BA107

...das Erhellen und Verstehen eines Falles

....Merkmale auf die Folie eines Bekannten beziehungsweise Allgemeinen zu legen und zu prüfen, ob sie dazu passt

...Fallverstehen

- Analysemethoden kennen, fallbezogen Eignung prüfen und auswählen ev kombinieren
- Analysemethode fallspezifisch modifizieren und anwenden können
-Grenzen der Methoden kennen

- Multiperspektivisch Daten erfassen können (vor allem auch eigene und Klientenperspektive auseinander halten)

- Probleme, Risiken und Ressourcen beurteilen können
- Komplexität der versch. Perspektiven oder Dimensionen mittels konstatierenden Hypothesen auf wesentliche Aspekte reduzieren können
- Fallthematik schlüssig bestimmen können
- und wesentliche Themen für den Prozessschritt Diagnose bestimmen

- vier Dimensionen: 1. individuelle Ausstattung einer Person (biologisch, psychisch, sozioökonomisch, soziokulturell, sozioökologische Bereiche) 2. Austauschbeziehung in soz. Systemen (Austauschmittel, soz. Interaktionskompetenzen, 3. Machtbeziehungen in soz. Systemen, 4. gesellschaftlich anerkannte Werte (deren Realisierung nicht gelingt)
- Staub-Bernasconi arbeitet mit Entdeckungskarte (Problemkarte)
- generell: sehr komplex und aufwändig
- Kooperation Klient wenn möglich miteinbeziehen
- Einzelfallhilfe, Kinder-/Jugend und Familienhilfe

- Standardisierte Sätze
- Ganzheitliche Problem- Ressourcenerfassung
- Unbedingt Subjektivität beachten: wessen Sicht wird erfasst?
- Ziel: Herausarbeiten von Fallthematik, Bedarf und Indikation für Hilfestellung

(Person-In-Environment, Pro-Ziel Basisdiagnostik, SP Risiko-Ressourcenanalyse, Child-Behaviour Check)
- Aus der Medizin (ICD-10, DSM-IV)
- Standardisiert
- Qualifiziertes Messinstrument
- Enthält Checklisten mit Kategorien und Skalen

- Können auf Wiederstand bei den Klienten stossen, Standardisierung der eigenen Person
- Gefahr der De-Professionalisierung durch Professionalisierung (weil alle Fragenbogen, auch durch unqualifizierte MA der SA ausgefüllt werden können)
- Verschiedene Aspekte werden automatisch beleuchtet

- rasche Einschätzung von Problemen und Hilfebedarf möglich
- Können guten Gesprächseinstieg sein

- Kooperation: Klient wenn möglich miteinbeziehen, Arbeit mit Gruppen, Aufwand gering

- da aktuelle Situation erfasst wird, sollte von Zeit zu Zeit ein neues SG erstellt werden um Veränderungen festzustellen

mit dem SG können soziale Dynamiken in Gruppen untersucht werden, die Rolle eines Einzelnen in einer Gruppe wird dabei fokussiert, bzw. die Entwicklung von Einzelnen in Gruppen

- Kooperation: Klient miteinbeziehen, Aufwand gering, Einzelfallhilfe
- orientiert sich am sozialen Bezugssystem des Klienten (!: momentane subjektive Sicht des Klienten)
- macht soziale Netzwerke und wechselseitige Verknüpfung oder Abgrenzung deutlich
- je nach Situation können verschiedene und in der Anzahl variierende Netzwerke gewählt werden (Familie, Arbeit, Freunde, Bekannte, Professionelle Beziehungen...)

- in jedem Praxisfeld anwendbar, Aufwand mittel
- Orientiert sich an der Geschichte des Klienten, einer Gruppe oder Systems
- Kooperation: Klient miteinbeziehen
- Zeitachse sinnvoll wählen, bis in die Gegenwart

eigentliche Analyse setzt in der 2. Dimension an: mit der Geschichte der Störungen, Probleme oder Simptombildung im Fall

3 Dimensionen: 1: Geschichte einer Person, 2. Probleme/Störungen/Symptome, 3. Lösungsversuche

Einzelfall/Familienhilfe, Aufwand gering

- ev. Besonderheiten wie Krankheit, Probleme zufügen

- Über drei Generationen wenn möglich

- 2. Schritt: Kontextualisierung: familiäres und aussenfamiliäres Umfeld betrachtet und Sinn hinter Verhalten erkennen (Schulverweigerung/Magersucht im Familiensystem)

- Kooperation: Klient miteinbeziehen spätestens wenn familiäre Situation analysiert wird

Familiensysteme und Beziehungen zwischen Familienmitglieder veranschaulichen durch Hilfe von Zeichen

- Versuchte Nachempfindung der Ängste, Erwartungen und Hoffnungen der verschiedenen Beteiligten
- Dabei sind Gefühle der Professionellen massgebend
- in allen Praxisfelder anwendbar, Aufwand gering

Auf der Grundlage dieser Hypothesen wird die Fallbearbeitung präzisiert und dadurch wird klar was mit Hilfe einer Diagnose erklärt werden soll

Die spontanen Reaktionen, Gegenübertragungen und Erklärungen bei Fallbesprechungen.

