3PM04 Gesundheitsförderung: Chronisch Kranksein/ Recovery und Adhärent/ Abhängigkeit
ZAG Pflege HF 3. Semester (Psych.)
ZAG Pflege HF 3. Semester (Psych.)
Fichier Détails
Cartes-fiches | 57 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Soins |
Niveau | Collège |
Crée / Actualisé | 04.05.2025 / 16.05.2025 |
Lien de web |
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Welche Aussagen zum Modell Illness Trajectory nach Corbin und Strauss sind korrekt?
Was sind die 8 Stadien des Illness Trajectory Modell?
- Vor Erkrankung
- Auftreten der chronisches Erkrankung
- Kriese
- Akut
- Stabil
- Instabil
- Verfall
- Sterben
Was ist das Illness Trajectory Modell?
Das Illness Trajectory Modell beschreibt die Phasen und Herausforderungen chronischer Krankheiten und zeigt, wie Pflegeinterventionen entsprechend angepasst werden müssen.
Beschreibe die jeweiligen Phasen des Illness Trajectory Modell.
Vorphase (präklinische Phase)
Keine Symptome vorhanden, präventives Handeln möglich
Auftreten der chronischen Erkrankungs- Phase
Diagnose und Beginn der Krankheitsverlaufskurve und Pflegeverlauf
Akute Phase
Krankheit führt zu einer lebensbedrohlichen Situation
Kriesen- Phase
Krankenhausaufenthalte aufgrund von Komplikationen und Krankheitszustand
Stabile Phase
Kontrolle des Krankheitsverlaufs durch therapeutische und pflegerische Interventionen
Instabile Phase
Kontrolle des Krankheitsverlaufs durch therapeutische und pflegerische Interventionen ist vermindert
Zerfallssphase
Krankheit führt zu einer weiteren Verschlechterung des geistigen und körperlichen Zustands
Sterbephase
Zeitraum unmittelbar vor dem Tod
Was nützt uns das Illnes Trajectory Modell?
Nutzen der Krankheitsverlaufskurve:
- Krankheitskonzepte von Betroffenen und Pflegenden können konzeptualisiert werden.
- Die Auswirkungen der Krankheit und die Veränderungen im Leben werden visualisiert.
- Anforderungen und Bewältigungshandeln können dargestellt werden.
- Pflegen von Shared Decision- Making (Mitspracherecht der Pat. Probleme können ausgehandelt werden )
Benenne die drei Dimensionen des Krankheitsmanagment nach Corbin und Strauss und leite jeweilis Interventionen davon ab.
Emotionales Management:
- Bewältigung von Krisen
- Ungewissheit, Angst, Verlust, Trauer, Hoffnung
Medizinisches Management:
- Einnahme von Medikamenten, Selbstüberwachung, Injektionen
- Kontrolle von Symptomen und Nebenwirkungen
- Vermeidung von Komplikationen
- Umgang mit Behinderung
Rollen-Management:
- Aufrechterhalten der Lebensqualität und des Lebens
- Familie, Arbeit, Freunde
Was ist Krankheitsbezogene Bewältigungsarbeit?
- Symptommanagment
- Kontrolle Linderung
- sekundäre Erkrankungen verhindern
Was ist Alltagsbezogene Bewältigungsarbeit?
- Management täglicher Abläufe die bedroht oder schon zusammengebrochen sind
Was ist Biographiebezogene Bewältigungsarbeit?
- Veränderungen integrieren in die eigene Lebensgeschichte
- Identität und Zukunftsvorstellungen neu aufbauen/ definieren
Was sind Ziele der Bewältigungsarbeit?
- Spannungen reduzieren
- Gleichgewicht wiederherstellen/ aufrechterhalten
- Fundierte Entscheidungen treffen
- Sich motivieren den Anforderungen nachzukommen
- Einen stabilen sozialen, psychischen und physischen Zustand zu bewahren
- Stressoren beeinflussen bevor sie zur Bedrohung werden
Ein 43-jähriger Patient mit einer Alkoholabhängigkeit hat nach 6-monatiger Abstinenz erneut getrunken. Er sagt zu Ihnen:
„Ich wollte wirklich aufhören. Ich weiss nicht, warum ich schon wieder rückfällig geworden bin.“
Erläutern Sie anhand des Konzepts des Suchtgedächtnisses und des neuronalen Netzwerks, warum es trotz klarer Absichten häufig zu Rückfällen kommt.
