Biopsychologie

nicht vollständig

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Kartei Details

Karten 110
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 28.04.2025 / 28.04.2025
Weblink
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Neocortex

 

  • ca. 90 % des zerebralen Cortex
  • Aus 6 Schichten bestehend (unterschiedl. Dichte Pyramidenzellen)
  • je nach Region ca. 2 bis 5 Millimeter dick
  • Kortikale Neurone vor allem Pyramidenzellen und Sternzelle

 

Pyramidenzellen

  • große, multipolare Neurone
  • pyramidenförmiger Zellkörper
  • großer Dendrit (apikaler Dendrit), der geradlinig zur Cortexoberfläche läuft
  • sehr langes Axon

Sternzellen

 

  • kleine, sternförmige interneurone
  • kurze/ keine Axone

 

Anatomischce Einteilung

Automated Anatomical Labeling Atlas

 

  • 45 anatomisch definierte Regionen pro Hemispäre
  • Häufige Verwendung in funktionellen Bildgebungsstudien

Orientierungsystem, eine möglichkeit der Topographie, makroskopisch

Cytoarchitektonische Karte

Art der Topographie, mikroskopisch

  • Einteilung des Cortex auf Grund der mikroanatomischen Beschaffenheit der Zelltypen und deren Organisation
  • Ziel: Definition von homogenen Regionen, die damit evtl. ein funktionelles Areal beschreiben
  • Korbinian Brodmann (1909) definierte ca. 50 solcher Regionen
  • Brodman Areale

 

Funktionelle Einteilung

  • Struktur-Funktions-Beziehungen
  • Identifikation hauptsächlicher Funktion eines Gehirnareals
  • aber: Funktionen verteilt über verschiedene Lappen → Netzwerkperspektive!
  •  Viele Funktionen beziehen kortikale und subkortikale Strukturen mit ein
  • Dennoch: grobe funktionelle Neuroanatomie möglich (insbesondere für sensorische und motorische Funktionen)

Kortikale Topographien:

 

  • Zusammenhang zwicshen elektronischer Stimulation und Aktivvierung/ Bewegung Körperteil
  • Motor Cortex: Bewegungsausführung
  • Somatosensorischer Cortex: Empfindungsverarbeitung
  • Große Teile Cortex für Lippen & Hände

Assoziationscortex & sensorische Areale

  • Primär sensorischer/ motorischer cortex (wahrnehmung)
  • Sekundär sensorischer/ motorischer cortex (interpretation)
  • Assoziationscortex (unklar, integration verschiedene Sinnessignale, aber kein klarer spezif. Effekt)

 

Weiße Substanz

  • Enthält v.a stark myelinisierte Axone, Faserverbindungen
    • Projektionsfasern (auf & abstesigende Verbindungen zu subkorikalen Gebieten)
    • Kommissurenfasern (verbinden beide neokortikale Hemisphären)
    • Assoziationsfasern (größter Teil der weißen Substanz, verbindet die verschiedenen Cortexareale miteinander)

Versuche Faserverbindung darzustellen

 

  • Von außen, nicht invasiv, Diffusion darstellen
  • Diffusion-Tensor-Imaging (DTI), ermöglicht nicht invasisve Bestimmung der Hauptdiffusionsrichtung im Gewebe
  • Fser-Tracking erlaubt darauf aufbauen die in-vivo Schätzung & Darstellung von Faserverläufen im Gehirn

Neuroplastizität

 

  • Neuropsychologische defizite aufgrund plastizität des Gehirns oft nicht sehr spezifisch/ können sich (teilw.) erholen
  • Einschränkung: v.a. wenn Geirnschädigung früh im Leben erfolgt
  • Mögl. Schädigung: Verdrängung Gehirnmasse durch größer werdende Ventrikel wegen nicht abfließendem Liquor

Die Sehbahn

 

  • Neuronale Projektionen von den Retinae über das Corpus geniculatum laterale (Thalamus) zum linken & rechten primären visuellen Cortex (Area striata)

Visuelle Areale des Okzipitallappens

Primärere visueller Cortex V1 (BA 17)

