Ja


Kartei Details

Karten 218
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 06.08.2025 / 06.08.2025
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Was sind korrespondierende Netzhautpunkte? 

Was ist der sogenannte Horopter in der visuellen Tiefenwahrnehmung?

• Korrespondierende Netzhautpunkte
– Punkte auf den Retinae, die sich überlappen würden, wenn man die Retinae übereinanderlegen würde
– Korrespondierende Netzhautpunkte senden Signal an gleichen Ort im Gehirn

 

Horopter

• Horopter
– Punkte in der Umwelt, die auf korrespondierenden Netzhautpunkte abgebildet werden.
– Der jeweilige Fixationspunkt ist immer auf dem Horopter

Querdisparität

Winkel zwischen der Position auf der Netzhaut, auf die ein Reiz fällt und dem Netzhautpunkt, auf den der Reiz im anderen Auge fällt.

 

Was sind korrespondierende Netzhautpunkte? 

Was ist der sogenannte Horopter in der visuellen Tiefenwahrnehmung?

J

Welches sind okulomotorische Tiefenkriterien?

Konvergenz und Akkomodatio

Ist es möglich, mit nur einem Auge räumliche Tiefe wahrzunehmen?

Monokulare Tiefenkriterien
– Akkomodation
– Verdeckung
– Luftperspektive
– Konvergierende Linien
– Relative Höhe zum Horizont
– Relative Größe
– Gewohnte Größe
– Texturgradient
– Bewegungsparalaxe
– Fortschreitendes zu- und aufdeckeb

Welches sind dynamische Tiefenkriterien?

• Bewegungsparalaxe
• Fortschreitendes zu- und aufdecken

Welche Tiefenkriterien können genutzt werden, wenn die Objekte
mehr als 30 Meter entfernt sind?

J

Signalentdeckungstheorie

Definition: Signalentdeckungstheorie (engl. Signal Detection Theory) beschreibt die Fähigkeit, Entscheidungen unter Unsicherheit zu treffen, wenn Sinnesinformationen unklar oder mehrdeutig sind

 

Grundidee: Wenn du versuchst, ein schwaches Signal zu entdecken (z. B. ein Piepen in einem lauten Raum, ein Gesicht in einem verschwommenen Bild oder eine Bedrohung in einer Sicherheitsüberwachung), basiert deine Entscheidung nicht nur auf der realen Reizstärke, sondern auch auf deinem inneren Entscheidungskriterium und deiner Sensitivität.

 

Zwei zentrale Maße der SDT:

  1. Sensitivität (d′, d-prime)
    → Fähigkeit, zwischen Signal und Rauschen zu unterscheiden
    → Höheres d′ bedeutet besseres Unterscheidungsvermögen
  2.  
  3. Kriterium (c)
    → Entscheidungsschwelle der Person
    → Gibt an, wie „bereit“ jemand ist, ein Signal zu melden
    • Konservatives Kriterium: Viele korrekte Ablehnungen, aber viele Verpasser
    • Liberales Kriterium: Viele Treffer, aber auch viele falsche Alarme

Was besagt die Dreifarbentheorie von Helmholtz? Welche
Phänomene sind mit der Dreifarbentheorie nicht erklärbar?

• Dreifarbentheorie:
• (Subjektive) Farbwahrnehmung als Resultat der Aktivität von drei Rezeptortypen.
• Belegt durch metamere Farben. Licht mit unterschiedlichen Wellenlängen, dass aber identische Rezeptoraktivität hervorruft,wird als gleichfarbig empfunden.
• Beispiel: Farbdisplays / Farbdrucke


• Unvereinbar mit der Dreifarbentheorie:
• Farbige Nachbilder
• Simultankontrast
• Bestimmte Farbsehschwächen

Durch welche Annahme können Dreifarbentheorie und Gegenfarbentheorie
integriert werden? Versuchen Sie eine Skizze.

Dreifarbentheorie: Rezeptortypen
 

Gegenfarbentheorie: Weitere Verarbeitung der Rezeptoraktivität


Opponierende Systeme im Resultat neuronaler Verschaltung der Aktivierung dreier Rezeptortypen (blau, grün, rot)

Welche Leistung muss das visuelle System erbringen, um Größenkonstanz zu erreichen?

