Fachbegriffe Kunstgeschichte
Wichtige Fachbegriffe Kunst
Wichtige Fachbegriffe Kunst
Set of flashcards Details
Flashcards | 57 |
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Language | Deutsch |
Category | History |
Level | University |
Created / Updated | 24.05.2025 / 30.05.2025 |
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Die drei grundlegenden bildnerischen Gestaltungsmittel in der Malerei
Form, Farbe und Komposition
Komposition
Die Organisation, den Aufbau und die bewusste Anordnung der bildnerischen Elemente. Die unmittelbar erkennbare Grundstruktur aller in einem künstlerischen Werk eingesetzten bildnerischen Mittel (bestimmen die formale Anlage und inhaltliche Aussage).
Ordnungsprinzipien
Reihung, Rhythmus, Gruppierung, Ballung, Streuung, Symmetrie, Asymmetrie, Struktur, Raster, Schwerpunkt, Kontrast, Dynamik und Statik
Bildraum
Gliederung des Formats in räumliche Bezüge (Vorder-, Mittel-, Hintergrund) und die Entscheidung über die Mittel der Körper- und Raumdarstellungen auf der Bildfläche
Mittel der Raumdarstellung
Höhenunterschied, Überdeckung, Staffelung, Grössenunterschied, Diagonale Anordnung, Luftperspektive (Verblassen), Farbperspektive (Verblauen) , Sfumato (Unschärfe)
Raum und Körperdarstellung durch Licht- Schattenmodellierung
Hell/ Dunkel und Licht-Schatten-Modellierung
Konstruierte Raumdarstellungen
Projektion (Die Übertragung/ Abbildung eines dreidimensionalen Objekts auf eine zweidimensionale Fläche),
Dreitafelprojektion (Technische Darstellungsweise, bei der ein Objekt aus drei Ansichten gezeigt wird),
Parallelprojektion (Alle Projektionslinien verlaufen parallel zueinander und nicht auf einen Fluchtpunkt).
Zentralperspektive
Die Zentralperspektive ist eine Methode, um Raumtiefe realistisch auf einer Fläche darzustellen, wie wir sie mit dem Auge sehen. Sie wurde in der Renaissance (z. B. von Brunelleschi, Masaccio, Leonardo da Vinci) entwickelt und revolutionierte die Bildgestaltung.
Horizontlinie
Entspricht der Augenhöhe des Betrachters; darauf liegt der Fluchtpunkt
Fluchtpunkt
Der Punkt, in dem sich die in die Tiefe verlaufenden Linien schneiden.
Orthogonalen
Linien, die in der Realität in die Tiefe gehen; in der Zeichnung führen sie zum Fluchtpunkt.
Bildebene
Die zweidimensionale Fläche (Papier, Leinwand), auf der die Darstellung stattfindet.
Ein-Punkt-Perspektive
Ein Fluchtpunkt (oft bei Ansichten von Strassen oder Innenräumen)
Zwei-Punkt-Perspektive
Zwei Fluchtpunkte (bei Gebäudeecken die in den Raum zeigen)
Drei-Punkt-Perspektive
Drei Fluchtpunkte (meist bei Frosch oder Vogelperspektive)
Farbe-an-sich-Kontrast
Mindestenst drei Farben unterschiedlicher Farbrichtungen, grösster Kontrast = Grundfarben, Wirkung einer Frabzusammenstellung ist kraftvoll, intensiv und laut.
Hell-Dunkel-Kontrast.
Schwarz-Weiss, Unterschied zwischen hellen und dunklen Bildbereichen. Durch das Angleichen der Helligkeiten verschiedener Farbtöne entstehen Verwandtschaften.
Kalt-Warm-Kontraste
Warme Farben: Rot, Orange, Gelb
→ wirken lebendig, nah, aktiv, feurig, freundlich
Kalte Farben: Blau, Grün, Violett
→ wirken ruhig, fern, passiv, kühl, ernst
Der Kontrast entsteht durch das bewusste Nebeneinandersetzen von kalten und warmen Farben. Van Gogh – Sternennacht: kaltes Blau dominiert, gelbe Sterne als Kontrastpunkte.
Komplementärkontrast
Im Farbkreis gegenüberliegende Farben: Pink-Grün, Rot-Grün/ Orange, Blau/Violett-Gelb
Simultankontrast
Beim Simultankontrast wirkt eine Farbe anders, je nachdem, welche Farbe direkt daneben liegt. Unser Auge ergänzt automatisch die „Gegenfarbe“ zur umgebenden Farbe. Das passiert gleichzeitig (simultan) – daher der Name.
Qualitätskontrast
Qualität der Farbe meint hier die Reinheit oder Sättigung einer Farbe – also wie „kräftig“ oder „gedämpft“ sie wirkt.
Reine Farben: Leuchtend, intensiv, klar → z. B. reines Rot, sattes Blau
Getrübte Farben: Mit Grau, Schwarz, Weiß oder Komplementärfarben gemischt → wirken matt, verwaschen, gebrochen
Quantitätskontrast
Der Quantitätskontrast ist ein Farbkontrast, der sich auf das Größenverhältnis bzw. die Mengenverteilung von Farben in einem Bild bezieht – also wie viel von welcher Farbe verwendet wird.