Suchtgedächtnis basiert auf Reiz-Reaktions-Mustern
Durch Wiederholung verfestigt sich die Verhaltensspur im neuronalen Netzwerk ("Autopilot")
Das Belohnungssystem wird durch bestimmte Reize aktiviert → Craving entsteht
Reiz-Reaktivität erhöht den Anreizwert, der das Verhalten unbewusst steuert
Ein 43-jähriger Patient mit einer Alkoholabhängigkeit hat nach 6-monatiger Abstinenz erneut getrunken. Er sagt zu Ihnen:
„Ich wollte wirklich aufhören. Ich weiss nicht, warum ich schon wieder rückfällig geworden bin.“
Beschreiben Sie zwei zentrale pflegerische Massnahmen, mit denen Sie den Patienten beim Umgang mit dieser Situation unterstützen können.
Hilfe bei Identifikation von Auslösern/Triggern
Aufbau alternativer Copingstrategien oder Reaktionsmuster
Förderung der Selbstwirksamkeit
Nicht verurteilen, sondern Rückfall als Lernmöglichkeit betrachten
Nennen Sie drei wesentliche Ursachen für die erhöhte Sterblichkeit bei Menschen mit chronischen psychischen Erkrankungen.
Komorbiditäten (z. B. Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs)
Suizid und Unfälle
Stoffwechselstörungen oder mangelnde somatische Versorgung
Erläutern Sie pflegerische Ansätze zur Förderung eines gesundheitsförderlichen Verhaltens im psychiatrischen Setting.
Motivation zu körperlicher Aktivität oder Ernährung
Zusammenarbeit mit somatischen Fachstellen
Psychoedukation zu Lebensstil, Medikamenten, Risikofaktoren
Unterstützung bei Arztbesuchen, Körperpflege, Medikamenteneinnahme
Eine 39-jährige Patientin mit einer langjährigen bipolaren Störung erlebt nach dem Verlust ihrer Arbeit einen deutlichen Rückzug. Sie wirkt antriebslos und sagt:
„Ich weiss nicht mehr, was mein Leben überhaupt noch bedeutet.“
Beschreiben Sie mögliche Auswirkungen dieses Verlustes auf das Selbstkonzept und die Lebensgestaltung der Patientin.
Verlust von Identität/beruflicher Rolle
Gefühl der Nutzlosigkeit oder Leere
Zweifel an Selbstwert und Fähigkeiten
Rückzug oder Isolation
Eine 39-jährige Patientin mit einer langjährigen bipolaren Störung erlebt nach dem Verlust ihrer Arbeit einen deutlichen Rückzug. Sie wirkt antriebslos und sagt:
„Ich weiss nicht mehr, was mein Leben überhaupt noch bedeutet.“
Welche pflegerischen Interventionen helfen der Patientin bei der Sinnfindung und beim Abschied von alten Lebensgewohnheiten?
Biografiearbeit (Ressourcen stärken)
Gespräche zu Wünschen, Träumen, neuer Lebensgestaltung
Rituale oder spirituelle Angebote
Kreative Methoden (z. B. Schreiben, Malen, Musik) zur Selbstausdruck
Einbindung in Gruppen- oder Gemeinschaftsaktivitäten
Welche Aussagen zu Verhalten, Rückfall und neuronalen Prozessen sind korrekt?
Welche pflegerische Handlung stärkt am direktesten die Rolle des Patienten als Experte seiner chronischen Erkrankung?
Welches Ziel verfolgt das Health-Belief-Modell im Pflegeprozess?
Was beschreibt den Zustand der "gelernten Hilflosigkeit" bei chronisch psychisch erkrankten Personen am besten?
Welche Aussage entspricht am ehesten dem Adhärenzmodell der WHO?
(Begriffe den passenden Beschreibungen zuordnen)
Ordne die folgenden Begriffe dem richtigen Beispiel zu:
Begriffe:
A) Erlernte Hilflosigkeit
B) Shared Decision Making
C) Subjektive Theorie
D) Empowerment
Beispiele:
1) Patient glaubt, sein Verhalten beeinflusst die Krankheit nicht mehr.
