NIN-Erklärt

Fragen und Antworten aus dem Bereich der Niederspannungsinstallationsbereich

Fragen und Antworten aus dem Bereich der Niederspannungsinstallationsbereich


Kartei Details

Karten 272
Sprache Deutsch
Kategorie Elektrotechnik
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 11.04.2025 / 21.04.2025
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7.8 Zusatzbestimmungen- El. Anlagen auf Campingplätzen - Bemessungsstrom von Steckdosen 

Welchen Bemessungsstrom müssen Steckdosen für Stellplätze aufweisen?

Steckdosen für Stellplätze müssen einen Nennstrom von mindestens 16 A aufweisen. Steckdosen müssen entsprechend der EN 60309-2 gewählt werden. Das heisst, es sind nur CEE-Stecksysteme zulässig.

7.8 Zusatzbestimmungen- El. Anlagen auf Campingplätzen - Manipulation von Schutzinrichtungen.

Welche Massnahme soll verhindern, dass RCD's auf Campingplätzen überbrückt werden? 

 

Es bestehen eine ganze Reihe von verbindlichen Normen, dazu gehören:

  1. Für jeden Standplatz ist eine Steckvorrichtung vorzusehen. Diese muss einzeln durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom IN <= 30 mA geschützt sein.
  2. Die Montagehöhe der Steckvorrichtung für die Standplätze ist vorgeschrieben 0.5-1.5m usw. Vorgeschrieben wird weiter pro Standplatz eine separate Überstrom-Schutzeinrichtung.

Unerwünschte Auslösungen sind damit weitgehend ausgeschlossen

7.5 Zusatzbestimmungen- Landwirtschaftliche - Anordnung von Not-Aus-Schaltern 

Welche Bedingung muss bei der Platzierung von Not-Aus Schaltern z.B. für automatische Entmistungsanlagen im Bereich von Nutztieren beachtet werden?

Not-Aus-Schaltgeräte dürfen nicht in der Reichweite von Tieren liegen. Der Zugang darf durch Tiere nicht behindert sein. Die Platzierung ist so zu wählen, dass sie bei rascher Betätigung nicht in Panik geraten. 

7.5 Zusatzbestimmungen- Landwirtschaftliche - Bedingungen gemäss dem Gefahrenpotential 

Erwähnen Sie mindestens vier Bedingungen aus der NIN, welche für landwirtschaftliche Betriebsstätten gegeben sind, um dem hohen Gefahrenpotenzial zu begegnen. 

Zu den Bedingungen, die speziell für landwirtschaftliche und gartenbauliche Betriebsstätten gelten, gehören u. a.:

  1. Die ganze Installation muss im Schutzsystem TN-S ausgeführt werden. Dies gilt auch für angebaute Wohnbereiche 
  2. Der zusätzliche Schutzpotenzialausgleich ist an Orten, die für Nutztiere vorgesehen sind, für alle fremden leitfähigen Teile anzuwenden
  3. Sämtliche Steckdosen müssen durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's) mit IN <= 30 mA geschützt sein. Alle anderen Stromkreise sind durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's) mit IN <= 300 mA zu schützen. 
  4. Betriebsmittel für den normalen Gebrauch müssen mindestens dem Schutzgrad IP 44 oder höher entsprechen. 
  5. Elektrozaungeräte, die im Betrieb mit dem Zaun verbunden sind, müssen ortsfest montiert sein.
  6. Elektrische Betriebsmittel dürfen grundsätzlich für Nutztiere nicht zugänglich sein.

7.5 Zusatzbestimmungen- Landwirtschaftliche - CEE63 ohne RCD? 

Sie sind nicht sicher, ob eine CEE-Steckdose 63 A in einem Kuhstall durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) geschützt werden muss und suchen in der NIN eine Antwort. Wie interpretieren Sie die Aussage in NIN 4.1.1.3.3? 

