SWEM

Software Engineering – Modellierung

Software Engineering – Modellierung


Fichier Détails

Cartes-fiches 93
Langue Deutsch
Catégorie Informatique
Niveau Université
Crée / Actualisé 04.08.2025 / 08.08.2025
Lien de web
https://card2brain.ch/cards/20250804_swem?max=40&offset=40
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20250804_swem/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Nenne zwei Kreativitätstechniken zur Anforderungserhebung.

Brainstorming, Methode 6-3-5

Was bedeutet „Systemarchäologie“ im Kontext der Anforderungserhebung?

Analyse existierender Systeme und Dokumentationen zur Gewinnung neuer Anforderungen.

Was bedeutet Wertorientierung im Requirements Engineering?

Nur Anforderungen erheben, die für die Stakeholder nützlich sind und deren Kosten den Nutzen rechtfertigen.

Anforderungen dürfen auch ohne Bezug zum Nutzen dokumentiert werden.

Was ist ein Systemkontext?

Der Teil der Umgebung eines Systems, der für die Definition und das Verständnis der Anforderungen relevant ist.

Definition: Problem

Eine Schwierigkeit oder unerwünschter Zustand, der eine Lösung erfordert.

Was bedeutet Evolution im Kontext von Anforderungen?

Anforderungen ändern sich regelmässig während eines Projekts und müssen entsprechend angepasst werden.

Validierung ist im Requirements Engineering optional

Was ist der Unterschied zwischen Systemgrenze und Kontextgrenz

Die Systemgrenze trennt das System vom Kontext; die Kontextgrenze trennt den Kontext von der irrelevanten Umgebung.

Welche Arten von Anforderungen gibt es laut IREB?

Eine funktionale Anforderung beschreibt eine gewünschte Qualität

Wie nennt man Anforderungen, die sich auf die Umgebung des Systems beziehen?

Randbedingungen

Nenne ein Beispiel für eine Qualitätsanforderung.

z. B. Antwortzeit < 4 Sekunden

Was versteht man im Requirements Engineering unter einer Anforderung?

Eine Anforderung ist ein notwendiges Bedürfnis eines Stakeholders, eine Fähigkeit oder Eigenschaft, die ein System erfüllen muss, und die dokumentierte Repräsentation eines solchen Bedürfnisse

Basiswissen Requirements Engineering (Pohl), Kapitel 1.1 (Definition 1–1).

Definieren Sie Requirements Engineering.

Requirements Engineering ist ein systematischer und disziplinierter Ansatz zur Spezifikation und zum Management von Anforderungen mit dem Ziel, die Wünsche und Bedürfnisse der Stakeholder zu verstehen und das Risiko zu minimieren, ein System zu liefern, das diese nicht erfüllt.

Basiswissen Requirements Engineering (Pohl), Kapitel 1.1 (Definition 1–3).

Der Begriff “Requirements Engineering” wird im Deutschen häufig synonym für Anforderungsanalyse verwendet.

Software Engineering kompakt (Metzner), Kapitel 4.4 (Zusammenfassung).

Der englische Begriff Requirements Engineering wird auch im deutschen Sprachgebrauch für Anforderungsanalyse benutzt.

Warum ist Requirements Engineering für den Erfolg eines Entwicklungsprojekts wichtig?

Gutes Requirements Engineering sorgt dafür, dass das zu lösende Problem frühzeitig besser verstanden wird. Das verringert das Risiko, am Bedarf vorbei zu entwickeln, und hilft, Fehler früh zu entdecken, was teure Korrekturen spät in der Entwicklung vermeidet. Zudem legt RE die Grundlage für realistische Aufwandsschätzungen und schafft die Voraussetzung, um das System anhand der Anforderungen zu testen.

Basiswissen Requirements Engineering (Pohl), Kapitel 1.2.

Nennen Sie zwei wesentliche Mehrwerte, die laut IREB-Lehrplan durch gutes Requirements Engineering erzielt werden.

(a) Das Risiko, ein falsches System zu entwickeln, wird verringert, und 
(b) es entsteht ein besseres Verständnis des zugrundeliegenden Problems.

Darüber hinaus schafft RE eine Basis für die Schätzung von Entwicklungsaufwänden und ermöglicht das Ableiten von Testfällen aus Anforderungen

Basiswissen Requirements Engineering (Pohl), Kapitel 1.2.

Was ist eine der häufigsten Ursachen für fehlerhafte oder unvollständige Anforderungen?

Die falsche Annahme der Stakeholder, dass vieles selbstverständlich ist und nicht explizit genannt werden muss. Dieses Übersehen von eigentlich notwendigen Anforderungen führt oft zu Lücken oder Missverständnissen.

Basiswissen Requirements Engineering (Pohl), Kapitel 1.2 (Gründe für fehlerhafte Anforderungen).

Definieren Sie den Begriff Stakeholder im Kontext des Requirements Engineering.

Ein Stakeholder (Interesseneigner) ist eine Person oder Organisation, die Einfluss auf die Anforderungen des Systems hat oder auf die das System Auswirkungen hat. Stakeholder sind also alle, die Anforderungen stellen oder von der Systemnutzung betroffen sind.

