Gesundheit & Wohlbefinden

Ring-Vorlesung GGP Pflicht

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Kartei Details

Karten 80
Sprache Deutsch
Kategorie Deutsch
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 03.05.2025 / 07.05.2025
Weblink
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Was ist Gesundheit nach Schopenhauer (1851)?

„Gesundheit ist alles, ohne Gesundheit ist alles nichts.“

Was ist Gesundheit nach Wolman (1973)?

 „Ein Zustand, gekennzeichnet durch relativ gute Anpassung, Gefühle des Wohlbefindens und die Verwirklichung der eigenen Potentiale und Fähigkeiten“

Was ist Gesundheit nach WHO (1946)?

 ”Health is a state of complete physical, mental and social well being and not merely the absence of disease or infirmity“

Was ist Gesundheit nach WHO (1987)?

„Gesundheit ist die Fähigkeit und die Motivation, ein wirtschaftlich und sozial aktives Leben zu führen“

Was ist Gesundheit? - Fazit von Prof. Pollatos

  • Gesundheit ist ein hypothetisches Konstrukt
  • Für die Gesundheitspsychologie entscheidend ist die Konzeption von „Gesundheit“ als eine Dimension mit einem positivem Pol 

Was ist Gesundheitspsychologie? 
> nach Lippke & Renneberg, 2006

„Die Gesundheitspsychologie beschäftigt sich mit Erleben und Verhalten des Menschen in Zusammenhang mit Gesundheit und Krankheit. Dabei stehen v. a. riskante und präventive Verhaltensweisen, psychische und soziale Einflussgrößen sowie deren Wechselwirkungen auf körperliche Erkrankungen im Mittelpunkt“ 

Was ist Gesundheitspsychologie? 
> nach Schwarzer, 1990

"Gesundheitspsychologie ist ein wissenschaftlicher Beitrag der Psychologie zur..." (6)

Förderung und Erhaltung von Gesundheit 
Verhütung und Behandlung von Krankheiten 
Bestimmung von Risikoverhaltensweisen 
Diagnose und Ursachenbestimmung von gesundheitlichen Störungen
Rehabilitation  
Verbesserung des Systems gesundheitlicher Versorgung 

Charakteristika biomedizinisches Krankheitsmodell (4+Problem)

 o Negative Definition (Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit)
 o Dichotomie von Krankheit und Gesundheit
 o Fokus auf biologischen Faktoren (Genetik, Viren etc.)
 o Fehlende Berücksichtigung psychischer und sozialer Einflüsse

Problem: Patient:innen und Behandelnde sind häufig auf biologische Faktoren fixiert, wobei wichtige Einflussgrößen übersehen werden und Handlungsmöglichkeiten ungenutzt bleiben. 

 

Grafik biomedizinisches Krankheitsmodell beschriften

Charakteristika biopsychosoziales Krankheitsmodell (4)

  • Multikausale Verursachung: Krankheiten entstehen aus einem Wechselspiel aus biologischen (physiologischen), psychologischen und sozialen Faktoren
  • Gesundheit und Krankheit als Endpunkte eines Kontinuums (keine dichotomen Einheiten)
  • Wichtige Kriterien des Gesundheitszustands: subjektives Wohlbefinden, Lebensqualität & verfügbare Handlungsmöglichkeiten
  • Menschen spielen eine aktive Rolle bei der Erhaltung und Wiederherstellung ihrer Gesundheit -> ein großer Teil der Verantwortung liegt beim Individuum

Grafik biopsychosoziales Krankheitsmodell beschriften

Was unterscheidet die pathogenetische von der salutogenetischen Sicht auf Gesundheit/Krankheit (nach Antonovsky, "Vater der Salutogenese"; Buch: Health, Stress and Coping)?

pathogenetische Sicht:

  • Wie entsteht eine Krankheit?
  • v.a. biologische Ursachen interessieren
  • "Fehlersuche"

salutogenetisches Modell:

  • Warum bleiben Menschen gesund? Wie kann man Gesundheit erhalten?
  • "Schatzsuche" (Schiffer, 2001)
    • Um eine Person zu einem gesundheitsförderlichen Verhalten zu animieren, gilt es demnach, attraktive Ziele zu formulieren, die für die Zielperson motivierend sind und für die es sich lohnt, Anstrengungen zu unternehmen.