Für Steckdosen mit einem Bemessungsstrom <= 32 A in Wechselspannungssystemen, die zur freizügigen Verwendung bestimmt sind, muss ein zusätzlicher Schutz durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's) angewendet werden.» 

Aufgrund dieser Aussage gehen Sie davon aus, dass die erwähnte CEE-Steckdose 63 A keinen RCD-Schutz benötigt. Wie verhält es sich mit Ihrer Meinung?

Ein Bauernhof gehört zu den speziellen Installationen des Bereichs Landwirtschaft. Bei der Erstellung solcher Installationen sind auch die besonderen Bestimmungen im Kapitel 7 zu beachten. Die NIN schreibt für alle Steckdosen Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's) mit einem Bemessungsdifferenzstrom von IN <= 30 mA vor.

7.4 Zusatzbestimmungen- Baustellen- RCD-Schutz 

Warum ist die Forderung, Steckdosen mit einem Bemessungsstrom von IN  32 A durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen zu schützen, auf Baustellen besonders wichtig? 

 

Auf Baustellen wird häufig mit einer oder gar mehreren Kabelrollen gearbeitet. Es ist der Elektrofachkraft bewusst, wie der Kurzschlussstrom in Abhängigkeit vom Querschnitt und der Länge der verwendeten Kabel sinkt. Die automatische Abschaltung auf der letzen Kabelrolle funktioniert mit der vorgeschalteten Schutzeinrichtung oft nicht mehr in der vorgeschriebenen Zeit von <=0,4 s. Der verlangte Personenschutz kann dann nur noch durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's) gewährleistet werden und ist deshalb für alle Steckdosen mit IN <= 32 A zwingend. Stromkreise zur Versorgung von Steckdosen mit einem Bemessungsstrom > 32 A müssen durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's) geschützt sein. Das Bild  zeigt an einem Beispiel, wie stark die gemessenen Kurzschlussstromwerte sinken. Beachten Sie die Werte direkt an der Steckdose im Bauprovisorium und nach der ersten bzw. der zweiten Kabelrolle mit je 33 m Kabel 3 x 1,5 mm2.

Durch die hohe mechanische Beanspruchung der ortsveränderlichen Kabel sind zerstörte Isolationen, blanke, spannungsführende Adern nicht selten. Bei einer direkten Berührung von spannungsführenden Adern bietet der Schutzleiter keine Hilfe. Zwar schützt eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) nicht vor einem Stromschlag, jedoch erfolgt die Abschaltung so rasch, dass weitere gefährliche Wirkungen des elektrischen Stromes ausbleiben. Diese beiden Punkte rechtfertigen den Einsatz von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's) für alle Steckdosen mit IN <= 32 A auf Baustellen. 

7.4 Zusatzbestimmungen- Baustellen- Kabeltyp 

Welche Anforderung müssen flexible Kabel auf Baustellen erfüllen? Erwähnen Sie einen modernen Kabeltyp für den rauen Einsatz auf Baustellen.

 

Es ist bekannt, wie Kabel durch Druck, Schlag, Temperatur usw. auf Baustellen beansprucht werden.

Deshalb verlangt die NIN einen widerstandsfähigen Kabeltyp.

Bewährt haben sich die PUR-PUR-Kabel (CH 07 QQ-F)

7.3 Zusatzbestimmungen- Sauna- Bereichseinteilung 

welche Bereiche unterscheidet die NIN bei elektrischen SaunaInstallationen? 

In Saunas werden drei Bereiche unterschieden:

Bereich 1 Dieser Bereich umfasst die Zone direkt um das Heizgerät. Sie bemisst sich ab Boden bis an die Decke mit einem Abstand von 50 cm ab Heizgerät nach vorn.

- Nur Betriebsmittel die Zur Sauna gehören

Bereich 2 Sie schliesst an den Bereich 1 an und erweitert diesen ab Sauna-Boden bis auf eine Höhe von 1 m bis zur Sauna-Wand.