  • Striärer Cortex
  • Input vom Corpus geniculatum laterale des Thalamus
  • Retinotope Organisation
  •  Analyse von Farbe, Helligkeit räumlicher Frequenzen, Orientierung und Bewegung in unterschiedlichen Cortexschichten

Extrastiärer Cortex (BA18 & BA19)

  • Input aus V1
  • Weiterverarbeitung visueller Informationen

 

Funktionelle Areale des visuellen Cortex

Nicht unbedingt ausschließlich dort, aber diese Bereiche sind dominant

  • V1: Generell bewusste Wahrnehmung
  • V4: Farbe
  • V5/ MT: Bewegung

Schädigung des primären visuellen Cortex:

Kortikale Blindheit: V1 beschädigt

Skotom:

  • Nur Teile des Gesichtsfeldes sind blind
  • Blindes Feld im korrespondierenden Bereich des kontralateralen Gescihtsfelds
  • Neurlogische Untersuchung mittels Perimetrie: Karte vom Gesichtsfeld jeden Auges, die alle Bereiche von Blindheit abdeckt

Blindsehen:

  • Patienten mit Läsion im primären visuellen Cortex reagieren auf visuelle Stimulus, obwohl sie berichten, nichts zu sehen (e.g. Greifbewegungen)
  • Mögliche Erklärungen: intakte Teile des primären visuellen Cortex, dirkte Projektionen in sekundären visuellen Cortex

 

Visuelle Formagnosie

  • Störung im Erkennen von Objekten & Formen, intakte Greifbewegung
  • Siehe Patientin DF (Briefschlitzaufgabe)
    • Grund: beidseitig Läsion occipitotemporaler Areale nach CO-Vergiftung
  • Gegenteil: Optische Ataxie -> störugn des visuell geleiteten Greifvermögens

 

Bahnen der visuellen Verarbeitung

Info. Über betimmte Aspekte eines visuell. Reizes verassen den primären visuellen Cortex ü. viele Bahnen, unterteilung in 2 Hauptbahnen

  • Ventrale Bahn: Charakteristika von Objekten (Farbe, Form), Neuronengruppe, die selektiv auf spezif. Objektgruppen reagieren (Gesichter, Gebäude, Werkzeuge) „Was?“
  • Dorsale Bahn: räuml. Verarbeitung, Lokation von Objekten, Bewgungsirchtung von Objekten, „Wo?“

vergleich ventrale vs. dorsale Bahn

Parietallappen  Funktionen

  • Anteriorer Parietalcortex: Verarbeitung Somatosensorik ("Homunculus"), strikt contalateral
  • Visuell-geleitete Bewegungskontrolle
  • Posteriore Assoziationsareale leisten Integration sensorischer Infos.

Apraxie:

Schäden im Parietallappen

  • Störung Ausführung willkürlicher, zielgerichteter, geordneter Bewegung bei intakter motorischer Funktion
  • Sprachdominate Hemisphäre (normalerw. Links lateralisiert)
    • Ideomotorische Apraxie (falsche Ausdrucksbewegungen & Gesten, Nachahmung von Bewegungen eingeschränkt, Perservationen – Handlungen immer wieder ausgeführt ohne Hemmmöglichkeit)
    • Ideatorische Apraxie (gestörtes Handlungskonzept, ungeordnete Abfolge von Einzelhandlungen)
  • Nicht-Sprachdominante Hemisphäre (normalerw. Rechts)
    • Konstruktive Apraxie (Unfähigkeit geometrische Gebilde korrekt zu erfassen & nachzuzeichnen, visuell räumliche Orientierung eingeschränkt -> topographische Agnosie & Amnesie)

Aufmerksamkeitsnetzwerke

  • Zielgerichtete/ top-down Aufmerksamkeitsausrichtung
  • Stimulus getriebene/ automatische Aufmerksamkeitsausrichtung

Neglect

  • Unilateraler räuml. Neglect: halbseitge Läsion des Gehirns, Aufmerksamkeitsstörung -> dadurch charakterisiert dass Betroffene kontralaterale Hälfte seiner Umgebung bzw. des eigenes Körpers nicht/ schlecht wahrnimmt bzw. missachtet
  • Nicht nur visuell, sondern aufmerksamkeitslenkung auf dies seite (e.g. links rechts aus dem zimmer angesprochen)
    • Keine spontane Fixation/ zielgerichtete Aufmerksamkeitsumlenkung in kontraläsionales Halbfeld
  • Betroffene Regionen: Meist rechts parietal, Superior parietal lobule/ intraparietal sulcus/ inferior parietal lobule
  • Aber unbewusste Informationsverarbeitung

