EulL
Probefragen
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Kartei Details
Karten | 78 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 29.07.2025 / 31.07.2025 |
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Gefahren in Medien bei 6-13-Jährigen und wird das kontrolliert?
- 45% der Kinder spielen auch mal Spiele, für die sie nach Alterskennzeichnung zu jung sind
- 10% der Kinder sind schon einmal auf gewalthaltige, pornografische oder extremistische Seiten gestoßen (Angabe der Haupterzieher*innen)
- 6% der Kinder haben mind. einmal unangenehme Bekanntschaften im Internet gemacht
- bei 60% der Kinder geben die Haupterzieher*innen an, dann sie die Bildschirmzeit ihrer Kinder nicht kontrollieren
Was ist Medienkompetenz?
- Fähigkeit, auf Medienbotschaften zuzugreifen, sie zu analysieren, bewerten und erstellen
- Bielefelder Medienkompetenzmodell: Fähigkeit, mit Medien vertraut zu sein, sie für sich selbst sinnvoll zu nutzen und sie für den zwischenmenschlichen Austausch einzusetzen
-> vier Dimensionen: Medienkritik, Medienwissen, Mediennutzung, Mediengestaltung
Was ist digitale Medienkompetenz?
- Fähigkeit, mit Hilfe digitaler Medien auf Inhalte zuzugreifen, sie zu verstehen und zu erstellen
- Digitale und mediale Kompetenz: eine Konstellation von Lebenskompetenzen, die für eine uneingeschränkte Teilnahme an unserer mediengesättigten, informationsreichen Gesellschaft erforderlich sind
Was ist Medienkompetenz nach Potter und welche Dimensionen gibt es?
- Kompetenz, die vom Kindesalter an immer weiter ausgebildet wird (Teil der individuellen Ontogenese)
- kognitive Dimension: mentale Prozesse, die notwendig sind, um das in den Medien enthaltene Faktenwissen zu verstehen
- emotionale Dimension: Verstehen von Gefühlen, die von Medienfigur dargestellt werden und die die Medien beim Rezipienten auslösen
- ästhetische Dimension: medientypische Produktionsprozesse verstehen, die ein Urteil über die Qualität von Medienproduktionen ermöglichen
- moralische Dimension: das Herausfiltern von Werten und Haltungen, die durch Medieninhalte vermittelt werden
-> Jede Dimension ist ein eigenes Kontinuum.
-> Es gibt immer die Möglichkeit sich zu verbessern.
Was ist das Ziel von Medienkompetenz?
Schaden von Medien minimieren und ihren Nutzen maximieren
Welche Möglichkeiten zur Messung von Medienkompetenz gibt es? Was sind Vorteile?
- kompetenzbasierte Maße: natürliches Maß, misst die Nutzung, Analyse und Erstellung von Medieninhalten
-> Vorteil: gute Erfassung der Kompetenzen
- selbstberichtsbasierte Maße: Entwicklung theoretischer Modelle, Selbsteinschätzung zu Fertigkeiten, Mediennutzungsverhalten und Medienwissen
-> Vorteil: günstig
Was ist digitale Nachrichtenkompetenz und wie schneidet Deutschland darin ab?
- Die Fähigkeit, digitale Nachrichten zu finden, zu verstehen, einzuordnen, zu überprüfen und darüber zu kommunizieren: digitale Navigation, Jorunalismus, Fakt Checking, Debattieren, Kommunikationswissenschaft
- News Test als Messinstrument
- im Schnitt mittlere Kompetenz: nur 22% hoch oder sehr hoch
Was ist Computer and Information Literacy und wie schneiden deutsche 8-Klässler*innen im internationalen Vergleich ab?
- CIL: Fähigkeit, digitale Medien zu nutzen, um Informationen zu recherchieren, zu erstellen, zu kommunizieren und zu bewerten, um effektiv an persönlichen, schulischen, beruflichen und gesellschaftlichen Kontexten teilzunehmen
- international Computer and Information literacy study: alle 5 Jahre
-> DE seit 2013 im mittleren Rang, Gymnasiast*innen überdurchschnittlichen, 1/3 nur rudimentäre CIL-Kenntnisse, nur 1,9% oberstes Kompetenzniveau
Was ist technische Medienkompetenz und wie schneiden Kinder in Deutschland darin ab?