- keine Besonderen Betriebsmittel

Bereich 3 Oberhalb von Bereich 2 bis zur Decke schliesst der Bereich 3 an.

- Betriebsmittel für Temp bis 125°C; Leitungen bis 170°C; Leitungen ausserhalb der Sauna. Metalle Umhüllungen oder Rohre dürfen im Betrieb nicht berührbar sein. 

 

 

7.1 Zusatzbestimmungen- Leitungen 

Welche grundsätzlichen Bedingungen gelten nach NIN für Leitungen in Bade- und Duschbereichen

Für Leitungen zu Betriebsmitteln im Bade- und Duschbereich gelten folgende Bedingungen: 

  1. Als grundsätzliche Forderung ist für alle Stromkreise in diesen Bereichen die Fehlerstrom-Schutzschaltung (RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom IN 30 mA vorzusehen.
  2. Die Leitungen für den Bade- oder Duschbereich dürfen auf Putz oder unter Putz montiert werden. Bis zu einer Tiefe von < 6 cm dürfen sie unter Putz nur verlegt werden, wenn: 
  • sie nur Betriebsmittel in diesen Räumen versorgen, und 
  • in jeder Leitung ein Schutzleiter enthalten ist, der mit dem Hauptschutzleiter verbunden ist. Ausgenommen sind Leitungen zu Stromkreisen in der Schutzmassnahme SELV/PELV oder Schutztrennung.

Beim Anschluss von Betriebsmitteln ist die richtige Leitungsführung zu beachten. Leitungen sollen möglichst kurz, senkrecht von oben bzw. unten oder von hinten auf die Betriebsmittel geführt werden. Für Leitungen, die im Bade- und Duschbereich verlegt werden, jedoch Betriebsmittel in anderen Räumen speisen, muss eine Restwanddicke von > 6 cm im ganzen Bade- und Duschbereich eingehalten werden. Ist dies nicht möglich, gelten die Bedingungen von Punkt 1. und 2. auch für diese Leitungen. Die Tabelle  zeigt in einer übersieht, welche die verschiedenen Bedingungen zusammenfasst

7.1 Zusatzbestimmungen- Spezielle Begriffe 

Was bedeuten die Bezeichnungen «Restwanddicke» und «Verlegetiefe» im Bade- und Duschbereich? 

Der Ausdruck «Verlegetiefe» bezieht sich auf die Einfrästiefe von Wandleitungen im Innern von Bade- und Duschbereichen. Für Leitungen zu dort benötigten Betriebsmitteln gelten keine speziellen Verlegetiefen. Sie müssen aber senkrecht von oben bzw. unten oder von hinten aus der Wand geführt sein. Bei Leitungen zu Betriebsmitteln, welche nicht im Bade- und Duschbereich platziert sind, deren Leitungen jedoch in den Wänden des Bade- und Duschbereiches verlegt werden, muss eine bestimmte «Restwanddicke» eingehalten werden. Die minimale «Restwanddicke» zum Bade- und Duschbereich beträgt 6 cm. So wird bei Bohr- und Montagearbeiten eine Verletzung von spannungsführenden Adern unwahrscheinlich. Ist dies nicht möglich, gelten die selben Bedingungen wie für alle anderen Leitungen im Bade- und Duschbereich. Unter anderem sind sie durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen mit einem Bemessungsdifferenzsstrom IN  30 mA zu schützen

7.1 Zusatzbestimmungen- Was darf installiert werden? 

Was darf in den Bereichen O bis 2 installiert werden?  

7.1 Zusatzbestimmungen- Einteilung der Bereiche 

Erwähnen Sie die unterschiedlichen Bereiche und ihre Abmessungen, die nach NIN in Bade- und Duschräumen gelten. Gibt es weitere Abmessungen bzw. Bezugspunkte für diese Bereiche?

