Wirtschaftsfachwirt IHK – Fachbegriffe & Definitionen
Dieser Lernkartenstapel enthält zentrale Fachbegriffe und Definitionen aus allen relevanten Themengebieten des Wirtschaftsfachwirts (IHK), wie z. B. Volks- und Betriebswirtschaft, Recht & Steuern, Unternehmensführung und Rechnungswesen.Die Karten eignen sich zur gezielten Wiederholung, zum Aufbau eines fundierten Fachwortschatzes und zur Vorbereitung auf die schriftliche und mündliche Prüfung.
Dieser Lernkartenstapel enthält zentrale Fachbegriffe und Definitionen aus allen relevanten Themengebieten des Wirtschaftsfachwirts (IHK), wie z. B. Volks- und Betriebswirtschaft, Recht & Steuern, Unternehmensführung und Rechnungswesen.Die Karten eignen sich zur gezielten Wiederholung, zum Aufbau eines fundierten Fachwortschatzes und zur Vorbereitung auf die schriftliche und mündliche Prüfung.
Fichier Détails
Cartes-fiches | 36 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Matières relative au métier |
Niveau | Apprentissage |
Crée / Actualisé | 16.05.2025 / 13.06.2025 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20250516_wirtschaftsfachwirt_ihk_fachbegriffe_definitionen
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20250516_wirtschaftsfachwirt_ihk_fachbegriffe_definitionen/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Was versteht man unter dem Bruttoinlandsprodukt (BIP)?
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist der Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft produziert werden – abzüglich aller Vorleistungen.
Es dient als zentrale Kennzahl zur Messung der wirtschaftlichen Leistung eines Landes.
Das BIP Deutschlands stieg im letzten Jahr um 2%, was auf ein Wachstum der wirtschaftlichen Gesamtleistung hinweist.
Was bedeutet „Liquidität“?
Liquidität bezeichnet die Fähigkeit eines Unternehmens, seine fälligen Zahlungsverpflichtungen jederzeit fristgerecht und vollständig erfüllen zu können.
Sie ist ein zentrales Kriterium für die Zahlungsfähigkeit und damit für die finanzielle Stabilität eines Unternehmens.
Was ist ein Polypol und welche Merkmale hat es?
Definition:
Ein Polypol ist eine Marktform mit vielen Anbietern und vielen Nachfragern. Kein einzelner Martktteilnehmer hat Marktmacht, um Preise oder Mengen signifikant zu beeinflussen.
Merkmale:
- Viele Anbieter und viele Nachfrager
- Homogene Güter (identische Produkte)
- Keine Marktmacht --> Preis wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt
- Freier Marktzugang
- Hohe Markttransparenz (bei vollkommenem Markt)
Beispiele:
- Agrarmarkt - Viele Bauern verkaufen homogenes Getreide zu globalen Marktpreisen
- Bäckereien - Viele Bäcker verkaufen ähnliche Backwaren. Unterschiede entstehen durch Standort oder Qualität, nicht durch Marktmacht.
- Wertpapierbörse - Viele Anleger (Nachfrager) handeln mit vielen Unternehmen (Anbietern). Preise bilden sich durch Transparenz und schnelle Reaktionen.
Vorteile:
- Wettbewerb führt zu effizienten Preisen
- Geringe Marktmacht - gerechtere Marktbedingungen
Nachteile:
- In der Realität selten vollständig vorhanden
- Geringe Produktdifferenzierung -> wenig Innovationsanreize
Was ist ein Angebotsoligopol und welche Merkmale hat es?
Definition:
Ein Angebotsoligopol ist eine Marktform, bei der wenige Anbieter auf viele Nachfrager treffen. Die Anbieter haben gewisse Marktmacht und können den Marktpreis beeinflussen.