Basiswissen Requirements Engineering (Pohl), Kapitel 1.1 (Definition 1–2).

Warum ist es wichtig, im Requirements Engineering alle relevanten Stakeholder zu identifizieren?

Weil Stakeholder die Hauptquelle für Anforderungen sind. Werden bestimmte Stakeholder übersehen, bleiben deren Bedürfnisse unerfasst, was zu einem lückenhaften Anforderungskatalog führt. Fehlende Stakeholder bedeuten meist fehlende oder unvollständige Anforderungen.

Basiswissen Requirements Engineering (Pohl), Kapitel 1.1.

Geben Sie drei Beispiele für mögliche Stakeholder eines Software-Projekts.

zukünftige Endnutzer (z. B. Kunden, Anwender), betriebliche Auftraggeber oder Manager, Administratoren, regulatorische Behörden oder Gesetzgeber, und sogar externe Personen wie Hacker (vor denen das System geschützt werden muss) gelten als Stakeholder, da sie Anforderungen beeinflussen.

Zu den Stakeholdern eines Projekts können auch externe Organisationen oder Behörden gehören, die Anforderungen beeinflusse

Basiswissen Requirements Engineering (Pohl), Kapitel 1.1.

Stakeholder umfassen alle natürlichen und juristischen Personen bzw. Institutionen, die Anforderungen beeinflussen. Auch externe Stellen wie Regulierungsbehörden können Stakeholder sein

Welche Haupttätigkeiten umfasst das Requirements Engineering typischerweise?

Die Aufgaben des Requirements Engineering bestehen darin, Anforderungen zu ermitteln, zweckmäßig zu dokumentieren, sie zu prüfen und mit den Stakeholdern abzustimmen sowie die dokumentierten Anforderungen über den gesamten Systemlebenszyklus hinweg zu verwalten.

Welche drei Arten von Anforderungen werden im IREB-Standard (nach Basiswissen RE) grundsätzlich unterschieden?

Man unterscheidet funktionale AnforderungenQualitätsanforderungen (als Oberbegriff für nicht-funktionale Anforderungen) und Randbedingungen (Constraints). Funktionale Anforderungen beschreiben Funktionen des Systems, Qualitätsanforderungen gewünschte Qualitätseigenschaften und Randbedingungen schränken den Lösungsraum ein.

Was versteht man im Requirements Engineering unter einer Randbedingung (Constraint)?

Eine Randbedingung ist eine Anforderung, die den Lösungsraum einschränkt, über das hinaus, was zur Erfüllung der fachlichen Anforderungen nötig ist. Meist handelt es sich um organisatorische oder technologische Vorgaben, z. B. rechtliche Rahmenbedingungen oder technologische Einschränkungen, die die Art der Lösungsumsetzung limitieren.

Nennen Sie zwei typische Maßnahmen, um Kommunikationsprobleme zwischen beteiligten Parteien im Requirements Engineering zu verringern.

(1) Die Etablierung einer gemeinsamen Sprache – z. B. durch ein für alle zugängliches Glossar, in dem wichtige Begriffe eindeutig definiert sind. 
(2) Falls nötig, die Verwendung formalerer Beschreibungsmittel wie einer Modellierungssprache (z. B. UML), auf die sich alle Beteiligten einigen. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass Sender und Empfänger dieselben Begriffe verstehe

Basiswissen Requirements Engineering (Pohl), Kapitel 1.2 (Exkurs Kommunikationsprobleme).

Unterschiedliche fachliche Hintergründe und Erfahrung der Beteiligten können zu Kommunikationsproblemen bei Anforderungen führen.

Basiswissen Requirements Engineering (Pohl), Kapitel 1.2.

Wenn Stakeholder unterschiedliche Wissens- oder Erfahrungshintergründe oder Kulturen haben, kann dies den Informationsaustausch erschweren. Ein gemeinsamer Verständigungsrahmen muss erst geschaffen werden, um Missverständnisse zu vermeiden.

Welcher der folgenden Sätze gehört NICHT zu den neun grundlegenden Prinzipien des Requirements Engineering?

CPRE Foundation Level Lehrplan 3.1.1, Lerneinheit 2.1 (Aufzählung der neun Prinzipien

laut Prinzip Evolution sind sich ändernde Anforderungen der Normalfall und nichts Ungewöhnliches

Was besagt das RE-Prinzip der Wertorientierung?

Anforderungen sind Mittel zum Zweck, nicht Selbstzweck. Es sollen nur solche Anforderungen erhoben und spezifiziert werden, die tatsächlich benötigt werden, um die Wünsche und Ziele der Stakeholder zu erreichen. Unnötige Anforderungen gilt es zu vermeiden. Außerdem ist der Nutzen einer Anforderung stets gegen die Kosten ihrer Ermittlung, Dokumentation, Abstimmung usw. abzuwägen.

CPRE FL Lehrplan 3.1.1, LE 2 (Prinzip 1: Wertorientierung).

