FS25


Kartei Details

Karten 151
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 10.06.2025 / 12.06.2025
Weblink
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2050: Die Zukunft der Arbeit

Stichworte zur erwarteten Zukunft der Erwerbs-(Arbeit):

  • Zunahme Erwerbslosigkeit
  • Digitalisierung, Robotik und 4. Industrielle Revolution
  • Informations- bzw. Wissensgesellschaft
  • Flexibilisierung und Dynamisierung
  • Globalisierung

Delphi-Studie von 2016 (Moodle) – insgesamt 298 Expertinnen und Experten befragt
Kernaussage: «Wir wissen nicht genau, was kommt, aber wir können es gestalten»
Zukunftserwartungen:

  • Die globale Erwerbslosigkeit nimmt zu – bis zu 24 Prozent. Verbunden damit wird die soziale Schere sich öffnen
  • Immer mehr Aufgaben können von Maschinen erledigt werden = Treiber für Erwerbslosigkeit, aber auch für Veränderung der Berufsfelder
  • In den Sektoren Freizeit, Erholung und Gesundheit und in technologienahen Feldern entsteht neue Arbeit: «Empathie-Interventionalist» und Kreativwirtschaft
  • Arbeit heute schon recht mobil, morgen wird sie «virtuell und findet im Metaversum (dem kollektiven virtuellen Raum) statt»
  • Zunahme von selbstgesteuerter Bildung bzw. Bildungsportfolios – neue Formen des Lernens und des Arbeitens
  • Globalisierung der Arbeit

All das führt zu einer Transformation: «neues System des Arbeitens und Wirtschaftens …, in dem auch die Sozialsysteme anders aussehen müssen»

(Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens)

Entwicklungen in Hinsicht auf New Work

Neue Fragen und neue Normen bei New Work

Es stellen sich neue Fragen

  • zur Führung in Netzwerken
  • zur Verantwortung
  • zur Stärkung von Loyalität in flexiblen Strukturen
  • zur Bedürfnissen und Fähigkeiten von Menschen und zur Förderung solcher Fähigkeiten
  • zur sozialen Absicherung durch Arbeit (Klick-work, Plattformarbeit …)

Damit stellen sich alte Fragen neu: Befreiung durch, von oder in der Arbeit

  • Arbeit als Moment der Freiheitsthematik – Anerkennung: In der Arbeitsgesellschaft ist Arbeit ein Moment von Freiheit verstanden als Selbstbestimmung (Bedingungen von Selbstbestimmung)
  • Freiheit von Arbeit – Überwindung von Arbeitsgesellschaft: Garantiertes Mindesteinkommen, Bürgergeld etc.
  • Freiheit in der Arbeit: Humanisierung der Arbeit. Ansatz decent work gemäss ILO (International Labor Organisation der UNO)

Humanisierung der Arbeit

  • Prämisse: Wenn Erwerbsarbeit zentrale Funktion für Vergesellschaftung hat, dann sind Arbeitsbedingungen zentral
  • Zentral aber auch, dass Menschen arbeiten können
  • Demokratisierung der Arbeitswelt – Mitbestimmung, Abbau von Hierarchien etc.
  • Beteiligung am Gewinn

Menschengerechte Arbeitswelt:

  • Schädigungsfreiheit (Unfall, Umgebungsbelastung etc.)
  • Beeinträchtigungslosigkeit (Monotonie, Über- und Unterforderung, Zeitdruck, Zeitsouveränität, Arbeitsplatzsicherheit, Löhne etc.)
  • Persönlichkeitsförderlichkeit (Gestaltungsspielräume, Weiterbildung, Unterstützung, Perspektiven, Selbstregulation etc.)

