Set of flashcards Grundzüge pädagogischen Handelns (Page 3 of 4)

Flashcards	150
Language	Deutsch
Category	Educational Science
Level	University
Created / Updated	12.05.2025 / 06.06.2025
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Wie grenzt Herbart seine Wissenschaft von anderen ab?

Pädagogik ist keine abgeschlossene Wissenschaft, sondern eine junge Kunst.

Sie muss sich ständig reformieren und weiterentwickeln.

Pädagogik ist gleichzusetzen mit Psychologie.

Pädagogik sollte auf das Studium alter Bildungsideale beschränkt sein.

Was ist die zentrale Aussage des Textes zur Migrationsgesellschaft?

Migration ist ein Strukturmerkmal und betrifft die gesamte Gesellschaft.

Migrationspädagogik muss alle Adressierten im Blick haben – nicht nur Migrant:innen.

Migration ist ein Ausnahmephänomen moderner Gesellschaften.

Migration betrifft nur Menschen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit.

Was kritisieren die Autor:innen an der „ausländerpädagogischen“ Sichtweise?

Sie reduziert Pädagogik auf Defizitausgleich bei Migrant:innen.

Sie führt zu Stigmatisierung und Stereotypisierung.

Sie behandelt alle Kinder gleich, unabhängig von Herkunft.

Sie fördert kritische Selbstreflexion von Lehrkräften.

Warum ist Kulturalisierung problematisch?

Sie reduziert Differenz auf vermeintliche „kulturelle Eigenheiten“.

Sie verschleiert strukturelle Machtverhältnisse und Diskriminierung.

Sie hilft, Menschen besser in Gruppen einzuordnen.

Sie wird in der Migrationspädagogik ausdrücklich empfohlen.

Was bedeutet „reflexive Professionalität“ in der Pädagogik der Migrationsgesellschaft?

Lehrkräfte analysieren, wie sie selbst in Machtverhältnisse verstrickt sind.

Reflexive Professionalität fördert die Selbstkritik des eigenen pädagogischen Handelns.

Es geht um die Fähigkeit, „anderskulturelle“ Schüler:innen korrekt einzuordnen.

Sie verlangt möglichst kulturell neutrale Lehrer:innen.

Was sind zentrale Anforderungen an pädagogisches Können in der Migrationsgesellschaft?

Differenzsensibilität und Diskriminierungskritik sind Grundvoraussetzungen.

Die Reflexion des eigenen Habitus ist Teil professioneller Haltung.

Pädagog:innen brauchen keinen Theoriebezug, solange sie tolerant sind.

Pädagogische Kompetenz reicht, wenn Lehrkräfte über Herkunftskulturen gut Bescheid wissen.

Was bedeutet es, Migration nicht nur als Erfahrung einzelner Gruppen, sondern als gesellschaftliches Phänomen zu verstehen?

Es wird deutlich, dass Migration auch die Mehrheitsgesellschaft formt.

Alle Subjekte in Bildungsprozessen sind durch Migration beeinflusst.

Nur Menschen mit Migrationsgeschichte sind Teil der Migrationsgesellschaft.

Bildungspolitik kann Migration ausklammern, wenn sie keine Geflüchteten betrifft.

Warum reicht „interkulturelle Kompetenz“ im klassischen Sinne nicht aus?

Sie fokussiert zu stark auf „Fremdheit“ und Kultur.

Sie läuft Gefahr, Differenz zu verfestigen statt zu hinterfragen.

Sie stärkt reflexive Urteilskraft und Machtkritik.

Sie ist ein pädagogisches Ideal der Migrationsgesellschaft.

Welche Spannungen und Widersprüche benennt der Text im pädagogischen Handeln?

Pädagogisches Handeln ist spannungsvoll: Hilfe vs. Kontrolle, Gleichheit vs. Differenz.

Lehrkräfte müssen diese Spannungen aushalten und reflektieren.

Bei migrationsbezogenen Fragen gelten keine pädagogischen Widersprüche.

Professionalität heißt, widerspruchsfrei zu handeln.

Was kritisieren die Autor:innen am Begriff „Integration“?

Er erzeugt ein Drinnen-und-Draußen-Denken.

Er entlastet die Mehrheitsgesellschaft von Verantwortung.

Er zielt auf gleichberechtigte Teilhabe aller Bürger:innen.

Er wird in der Migrationspädagogik vorbehaltlos empfohlen

Was bedeutet Subjektivierung im migrationspädagogischen Kontext?

Subjektivierung beschreibt, wie Menschen durch Schule zu „Anderen“ gemacht werden.

Schule wirkt mit an der Formung von Identitäten – oft über Zuschreibungen.

Subjektivierung bedeutet, dass Lehrkräfte ihre Meinung frei äußern dürfen.