Merkmale:
- Wenige Anbieter (z.B. 3-10)
- Viele Nachfrager
- Hohe gegenseitige Abhängigkeit der Anbieter
- Preisverhalten beeinflusst die Konkurrenz -> starkes strategisches Verhalten
- Gefahr von Preisabsprachen (Kartellbildung)
- Häufig intensiver Wettbewerb in Werbung & Service statt über Preis
Beispiele:
- Mobilfunkanbieter
- Mineralölkonzerne
- Flugzeugbau
- Autombobilindustrie
Vorteile:
- Anbieter können durch Kooperation stabile Preise sichern
- Kunden profitieren teilweise von Qualitäts- und Servicewettbewerb
Nachteile:
- Risiko von Wettbewerbsbeschränkungen (z.B. Preisabsprachen)
- Höhere Preise möglich wegen eingeschränktem Wettbewerb
Was ist ein Angebotsmonopol und welche Merkmale hat es?
Definition:
Ein Angebotsmonopol ist eine Marktform, bei der nur ein Anbieter auf viele Nachfrager triftt. Der Anbieter hat volle Marktmacht und kann den Preis weitgehend frei festlegen (Preisfixierer).
Merkmale:
- Nur ein Anbieter
- Viele Nachfrager
- Anbieter bestimmt Menge und Preis
- Kein Wettbewerb -> keine Alternative für Nachfrager
- Hohe Eintrittsbarrieren für andere Anbieter
- Gefahr von Marktmissbrauch (z.B. überhöhte Preise)
Beispiele:
- Staatliche Monopole (z.B. Trinkwasserversorgung in einer Region)
- Patente/technologische Alleinstellung (z.B. Medikamente)
- Infrastruktur (z.B. Deutsche Bahn im Fernverkehr)
Vorteile:
- Stabilität in Versorgung möglich
- Planbarkeit für Anbieter
- Forschung & Entwicklung durch Monopolgewinne finanzierbar
Nachteile:
- Keine Konkurrenz = geringe Innovationsanreize
- Höhere Preise, schlechtere Qualität möglich
- Abhängigkeit der Nachfrager
Was ist Konsumentenrente und wie entsteht sie?
Definition:
Die Konsumentenrente ist der Vorteil, den ein Käufer erzielt, weil er für ein Gut weniger bezahlt, als er bereit gewesen wäre zu zahlen.
Entstehung:
- Jeder Konsument hat eine individuelle Zahlungsbereitschaft
- Liegt der Marktpreis unter dieser Zahlungsbereitschaft, entsteht ein individueller Nutzengewinn
- Die Summe dieser Nutzengewinne alle Käufer = Konsumentenrente
Beispiel: Käufer würde 20€ zahlen, Marktpreis ist 12€ --> Konsumentenrente = 8€
Prüfungsrelevant IHK:
- Teil der gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrt
- Steigt, wenn der Marktpreis sinkt
- Zeigt den Nutzenvorteil für Nachfrager durch Marktmechanismen
Was ist Produzentenrente und wie entsteht sie?
Definition:
Die Produzentenrente ist der Vorteil für Anbieter, wenn sie ein Gut zu einem höheren Preis verkaufen, als sie mindestens verlangt hätten (z.B. ihre Produktionskosten).
Entstehung:
- Anbieter haben unterschiedliche Preisuntergrenzen (Kostenstruktur)
- Wenn der Marktpreis über den individuellen Mindestpreisen liegt, entsteht ein Gewinn über die Kosten hinaus.
- Diese Differenz = Produzentenrente
Beispiel: Ein Produzent wäre mit 6€ zufrieden, bekommt aber 10€ auf dem Markt --> Produzentenrente = 4€
Prüfungsrelevant IHK:
- Teil der gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrt
- Zeigt den Nutzengewinn für Anbieter
- Steigt, wenn der Marktpreis steigt
Was versteht man unter dem Marktgleichgewicht?
Definition:
Das Marktgleichgewicht ist der Punkt, an dem sich Angebot und Nachfrage genau entsprechen.
Merkmale:
- Gleichgewichtspreis: Preis, bei dem die angebotene Menge gleich der nachgefragten Menge ist.
- Gleichgewichtsmenge: Menge, die zum Gleichgewichtspreis gehandelt wird.
- Es gibt weder Überschussangebot noch Nachfragelücke
Bedeutung:
- Markt ist ausgeglichen und stabil
- Keine Tendenz für Preisänderungen
- Grundlage für effiziente Preisbildung in der Marktwirtschaft
Was ist eine Bilanz und wie ist sie aufgebaut? Welche Aussagekraft hat sie für das Unternehmen?