Thema, das zunehmend wichtiger wird: Digitalisierung, Co-Robotik und Arbeitswelt

  • Digitalisierung und Robotik führen zu neuen Herausforderungen für eine menschengerechte Arbeitswelt
  • Trend: Co-Robots und Bots – ersetzen Menschen oder arbeiten mit Menschen zusammen

Rahmenbedingungen:

  • Entlastung des Menschen
  • Schutz des Menschen
  • Steigerung der Selbstbestimmung und der Kreativität des Menschen
  • Gefahren: Kontrolle, Abschaffung von Arbeitsplätzen (Alternative zur Arbeit?), Ersatz von Menschen (zum Beispiel in Pflege, Therapie …)

Digitalisierung und Arbeitswelt

Viel Literatur zur Veränderung der Arbeitswelt durch Digitalisierung

  • Was erwarten Menschen von einer solchen neuen Arbeitswelt?
  • Zentrale Dimension: Knapp die Hälfe der Befragten erwartet, dass in einer Arbeitswelt der Zukunft der Mensch im Zentrum steht!
  • Weitere 24 Prozent erwarten eine zukünftige Arbeitswelt, in der Verantwortung für Natur und Gesellschaft im Zentrum steht.
  • Insgesamt erwarten die Menschen mehr Selbstbestimmung und mehr Möglichkeiten für kreatives Arbeiten durch die Digitalisierung
  • Also: grosse Erwartung an humane Arbeitswelt auch in einer digitalisierten Gesellschaft – Auftrag für Arbeits- und Organisationspsychologie!

Ethik und Beratung

Drei unterschiedliche Aspekte, die in der Folge einzeln dargestellt werden, aber ineinander greifen:

  1. Ethische Fragen der Beratung: Begrifflichkeiten; Verantwortlichkeiten…
  2. Ethik als Methode, die auch in der Beratung zur Anwendung kommen kann – vor allem bei unklaren, strittigen Fragen (vgl. Mediation, Konfliktberatung …)
  3. Zusätzliche Ethische Fragen des E-Counseling und Chat-Bots

Denkrahmen für Ethik in der Beratung

Ethik der Arbeitsbeziehung

Arbeitsbeziehung und Arbeitskontext zentral für ethische Reflexion

Aspekte dieser Arbeitsbeziehung müssen reflektiert werden:

  • Auftrag und Ziel
  • Methode
  • Klient:innen (Ressource, Ziel, Fragestellung …)
  • Institutioneller Kontext
  • Gesellschaftlicher Kontext

Diese Aspekte definieren Grenzen von Arbeitsbeziehung – und hier spielen ethische Fragen mit

Ethik der Beratung

  • Beratung kann verstanden werden als kommunikatives Geschehen in Situationen und/oder bei Problemen ohne psychische Störung mit Krankheitswert
  • Beispiele: Berufsberatung, Beratung im Rahmen von HR, Führungsberatung, Karriereberatung, aber auch Beratung bei Sinnfragen, Beziehungsfragen, Selbstwertprobleme und Fragen zur persönlichen Entfaltung oder Trauerreaktionen, Beratung bei schwierigen Entscheiden etc. 
  • Hier stellen sich einige ethische Fragen
  • Neue ethische Fragestellungen durch zunehmende E-Beratung und Beratung mit KI (Chatbots, Gesundheitsapps etc.)

Ethische Positionen in den Berufsethiken zur Beratung im Allgemeinen:

  • Selbstbestimmung, Autonomie, Achtung der Würde
  • Transparenz, Vertragsfreiheit
  • Kompetenz der Beraterin bzw. des Beraters
  • Schutz der Privatsphäre, Diskriminierungsverbot
  • Bereichsspezifisch: Freiwilligkeit

Hier noch weitere Überlegungen zur Haltung in der Beratung und zum Einsatz der Ethik in der Konfliktberatung

Und nochmals auch hier: Der Begriff der Verantwortung ist zentral

Auch in Beratung ist der Begriff der Verantwortung zentral

Verantwortung bezeichnet eine dreistellige Beziehung:

  • Zuständigkeit von Personen
  • für übernommene Aufgaben bzw. für das eigene Tun und Lassen, auch für Charaktereigenschaften
  • vor einer Instanz, die Rechenschaft fordert (Bsp: Mitmenschen, Organisation, Gericht, eigenes Gewissen oder …).

Ethik der Beratung ist Verantwortungsethik einer Person, für den beraterischen Auftrag vor einer Instanz (Klient:in, Profession, Berufsverband, Gesetzgeber, Gewissen …)

Zentraler Wert der Beratung: Neutralität

  • Beratungsansatz grundsätzlich: Neutralität und Förderung von Selbstbestimmung des Klienten und Unabhängigkeit von Beratung
  • Achtung auf Balance von Nähe und Distanz – keine ungemessene Nähe (gibt es angemessene Nähe und unangemessene Distanz?)
  • Unparteilichkeit und Neutralität in der Beratung aus ethischer Sicht durchaus zu befragen
  • Neutralität hat eher passive Dimensionen, die den aktiven Anteil an Unterstützung im Prozess zu wenig im Blick hat
  • Aktivere Formulierung: Unparteilichkeit bzw. Allparteilichkeit
  • Grundsätzlich unparteilich im Sinne von: keine eigenen Interessen, keine persönliche Betroffenheit, keine Abhängigkeit (Geschenke, Beziehung) etc.