Subjektivierung fördert die Entpolitisierung von Herkunft.

Welche Formen der Migration gab es vor und nach 1871 im heutigen Deutschland?

Arbeitsmigration ins Ruhrgebiet oder nach Sachsen war typisch.

Auch Landarbeiter:innen aus (russisch-)polnischen Gebieten wurden gezielt angeworben.

Jeder Umzug innerhalb Deutschlands galt nach 1871 als Migration.

Migration war politisch unerwünscht und verboten.

Welche Migrationsformen waren zwischen 1871 und 1914 prägend?

Über 5 Millionen Deutsche wanderten nach Übersee aus.

Transitmigrant:innen aus Osteuropa kamen durch deutsche Häfen – einige blieben.

Nur Binnenmigration innerhalb Deutschlands.

Die Auswanderung war gesetzlich verboten.

Wie veränderte der Erste Weltkrieg die Migrationsbewegungen?

Migration wurde staatlich stärker kontrolliert.

Es kam zur Zwangsarbeit durch etwa 1 Mio. ausländische Arbeiter.

Migration war frei und ungeregelt möglich.

Welche Entwicklungen prägten die NS-Zeit und den Zweiten Weltkrieg?

Zwangsarbeit und Deportation wurden systematisch organisiert.

Millionen von Menschen wurden vertrieben oder ermordet.

Die NS-Zeit war migrationspolitisch liberal.

Die Einwanderung aus Nachbarstaaten wurde erleichtert.

Was kennzeichnete die Migrationsbewegungen direkt nach 1945?

10–12 Mio. sog. Displaced Persons hielten sich in Deutschland auf.

Die internationale Flüchtlingsorganisation IRO verteilte Überlebende weltweit.

Es gab kaum Binnenmigration – alle blieben in ihren Wohnorten.

Flüchtlinge wurden abgewiesen, um die Wohnungsnot nicht zu verschärfen.

Welche Migrationsbewegungen prägten West- und Ostdeutschland bis zum Mauerbau 1961?

Es wanderten ca. 3,1 Mio. Menschen von der DDR in die BRD aus.

BRD und DDR behandelten Migration politisch unterschiedlich.

Nur wenige Deutsche emigrierten ins Ausland.

West-Ost-Migration (z. B. Rückkehrer) kam gar nicht vor.

Was kennzeichnet die Phase der Gastarbeiter-Migration (1950er–1973)?

Viele Arbeitsmigrant:innen kamen im Rahmen offizieller Anwerbeabkommen.

Rotation bedeutete, dass Arbeitskräfte nach wenigen Jahren zurückkehren sollten.

Das Ziel war, sie dauerhaft in Deutschland anzusiedeln.

Alle Migrant:innen wurden sofort eingebürgert.

Was waren Folgen des Anwerbestopps 1973?

Der Familiennachzug nahm deutlich zu.

Für Italiener:innen änderte sich durch den Anwerbestopp nichts.

Deutschland wurde zum reinen Auswanderungsland.

Der Arbeitskräftemangel war endgültig behoben.

Was war besonders an der Migration in der DDR (1970er–1980er)?

Vertragsarbeiter kamen z. B. aus Vietnam, Kuba, Mosambik.

Ihre Mobilität wurde stark kontrolliert.

Es gab große Austauschprogramme mit westlichen Staaten.

Sie hatten automatisch Freizügigkeit in allen RGW-Staaten.

Welche Flüchtlingsgruppen kamen im Kalten Krieg nach Deutschland?

Geflüchtete aus Ungarn (1956) und Prag (1968).

Vietnamesische „Boat People“ kamen ab 1978.

DDR-Bürger:innen wurden nicht als Flüchtlinge anerkannt.

Flüchtlinge wurden pauschal zurückgeschickt.

Was änderte sich mit dem Fall des Eisernen Vorhangs (ab 1989)?

Es kam zu massiver Zuwanderung, vor allem aus Osteuropa.

Zwischen 1988–1993 kamen 7,3 Mio. Menschen – Nettozuwachs: 3,7 Mio.

Deutschland bekannte sich sofort als Einwanderungsland.

Es gab keine politischen Auseinandersetzungen darüber.

Welche Folgen hatte der Migrationsanstieg in den 1990er Jahren?

Es kam zu über 50 rassistischen Todesopfern in dieser Zeit.

Die Zuwanderung wurde gesetzlich eingeschränkt.

Die Regierung setzte auf offene Integrationspolitik.

Die BRD erkannte sofort die Realität der Einwanderung an.

Was bedeutete die Gesetzesänderung im Jahr 2000?

Kinder von Migrant:innen konnten leichter eingebürgert werden.