Salutogenese-Modell: Das Konzept der Kohärenz

 

  • 3 Komponenten nennen
  • Wann entstehen die Komponenten und wie sind sie zu verstehen?
  • Zu was trägt diese Ansicht bei?

3 Komponenten: Verstehbarkeit, Handhabbarkeit, Sinnhaftigkeit

 

  • bildet sich v.a. in der Kindheit
  • = Weltanschauung; individuelle kognitive Grundhaltung ggü. dem Leben und der Welt --> "Art die Welt als verstehbar,... anzusehen"
  • sind als additiv zu verstehen
  • generelle Wiederstandsressourcen helfen den Menschen, potentiell krankmachende Einflüsse zu bewältigen

 

Trägt bei zu: Resilienz (= Fähigkeit, Krisen durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zu meistern und als Anlass für Entwicklungen zu nutzen)

Eine Evidenz für das biopsychosoziale Krankheitsmodell war...: 

Vermutete Wirkprinzipien von: „Wie ein Placebo Medikamente ersetzen kann" (grüner Saft)

Placebo eig. nicht ganz richtig! Ist ja Konditionierung/Lernvorgang! --> nach der Konditionierung des Immunsystems löst allein der Geschmack des Safts die gewünschte Immunsystemunterdrückung aus

evtl. sogar bei MC und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen anwendbar/einsetzbar!

Definition Placebo-Effekt:

=  Unspezifischer Effekt, der durch das Ritual der Behandlung und den (gestärkten) Glauben an Besserung, bei Anwendung nicht wirksamer Medikamente oder Behandlungen, auftritt.

Placebo-Effekt ist: 

Faktoren, die Auswirkungen auf die Wirkung des Placebo-Effekts haben (können) (3)

  • Ausmaß des (zusätzlichen) Placebo-Effekts = abhängig von Behandlungsart bzw. -ritual/ Applikationsart (Infusion > große Kapseln > kleine Tabletten)
  • Qualität:
    • gelbe Pillen wirken eher stimulierend/antidepressiv
    • weiße Pillen wirken eher schmerzlindernd
  • Richtung:
    • wenn Ärzt:innen ärgerlich, abweiseden: negativ (Nocebo)
    • wenn Ärzt:innen zeigen, dass sie an Wirkung glauben: positiv, Steigerung des Effekts

Nocebo-Effekt

  • Definition
  • was ist damit gemeint?

= negativer Placebo-Effekt

Placebos (Medikamente ohne Wirkstoffe) können ebenfalls unerwünschte Nebenwirkungen haben:

• Müdigkeit, Kopfschmerz, Nervosität, Übelkeit, Durchfall, die nicht durch die pharmakologische Wirkung des Medikaments erklärt werden können = Nocebo-Effekt

Nocebo Lückentext 1:

Circa ...% der gesunden Vergleichspersonen in einer Medikamentenstudie erlebten ..., obwohl sie in der ...-Bedingung waren

Circa 20% der gesunden Vergleichspersonen in einer Medikamentenstudie erlebten Nebenwirkungen, obwohl sie in der Placebo-Bedingung waren.

Nocebo Lückentext 2:

Nebenwirkungen in Depressions-Behandlungsstudien in der Placebobedingunghöher, wenn es um  ... (relativ ... Nebenwirkungen) gegenüber ... (... Nebenwirkungen) ging! 

Nebenwirkungen in Depressions-Behandlungsstudien in der Placebobedingunghöher, wenn es um Trizyklika(relativ starke Nebenwirkungen) gegenüber SSRI (geringere Nebenwirkungen) ging! 

Nocebo... 

Placebo...

Was ist Gesundheitsverhalten?

Lippke & Renneberg, 2006

„Gesundheitsverhalten ist jegliches Verhalten, das die Gesundheit ... und langfristig ..., ... und ... fernhält und die Lebenserwartung ....
Gesundheitsverhalten kann auch die ... eines ... sein, also wenn Verhaltensweisen, die die Gesundheit gefährden, ... oder ... werden“

„Gesundheitsverhalten ist jegliches Verhalten, das die Gesundheit fördert und langfristig erhält, Schäden und Einschränkungen fernhält und die Lebenserwartung verlängert. Gesundheitsverhalten kann auch die Unterlassung eines Risikoverhaltens sein, also wenn Verhaltensweisen, die die Gesundheit gefährden, aufgegeben oder reduziert werden

Was ist Gesundheitsverhalten?