- Kenntnis und Beherrschen von verschiedenen Arten des Zugangs und der Nutzung von Medien sowie der Produktion von Medienbotschaften
- Anstieg des Selbstbewusstseins in den Kompetenzen mit 10 Jahren
- 65% können selbstständig eine DVD abspielen, 50% können das Internet nutzen und Nachrichten verschicken, 30% können auf Social Media Plattformen Sachen posten -> DVD wird am regelmäßigsten genutzt
Wie wird die Vermittlung der Medienkompetenz auf schulischer Ebene umgesetzt?
- Kultusministerkonferenz Dezember 2016: Integration der Medienbildung in das deutsche Schulcurriculum -> Umsetzung auf Landesebene im Primär- und Sekundärschulbereich
- Medienführerschein Bayern: kostenloses Material für Kindergärten, Schule und Jugendarbeit -> produktionsorientierte Medienkompetenz (selbst erstellen -> z.B. Schnurtelefon bauen)
- Wo ist Goldie?: kostenlose App für Grundschulkinder -> digitale Medienkompetenz/Onlinekompetenz (Datenschutz, verdächtige Email, Fake News, Kettenbriefe, Bildrecht, Fairness im Netz, Cybermobbing, Online-Freunde)
Warum sollte man Medienkompetenz messen?
- Weiterentwicklung der Wissenschaft: Konzeptualisierung der Kompetenzen, Fähigkeiten und Angewohnheiten, Entwicklung neuer theoretischer Modelle, Medienkompetenz in der Ontogenese
- Förderung von Medienkompetenz: Niveau der Medienkompetenz in der Gesellschaft, Evaluierung von Trainigsprogrammen
Wie ist die Studienlage zur Medienkompetenzförderung?
- kleiner aber positiver Effekt von genereller Medienkompetenzförderung auf die Medienkompetenz über alle Altersgruppen hinweg
- positiver Einfluss von Medienkompetenzförderung auf riskantes Gesundheitsverhalten von Schulkindern und Jugendlichen
- positiver Einfluss von Medienkompetenzförderung auf Körperbilder von Schulkindern und Jugendlichen
- keine wissenschaftlichen Studien zum Vorschulbereich
Insgesamt:
- kein Fokus auf genereller Medienkompetenz, sondern auf Teilaspekte
- richtet sich oft an Eltern oder Fachpersonal, die das Wissen dann weiter geben müssen
- es gibt oft keine wissenschaftliche Evaluation der Programme
Definiere mediale Zeichenkompetenz.
- Verständnis und korrekte Verwendung der Zeichensysteme und Symbole, durch die Medien organisiert sind
- fundamentaler Aspekt der Medienkompetenz
- Entwicklung ab dem Kindergartenalter
- Steigerung durch gezielte Förderung möglich
- Schnittmenge zur fluiden Intelligenz
Nenne alle 10 Fähigkeitsbereiche der Medialen Zeichenkompetenz und jeweils ein Beispiel dazu.
- Was sind Medien: versteht, dass ein Film ein von Menschen gemachtes Produkt ist und nicht ein echtes Ereignis
- Programmformate: kann zwischen einem Nachrichtenbeitrag, einer Doku, einer Serie unterscheiden
- Realitäts-Fiktions-Unterscheidung: versteht, dass Superheldenfilme nicht echt sind, Nachrichten aber echte Ereignisse darstellen
- Perspektive und Filmtechnik: verstehen, dass man Medien manipulieren kann (Schnitt, Winkel, Nähe, schneller machen, schneiden) und damit unterschiedliche Sachen auslösen kann
- Auditives Verständnis: versteht die Bedeutung von Geräuschen, Musik und Ton (bedrohliche Musik erzeugt Spannung, auch wenn auf visueller Ebene nicht viel passiert)
- Digitale Benutzeroberflächen: versteht Symbole, Schaltflächen und Menüs in digitalen Umgebungen (wie mache ich lauter/leise, schalte ich etwas aus)
- Zeichenkonventionen in Comics: Sprechblase steht für Gesprochenes der Person
- Zeichenkonventionen in Karten: rotes Kreuz für Krankenhaus, rote Tropfenform für Ziel
- Werbeverständnis: versteht, dass Werbung nicht nur informieren, sondern auch überzeugen und manipulieren will mit attraktiven Bildern
- Darstellung von Emotionen in Medien: wie wird emotionale Wirkung erzeugt (Bilder, Musik, dunkle Farben, langsames Tempo)
Was ist symbolische Sensitivität?
allgemeine Erwartung oder Bereitschaft, das Vorhandensein von symbolischen Beziehungen zu untersuchen und zu erkennen
Was stimmt zur Studie zur Entwicklung medialer Zeichenkompetenz?