2) Gemeinsame Entscheidung über Medikation in einem Pflegegespräch.
3) „Mein Großvater hat auch geraucht und wurde 90.“
4) Patient nutzt App zur Selbstbeobachtung und Austausch in Selbsthilfe.
Schreibe die Antwort nach folgendem Beispiel:
h9 f3 k2 l4
a1 b2 c3 d4
Was ist das Suchtgedächnis?
"Suchtgedächtnis" wird gebildet durch das abgespeicherte Reiz-Reaktions-Muster.
Wozu bruchen wir das Neuralenetzwerk bei der Patientenarbeit?
Das Neuronale Netzwerk kann zur Erklärung dienen, wieso denn der Patient wieder Rückfällig geworden ist. Er will ja aufhören, kann jedoch nicht, da er ja schon neurologisch dafür prädestiniert ist.
Differenziere Akut und Chronisch!
Akut:
,,akutus'' (lat.) = geschärft, scharf, spitz; plötzlich auftretend, von heftigem und kurz dauernden Verlauf. (Gegensatz zu chronisch)
Chronisch:
,,chronikus'' (gr.) = Zeit; langsam verlaufend, sich langsam entwickelnd. (Gegensatz zu akut)
Was sind Merkmale von chronischen Erkrankungen?
- anhaltender und dauerhafter Zustand
- progredient
- langandauernden Prozess degenerativer Veränderungen
- körpelrichen, sozialen und psychischen Beeinträchtigung oder Behinderung
- somatische und/oder psychische Störung
- Defizite in: LA's, Beziehung, Interaktionen, Copingstrategien, Selbstvertrauen, Motivation
- anhaltende, medizinische Überwachung, Beobachtung und pflegerische Betreuung
- geziehlte Symptombewältigung von Seiten der Betroffene und der ,,Health Professionals''
- auch ,,nicht- übertragbare Krankheiten'' genannt
Was sind Auswirkungen von chronischen Erkrankungen?
Ein chronisches Gesundheitsproblem wirkt sich immer wieder von Neuem, mit voraussehbaren und wie auch nichtvoraussehbaren Abschnitten und Sequenzen auf zyklishce Weise auf
- Soziale (Isolation, Abhängigkeit)
- Psychische (Selbstwahrnehmung, Selbstkonzept)
- Physisch (Folgeerkrankungen)
- Ökonomische (Verarmung)
Was sind Ursachen von zunehmender Chronizität?
- Verbesserung der allg. Gesndheitsfürsorge, Gesundheitsversorgung
- Verbesserung in Diagnostik
- Höheres ALter
- Alters- und Bevölkerungspyramide
- Niedriger sozialökonomischer Status
- Vermehrter STress
- Ungesündere Ernährung
- Bewegungsmangel
Was sind die häufigsten chronischen Erkrankungen bei jungen und bei älteren Menschen?
Junge Menschen:
- Heuschnupfen/ Allergien/ Asthma
- Chronische Sinusitis
- Orthopädische Deformationen oder Schädigungen
- HIV
Ältere Menschen:
- Hypertonie
- Arthrose, Arthritis
- Herzprobleme
- Hörschädigungen
Wa ist die SPirale der erlernten Hilflosigkeit?
Die Spirale der erlernten Hilflosigkeit ist ein psychologisches Konzept, das beschreibt, wie Menschen durch wiederholte Erfahrungen von Kontrollverlust oder Misserfolg lernen können, dass ihr eigenes Verhalten keine Wirkung hat – selbst dann, wenn objektiv wieder Kontrolle möglich wäre.
Was bedeutet die negative Erfahrung in der Spirale der erlernten Hilflosigkeit?
Die Spirale beginnt mit einer belastenden oder frustrierenden Situation, in der die betroffene Person keinen Einfluss auf das Geschehen nehmen kann.
Was bedeutet die ersten Versuche, etwas zu ändern in der Spirale der erlernten Hilflosigkeit?
Die Person bemüht sich, eine Lösung zu finden oder sich zu wehren – aber die Bemühungen zeigen keine Wirkung. Das Scheitern führt zu Frustration.
Was bedeutet die wiederholte negative Erfahrung in der Spirale der erlernten Hilflosigkeit?
