Epsy Lektüre Kinder und Medien

Fertig:Aus Präsi aus Bonusseminar

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Kartei Details

Karten 22
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 18.07.2025 / 18.07.2025
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Entwicklungspsychologische Medienforschung

Gegenstand: Beschäftigung mit Auswikrungen und Bedeutung von Medien auf Entwicklung von Kindern und Jugendlichen

Fokus auf:

  • Entwicklungsverläufe
  • Verschiedene Medienarten

Methoden:

  • qualitativ und quantitativ

Ziel: 

  • Verständnis Chancen/Risiken Mediennutzung 
  • Grundlage für Empfehlungen zur Medienerziehung und Förderung von Medienkompetenz

Mediennutzungserhebungen: 

Mediennutzung Ergebnisse

Nutzungsdauer und Medienarten variieren mit dem Alter:

MiniKIM (2014):

  • Leitmedien: Fernsehen (53%), (Bilder-)Buch (27%), Hörmedien 
  • Neu: Smartphone, Tablet

JIM (2016):

  • Ausstattung: Smartphone, Laptop/Computer (76%), Fernseher (57%)
  • Leitmedien: Internet (87%), Hörmedien (82%)
  • Geschlechterunterschiede:
    • Jungen: eher PC, Konsole, Surfen
    • Mädchen: Bücher, Radio., Fernseher
  • Neu: Social Media (Gefahr: Cybermobbing, diskriminierende Inhalte etc.)

 

Überblick Medienkompetenz

Unverzichtbares positives Bildungsziel

Basale vs. gehobene Fähigkeiten

=> mediale Zeichenkompetenz

Doppelte Natur von Bildern

Bild = materielles 2D Objekt + repräsentiert etwas Anderes

Nicht angeboren

   =>kulturelle Unterschiede

   =>Säuglinge wollen Objekt aus Bild herausholen

Ontogenese medialer Zeichenkompetenz

1 ½ Jährige:

  • Zeigegesten statt manuelle Exploration
  • Auditive Benennung bezogen auf Bild & Referenten

2 ½ Jährige:

  • Nutzen doppelte Natur von Bildern beim Problemlösen

=>Graduelle Weiterentwicklung

Ontogenese medialer Zeichenkompetenz Grundschulalter vs Jugendalter

Grundschulalter:

  • Bilder können Sachverhalt auf falsch repräsentieren
  • Fähigkeit zur Merkmalsdifferenzierung

Jugendalter:

  • metarepräsentationale Fähigkeiten

Doppelte Natur von Filmen

mind. so früh verstanden wie bei statischen Bildern

=>Mit ca. 2 ½ Jahren

Videodefizit

=Imitation reale Handlung leichter als bei gefilmter Handlung

  =>Fehlende Interaktionsmöglichkeit

Unterscheidung zwischen programmformaten

4-Jährige:

Unterscheidung Programme – Werbung

  • auch wenn Werbung implizit
  • Persuasive Wirkung bleibt

Im weiteren Verlauf:

  • genauere Differenzierung einzelner Formate

Unterscheidung Realität-Fiktion

Unterscheidung Zeichen & Referent früh

ABER: zunächst unsicher genutzt

  • Fokus auf Objekteigenschaften (nicht auf medialer Natur)
  • Übergroßer Skeptizismus

Verständnis fiktionaler Filme (spätes Grundschulalter)

  • Faktizität
  • Sozialer Realismus

Verständnis nicht-fiktionaler Filme

  • Jugend- bis Erwachsenenalter

Wissen um Filmmonateg und Schnitt

Verständnis Schnittkonventionen im Kindheitsverlauf

  • (Schnittdetektionsmethode)

Verständnis von Montageprinzipien

1.Ordnung

  • entsprechen Wahrnehmung am ehesten

2.Ordnung

  • Organisation räumlicher Verhältniss

3.Ordnung

  • Kontinuität von Ereignisfolgen

 

Zusammenhang mit anderen bildungsrelevanten Kompetenzen

Sensible Phase: 4-5 Jahre

Bedeutsamen Effekt auf:

  • Phonologische Bewusstheit
  • Mathematische Kompetenzen

Wichtig! Auch Förderung im Jugendalter

 =>Akadem. Fähigkeiten & sozial gesellschaftl. Variablen

AKtives oder passives verstehen?