Was stimmt zur Studie zur Förderung medialer Zeichenkompetenz?
nur bei Matrizen besser
Warum hat das MZK-Training einen signifikanten Effekt auf den Matrizentest?
- zum Lösen der Items ist ein Symbolverständnis nötig
- MZK und Intelligenz teilen sich eine gemeinsame Varianz -> beides sind Konstrukte, die aus verschiedenen Fähigkeiten bestehen
Welche unterschiedlichen Textformen gibt es?
- (visuelle) Texte
- (visuelle) Texte mit Bildern
- auditive Texte
- audiovisuelle Texte (statisch und dynamisch -> Film)
Was ist das Drei-Ebenen-Modell und wie ist der aktuelle Forschungsstand dazu? Was sind mögliche Erklärungsansätze?
- es gibt drei Ebenen mentaler Repräsentationen:
- Textoberfläche: (fast) exakter Wortlaut
- Textbasis: Bedeutungsstruktur
- Situationsmodell: Integration mit Vorwissen
- Forschungsstand:
- Kinder erinnern sich besser, wenn ein Text audiovisuell gezeigt wird (als auditiv oder schriftlich): das betrifft Textoberfläche und Situationsmodell
- 8-Jährige profitieren auf Ebene des Situationsmodells von audiovisuellen und auditiven Texten mehr im Vergleich zu schriftlichen Texten und Erwachsenen
- es macht keinen Unterschied, ob Kinder mit narrativen Texten oder Sachtexten konfrontiert sind (ob sachlicher oder erzählender Text hat keinen Einfluss auf Erinnerungsleistung)
- Erklärungsansätze:
- Dual Coding Theory
- Cognitive Theory of Multimedia Learning
- zwei getrennte Kanäle für Wörter und Bilder -> Kombination oft besser, solange die Arbeitsgedächtniskapazität nicht überschritten wird
Was ist die gesetzliche Grundlage von Jugenschutzvorgaben und was legen sie fest?
- Jugendschutzgesetz auf Bundesebene
- Jugendmedienschutz-Staatsvertrag auf Länderebene
- Kennzeichnungspflicht auf Medien, die auch Minderjährigen zugänglich gemacht werden sollen:
- Kennzeichnung verpflichtend für den Handel mit den Produkten
- ohne Kennzeichnung darf das Produkt nicht rechtssicher in DE vertrieben werden
- Durchsetzung: FSK, FSF, USK
- Systematische Vorsorgepflicht auf Plattformen (müssen präventiv Maßnahmen ergreifen, um Risiken von vornherein zu verringern):
- Durchsetzung durch die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz
- z.B. Voreinstellungen, Altersverifikation, Beschwerde- und Hilfssysteme
Was ist die Liste der jugendgefährdenden Medien?
- eine Liste, die von der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz geführt wird
- beinhaltet Medien, die dazu geeignet sind, die Entwicklung und Erziehung von Kindern oder Jugendlichen zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu gefährden
- Verbrechen oder Rassenhass anreizend, Gewalthandlungen als selbstzweckhaft und detailliert dargestellt, Selbstjustiz als einzig bewährtes Mittel zur Durchsetzung vermeintlicher Gerechtigkeit nahegelegt
- Verherrlichung des Nationalsozialismus, Verherrlichung von Drogenkonsum udn extensiven Alkoholkonsum, Diskriminierung von Menschengruppen, Verletzung der Menschenwürde, Gefährdung der Demokratie, Nahelegen von selbstschädigendem Verhalten, Gefährdung der persönlichen Integrität
- wenn etwas auf der Liste steht, dann gelten strenge Verbreitungs- und Werbebeschränkungen gegenüber Kindern und Jugendlichen, sowie Sanktionen gegen Verbreitende
Was gilt für fsf 0?
Was gilt für fsf 6?
Was gilt für fsf 12?
Was gilt für fsf 16?
Was gilt für fsf 18?
Was ist educational Media und in welchen Bereichen wirkt es?
- Inhalte, die die positive Entwicklung von kognitiven/intellektuellen oder sozialen/emotionalen Bedürfnissen fordern
- Lesen und Schreiben
- Mathematische Fähigkeiten
- Wissen über die Welt
- Soziale Entwicklung
Was ist das Kapazitätsmodell von Fisch?