Symbolik der Farbe
Die Symbolik der Farbe beschreibt die Bedeutungen und Assoziationen, die bestimmten Farben kulturell oder emotional zugeschrieben werden. Farben wirken nicht nur optisch, sondern lösen auch Gefühle, Erinnerungen und Bedeutungen aus – oft unbewusst.
Symbolfarbe
Farbigkeit widerspiegelt symbolische Bedeutung. Gold steht in der Kunst für Göttlichkeit, Ewigkeit und Macht. Besonders in der religiösen Kunst symbolisiert es das Überirdische. In der modernen Kunst, etwa bei Gustav Klimt, verkörpert Gold zugleich Sinnlichkeit und Luxus.
Lokal- oder Gegenstandfarbe
Farbe charakterisiert die Oberflächenbeschaffenheit und die Stofflichkeit der dargestellten Objekte bis ins Detail (hart, weich, glatt, glänzend, transparent). Die Eigenfarbe des Gegenstands wird ohne den verändernden Einfluss von Licht und Schatten abgebildet.
Erscheinungsfarbe
Die Erscheinungsfarbe ist die Farbe, wie wir sie im Moment wahrnehmen – abhängig von Licht, Schatten, Umgebung und Atmosphäre.
Absolute Farbe
Absolute Farbe ist eine ideal gedachte, reine Farbe, unabhängig von Lichtverhältnissen, Material, Kontext oder Wahrnehmung.
Bildspannung
Die Kombination unterschiedlicher Bildelemente.
Formkontrast
Unterschied zwischen nebeneinanderliegenden Formen, ähnliche Formen gleichen sich an und gegensätzliche heben sich ab.
Form-an-sich-Kontrast
Unterschiede in der Gestaltung von gleichen oder ähnlichen Formen – es geht um die Wirkung der Form an sich, unabhängig vom Typ.
Formkontrast vergleicht verschiedene Arten von Formen.
Form-an-sich-Kontrast vergleicht die Wirkung innerhalb einer Formart (z. B. Linien, Flächen, Striche).
Richtungskontrast
Der Richtungskontrast entsteht durch das Gegeneinander unterschiedlicher Richtungen im Bild – z. B. waagrecht vs. senkrecht, schräg vs. gerade, kreisförmig vs. linear.
Horizontal vs. Vertikal → Stabilität vs. Spannung
Schräg vs. Gerade → Dynamik, Bewegung
Kurve vs. Gerade Linie → Weichheit vs. Strenge
Kreisform vs. diagonale Linien → Zentrum vs. Ausbreitung
Oberflächenkontrast
Der Oberflächenkontrast ist ein Gestaltungsprinzip, das sich auf den Unterschied in der Beschaffenheit oder Wirkung von Flächen bezieht – also darauf, wie eine Oberfläche aussieht oder sich anfühlt.
Natürliche Form
Naturformen, die ohne menschliche Einwirkung entstehen → Natürliche Prozesse
Künstliche Form
Enrscheinungsbild von Objekten, die mit menschlicher Einwirkung entstanden sind.
Künstlerische Form
Formen der bildenden Kunst, welche das Ergebnis eines kreativen Gestaltungsprozess sind.
Grad der Nachahmung (Gestaltungsmerkmale)
Extrem hoher Nachahmungsgrad (z.B naturalistische Dartstellung): Detailgenauikeit ist sehr hoch, alles wirkt echt. Objekte wirken existierend.
Hoher Nachahmungsdrad (z.B realistische Darstellung): Wirklichkeitsgeträu aber nicht augentäuschend. Objekte wirken nicht existierend.
Mittlerer Nachahmungsgrad (z.B impressionistische Malerei): Abbildung der form Orientiert sich am Naturvorbild, Detailtreue nur noch gering.
Niedriger Nachahmungsgrad (z.B kubistische Malerei): Bildmotove der Wirklichkeit sind noch erkennbar, gweinnen durch individuelle Veränderung künstlerischen Ausdruck.
Freie künstlerische Form (z.B abstrakte Malerei): Kein erkennbaren Wirklichkeitsbezug
Historienmalerei
Bilder mit geschichtlichen Ereignissen, mythologischen und religions-geschichtlichen Aspekte. Bedeutende Personen werden idealistisch dargestellt (z.B Napoleon am Großen St. Bernhard, Jaques Louis David). Auftraggeber sind Adelige und Kirche.
Portrait
Bildliche Darstellung eines Menschen, bei der das Aussehen, der Charakter oder die Persönlichkeit der dargestellten Person im Mittelpunkt stehen.
Landschaftsmalerei
Die Landschaftsmalerei ist eine Gattung der Malerei, die natürliche oder vom Menschen geformte Landschaftenzum Hauptthema hat – also Wälder, Berge, Himmel, Flüsse, Felder, Städte oder Meere.
Landschaftsmalerei zeigt die Natur als eigenständiges Bildmotiv – nicht nur als Hintergrund, sondern als zentrales Thema.
Genremalerei (Sittenbild)
Die Genremalerei ist eine Gattung der Malerei, die alltägliche Szenen aus dem Leben einfacher Menschen zeigt – z. B. bei der Arbeit, beim Essen, beim Feiern oder in familiären Momenten. (Die Wäscherin - Jean Baptiste Greuze)