Wie wird der Wert einer Anforderung definiert?

Der Wert einer Anforderung entspricht ihrem Nutzen abzüglich der Kosten für das Ermitteln, Dokumentieren, Validieren, Abstimmen und Verwalten dieser Anforderung. Der Nutzen bemisst sich daran, inwieweit die Anforderung zur Erfüllung der Stakeholder-Bedürfnisse beiträgt und das Risiko von Fehlentwicklungen reduziert.

CPRE FL Lehrplan 3.1.1, LE 2.2 (Prinzip Wertorientierung).

Im Requirements Engineering sollten nur Anforderungen betrachtet werden, die einen Mehrwert liefern und wirklich benötigt werden.

Basiswissen Requirements Engineering (Pohl), Kapitel 2.1 (Prinzip 1).

Genau das fordert das Prinzip der Wertorientierung: Es sollen nur erforderliche Anforderungen berücksichtigt werden, um die Bedürfnisse der Stakeholder zu erfüllen – keine Anforderungen als Selbstzweck.

Was bedeutet das Prinzip des gemeinsamen Verständnisses im Requirements Engineering?

Es bedeutet, dass alle Beteiligten ein gemeinsames, abgestimmtes Verständnis der Anforderungen und des zu entwickelnden Systems haben müssen. RE soll ein solches gemeinsames Verständnis schaffen, fördern und absichern – sowohl explizit (durch dokumentierte und vereinbarte Anforderungen) als auch implizit (durch gemeinsames Wissen, Vertrauen, gemeinsame Kultur etc.). Ohne diese gemeinsame Basis ist eine erfolgreiche Systementwicklung nicht möglich.

Eine erfolgreiche Systementwicklung ist ohne gemeinsames Verständnis aller Beteiligten nicht möglich.

CPRE FL Lehrplan 3.1.1, LE 2 (Prinzip 3).

Das Prinzip Gemeinsames Verständnis betont, dass Stakeholder, Requirements Engineers und Entwickler eine gemeinsame Basis und abgestimmte Sicht auf Anforderungen benötigen, damit das Projekt erfolgreich verläuft.

Was besagt das RE-Prinzip “Kontext”?

Dieses Prinzip (Prinzip 4) lautet: Systeme können nicht isoliert verstanden werden. Das heißt, man muss stets den Systemkontext, also den relevanten Teil der Systemumgebung, betrachten. Ohne Berücksichtigung des Umfelds (anderen Systeme, Prozesse, Organisation, Gesetze etc.) lassen sich Anforderungen nicht richtig definieren – ohne Kontext keine Anforderung.

CPRE FL Lehrplan 3.1.1, LE 2.1 (Prinzip 4) / Basiswissen RE (Pohl), Kapitel 2.2.

Was versteht man unter dem Problem–Anforderung–Lösung-Prinzip?

Dieses Prinzip (Prinzip 5) betont, dass Problem, Anforderungen und Lösung untrennbar zusammenhängen. Aus einem gegebenen Problem leiten die Stakeholder Anforderungen ab, und anhand der Anforderungen wird eine Lösung entwickelt. Diese drei Elemente greifen ineinander: Eine Änderung am Problem, an den Zielen oder Rahmenbedingungen beeinflusst die Anforderungen, und geänderte Anforderungen beeinflussen die Lösungsfindung. Problem, Anforderung und Lösung bilden also ein ineinandergreifendes Tripel

CPRE FL Lehrplan 3.1.1, LE 2.1 (Prinzip 5).

Anforderungen, die nicht validiert wurden, sind im Requirements Engineering nutzlos.

CPRE FL Lehrplan 3.1.1, LE 2.1 (Prinzip 6).

Das Prinzip Validierung (Prinzip 6) besagt: Nicht-validierte Anforderungen sind nutzlos. Ohne Validierung weiß man nicht, ob die Anforderung korrekt und abgestimmt ist; unvalidierte Anforderungen bringen also keinen verlässlichen Nutzen.

Warum sollten Anforderungen möglichst früh validiert und geprüft werden?

Weil Fehler in Anforderungen umso kostengünstiger behoben werden können, je früher sie entdeckt werden. Werden Anforderungen ernsthaft betrieben, testet und prüft man sie wie jedes andere Artefakt, da statistisch belegt ist, dass frühe Fehlererkennung wesentlich billiger ist als späte. Frühe Validierung stellt sicher, dass die richtigen und vollständigigen Anforderungen umgesetzt werden.

Wenn sich Anforderungen im Projektverlauf ändern, ist das ein Zeichen für schlechtes Requirements Engineering und sollte möglichst vermieden werden.

Änderungen von Anforderungen sind normal und kein Zeichen von Versagen, sondern typischerweise unvermeidlich (Prinzip Evolution). Wichtig ist, Änderungen zu erkennen und kontrolliert zu behandeln, anstatt zu glauben, sie vollständig vermeiden zu können.

Wie viele grundlegende Prinzipien des Requirements Engineering definiert der aktuelle IREB-Lehrplan?

9

Lernen