- Modell, um zu verstehen, wie Kinder Bildungsinhalte in Medien verarbeiten
- Grundidee:
- Arbeitsgedächtnis hat nur eine begrenzte Kapazität
- muss Erzählung und Bildungsinhalte gleichzeitig verarbeiten
- je größer die Distanz d zwischen Erzählung und Inhalt ist, desto schwieriger ist es die Inhalte effektiv zu verarbeiten (brauch mehr Ressourcen für Verarbeitung der Erzählung)
- Programmmerkmale (Komplexität, Klarheit, vorausgehende Erklärungen) und Zuschauer*innenmerkmale (Vorwissen über Charaktere, Inhalte: Vorwissen/Interesse) haben Einfluss auf Verarbeitung
Was ist emotionale Kompetenz?
- Fähigkeit, eigene Emotionen auszudrücken, zu verstehen und zu regulieren sowie die Emotionen anderer zu erkennen
Was sind Einflussfaktoren von emotionaler Kompetenz?
- Alter
- kognitive Entwicklung
- Geschwisterbeziehungen
- Interaktion mit Lehrkräften
- Bindung zu Eltern
- Forschung zu Beitrag von Medienbotschaften zur Entwicklung emotionaler Kompetenzen
Was geht tendenziell mit hoher bzw. niedriger emotionaler Kompetenz einher?
- hohe emotionale Kompetenz:
- Schulerfolg
- enge und befriedigende Beziehungen
- vermeiden risikohaftes Verhalten
- niedrige emotionale Kompetenz
- externalisierende und internalisierende Verhaltensprobleme
Erleben Kinder durch Medien Angst? Welche kulturellen Unterschiede gibt es und was sind moderierende Faktoren?
- ja, Kinder erleben Angst durch Unterhaltungsmedien
- kulturelle Unterschiede: USA v.a. Fiktion, Israel v.a. Nachrichten über reale Ereignisse
- moderierender Faktor: Alter
- Kinder bis 5 Jahre: bewerten Reize aufgrund wahrnehmbarer Merkmale, häufiger Angst vor nicht Realem (Monster)
- Kinder von 9-11: konzeptuelle Aspekte (bewerten das Verhalten), haben Angst vor realen Bedrohungen
Was stimmt zur Studie zu emotionalen Inferenzen?
ziehen beide nur valenzbezogene Inferenzen
Wie könnten die unerwarteten Befunde in der Studie zur emotionalen Inferenzen erklärt werden?
- ToM hat keinen signifikanten Einfluss auf auf Reaktionszeiten
- haben false-belief erster Ordnung getesten, aber false-belief zweiter Ordnung hat wahrscheinlich den höheren Zusammenhang zum narrativen Verständnis
- es wurden hauptsächlich kognitive Komponenten der ToM abgefragt und nicht die emotionalen
- MZK hat keinen Einfluss auf das Generieren emotionaler Inferenzen
- es wurden jüngere Kinder als vorher untersucht, MZK noch nicht so hoch
- in vorherige Studie MZK-Einfluss auf exakte Inferenzen, wurden hier nicht generiert
Was ist der Sozialisierungsprozess der Emotionen und wie können Eltern diesen beeinflussen?
- Versuch, die vom Kind ausgedrückten Emotionen abzustimmen mit den kulturell erwünschten Emotionen und sich so erfolgreich in sozialen Beziehungen zurechtzufinden
- Eltern können ihn beeinflussen, indem sie
- selber Emotionen zeigen
- auf die Emotionen des Kindes reagieren
- mit den Kindern Emotionen besprechen
- vermittelte positive, warme Emotionen sagen soziale Kompetenz und empathisches Verhalten voraus
Was stimmt zur Studie Eltern, Fernsehen und Emotionsausdrücke von Kindern - eine kulturvergleichende Studie von Scherr et al. (2018)?
Definiere die Begriffe Kollektivismus, Individualismus, Indulgence, Assertiveness und Humane Orientation.
- Kollektivismus: Gruppenziele > eigene Ziele -> gemeinsame Entwicklung der Gruppe
- Individualismus: Persönliche Ziele > Gruppenziele -> individuelle Entwicklung
- Indulgence: persönliches Glück, Wohlbefinden, hedonistische Bedürfnisbefriedigung vs. restraint, inwieweit eine Gesellschaft zulässt, dass Menschen ihre Wünsche und Impulse frei ausleben
- Assertiveness: konfrontatives. aggressives Auftreten in sozialen Beziehungen, wie sehr sich Menschen in einer Kultur durchsetzungsfähig, konfrontativ und wettbewerbsorientiert verhalten sollen.
- Humane Orientation: Fördern von Empathie, Altruismus und Wärme in einer Gesellschaft