• Verrechnung von
– Retinaler Größe eines Objektes (Sehwinkel)
– Abstand des Objektes
• Größenkonstanz gibt es nur, wenn Tiefenkriterien zur Verfügung stehen (vgl. Holway & Boring, 1941)

 

Beschreiben Sie das Emmert’sche Gesetz

• Die Wahrgenommene Größe des Nachbildes ist proportional zum Produkt aus
– Retinaler Größe (S)
– Abstand der Oberfläche, auf der das Nachbild betrachtet wird (A).
• Wahrgenommene Größe: G = k x S x A

 

Beschreiben Sie die Ponzo-Täuschung! Welche Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung dieser
Täuschung? Gibt es Parallelen zur Mondtäuschung?

• Konvergierende Linien werden als Hinweis auf räumliche Tiefe interpretiert
• Deshalb erscheint die untere Linie kürzer als die obere Linie
• Mondtäuschung:
– Horizont erscheint entfernter als Zenit
– Mond ist tatsächlich immer gleich groß
– Deshalb wird der Mond am Horizont als größerwahrgenommen

Was sind Reichardt-Detektoren? Was sind Bewegungs-Nacheffekte und worauf werden sie zurückgeführt?

• Einfaches Modell der Bewegungswahrnehmung
• Ermittlung von Bewegung über die Integration von unterschiedlich verzögerten Signalen
• Nacheffekte: Nachdem man eine Bewegung betrachtet hat, scheint sich ein unbewegter Hintergrund in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen.
• Erklärung über Ermüdung der Bewegungsdetektoren (M)

Was besagt der ökologische Ansatz von Gibson (1966) zur Trennung von Eigen- und Fremdbewegung? 

Welches Problem hat dieser Ansatz?

• Retinales Bild erlaubt es, Eigen- und Fremdbewegung zu trennen
– Bewegt sich alles: Eigenbewegung
– Bewegen sich Reize vor statischem Hintergrund: Fremdbewegung.
• Bewegung kann auch ohne diese Information erschlossen werden
– Wolke am Himmel
– Lichtpunkt in ansonsten dunklem Raum (z.B. bei Intro von James Bond Film)

Was ist der Grundgedanke der Modelle zur Trennung von Eigen- und Fremdbewegung, die über Gibson’s (1966)
ökologischen Ansatz hinausgehen? Geben Sie ein Beispie

• Extraretinale Information 


– Outflow-Modell

– Verechung von retinaler Bewegung mit motorischen Signalen, die die Augenmuskulatur steuern

 


– Inflow-Modell


– Verechung von retinaler Bewegung mit propriozeptiven Informationen über die Augenstellung.

Beschreiben Sie das Reafferenz-Prinzip nach Holst & Mittelstaedt (1954). Welches Problem kann das
Reafferenzprinzip lösen?

• Vergleich von
– Sensorik (Afferenz)
– Aufgrund der Efferenzkopie vorhergesagte Sensorik
• Unterschiede werden auf Änderungen in der Umwelt attribuiert

Überlegen Sie, in welchen Alltagssituationen das Reafferenzprinzip eine Rolle
spielen könnte.

Kitzeln 

Wahrnehmung von Druck: 

Reproduktion eines vorgegebenen Drucks
o per Joystick (Kraft wird korrekt wiedergegeben)
• durch Druck mit dem eigenen Zeigefinger (zu hohe Kraft wird reproduziert)

Welche Beispiele für die besondere Sensibilität für menschliche Körperbewegungen gibt es? Worauf könnte diese Sensibilität zurückzuführen sein?

• Random-Dot-Walker / Scheinbewegungen
• Sensibilität
– (Motorische) Simulation wahrgenommener Bewegungen
– Besonders gute Passung zwischen Bewegungsmöglichkeiten des Betrachters und wahrgenommenen
Bewegungen bei biologischen Stimuli.

Beschreiben Sie die Ponzo-Täuschung! 

Welche Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung dieser Täuschung? 

Gibt es Parallelen zur Mondtäuschung?

Konvergierende Linien werden als Hinweis auf räumliche Tiefe interpretiert
Deshalb erscheint die untere Linie kürzer als die obere Linie

 

Mondtäuschung 


Horizont erscheint entfernter als Zenit Mond ist tatsächlich immer gleich groß
Deshalb wird der Mond am Horizont als größer wahrgenommen

Was sind Reichardt-Detektoren? Was sind
Bewegungs-Nacheffekte und worauf werden sie
zurückgeführt?