Allparteilichkeit

  • Mehr als Unparteilichkeit und Neutralität – allparteilich
  • Ethisch spezifisch zu beachten, wenn Ressourcen der beteiligten Parteien asymmetrisch verteilt sind
  • Ethisch begründeter Auftrag zur Unterstützung der «schwächeren» Partei, damit verfahrensethische Prozesse fair verlaufen können
  • Das bedeutet, dass Klient*innen darin bestärkt werden müssen, ihre Interessen einzubringen, zu formulieren etc.
  • Unterstützung bei formulieren der eigenen Ziele und Absichten
  • Wichtig vor allem auch, wenn es sich um Beratung von mehreren Personen handelt: Mediation, Supervision …

Allparteilichkeit in mediativer Beratungssituation

  • In Beratungssituation, die mediative Aspekte hat, zeigt sich Forderung nach Allparteilichkeit sehr deutlich
  • Duss-von Werdt: Mediation erhält in der Situation der ungerechten Verteilung von Ressourcen und Machtmitteln den Auftrag der «Neuverteilung der Machtmittel»
  • Darauf verweisen etwa auch der Verhaltenskodex des Europäischen Verbandes der MediatorInnen:
    -> Allen gleich helfen und dafür schauen, dass alle angemessene Möglichkeiten haben, sich am Verfahren zu beteiligen
  • Gleich heisst hier aber: Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln – das aber ist aber nur allparteilich möglich
  • Wichtig ist hier Transparenz (deutlich machen, für wen man einsteht)

Unparteilichkeit, Neutralität und Allparteilichkeit

  • Die drei Konzepte sind gleichermassen zur berücksichtigen und situativ zu beachten
  • Unparteilichkeit: Keine Beeinflussung durch Klient*in, unvoreingenommene und unabhängige Position der*s Beratenden
  • Neutralität: In der Beratung selber nicht zur*m Betroffenen werden. Distanz zu den Themen und Inhalten und möglichst grosse Objektivität
  • Allparteilichkeit: Allen Parteien gleichermassen zugewandt, aber bewusste und transparente Parteinahme, um Anliegen aller Beteiligten zur Sprache zu bringen: Gleiches gleich und Ungleiches ungleich behandeln

Ethik in der mediativen Beratung bzw. in Konfliktberatung

  • Besonders in Konfliktsituationen werden ethische Überlegungen in der Beratung zentral
  • Wenn also Beratung in Konflikten (zum Beispiel Mediation) → dann eine Beratungsform wählen, die eine ethisch korrekte Entscheidung begünstigt – Ethik wird hier als eine Methode der Beratung verstanden
  • Ethische Entscheidungsfindung notwendig in einer Situation, in der Werte und Normen in einen Konflikt treten – verschiedene Ebenen
  • Konkurrierende Werte und Normen und unterschiedliche Werthaltungen
  • Unterschiedliche Beurteilungen einer Situation bzw. unterschiedliche Wahrnehmungen einer Situation
  • Aber: Nicht jede Auseinandersetzung um Werte und Normen ist ein Konflikt

Konflikt: Entstehung und Definition

Konflikte sind Interaktionen zwischen Personen/Gruppen/Organisationen

Sie entstehen, wenn

  • es den Beteiligten nicht gelingt mit den Unterschieden „respektvoll und konstruktiv“ umzugehen
  • es nicht zu einer gegenseitigen Verständigung kommt

Sie sind gegeben,

  • wenn eine der Seiten das Geschehen so verarbeitet, dass sie annimmt, die Gegenpartei handle mit Absicht gegen ihre Bedürfnisse, Anliegen und Ziele

Kontextmerkmale von Konflikten: Werte, Normen, Aufgaben, Rollen, Beziehungen, Regeln und Ressourcen

Konfliktregulierung

Konflikte können auf unterschiedliche Arten reguliert bzw. gelöst werden:

  1. Mithilfe von Macht – Erzwingung einer Lösung (durch Drittpartei oder durch mächtigere Partei) – dazu braucht es Machtmittel (Gewalt, Geld, Beziehungen)
  2. Mithilfe des Rechts – es wird entschieden, wer im Recht ist – Schiedsverfahren – hier braucht es eine Schiedsinstanz und Rechtsmittel
  3. Durch gemeinsame Berücksichtigung von Interessen – Konfliktparteien eruieren unter Umständen mit Hilfe von Dritter gemeinsam ihre Interessen und Bedürfnisse und suchen Ausgleich – hier spielt Ethik eine Rolle

Mediation als Möglichkeit

Mediative Verfahren können bis Konfliktstufe 6 zur Anwendung kommen – danach nur mehr Machteingriffe möglich (nach Einteilung von Glasl)

Es gibt verschiedene Ansätze für solche Konfliktlösungsansätze:

  • Allgemeine Ansätze der Mediation
  • Harvardkonzept des sachbezogenen Verhandelns (Sache/Interessen und Menschen trennen)
  • Konfliktbearbeitungsmodell nach Gordon (orientiert sich an klientenzentrierter Beratung)

Ethik kann als mediatives Verfahren angesehen werden (doch nur bis Stufe 3 oder 4 anwendbar, da Wille zur ethischen Lösung vorhanden sein muss)

Rückerinnerung: Ethik eine Methode der Beratung

  • Ethik eine Methode, die in der Beratung einen wichtigen Dienst leisten kann
  • Ethik als Methode der Konfliktberatung
  • Geeignet sind dazu Entscheidungsmodelle (frühere Vorlesung)
  • Ethik aber auch als Arbeit an der Kultur (frühere Vorlesung)

Ethik und Konfliktlösung

Das ethische Verfahrensmodell löst einige Anforderungen, die in der Regel an eine Konfliktlösungsmodell gestellt werden, ein:

  • Legitime Interessen und Bedürfnissen der Diskursteilnehmer*innen berücksichtigen bzw. deutlich machen
  • Sprache, die partikulare und gemeinsame Bedürfnisse (ethisch) angemessen beschreibt
  • Argumentation im Rahmen dessen, was Machbar und Erreichbaren ist
  • Kritische Überprüfung der vorgebrachten Argumente
  • Behauptetes und Voraussetzungen belegen

Techniken der ethischen Konfliktbewältigung:

  • Rückführung auf objektive Dimensionen – Versachlichung des Konfliktes (Sache vor Person – vgl. auch Harvardkonzept)
  • Phasen eins und zwei des ethischen Entscheidungsverfahrens: Gefühle der Beteiligten benennen und ernst nehmen
  • Die Rückführung auf die Werteebene → besseres Verstehen der Interessen und Wertungen von Betroffenen
  • Definition von gemeinsamen Zielen bzw. Lösungen – neue Gemeinsamkeiten finden, die der Konfliktbewältigung dienen
  • Diskurs über Grundwerte → gemeinsame Einsicht in wichtige Grundregeln – damit können Verhärtungen aufgeweicht werden

Moderationstechniken im ethischen Verfahren zur Konfliktbewältigung:

  • Klärung der verschiedenen Wahrnehmungen (alle zur Sache Stellung nehmen lassen)
  • Perspektivenwechsel - Wahrnehmung der anderen Seite und Fragen nach Gründen dafür
  • Gefühle ansprechen und das emphatische Verstehen der Gefühle fördern – auch Befürchtungen Platz lassen
  • Bedürfnisse der Beteiligten ansprechen und offenlegen
  • Klärung von Begriffen und damit verdeutlichen von Differenzen im Verständnis einer Sache
     
  • Aufteilung von verwobenen Inhalten (Fraktionierung)
  • Herausstellen, wo Konflikt angesiedelt ist, und welche werthafte Dimension er hat
  • In Phase drei und vier des ethischen Entscheidungsverfahrens: neue Handlungsmöglichkeiten eröffnen und Lösungen gemeinsam in einer Wertediskussion bewerten
  • Grundsätzlich: Fragendes Vorgehen der Ethik geeignet für Konfliktlösung, da Fragen Denkprozesse einleiten und Reflexion der eigenen und fremden Position begünstigen
  • Aber: Vorsicht bei Fragen, da Fragen auch heikel sein können – manipulative Aspekte, Verletzung von Integrität durch Befragt-werden …