Definition:
Die Bilanz ist eine Gegenüberstellung von Vermögen (Aktiva) und Kapital (Passiva) zu einem bestimmten Stichtag. Sie ist Teil des Jahresabschlusses und zeigt die finanzielle Lage eines Unternehmens.
Aufbau der Bilanz:
Aktiva (Vermögenswerte)
- Anlagevermögen (z.B. Maschinen, Fuhrpark, Gebäude) - langfristige Güter
- Umlaufvermögen (z.B. Vorräte, Forderungen, Kasse, Bank) - kurzfristige Vermögensteile
- Rechnungsabgrenzungsposten (z.B. aktive latente Steuern oder geleistete Anzahlungen)
Passiva (Kapitalquellen)
- Eigenkapital (z.B. gezeichnetes Kapital, Gewinnrücklagen)
- Fremdkapital (z.B. Verbindlichkeiten (kurz-/langfristig), Darlehen, Rückstellungen)
- Rechnungsabgrenzungsposten (z.B. passive latente Steuern oder erhaltene Anzahlungen)
Bilanzgleichung:
Aktiva = Passiva (Mittelverwendung = Mittelherkunft)
Aussagekraft:
- Zeigt, wie ein Unternehmen finanziert ist (Eigen- vs. Fremdkapital)
- Gibt Auskunft über die Vermögensstruktur und Liquidität
- Basis für Kennzahlenanalyse (z.B. Eigenkapitalquote, Anlagendeckung)
Bilanzierungsgrundsätze:
- Vollständigkeit - Alle Vermögenswerte und Schulden müssen ausgewiesen werden.
- Einzelbewertung - Keine Saldierung von Aktiva und Passiva
- Stichtagprinzip - Nur Werte zum Bilanzstichtag
- Vorsichtsprinzip - Keine überhöhten Ansätze von Aktiva, keine untertriebenen Passiva
Merksatz:
Die Bilanz ist wie eine Waage: Aktiva = Passiva. Sie zeigt, wofür Mittel verwendet wurden (Aktiva) und woher sie stammen (Passiva).
Was besagt das Realisationsprinzip nach HGB und welche Bedeutung hat es für die Bilanzierung?
(Rechnungswesen)
Definition:
Das Realisationsprinzip ist ein zentraler Bestandteil der Grundsätze orgnungsgemäßer Buchführung (GoB) und im §252 Abs.1 Nr. 4 HGB geregelt.
Kernaussage:
Gewinne dürfen erst dann ausgewiesen werden, wenn sie am Abschlussstichtag realisiert sind.
Realisierung bedeutet: Ein wirtschaftlicher Erfolg (z.B. durch Verkauf) muss abgeschlossen und sicher sein - typischerweise mit Lieferung und Abnahme der Ware/Dienstleistung.
Beispiel:
Ein Unternehmen erhält im Dezember einen Auftrag, liefert aber erst im Januar. --> Der Gewinn darf erst im Januar gebucht werden, nicht zum Zeitpunkt des Auftragseingangs.
Zweck:
- Verhindert eine zu frühe Gewinnausweisung
- Schützt Gläubiger und andere Bilanzadressaten vor unrealistischen Zahlen
- Sichert vorsichtige Bewertung - im Einklang mit dem Vorsichtsprinzip
Was besagt das Imparitätsprinzip nach HGB und wie wirkt es sich auf die Bilanz aus?
(Rechnungswesen)
Definition:
Das Imparitätsprinzip ist ein Teil des Vorsichtsprinzips und in §252 Abs.1 Nr. 4 HGB verankert.
Kernaussage:
Verluste und Risiken müssen bereits dann berücksichtigt werden, wenn sie am Abschlussstichtag erkennbar sind - auch wenn sie noch nicht realisiert sind.
- Gewinne --> erst bei Realisierung (Realisationsprinzip)
- Verluste --> schon bei drohendem Eintritt!
Beispiel:
Eine Forderung könnte ausfallen, da der Kunde insolvent wird. Es muss eine Wertberichtigung vorgenommen werden, auch wenn der Ausfall noch nicht sicher ist.