Reichardt-Detektoren:
Einfaches Modell der Bewegungswahrnehmung Richtungsspezifische Bewegung kann entdeckt werden
Ermittlung der Bewegung durch Integration von 

- Zeitlicher Verzögerung
- Multiplikation der Reize
- Differenzbildung

Nacheffekte:
Nachdem man etwas bewegtes betrachtet hat, scheint sich ein unbewegter Hintergrund in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen.
Erklärung über Ermüdung derBewegungsdetektoren (M)

Was besagt der ökologische Ansatz von Gibson (1966) zur
Trennung von Eigen- und Fremdbewegung? Welches Problem hat
dieser Ansatz?

• Retinales Bild erlaubt es, Eigen- und Fremdbewegung zu trennen
• Bewegt sich alles: Eigenbewegung
• Bewegen sich Reize vor statischem Hintergrund: Fremdbewegung.

Problem
• Bewegung kann auch ohne diese Information erschlossen werden
• Wolke am Himmel
• Lichtpunkt in ansonsten dunklem Raum

Was ist der Grundgedanke der Modelle zur Trennung von Eigen-
und Fremdbewegung, die über Gibson’s (1966) ökologischen Ansatz
hinausgehen? Geben Sie ein Beispiel.

Extraretinale Information
• Outflow-Modell
• Verrechnung von retinaler Bewegung mit motorischen Signalen, die die Augenmuskulatur steuern


• Inflow-Modell
• Verrechnung von retinaler Bewegung mit propriozeptiven Informationen über die Augenstellung.

 


Keine aktive Bewegung der Augen + retinale Bewegung = Bewegung in der Umwelt wird wahrgenommen


Aktive Bewegung der Augen + keine retinale Bewegung = Bewegung in der Umwelt wird wahrgenommen


Keine aktive Bewegung der Augen + keine retinale Bewegung =Keine Bewegung in der Umwelt wird wahrgenommen

Beschreiben Sie das Reafferenz-Prinzip nach Holst & Mittelstaedt
(1954). Welches Problem kann das Reafferenzprinzip lösen?

• Vergleich von
• Sensorik (Afferenz)
• Aufgrund der Efferenzkopie vorhergesagte Sensorik
 

• Unterschiede werden auf Änderungen in der
Umwelt attribuiert.
 

PASSIVE Bewegung der Augen + retinale Bewegung = Bewegung in der Umwelt wird wahrgenommen
 

Trennung von Wahrnehmungsänderungen, die auf eigene Bewegungenzurückzuführen sind, von umweltbedingten Änderungen der Wahrnehmung

Welche Beispiele für die besondere Sensibilität für menschliche
Körperbewegungen gibt es? Worauf könnte diese Sensibilität
zurückzuführen sein?

• Random-Dot-Walker / Scheinbewegungen


•Sensibilität
• (Motorische) Simulation wahrgenommener Bewegungen
• Besonders gute Passung zwischen Bewegungsmöglichkeiten des Betrachters und wahrgenommenen Bewegungen bei biologischen Stimuli.

Was ist die Grundannahme der Gestalttheorie? Wer waren führende Vertreter? Was wird häufig an der
Gestalttheorie kritisiert?

• Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile (Beispiel Scheinbewegung).
• Kritik:
– Beschreibung statt Erklärung
– Kaum definierte Begriffe
– Artifizielle Reize

Welche Gestaltfaktoren kennen sie? Geben Sie ein Beispiel!

J

Nennen Sie ein Beispiel für ein mehrdeutiges Bild hinsichtlich Figur und Grund. Was wird bei mehrdeutigen Bildern
eher als Figur denn als Grund gesehen?

• Rubin Kelch
• Eher als Figur betrachtet werden ...
– Symmetrische Flächen
– Unten liegende Flächen
– Kleinere Flächen
– Vertraute Flächen
– Konvexe Flächen

Was sind die Grundprobleme der Objektwahrnehmung?