 

Bereiche bei Badewannen:

2.25m ; 60cm 

Duschen 1.2m auslass

6.1 Prüfungen - Wer macht die Kontrollen?

Welche der im Kapitel 6 der NIN erwähnten Prüfungen und Messungen dürfen nur durch Elektrosicherheitsberater oder höher qualifiziertes Fachpersonal durchgeführt werden?

Sichtprüfungen müssen alle Installationsmitarbeiter durchführen. Bereits Auszubildende müssen z.B. bei der Verlegung eines Erdbandes so instruiert sein, dass sie ihre Arbeit beherrschen und normengemäss ausführen. Selbst eine allfällige Messung kann Fehler kaum aufdecken. Nur die während der Arbeitsausführung durchgeführte Sichtprüfung hilft. Ähnliches gilt für die Kontrolle des Schutzleiters. Jeder Montagemitarbeiter muss die Wichtigkeit der Schutzleiterkontrolle kennen und auch die notwendigen Prüfgeräte zur Hand haben. Die weiteren Schutzmassnahmenmessungen für die Schlusskontrolle werden durch kontrollberechtigte Personen wie Sicherheitsberater, Elektrokontrolleur/Chefmonteur, Elektromeister durchgeführt. Sie erstellen dann auch den SiNa (NIV Art. 24). Es ist jedoch sinnvoll, wenn Auszubildende unter Aufsicht dieser Mitarbeiter ebenfalls solche Messungen durchführen können. Sie vertiefen damit den Lehrstoff aus Berufsschule und Einführungskursen.  

6.1 Prüfungen - Erhaltung der Genauigkeit der Messgeräte 

Durch den täglichen Messeinsatz, aber auch durch Transport, Wärme, Kälte, Staub usw., werden Schutzmassnahmenmessgeräte erheblich beansprucht. Welche Vorkehrungen gilt es, periodisch zu treffen, damit die ursprüngliche Genauigkeit erhalten bleibt?

Sie benötigen neben schonender Behandlung einen regelmässigen Service. Periodisch muss überprüft werden, ob die Messgenauigkeit der Geräte der Norm entspricht. Einfache Überprüfungen wie in der vorhergehenden Frage erklärt, sind sinnvoll, reichen aber nicht aus. Das ist die Aufgabe von Kalibrierstellen. Sie besitzen Prüfeinrichtungen und das notwendige Fachwissen. Je nach Gebrauch und Einsatz sollen Schutzmassnahmenmessgeräte alle 2 bis 3 Jahre einen solchen Service durchlaufen und geprüft werden

Hinweis:

Empfehlung für die Kalibrierung:

  • Einsatz täglich ➔ jährlich kalibrieren
  • Einsatz wöchentlich ➔ alle zwei Jahre kalibrieren
  • Einsatz monatlich ➔ alle drei Jahre kalibrieren

6.1 Prüfungen - Sichtprüfung von RCD's 

Was umfasst eine reine Sichtprüfung von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's)? 

Zur vollständigen Prüfung von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's) gehören neben den Messungen auch die wichtigen Kontrollen durch die Sichtprüfung: 

  1. Kontrolle der Wahl des richtigen Bemessungsdifferenzstromes wie z.B. für Steckdosen IN 30 mA •
  2. Eignung für pulsierende Gleich- und Wechselfehlerströme, z.B. mit der Aufschrift A oder dem Zeichen auf dem Fehlerstrom-Schutzschalter (RCD),
  3. Falls ein Einsatz in besonders kalten Bereichen erforderlich ist, die Aufschrift oder Angabe in den technischen Unterlagen der thermischen Einsatzgrenzen, siehe nachstehendes Symbol (z.B. Baustelle), -25 - +40°C
  4. Richtige Anordnung von "S" selektiven Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's),
  5. Einsatz von ortsfesten Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's) mit der Aufschrift <U nur in Bereichen, die durch Fachpersonal überwacht sind, •
  6. Kontrolle des ausreichenden Schutzes der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) gegen Überlaststrom, entweder durch das vorgeschaltete oder durch die nachgeschalteten Schutzeinrichtungen

6.1 Prüfungen - Prüfung einer Steckdose

Welche Prüfungen gehören an jeder Steckdose zu den wichtigsten? 