Zweck:
- Schutz der Gläubiger durch vorsichtige Bewertung
- Verhindert zu optimistische Darstellung der Vermögenslage
- Sichert das Prinzip der kaufmännischen Vorsicht
Merksatz:
Verluste vorhersehen, Gewinne abwarten.
Was ist eine Gewinn- und Verlustrechnung?
--> GuV
Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ist ein Teil des Jahresabschlusses und zeigt, wie sich der Unternehmenserfolg (Gewinn oder Verlust) innerhalb eines Geschäftsjahres ergibt.
--> Sie stellt Aufwendungen und Erträge gegenüber, um den Periodenerfolg zu ermitteln.
Was versteht man unter Liquidität?
Liquidität bezeichnet die Fähigkeit eines Unternehmens, seinen fälligen Zahlungsverpflichtungen jederzeit fristgerecht nachzukommen.
--> Ein Unternehmen ist liquide, wenn es genügend Zahlungsmittel (z.B. Kasse, Bankguthaben) hat, um seinen kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken.
Wichtig: Fehlende Liquidität = Zahlungsunfähigkeit = Insolvenzgefahr
Was sind Verbindlichkeiten in der Buchführung bzw. Bilanz?
Verbindlichkeiten sind rechtlich begründete, quantifizierbare Schulden eines Unternehmens gegenüber Dritten, die in der Zukunft zu einer Zahlung oder Sachleistung führen.
- Sie entstehen z.B. durch Lieferungen, Kredite oder Steuerschulden
- In der Bilanz stehen Sie auf der Passivseite
Quantifizierter = In Zahlen messbar oder genau bezifferbar.
Was versteht man unter dem Return on Investment (ROI)?
Der Return on Investment (ROI) misst den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens im Verhältnis zum eingesetzten Kapital.
--> Er zeigt, wie rentabel das investierte Kapital genutzt wurde. D.h. ein hoher ROI zeigt, dass ein Unternehmen sein Kapital effizient und rentabel einsetzt.
Wird in Prozent angegeben und dient der Unternehmensbewertung und Investitionsanalyse.
Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr einen ROI von 15%, was bedeutet, dass jeder investierte Euro 0,15€ Gewinn erwirtschaftete.
Was versteht man unter dem Break-Even-Point?
(Gewinnschwelle)
Der Break-Even-Point ist die Menge oder der Umsatz, bei dem die Erlöse genau die Kosten decken - es wird weder Gewinn noch Verlust erzielt.
--> Ab dem Punkt beginnt das Unternehmen, Gewinn zu machen.
Was versteht man unter Rendite?
Die Rendite ist der Ertrag einer Kapitalanlage bezogen auf das eingesetzte Kapital, meist angegeben in Prozent.
--> Sie zeigt, wie viel Gewinn oder Verlust eine Investition im Verhältnis zum eingesetzten Kapital erzielt.
Die Rendite der Anlage betrug 5%, das bedeutet, dass auf jeden investierten Euro 5 Cent Gewinn erwirtschaftet wurde.
Was versteht man unter der Kosten- und Leistungsrechnung?
(KLR)
Die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) ist ein internes Instrument, zur Erfassung, Verteilung und Kontrolle von Kosten und Leistungen innerhalb eines Unternehmens.
--> Sie dient zur Ermittlung des Betriebsergebnisses, zur Kostenkontrolle und zur Entscheidungsunterstützung.
Was versteht man unter Umsatz?
Der Umsatz ist der Gesamtwert aller verkauften Waren und Dienstleistungen eines Unternehmens innerhalb eines bestimmten Zeitraums (z.B. eines Jahres), ohne Abzug von Kosten.
--> Er entspricht den Erlösen aus dem Kerngeschäft.
Was versteht man unter Erlös?
Erlös ist der Geldbetrag, den ein Unternehmen durch den Verkauf von Waren oder Dienstleistungsen erzielt.
--> Er entspricht dem Umsatz vor Abzug von Steuern und anderen Ausgaben.
Was ist der Unterschied zwischen Erlös, Umsatz und Gewinn?
- Erlös: Geldbetrag aus dem Verkauf von Waren/Dienstleistungen (Bruttobetrag, vor Steuern).