Neuropsychologische Testung Neglect

  • Präsentation visueller Stimulus zunächst ins linke dann ins rechte Gesichtsfeld -> Patient entdeckt beide: intakt, präsentation beide gleichzeitig -> wahrnehmung nur im ipsilateralen Gesichtsfeld (Extinktion)
  • Linien muster mit horizontalen Linien sollen geteilt werden -> manche werden ignoriert, wird nicht richtig in der hälfte geteilt -> verschoben auf ipsilaterale Seite

 

Neglect  Formen

Neglect des extrapersonalen Raums:

  • Nachzeichnen nur objekte ipsi-läsionales Feld, ebenso im „öffnung-entdecken“ task
  • Fokus der läsionen meist im inferioren parietallappen & temporo-parietalen Verbindung

Objekt-zentrierter Neglect

  • Nachzeichnen aller objekte, aber kontra-läsionale Seite jedes objekts fehlt, bearbeiten alle Objekte im Öffnugn-Entdecken Task aber machen Fehler wenn Öffnung im kontraläsionalen Feld liegt
  • Fokus der Läsion eher im superioren temporalen Gyrus

Neglect für erinnerte Objekte

  • Patient soll sich vorstellen auf Domplatz zu stehen und Gebäude zu beschreiben
  • Neglect im visuellen Gedächtnis
  • Bei Ortswechsel wereden Objekte berichtet die zuvor noch nicht berichtet wurden

Auditorische Areale des Temprallappens

  • Primärer auditorischer Cortex (A1, Heschl’sche Querwindung, BA41 & 42)
    • Input aus verschiedenen Hirnstammkernen über den nucleus geniculatus medialis des Thalamus
    • tonotope Organisation (Ordnung nach Tonhöhe, besonders rel.: menschl. Sprache)
  • Auditorische Assoziationsareale (A2, BA22 & 42):
    • Input aus A1
    • Interpretierende und integrierende Verarbeitung der aus A1 kommenden Information
    • Wernicke-Sprachzentrum (sensorische Aphasie)

Hippocampus

 

  • Umgebend: entorhinaler cortex, parahippocampal cortex, perirhinal cortex

Zellen räuml. Orientierung / „Navigationssystem des Gehirns“

  • im medial entorhinaler Cortex (MEC)
  • Place Cell: Reaktionspräferenz auf einen Ort (Vielzahl für viele spezif. Orte)
  • Grid Cell: Reaktionspräferenz auf ein hexagonales Muster von Orten
  • Head Direction Cell: Reaktionspräferenz auf Kopfausrichtung

Grid Cells:

 

  • Ermöglichen Karte der gesamten Umgebung -> Zuordnung physikalischer Raum zu mentalem Raum, Vermutung: genereller Mechanismus für Ordnung/ Relation
  • Größe variiert diskontinuierlich entlang der dorso-ventralen Achse
  • Dorsal fein, ventral grob
  • Kommt in verschiedenen Lebewesen vor, aber drei dimensional (weil Höhenbewegung)

 

Hippocampusläsionen

Beeinträchtigung des räuml. Gedächtnisses

  • Morris-water-maze: ratten mit hippocampusläsion lernen schwerer (das mit der platform im Wasser)
  • 8-Arm-Labyrinth: Ratten mit hippocampusläsionen gehen häufiger in Wege, die kein Futter enthalten (Referenzgedächtnis) & häufiger hintereinandner (Arbeitsgedächtnis)

Beeinträchtigung des Gedächtnisses für Objekte

  • Bereist nach kurzen Behaltensintervallen können gelernte Objekte nicht mehr korrekt wiedergegeben werden

Patient H.M

 

  • Tod aufgrund epilepsie
  • Schwere anterograde Amnesie (keine speicherung von infos) (Ribots Gesetz)
  • Explizites Einspeichern neuer Informationen kaum mögl. -> dennoch impliztes Lernen aber keine bewusste Erinnerung daran