Es wurde erstmals offen von einem „Einwanderungsland“ gesprochen.

Migration wurde als Ausnahmeerscheinung im Grundgesetz verankert.

Die BRD verabschiedete sich von der Integrationspolitik.

Was bedeutet „Autonomie“ im klassischen pädagogischen Verständnis?

Fähigkeit zur Selbstbestimmung

Kritisches Denken & eigene Entscheidungen treffen

Emotionale Abhängigkeit von der Gruppe

Unreflektiertes Befolgen gesellschaftlicher Regeln

Was meint der Begriff „Kolonialität der Bildung“?

Bildung wurde als Machtmittel im Kolonialismus eingesetzt

Koloniale Denkstrukturen wirken auch heute noch nach

Bildung ist seit jeher inklusiv gestaltet

Bildung ist unabhängig von historischen Kontexten

Was kritisieren Etzkorn & Mecheril an der Vernunftlastigkeit des Autonomiebegriffs?

Sie blenden Gefühle und Beziehungen aus

Sie erkennen nicht die Abhängigkeit von anderen

Sie fordern zu wenig Disziplin

Sie lehnen Vernunft komplett ab

Wie steht koloniale Gewalt mit dem Autonomieverständnis in Verbindung?

Autonomie war ein Vorwand für Unterdrückung

Das Bild vom „unvernünftigen Anderen“ rechtfertigte Gewalt

Koloniale Gewalt war rein ökonomisch motiviert

Der Kolonisierte wurde als gleichwertig behandelt

Inwiefern wurde Autonomie kolonisierten Menschen verwehrt?

Ihnen wurde der Zugang zu eigenen Wissenssystemen abgesprochen

Ihre Selbstbestimmung wurde systematisch unterdrückt

Sie konnten sich gleichberechtigt an Bildungsprozessen beteiligen

Sie hatten in politischen Entscheidungen das letzte Wort

Was bedeutet es, dass Autonomie zugleich Kritikgegenstand und Ziel ist?

Autonomie kann sowohl ausschließend als auch befreiend wirken

Sie kann Kolonialismus legitimieren, aber auch bekämpfen

Autonomie spielt keine Rolle in Machtverhältnissen

Autonomie ist rein individuell und unpolitisch

Was ist laut Etzkorn & Mecheril notwendig für dekoloniale Bildungsräume?

Emotionen, Körper und Beziehungen anerkennen

Wissen aus anderen Kulturen einbeziehen

Stimmen marginalisierter Gruppen ausschließen

Bildung nur als individuelles Ziel betrachten

Was bedeutet Autonomie in einer dekolonialen Perspektive?

Eine kritische Haltung gegenüber bestehenden Machtverhältnissen

Ein Ziel, das im Sinne von Gerechtigkeit neu gedacht werden muss

Die Ablehnung jeglicher Bildungsziele

Das absolute Ideal ohne Schattenseiten

Aus welchen wissenschaftlichen Traditionen stammen die Konzepte von sozialer Differenz und Ungleichheit?

Kritische Theorie

Poststrukturalismus

Empirisch-quantitative Psychologie

Biologischer Determinismus

Wie wird soziale Differenz in intersektionalen Perspektiven verstanden?

Als historisch konstruiert

Als Ergebnis sozialer Prozesse

Als unveränderlich

Als naturgegeben

Was bedeutet „Doing Difference“?

Menschen handeln Differenz im Alltag aktiv aus

Differenz entsteht durch soziale Praktiken

Differenz ist ein biologisches Merkmal

Differenz ist fest und unveränderbar

Wie wirken Hierarchien in der Konstruktion sozialer Differenz?

Manche Differenzen werden höher bewertet

Hierarchien sind historisch gewachsen

Differenzen spielen pädagogisch keine Rolle

Alle Differenzen sind gleichwertig

Wie hängen Differenz und Macht zusammen?

Machtverhältnisse wirken auch über Wissen und Normen

Macht strukturiert soziale Beziehungen

Macht ist nur in der Politik relevant

Differenz ist unabhängig von Macht

Was sind Ursachen für soziale Ungleichheit?

Historische Machtverhältnisse

Diskriminierende Institutionen

Alle Menschen haben die gleichen Chancen

Ungleichheit ist natürlich

Welche Funktion kann soziale Ungleichheit haben?

Legitimation bestehender Machtverhältnisse

Stabilisierung sozialer Ordnung

Stärkung demokratischer Teilhabe

Förderung von Bildungsgleichheit

Was sind mögliche Folgen sozialer Ungleichheit?

Soziale Ausschlüsse

Reproduktion von Privilegien

Gerechtigkeit und Teilhabe für alle

Verbesserung der Chancengleichheit

Grundzüge pädagogischen Handelns

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