- Umsatz: Gesamter Erlös innerhalb eines Zeitraums, oft synonym mit Erlös verwendet.
- Gewinn: Der Überschuss, der nach Abzug aller Kosten und Aufwendungen vom Umsatz/Erlös übrig bleibt.
Ein Produkt wird für 100€ verkauft (Erlös/Umsatz), nachdem alle Kosten (z.B. 70€) abgezogen sind, bleibt ein Gewinn von 30€.
Was versteht man unter dem Marketing-Mix?
Der Marketing-Mix umfasst die 4 Ps - die wichtigsten Instrumente, mit denen ein Unternehmen seine Marketingstrategie umsetzt:
- Product (Produkt): Gestaltung des Produkts oder der Dienstleistung
- Price (Preis): Preisgestaltung und Konditionen
- Place (Distribution): Vertrieb und Absatzwege
- Promotion (Kommunikation): Werbung, Verkaufsförderung, Öffentlichkeitsarbeit
Ein Unternehmen entscheidet, sein neues Produkt online zu verkaufen (Place), zum Einführungspreis von 9,99€ (Price), bewirbt es die Social Media (Promotion) und bietet spezielle Features (Product).
Was versteht man unter Absatz?
Absatz bezeichnet die Menge an Waren oder Dienstleistungen, die ein Unternehmen innerhalb eines bestimmten Zeitraums an Kunden verkauft oder absetzt.
--> Der Absatz ist ein wichtiger Indikator für den Markterfolg eines Produkts.
Im letzten Quartal betrug der Absatz eines neuen Smartphones 10.000 Stück.
Was versteht man unter Verlust in der Betriebswirtschaft?
Ein Verlust entsteht, wenn die Kosten höher sind als die erzielten Erträge innerhalb eines bestimmten Zeitraums.
--> Das Unternehmen macht in diesem Fall negativen Erfolg und schreibt rote Zahlen.
Im letzten Geschäftsjahr erzielte das Unternehmen einen Verlust von 50.000€, da die Ausgaben die Einnahmen überstiegen.
Was versteht man unter Ertrag?
Ertrag ist der Wert aller in einer Periode erbrachten Leistungen und Zuflüsse, z.b. durch Verkauf von Waren oder Dienstleistungen.
--> Erhöhung des Unternehmensvermögens durch Geschäftstätigkeit, unabhängig von Zahlungseingängen.
Der Ertrag aus dem Verkauf von Produkten betrug im letzten Monat 100.000€.
Was ist der Unterschied zwischen Ertrag und Umsatz?
- Umsatz: Gesamter Wert der tatsächlich verkaufen Waren und Dienstleistungen innerhalb eines Zeitraums (Geldbetrag).
- Ertrag: Wert aller erbrachten Leistungen, auch wenn noch kein Geld geflossen ist (z.B. auf Ziel verkauft).
--> Umsatz ist eine Teilmenge des Ertrags, nämlich die realisierten Geldzuflüsse.
Ein Unternehmen verkauft Waren im Wert von 50.000€ auf Ziel (Kunden zahlen später). Ertrag = 50.000€ (Wert der erbrachten Leistung) // Umsatz 30.000€ (tatsächlich erhaltene Zahlungen in der Periode).
Was ist der Unterschied zwischen Ertrag und Gewinn?
- Ertrag: Gesamte Wertzuflüsse durch Leistungserstellung
- Gewinn: Ertrag minus Aufwand (Kosten)
--> Gewinn ist der wirtschaftliche Überschuss nach Abzug aller Kosten.
Das Unternehmen erzielt einen Ertrag von 100.000€ und hat Aufwendungen/Kosten von 70.000€. Ertrag = 100.000€ // Gewinn = 100.000€ minus 70.000€ = 30.000€
Was versteht man unter Kosten in der Kostenrechnung?
Kosten sind der wertmäßige Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen, der durch die betriebliche Leistungserstellung und Leistungsverwertung in einer bestimmten Abrechnungsperiode verursacht wird.
--> Solche Aufwendungen, die dem Betriebszweck dienen, gelten als Kosten.
Merksatz: Kosten = Betriebsbedingter Werteverzehr in Geld gemessen.