Empirische Daten: Aktives oder passives Verstehen?

Empirische Überprüfung der beiden Modelle spricht gegen passives Sehverhalten

Schon ab 6 Monaten: mehr Aufmerksamkeit bei Episoden der Sesamstraße als bei Videos mit sich bewegenden Kreisen, die mit Ton unterlegt sind

Lernen von Bildungsprogrammen im Fernsehen

Annahme: gut gestaltetes Fernsehen soll schulische und soziale Fähigkeiten fördern

  • z.B. Sesam-Straße

Im Gegensatz zu Unterhaltungsprogrammen wirken sich Bildungsprogramme eher positiv auf schulische Leistungen aus

Effekt scheint nachhaltig zu sein: Kinder, die im Vorschulalter Bildungsprogramme schauen, haben später in der Highschool bessere Noten

Spracherwerb und -entwicklung 

Erweiterung des Wortschatzes -> neue Worte können in Filmen geeignet eingeführt werden

jedoch keine positiven Effekte hinsichtlich grammatischer Entwicklung -> sind eher abhängig vom sozialen Austausch mit dem Umfeld 

Positive Effekte sozialer Interaktionen

Positive Effekte v.a. bei Sendungen wie "Dora the explorer"

  • Kinder werden direkt adressiert und zur Interaktion aufgefordert
  • Ausgleich des Videodefizits durch soziale Hinweisreize, aber dennoch weniger effektiv als reale Interaktionen

Lernerfolg verbessert sich, wenn zwei Personen im Film miteinander kommunizieren

Co-Viewing (Eltern schauen aktiv mit) hat positiven Einfluss 

Leseerwerb

Eher geringer negativer Zusammenhang zwischen Fernsehen und Lesekompetenz

4-jährige Längsschnittstudie von Ennemose und Schneider 2007

  • besonders dann negative Wirkungen auf Entwicklung von Lese- und Rechtschreibkompetenzen, wenn: 
    • 1.Kinder sehr viel Fernsehen schauen (im Schnitt 117min am Tag) und
    • 2.bevorzugt Unterhaltungssendungen konsumieren

Prosoziales Verhalten

US-amerikanische Kindersendung „Mister Rogers‘ Neighborhood“ (1968 bis 2001):

 -> spricht Bedürfnisse und Sorgen der Kinder an

 -> Themen wie Selbstkontrolle, Toleranz, Kooperation und Fantasie

Insgesamt schwacher bis mittlerer positiver Effekt auf reduzierte Aggressivität, Altruismus, Reduktion von Stereotypen

  • v.a. bei zusätzlichen Übungen (z.B. Rollenspiel)

Lernwirksamkeit unterschiedlicher medien

Hörbücher: fördernden Einfluss auf Sprachentwicklung 

Audiovisuelle Texte: Kinder profitieren mehr von audiovisuellen  Präsentationen als auditiven

Schriftliche Texte: Lesen überholt erst in der 12.Klasse das Hören; Neuere Befunde: Internet-Surfen fördert die  Lesefähigkeit bei 12- und 13-jährigen Nutzern

Lernwirksamkeit: Computerspiele 

Medienwirkung: Auswirkung gewalthaltiger Medien 

Allgegenwärtigkeit von Gewalt in verschiedenen Medienformaten

Theorien: 

  • Soziale-kognitive Lerntheorie
  • Theorie des kognitiven Primings
  • Informationsverarbeitungsansätze
  • Desensibilisierungstheorie