Auf allen Steckdosen ist der richtige Anschluss der Leiter zu prüfen. 

Bei Drehstromsteckdosen gehört die Kontrolle des richtigen Drehsinns dazu

Prüfung des Schutzleiters 4-24 V Prüfung des Schutzleiters 200mA

6.1 Prüfungen - RISO bei SELV /PEL 

Muss die lsolationsmessung bei SELV- und PELV-Spannungen ebenfalls durchgeführt werden? 

Die NIN schreibt auch hier Isolationsmessungen vor. Bei SELV-Installationen wird zwischen den Sekundärleitungen und Erde gemessen, während für PELV-Spannungen eine gute Isolation zwischen den Sekundärleitungen und den aktiven Leitern des Primärnetzes wichtig ist. Die Messung soll normenkonform mit 250 V Prüfgleichspannung durchgeführt werden und einen lsolationswiderstand von  0,5 MOhm aufweisen. 

6.1 Prüfungen - Verzicht auf RISO

In welchen Bereichen ist eine lsolationsmessung nicht unbedingt zwingend?

Für Neuanlagen ist die lsolationsmessung klar vorgegeben. Sie zeigt versteckte Isolationsdefekte auf. Für bestehende Installationen bestehen nach NIVV Art. 10 (Zusatzbestimmungen zur Niederspannungs-Installations Verordnung) zwei Ausnahmen. Die Isolationsmessung ist bei periodischen Kontrollen in folgenden Fällen nicht zwingend: 

bei allen bestehenden Leitungen nach Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's), weil diese die Isolation permanent überwachen. B 6.2.2 + UVEK Art. 13 (734.272.3)

Hinweis:

Die kontrollberechtigte Person wird jedoch nicht auf diese Messung verzichten. Die lsolationsmessung ist eine sehr wichtige Messung zur Verhinderung von Bränden. 

6.1 Prüfungen - Fehlerspannung 

Ist die Fehlerspannung heute noch wichtig? Wie wird sie gemessen?

Früher spielte die Fehlerspannung am betroffenen, ortsfesten Gerät ebenfalls eine Rolle. Konnte im Störungsfall keine höhere Spannung als 50 V auftreten, bestand keine Gefahr für Personen. Die Messung der Fehlerspannung ist jedoch nicht so einfach durchzuführen wie die Kontrolle der Abschaltzeiten von überstrom-Schutzeinrichtungen. Deshalb wird heute meist mit den vorgeschriebenen Abschaltzeiten gearbeitet. Zur Messung der Fehlerspannung ist eine Bezugserde oder eine Sonde notwendig, damit ein neutraler Bezugspunkt zu mit Erde verbundenen, leitenden Teilen besteht, welche im Fehlerfall unter Spannung geraten können. Ein Erdspiess wird in einem Abstand von mindestens 20 m zur vorhandenen Erderleitung ins Erdreich getrieben und mit dem Schleifenimpedanzmessgerät auf dem Anschluss Sonde des Messgerätes verbunden. Jetzt kann die Schleifenimpedanzmessung gestartet werden. Auf dem Schleifenwiderstandsmessgerät wird nach dem I K -Wert, nach Knopfdruck, auch die Fehlerspannung angezeigt, siehe Bild 6.16. Um Fehler zu vermeiden, müssen mindestens zwei Messungen ein gleiches bzw. ähnliches Resultat ergeben. In dicht besiedelten städtischen Gebieten sind solche Messungen nicht durchführbar, weil keine geeignete, neutrale Stelle für die Sonde gefunden werden kann. 