Ein Unternehmen produziert Tische. Für Holz, Schrauben und Leim werden im Monat 5.000€ verbraucht. Diese 5.000€ sind die Kosten, weil sie direkt mit der Herstellung der Tische (betriebliche Leistung) zu tun haben.
Was ist der Deckungsbeitrag und wozu wird er verwendet?
Der Deckungsbeitrag (DB) ist die Differenz zwischen Erlös (Umsatz) und den variablen Kosten. Er zeigt, wie viel ein Produkt zur Deckung der Fixkosten und zum Gewinn beiträgt.
Formel:
DB = Verkaufserlös - variable Kosten
Zweck:
- Ermittlung der Wirtschaftlichkeit einzelner Produkte
- Entscheidungsgrundlage für Sortimentsgestaltung, Preisuntergrenzen, Make-or-Buy, usw.
Merksatz:
Was übrig bleibt, um Fixkosten zu decken und Gewinn zu erzielen.
Ein Stuhl wird für 100€ verkauft. Die variablen Kosten (Holz, Schrauben, Arbeitszeit) betragen 60€. DB = 100€-60€=40€ --> Der Stuhl trägt 40€ zur Deckung der Fixkosten (z.B. Miete, Verwaltung) und ggf. zum Gewinn bei.
Was versteht man unter Rentabilität?
Rentabilität ist eine Kennzahl, die das Verhältnis von Gewinn zum eingesetzten Kapital oder einer anderen Bezugsgröße (z.B. Umsatz) angibt.
Sie misst die wirtschaftliche Leistungskraft (Effizienz) eines Unternehmens.
Merksatz:
Wie viel Gewinn bringt mein eingesetztes Kapital?
Ein Unternehmen erzielt einen Jahresgewinn von 50.000€ bei einem eingesetzten Gesamtkapital von 500.000€. Rentabilität = (50.000+500.000)*100=10% --> Das Unternehmen erwirtschaftet 10% Rendite auf das eingesetzte Kapital.
Was ist der Cashflow?
Cashflow ist eine Kennzahl zur Ermittlung der finanziellen Mittelzuflüsse aus der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens in einer bestimmten Periode.
--> Er zeigt, wie viel Geld dem Unternehmen tatsächlich zur Verfügung steht, z.B. zur Finanzierung von Investitionen oder Schuldentilgung.
Formel (vereinfachter operativer Cashflow):
Cashflow = Jahresüberschuss + Abschreibungen + Rückstellungen
Merksatz:
Cashflow zeigt, wie viel Geld wirklich in Unternehmen fließt - nicht nur der buchhalterische Gewinn.
Ein Unternehmen hat: 80.000€ Jahresüberschuss, 20.000€ Abschreibungen und 5.000€ Rückstellungen. Cashflow= 80.000+20.000+5.000 = 105.000€ --> Das Unternehmen hat 105.000€ liquide Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit.
Was versteht man unter Kapital in der Betriebswirtschaft?
Kapital ist das in Geld bewertete Vermögen, das einem Unternehmen zur Finanzierung der betrieblichen Aktivitäten zur Verfügung steht.
Es gibt zwei Hauptarten:
- Eigenkapital: Vom Unternehmer oder Eigentümer eingebracht.
- Fremdkapital: Von Dritten zur Verfügung gestellt (z.B. Bankkredite)
Kapital steht auf der Passivseite der Bilanz und zeigt die Herkunft der finanziellen Mittel.
Merksatz:
Kapital ist die finanzielle Grundlage, mit der ein Unternehmen wirtschaftet.
Ein Unternehmen hat: 100.000€ Eigenkapital, 200.000€ Bankdarlehen (Fremdkapital) --> Gesamtkapital = 300.000€ --> Dieses Kapital finanziert das Anlage- und Umlaufvermögen des Unternehmens.
Was ist eine SWOT-Analyse? Was wird analysiert und wie hilft sie bei Entscheidungen?
SWOT-Analyse = strategisches Planungsinstrument
Ziel:
Stärken & Schwächen (intern) und Chancen und Risiken (extern) erkennen.
