigen Armbewegungen homolog sind.
• Elsner & Hommel (2001): Reaktionen auf einen Stimulus sind schneller, wenn der Stimulus zuvor alsEffekt der Reaktion auftrat.
Was bedeutet in Bezug auf Bewegungen der Begriff Regelung?
Für welchen Teil einer Bewegung ist Regelung besonders wichtig?
Regelung:
• Bewegung wird durch den kontinuierlichen Abgleich von Ziel und Ist-Zustand kontrolliert
• Keine (vollständig) vorausgeplante Bewegung
• Reduktion von Feedback verschlechtert Bewegungsgenauigkeit (Spijkers & Spellerberg, 1995)
• Regelung ist vor allem am Ende einer Bewegung wichtig
Nennen Sie Belege dafür, dass die Effekte eigener Handlungen vorhergesagt werden.
Antizipative Kompensation von Störungen
• Greifkraft beim Transport von Objekten
• Schwerpunkt (GRF, ground reaction force) beim Schieben, Ziehen von schweren Objekten
Einfluss antizipierter Effekte auf Wahrnehmung
• Trennung von Eigen- und Fremdbewegung beim Sehen (Reafferenzprinzip)
• Kitzelexperimente von Blakemore
Was sind nach Keele Bewegungsprogramme und wie sind sie charakterisiert? Was spricht für die Existenz solcher Programme, was spricht dagegen?
•
„... a set of muscle commands that are structured before a movement sequence begins, and that allows the entire
sequence to be carried out uninfluenced by peripheral feedback“ (Keele, 1968)
• Muskelspezifisch
• Vor Bewegungsbeginn spezifiziert
• Erlauben Bewegungsausführung ohne Feedback
Evidenz:
• Komplexitätseffekte
• Bewegung ohne Feedback (prinzipiell) möglich
• Koartikulation
• Bestimmte Versprecher („The queer old dean“
, Spoonerism)
• End-state Comfort Effekt
Kritik:
• Bewegungsmuster zum Teil Effektorunabhängig
• Keine zwei Bewegungen sind genau gleich (ungeeignet zum Speichern von Bewegungen
Beschreiben Sie die Precuing Methode. Wozu wird sie genutzt? Warum kann man die damit gewonnenen Erkenntnisse eher mit Bewegungsschemata als mit Bewegungsprogrammen erklären?
• (Unvollständige) Vorinformation über Bewegung
• Schnellere Bewegungsinitierung bei mehr Vorinformation
• Spezifikation von Bewegungsschemata
Welche Befunde sprechen für die Vorausplanung von Bewegungssequenzen?
• Schnelle Produktion von Bewegungsfolgen
– Späte bewegungsteile beginnen, ohne dass frühere abgeschlossen sind.
• Komplexitätseffekte
– Längere RT für längere Bewegungsfolge
• Reihenfolgefehler
– Vertauschung von späten und früheren Elementen der Bewegungssequenz (e.g. Spoonerism)
Welche Befunde sprechen dafür, das Bewegungssequenzen hierarchisch organisiert sind?
• Strukturdimensionale Analyse (SDA)
• Versuch von Rosenbaum et al. (1983)
Tastensequenz: M -> m-> M -> m-> I -> i -> I-> i
Wie kann man den Lernzuwachs mit zunehmender Übung für motorisches Lernen beschreiben?
• Potenzgesetz des Lernens
– Erst schnelles Verbesserung, dann immer langsamere Lernzuwächse
– T = a/Pb