Indizien für problematische Konflikte in Ethik

In den verschiedenen ethischen Argumentationstypen zeigen sich problematische Argumente, die für ethische Konfliktbearbeitung erschwerend sind:

  • Argument das auf Menschen zielt (Ad-hominem-Argument) – Attribuierung des Anderen
  • Vereinfachung und Übertreibung
  • Tabuisierung
  • Polemik (scharfer, oft persönlicher Angriff ohne sachliche Argumente)

–> Bei Beratung oder Moderation: versachlichen dieser Argumentationen

E-Beratung – ethische Überlegungen

  • Neue Formen der Beratung durch technische Unterstützung
  • Wachstum während Pandemie, aber schon vorher
  • Einige rechtliche und ethische Überlegungen
  • FSP hat Qualitätsstandards und damit auch ethisch Standards definiert ( → Moodle)

E-Beratung – Formen

  • E-Mail-Beratung
  • Telefon-Beratung
  • Chat Beratung
  • Beratung via Videokonferenz
  • Begleitete und unbegleitete Selbsthilfeprogramme – synchron oder asynchron
  • Mischformen (blended Counseling)

E-Beratung – ethische Überlegungen

Qualitätsstandards und Prinzipien:

  • Transparenz: Anbieter, Angebot, Kosten, zeitliche Struktur
  • Vertraulichkeit und Datenschutz: Verschlüsselung von Online-Angeboten, aber auch E-Mail-Verkehr, passwortgeschützter Zugang zu Angebot, Standort Server (Datensicherheit), Speicherung mit Passwort, sichere Hard- und Software
  • Kompetenz für Online-Beratung – Kenntnisse der spezifischen Chancen- und Risiken von Formaten (vgl. «Qualitätsstandards Onlineinterventionen», FPS, S. 10f.)

E-Beratung – Chancen und Risiken

E-Beratung – Spezifische Kompetenzen

Neben den psychologischen Kompetenzen wie Methodenkenntnisse, Indikationen, Triage, Symptomverläufe etc. kommen dazu:

  • Kompetenzen in Beziehungsgestaltung in E-Formaten
  • Technisches Basiswissen
  • Kompetenzen in Datenschutz und Sicherheitskonzepte
  • Konzeptkenntnisse medienbasierter Beratung: Modelle online Kommunikation in verschiedenen Formen, Spezifika verschiedener Kanäle und von Kanalreduktionen etc.
  • Spezifische Schreib- und Lesekompetenz bei schreibgestützter Beratung

Und schliesslich: Chatbots im psychologischen Kontext

Verschiedene Ansätze im Bereich der psychologischen Beratung automatisierte Systeme einzubauen:

  • Coaching mit KI
  • Therapie über Chat-Bots
  • Gatekeeper
  • Gesundheitsapps

Chatbots: ethische Aspekte

  • Neben den bereits erwähnten Aspekten weitere Überlegungen wichtig
  • Transparenz ist dabei zentral: Transparent machen, dass es eine Maschine ist (Stimme, Aussehen etc.) und Erklärung, wie Antworten zustande kommen: angemessene Form des Vertrauens sichern
  • Keine vollautomatischen Systeme, sondern Überprüfung durch Fachperson – Triage etc. - Gilt insbesondere bei Apps, die Gatekeeper-Funktion übernehmen
  • Einfache Möglichkeit der Inanspruchnahme von realer Person im Verlauf des Prozesses: Übergänge zu anderer Therapieform etc. mitbedenken
  • Risikoüberlegungen schon bei Entwicklung berücksichtigen – vgl. EU AI Act (oben)
  • Zugang zu Applikationen sichern: Technische Fragen, Fragen der Gerechtigkeit und Gleichbehandlung (Diversity), Fragen nach Kompetenzen der User

Und zum Schluss: warum also ist Ethik wichtig?

  • Wir haben verschiedene Konzepte und Anwendungsfelder und -aspekte von Ethik in der Psychologie kennen gelernt
  • Verschiedentlich sind wir auch auf Spannungsfelder von Werten/Ethik und Realität gestossen – z.B. bei der Frage nach humaner Arbeitswelt