--> Sie bildet die Grundlage für strategische Entscheidungen (z.B. Investitionen, Marketing, neue Produkte)
SWOT steht für:
Strength (Stärken) --> intern
Weaknesses (Schwächen) --> intern
Opportunities (Chancen) --> extern
Threats (Risiken) --> extern
Merksatz:
SWOT zeigt, wo wir stehen - und was wir tun sollten.
Bezug zur Bild: Maßnahme: Invention in Lagertechnik und Ausbau Online-Marketing.
Was versteht man unter Benchmarking und wie wird es im Unternehmen eingesetzt?
Benchmarking ist ein Vergleichsverfahren, bei dem ein Unternehmen seine Prozesse, Produkte oder Kennzahlen mit den Best Practices anderer Unternehmen vergleicht.
Ziel:
Schwächen erkennen, Lernpotentiale nutzen und Leistungsfähigkeit verbessern.
Arten des Benchmarkings:
- Intern: Vergleich zwischen Abteilungen im eigenen Unternehmen
- Wettbewerbsbezogen: Vergleich mit direkten Konkurrenten
- Funktional: Vergleich mit führenden Unternehmen branchenübergreifend
- Generisch: Vergleich grundlegender Prozesse (z.B. Logistik, Kundenservice)
Merksatz:
Lernen von den Besten, um besser zu werden.
Ein Versandhändler vergleicht seine Lieferzeiten mit dem Marktführer Amazon, um Verbesserungen im Logistikprozess abzuleiten.
Was ist der Produktlebenszyklus?
Der Produktlebenszyklus beschreibt die wirtschaftliche Lebensdauer eines Produkts am Markt – von der Markteinführung bis zum Ausscheiden.
Ziel:
Unternehmen können ihre Marketing- & Investitionsstrategien je nach Lebensphase anpassen.
Die 5 Phasen des Produktlebenszyklus:
Einführung
Produkt kommt neu auf den Markt
Hohe Marketingkosten, meist Verluste
Ziel: Bekanntheit aufbauen
Wachstum
Umsatz steigt schnell
Gewinnzone wird erreicht
Wettbewerb beginnt sich zu bilden
Reife (Sättigung)
Höchster Umsatz
Markt ist weitgehend gesättigt
Preiskampf, Differenzierung nötig
Sättigung
Umsatz stagniert oder sinkt leicht
Kaum Neukunden, nur Ersatzbedarf
Werbe- & Preisdruck nehmen zu
Degeneration (Rückgang)
Umsatz & Gewinn sinken stark
Entscheidung: Relaunch, Nischenstrategie oder vom Markt nehmen
Beispiel:
Ein neues Smartphone:
Jahr 1: Einführung → Hohe Werbung, kaum Gewinn
Jahr 2–3: Wachstum → Umsatz & Gewinn steigen
Jahr 4: Reife → Markt ist voll, Konkurrenz hoch
Jahr 5: Sättigung → Nur noch Updates, Preisnachlässe
Jahr 6: Degeneration → Verkauf wird eingestellt
Was ist die BCG-Matrix?
Die BCG-Matrix ist ein Portfolio-Analyse-Tool, das zur strategischen Bewertung von Produkten, Produktgruppen oder Geschäftseinheiten dient.
Ziel:
Ressourcen richtig einsetzen – also entscheiden, welche Produkte gefördert, gehalten, neu positioniert oder eingestellt werden sollen.
Stars Hohes Marktwachstum, hoher Marktanteil → ZukunftsträgerInvestieren & ausbauen
Cash Cows Geringes Wachstum, hoher Marktanteil → stabile EinnahmequelleAbschöpfen & halten
Question Marks Hohes Wachstum, aber niedriger Marktanteil → unsicheres PotenzialSelektiv investieren oder aufgeben
Poor Dogs Niedriges Wachstum, niedriger Marktanteil → kaum rentabelDesinvestition / einstellen
Beispiel für die BCG-Matrix:
Ein Elektronikunternehmen hat 4 Produktlinien:
Smartphones (hoher Marktanteil, hoher Wachstumsmarkt) → Star
Fernseher (hoher Marktanteil, stagnierender Markt) → Cash Cow
Smartwatches (geringer Marktanteil, stark wachsender Markt) → Question Mark
DVD-Player (niedriger Marktanteil, schrumpfender Markt) → Poor Dog