• Unterscheidung ähnlicher Objekte
• Objektkonstanz trotz unterschiedlicher Blickwinkel
• Mehrdeutigkeit der Wahrnehmung (inverse Projektion)

Welche Modelle ansichtsabhängiger Objekterkennung gibt es? Diskutieren Sie ihre Vor- und Nachteile!

• Schablonenvergleich
– Unflexibel
– Viele Ansichten müssten gespeichert werden


• Single-View plus Transformation
– Abspeichern einer Ansicht + Rotation beim Vergleich
– Braucht wenig (Speicher-)Kapazität aber dauert länger
• Multiple-View plus Transformation
– Abspeichern mehrere Ansichten + Rotation beim Vergleich

Beschreiben sie ein Experiment zur mentalen Rotation. Was ist UV, was ist AV, wie sieht ein typisches Ergebnis aus?

• UV: Rotation des Reizes
– Vom Vergleichsreiz , von Kanonischer Orientierung
• UV: Erforderliche Antwort (z.B. gleich vs. ungleich)
• AV: Reaktionzeit
• Reaktionszeit steigt linear mit Weite der Rotation
• Beispiel: Shepard & Metzler, 1970

Was versteht man unter „Geone“ bei der Objektwahrnehmung? Skizzieren Sie kurz die grundlegenden Annahmen der Geon-Theorie nach Biederman (1987)!

• Geone sind geometrische Elementarkörper, mit denen Objekte beschrieben werden können.
• Objekte werden mittels Kanten und Konkavitäten (Schnittpunkte, Ecken) in Geone zerlegt
• Vergleich mit gespeicherten Geon-Kombinationen

Was versteht man unter „Geone“ bei der Objektwahrnehmung? Skizzieren Sie kurz die grundlegenden Annahmen der Geon-Theorie nach Biederman (1987)!

J

Gibt es Objekte, deren Unterscheidung die Geon-Theorie nicht erklären kann?

• Objekte, die nach Textur / Farbe unterschieden werden
• Auch Ansichtsabhängigkeit kann nur zum Teil erklärt werden.

 

Zebra und pferd

Was sind Kontexteffekte bei der Objekterkennung und welche Rolle spielen sie bei der Objektwahrnehmung?

• Die Identifikation von Objekten hängt von der Umgebung ab, in der sie eingebettet sind.
– Gleiche Reize werden je nach Kontext anders interpretiert
– Im normalen Kontext eingebettete Objekte werden schneller gefunden

Welche Modelle ansichtsabhängiger Objekterkennung gibt es?
Diskutieren Sie ihre Vor- und Nachteile!

Schablonenvergleich
Unflexibel
Viele Ansichten müssten gespeichert werden
 

Single-View plus Transformation
Abspeichern einer Ansicht + Rotation beim Vergleich
Braucht wenig (Speicher-)Kapazität aber dauert länger
Multiple-View plus Transformation
Abspeichern mehrere Ansichten + Rotation beim Vergleich

Welche drei Theoriegruppen der Aufmerksamkeitsforschung haben Sie in der Vorlesung kennengelernt?
Formulieren Sie je einen Satz, der gemäß der drei Theoriegruppen Aufmerksamkeit beschreibt!

• Filtertheorien
– Aufmerksamkeit filtert irrelevante Information heraus, so dass nur relevante Informationen verarbeitet werden.


• Ressourcentheorien
– Aufmerksamkeit ist eine beschränkte Ressource, die nach Bedarf verteilt werden kann.
• Selection-for-Action
– Aufmerksamkeit dient der Handlungssteuerung, da sie die Fokussierung auf eine einzige Handlung erlaubt.

Was sind Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Early-Selection, Late Seletion, und der Perceptual Load Theory

• Gemeinsamkeiten:
– Unbeschränkte prä-attentive Verarbeitung
– begrenzte Kapazität nach dem Filter
– Filter befindet sich an einer bestimmten Stelle


• Unterschiede: Ort des Filters
– ES: Früher, unflexibler Filter
– LS: Später Filter
– PLT: Früher, aber bei niedriger perzeptueller Last durchlässiger Filter
• Mechanismus der Filterung
– ES: Aufgrund einfacher sensorischer Merkmale
– LS: Aufgrund von Bedeutung, Kategorien, ...
– PLT: Begrenzte Verarbeitung aufgrund einer limitierten Ressource