Roche Lexikon Medizin, 2003:

„Gesundheitsverhalten ist das je nach Persönlichkeitsstruktur ... Verhalten eines Individuums zu ... Fragen, z. B. Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen, Rauchen, Ernährung usw.“

„Gesundheitsverhalten ist das je nach Persönlichkeitsstruktur unterschiedliche Verhalten eines Individuums zu gesundheitsrelevanten Fragen, z. B. Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen, Rauchen, Ernährung usw.“

 Was ist Prävention?

(Baumann & Perrez, 1990):

„Maßnahme zur ... und ... von unerwünschten ... oder ... Zuständen. Sie setzt per definitionem ein, ... eine Störung auftreten konnte und zielt auf eine Verminderung der ... (während die Therapie die ... verringert)“ 

„Maßnahme zur Vorbeugung und Verhinderung von unerwünschten psychischen oder physischen Zuständen. Sie setzt per definitionem ein, bevor eine Störung auftreten konnte und zielt auf eine Verminderung der Inzidenz (während die Therapie die Prävalenz verringert)“ 

Arten der Prävention definieren:

  • Primäre Prävention = ...
  • Sekundäre Prävention = ...
  • Tertiäre Prävention = ...

 

  • Primäre Prävention = Interventionen vor dem Auftreten einer Störung 
  • Sekundäre Prävention = Interventionen während einer Störung (zur Vermeidung von negativen Konsequenzen) (= Erkrankung frühzeitig erkennen)
  • Tertiäre Prävention = Intervention zur Vermeidung von schädigenden Konsequenzen (= bei eh schon Risikogruppen)

Beispiel für die primäre Prävention:

Beispiele für sekündäre Prävention:

Beispiele für tertiäre Prävention:

Verhaltens-vs. Verhältnisprävention 

Ansatzpunkt der Maßnahmen liegt auf der Person?

Veränderung der ökologischen, sozialen und kulturellen Bedingungen, um Einfluss auf die Entstehung einer Krankheit zu nehmen = ?

Ansatzpunkt der Maßnahmen liegt auf der Person: Verhaltensprävention

Veränderung der ökologischen, sozialen und kulturellen Bedingungen, um Einfluss auf die Entstehung einer Krankheit zu nehmen = Verhältnisprävention

3 Methoden der Prävention nennen & definieren

Psychoedukative Verfahren: Dominieren in der Verhaltensprävention, setzen auf Einsicht und Veränderung bei der Person; Information / Aufklärung, Beratung, Verhaltens und Selbstmanagementtraining

Normativ-regulatorische Maßnahmen:  Sowohl verhaltens-(z. B. Anschnallpflicht) als auch verhältnispräventiv (z. B. Schadstoffverordnungen

Ökonomische und Anreiz-Bestrafungssysteme: z. B. Erhöhung der Tabaksteuer, Senkung des Krankassenbeitrags bei regelmäßigem Sport

Was sind  Universelle vs. zielgruppenspezifische Präventionsansätze?

(2 Präventionsstrategien nennen & erklären)

..

Was sind Hochrisikostrategien? 

Vor- und Nachteile

= nur diejenigen Personen mit hohem absolutem Risiko müssen motiviert werden

 

Vorteile:

  • leichter umsetzbar, da Zielgruppe homogener
  • kosteneffektiv

Nachteile:

  • Labelling-Effekte
  • Medikalisierung von Prävention

MC zum Präventionsparadox

Lückentext zum Präventionsparadox:

Das sogenannte Präventionsparadox beschreibt ein methodisches Problem der ___________ :
Um die ___________ Krankheitslast effektiv zu senken, müssen viele Personen eine Maßnahme umsetzen – obwohl der individuelle Nutzen dabei vor allem bei Menschen mit _________ Risiko deutlich höher ist.

1. Gesundheitsförderung

2. gesellschaftliche

3. mittlerem oder hohem

Welche Modelle des Gesundheitsverhaltens drehen sich um Motivation?

Was ist mit Volition gemeint?

Definition Furchtappelltheorien:

Theorien, die annehmen, dass Menschen mit ihrem ... konfrontiert und wachgerüttelt werden müssen, damit sie ... ... ...

 

Theorien, die annehmen, dass Menschen mit ihrem Risiko konfrontiert und wachgerüttelt werden müssen, damit sie ihr Verhalten ändern 

Was sind Beispiele für Furchtappelltheorien?