' Was ist für wen ein Problem? (U.a.: Was ist mein Problem in diesem Fall?)

' Wer hat welche Ressourcen? (evtl. spezifiziert in Bezug auf ein problem) .

Wer hat welches Anliegen? .

Wer hat welches Mandat? Wer ist in der pflicht?

Was ist die Geschichte aller Beteiligter mit dem Klienten? 

Welches sind ihre Träume für den Klienten? 

Welches sind ihre Albträume (Befürchtungen)?

Welche Bedeutung hat die person für die Beteiligten?

Welches sind die Stärken und welches die Bedürfnisse des Klienten?

Am Ende: Liste möglicher Aktionen 

die Bewertungsperspektive verschiedener Beteiligter eingenommen und gespielt (inszeniert).

Man versetzt sich in die Situation der einzelnen Beteiligten und versucht zu erspüren und erfassen,

was die Erfahrungen mit der Klientin sind,

was die Schwierigkeiten

und wie diese beurteilt werden

und welche Gefühle mit der Situation verbunden sind.

Anschliessend werden die Ergebnisse gemeinsam interpretiert.

- Schwierige Fälle: Fallinszenierung machen mittels Intervisionsgruppe (Rollen verteilen, Emotionen ...) Fall vorstellen, Fallinszenierung, Auswertung

- interprofessionelle Zusammenarbeit: in jedem Praxisfeld anwendbar, Aufwand mittel bis gering

- Offenheit, Neugier, Unvoreingenommenheit
- Richtiger Realitätsausschnitt wählen können
- Wo sind Grenzen der Zuständigkeit?
- Soziale Dimension: Person und Lebensumstände erfassen!
- Beschreiben vs. Bewerten, Fakten vs. Geschichte (deklarieren von wem gesagt wurde)
- Strukturiert und prägnant dokumentieren können
- Kommunikationsfähigkeit
- Professionell Handeln (z.B. Ethik….)
 

- Perspektivenanalyse (Analyse MAP, Müller oder Fallinszenierungen)

- Analyse des eigenen Erlebens durch Reflexion

- Notationssysteme (Genogramm, Zeitstrahl, Netzwerkkarte, Soziogramm)

- Klassifikationssysteme

- Systemische Analysemethoden

1. Schritt: Auswahl der geeigneten Analysemethoden (nach klientenbezogenem Auftrag & Themen und/oder aufgrund des institutionellen Kontextes
2. Schritt: Datenerhebung via Analysemethoden, Bewegung der Öffnung = Komplexitätserweiterung
3. Schritt: Auswertung der erhobenen Daten und deren Bewertung (schlüssig und fachlich). Antworten sind darauf zu formulieren, worum es in dem Fall geht = konstantierende Hypothesen. Es folgt danach eine Schliessung, die Komplexität wird reduziert
4. Schritt: Der Erkenntnisgewinn wird fokussiert. Kategorisierung der Analysemethoden. Auf der Grundlage der konstantierenden Hypothesen wird eine präzisierte Fallthematik formuliert.
5. Schritt: Abschliessend erfolgt nochmals eine Prüfung in Form einer kritischen Reflexion. Dies ist möglich via Methodenreflexion und/oder von Evaluationsfragen zur Analyse

Präzisierung der Fallthematik

- Am Ende des Prozessschrittes der Analyse soll herausgearbeitet sein, was im nächsten Schritt der Diagnose erklärt und besser verstanden werden möchte oder wenn Handlungsbedarf in der Analyse bereits klar wird, kann der Prozessschritt der Diagnose übersprungen werden und direkt in die Interventionsplanung gewechselt werden

- Jede Analysemethode zielt darauf ab, Probleme und Risiken in einem Fall herauszuarbeiten und Ressourcen zu erkennen

eine Bewertung und Interpretation des Gesamtbildes in einem Fall

In der Analyse. Komplexität wird zuerst erweitert anschliessend reduziert (Trichtersystem)/(gezielt neue Informationen erfassen = Öffnung/Datenauswertung = Schliessung und Komplexitätsreduktion)

die Bestimmung und der Fallthematik oder -problematik und die Klärung

Was wird nicht beantwortet? Wo sind Unklarheiten?

- objektive Daten, subjektive Einschätzungen?
- wann geschrieben? Von wem? Zu welchem Zweck? In welchem Kontext?
- Info, Aussagen zum vorläufigen Thema, Auftrag suchen (sich eingrenzen…)
- Perspektive des Klienten miteinbezogen?
- Daten zu Medikamenten, Krankheiten?
- Ressourcen orientiert?