6.1 Prüfungen - Messfehler in der Praxis 

Spielt der Fehlerwert der Schleifenwiderstands- und der lsolationsmessung in der Praxis eine Rolle? 

Der Isolationswiderstand von modernen PVC-isolierten Kabeln und Leitungen ist in der Regel sehr hoch und ist demzufolge unproblematisch, weil er weit über dem verlangten Minimalwert von 1,0 MO liegt. Kritisch wird es, wenn das Messergebnis bei einer einzelnen Leitung knapp über 1,0 MO liegt. In solchen Situationen muss das Messergebnis mit einem Faktor korrigiert werden. Der gemessene Isolationswert, multipliziert mit dem Korrekturfaktor 0,66, muss noch über dem nach NIN geforderten Minimalwert von 1,0 MO liegen, sonst verbirgt sich irgendwo in der gemessenen Installation eine kritische Stelle, welche es zu finden gilt.

Bei der Schleifenimpedanzmessung verhält es sich ähnlich. Auch hier sind Grenzwerte kritisch. Das kann z.B. der Fall sein, wenn der IK -Wert für eine Leitung, die durch einen Leitungsschutzschalter 13 A «C» geschützt ist, nur knapp über 130 A liegt. Je nach Situation und Zeitpunkt der Messung genügt dieser Wert nicht, um die verlangte Abschaltzeit zu gewährleisten. Deshalb muss der gemessene Kurzschlussstrom mit dem Korrekturfaktor 0,66 multipliziert werden. Ergibt sich in Abhängigkeit der vorgeschalteten Überstrom-Schutzeinrichtung in der Tabelle 6.1.3.6 in der NIN Compact noch ein genügender IK, ist der Schutz gewährleistet. Andernfalls müssen andere Lösungen wie z.B. der Einbau von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's) vorgesehen werden. B 6.1.3.6.3 Anmerkung 2 + 6C4 

6.1 Prüfungen - Messfehler bei R150-Messgeräten

Liegt die Fehlerquote bei lsolationsmessgeräten auch so hoch?  

Auch Isolationsmessgeräte weisen einen prozentualen Fehler auf. Auch hier sind verschiedene Ursachen dafür verantwortlich.

  • Bei der Isolationsmessung spielt die messende Elektrofachkraft eine erhebliche Rolle, wenn sie z. B. bei einer langen Leitung die kapazitive Wirkung der Leitung nicht berücksichtigt, um nur eine Fehlermöglichkeit zu nennen.
  • Weiter trägt die Witterung mit erhöhter Luftfeuchtigkeit, Kondenswasserbildung in den Rohren zu schlechten Resultaten bei.

Für Isolationsmessungen muss deshalb ein gleich hoher Fehlerprozentsatz wie bei der Schleifenwiderstandsmessung, also ca. ± 25 bis 30 %, berücksichtigt werden. 

6.1 Prüfungen - Messfehler bei IK Messgeräten 

Weisen Schleifenimpedanzmessgeräte ähnliche Messfehler auf wie andere elektrische Messgeräte? 

Sämtliche Messungen sind mit Fehlern behaftet. Wahrend jedoch im Bereich von Volt- und Amperemessgeräten ein einstelliger %-Fehlerbereich gilt, liegt der bei Schleifenwiderstandsmessgeräten höher. •

  1. Neben dem eigentlichen Gerätefehler, der ungefahr bei 5-7 % liegt, gilt es, weitere Fehlerquellen, die zum Teil in der Art der Messung liegen, zu beachten. 
  2. Das Gerät misst die Spannung je im unbelasteten und belasteten Zustand und berechnet daraus die Differenz. Netzschwankungen während der Messung verfälschen das Messresultat.
  3. Auch die Tageszeit spielt eine Rolle. Es kann sein, dass am Morgen die Bemessungsspannung höher ist als am Mittag. Bei höherer Spannung fliessen höhere Kurzschlussströme.
  4. Bei kurzen Leitungslängen mit sehr kleinen Schleifenimpedanzen < 0,3 Ohm spielen selbst die geringe Länge der Messkabel und der Anschluss an den Messpunkten eine Rolle. Ungeeignete, zu schwache Krokodilklemmen verursachen zusätzliche Übergangswiderstände.
  5. Zusätzliche Fehler entstehen in direkter Trafonähe bei Schleifenimpedanzen mit cos ø unter etwa 0,8.