Die Hilflosigkeit wiederholt sich: ähnliche Situationen führen erneut zu Kontrollverlust und negativen Ergebnissen.
Was bedeutet die Gefühle der Ohnmacht entsteht in der Spirale der erlernten Hilflosigkeit?
Das wiederholte Scheitern führt zu der inneren Überzeugung: „Ich kann sowieso nichts ändern.“ Ein Gefühl der Ohnmacht entwickelt sich.
Was bedeutet die Versuche, etwas zu ändern bleiben aus in der Spirale der erlernten Hilflosigkeit?
Aus Angst vor erneutem Scheitern oder aus Resignation werden keine weiteren Lösungsversuche unternommen. Passivität setzt ein.
Was bedeutet die Negative Erfahrungen nehmen zu in der Spirale der erlernten Hilflosigkeit?
Weil keine aktiven Bewältigungsstrategien mehr genutzt werden, verschlechtert sich die Lebenssituation oft weiter – neue negative Erfahrungen kommen hinzu.
Was bedeutet die Gefühle der Ohnmacht nimmt Oberhand in der Spirale der erlernten Hilflosigkeit?
Die Ohnmacht wird zum dominierenden Lebensgefühl. Dies kann zu schwerwiegenden psychischen Belastungen wie Depression, Hoffnungslosigkeit oder sozialem Rückzug führen.
Kevin wurde nach einem akuten suizidalen Ereignis in eure Jugendpsychiatrische Kriseninterventionseinheit eingewiesen. Er hat in der Schule über längere Zeit Mobbingerfahrungen gemacht, was zu massiver sozialer Isolation geführt hat. In Gesprächen äußert er Sätze wie:
„Ich bin eh nichts wert.“
„Es bringt sowieso nichts, was ich mache.“
„Ich habe ja alles versucht, aber nichts hat sich verändert.“
Er beteiligt sich kaum an Gruppenangeboten, lehnt schulische Aufgaben ab und verbringt die meiste Zeit passiv im Zimmer. Die Pflegeanamnese zeigt, dass Kevin seit mindestens einem Jahr immer wieder Misserfolge erlebt hat, z. B. schlechte Noten trotz Lernens, familiäre Konflikte und Ablehnung durch Gleichaltrige.
Welche Anzeichen sprechen in diesem Fall für das Vorliegen einer erlernten Hilflosigkeit?
Wiederholte negative Erfahrungen ohne erkennbare Kontrollmöglichkeit (z. B. Mobbing, schulisches Scheitern)
Passivität („bringt sowieso nichts“)
Resignation, Rückzug, Vermeidung von Aktivität
Negatives Selbstbild („Ich bin nichts wert“)
Generalisierung („Alles, was ich mache, bringt nichts“)
Kevin wurde nach einem akuten suizidalen Ereignis in eure Jugendpsychiatrische Kriseninterventionseinheit eingewiesen. Er hat in der Schule über längere Zeit Mobbingerfahrungen gemacht, was zu massiver sozialer Isolation geführt hat. In Gesprächen äußert er Sätze wie:
„Ich bin eh nichts wert.“
„Es bringt sowieso nichts, was ich mache.“
„Ich habe ja alles versucht, aber nichts hat sich verändert.“
Er beteiligt sich kaum an Gruppenangeboten, lehnt schulische Aufgaben ab und verbringt die meiste Zeit passiv im Zimmer. Die Pflegeanamnese zeigt, dass Kevin seit mindestens einem Jahr immer wieder Misserfolge erlebt hat, z. B. schlechte Noten trotz Lernens, familiäre Konflikte und Ablehnung durch Gleichaltrige.
Beschreiben Sie die Spirale der erlernten Hilflosigkeit in Kevins Fall.
Negative Erfahrung: Kevin erlebt Ausgrenzung und Misserfolge.
Erste Versuche scheitern: Er versucht Anschluss zu finden und schulisch mitzukommen – ohne Erfolg.
Wiederholte negative Erfahrungen: Rückzug, erneutes Scheitern.
Gefühl der Ohnmacht: „Ich kann sowieso nichts ändern.“
Vermeidung: Er nimmt nicht mehr aktiv teil.
Weitere negative Erfahrungen: Isolation, schulischer Rückstand.
Ohnmacht übernimmt: depressive und suizidale Gedanken.