Die einzelnen Fehlerprozente addieren sich. Es kann davon ausgegangen werden, dass Schleifenimpedanzmessgeräte eine Abweichung von ca. ± 25 bis 30 % aufweisen können.

6.1 Prüfungen - Automatische Abschaltung 

Wie erfolgt die Überprüfung der automatischen Abschaltung, wenn das Resultat der Schleifenimpedanzmessung und der IK feststeht? 

Gemäss NIN bestehen im Störungsfall zwei Abschaltzeiten. Endstromkreise > 32 A müssen in 5 s, Stromkreise mit Steckdosen 63 A innert 0,4 s und Endstromkreise 32 A in 0,4 s abschalten. Das Schutzmassnahmenmessgerät zeigt nach der Schleifenmessung den möglichen Kurzschlussstrom zwischen L- und PE-Leiter an. Mit diesem Wert wird in Abhängigkeit der vorgeschalteten Überstrom-Schutzeinrichtung geklärt, ob die NIN-Forderungen erfüllt sind.

Zwei Möglichkeiten zur evaluation:

Auslösekurve oder Tabelle.

6.1 Prüfungen - Stellen der I K -Messung 

  • An welchen Stellen soll die Schleifenimpedanzmessung in Hausinstallationen durchgeführt werden?
  • Aus welchem Grund soll gerade an diesen Stellen gemessen werden?

Auf dem Messprotokoll wird grundsätzlich von mindestens zwei Punkten in einer Installation ausgegangen, an denen eine Messung durchgeführt werden soll, siehe Ausschnitt aus dem Messprotokoll zum SiNa. 

Messpunkt 1: Er liegt an der Einspeisestelle der Installation. Das kann direkt beim Anschlussüberstromunterbrecher oder am Einspeisepunkt einer neuen Leitung z.B. beim Verbraucherüberstromunterbrecher usw. sein. Diese Messung dient der Kontrolle der Kurzschlussfestigkeit der angeschlossenen Betriebsmittel am Einbauort. Als Beispiel kann ein Leitungsschutzschalter mit der Aufschrift 6000 dienen. Zeigt die Messung, dass im Kurzschlussfall ein höherer Kurzschlussstrom als 6 kA fliessen wird, ist der LS gefährdet und kann im Kurzschlussfall zerstört werden. •

Messpunkt 2: Der zweite Messpunkt liegt an den entferntesten Stellen der Installation auf Apparaten oder Steckdosen. Ergibt die Messung an der entferntesten Stelle ein gutes Resultat, zeigen näher am Speisepunkt liegende Leitungen, oder solche mit grösseren Querschnitten, durch die geringere Impedanz bessere Resultate. Mit dem Ergebnis der Messung lässt sich die nach NIN vorgeschriebene Einhaltung der automatischen Abschaltung überprüfen. 

6.1 Prüfungen - Prinzip der Schleifenwiderstandsmessung 

Wie funktioniert die Schleifenwiderstandsmessung im Prinzip?

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die Schleifenimpedanz zu erfassen.

In Hausinstallationen ist die Messung mit dem Schleifenimpedanzmessgerät üblich. Der Anschluss erfolgt an Aussenleiter und PE-Leiter, siehe Bild. Beim Anschluss zeigt das Voltmeter die anstehende Bemessungsspannung. Wird die Taste gedrückt, fliesst über den Belastungswiderstand ein definierter Strom. Aufgrund der Belastung durch den Messwiderstand sinkt die angelegte Spannung leicht ab. Die Grösse des Spannungsfalls ist ein Mass für die Impedanz der Netzschleife. Wird sie durch den über den Messwiderstand fliessenden Strom dividiert, ergibt sich die Impedanz der Schleife. Aus dem gemessenen, berechneten Ohmwert lässt sich der im Kurzschlussfall fliessende Strom berechnen. Moderne Installationstester messen die Schleifenimpedanz und berechnen daraus direkt den im Störungsfall möglichen I K .

Die Schleifenimpedanz kann auch berechnet werden. Hierzu sind alle Angaben über Längen, Querschnitte, Leitungsart und Aufbau notwendig

6.1 Prüfungen - Schleifenimpedanz Zs oder Netzinnenwiderstand Z

Wann wird eine Netzinnenwiderstands- und wann eine Schleifenwiderstandsmessung durchgeführt?

Im Normalfall wird eine Schleifenwiderstandsmessung durchgeführt. Die Netzinnenwiderstandsmessung erfolgt zwischen L und N, deshalb lösen Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's) nicht aus. Die Messung des Netzinnenwiderstandes wird gemacht, wenn die Schleifenmessung einen kritisch hohen Wert ergibt. Sie dient der Überprüfung der Schleifenmessung und soll annähernd gleiche Widerstandswerte ergeben wie die Schleifenmessung.

6.1 Prüfungen - Netzinnenwiderstand 

Wann spricht man vom Netzinnenwiderstand? 

Als Netzinnenwiderstand bezeichnet man das Resultat der Messung zwischen den Aussenleitern und dem Neutralleiter. Beim Betrachten des Bildes  wird klar, dass der Neutral- und der Schutzleiter praktisch die gleiche Verlegungslänge und den gleichen Querschnitt aufweisen. Deshalb wird der Netzinnenwiderstand in der Regel einen ähnlichen Wert ergeben wie die Schleifenimpedanz. Bestehen zwischen den beiden Messungen grosse Differenzen, kann davon ausgegangen werden, dass in der Installation eine Schwachstelle entweder im N- oder PE-Leiter mit zu hohem Übergangswiderstand besteht.

6.1 Prüfungen - Was ist ein Schleifenwiderstand? 

Wo wird die Messung des Schleifenwiderstandes durchgeführt, und welche Teile der Installation werden dabei erfasst? 

Die Schleifenwiderstandsmessung erfolgt zwischen allen Aussenleitern und dem PE- bzw. PEN-Leiter. Sie umfasst die Summe der Impedanzen der Verbraucher-, Bezüger-, Anschluss- und Erdungsleitung im Haus. Weiter gehören die Aussenleiter und der PEN-Leiter im Netz inkl. Trafowicklung mit dazu. Wie aus Bild ersichtlich, werden die Erdungsleitung und die Betriebserde des speisenden Trafos in der Messung miterfasst. In der Praxis bestehen noch andere Parallelzweige durch weitere Erdungsleitungen bzw. Verbindungen zur Erde. Auch diese beeinflussen die Schleifenimpedanz

6.1 Prüfungen - Berücksichtigung der Leitungskapazität

Welche Rolle spielt die Leitungskapazität bei der lsolationsmessung speziell bei langen Leitungen? Welchem Umstand muss jede Fachkraft Aufmerksamkeit schenken?

Jede Leitung verhält sich wie ein Kondensator. Die für die Ladung der kapazitiv wirkenden Leitung benötigte Energie liefert das Isolationsmessgerät. Je länger die Leitung, umso grösser die Kapazität und umso länger dauert die Ladung. Es kann sich bei grossen Leitungslängen ohne Weiteres um einige Sekunden handeln. Würde der Bedienungsknopf für die Messung nur ganz kurz gedrückt, wäre noch nicht die volle Ladung erreicht und das anstehende Messergebnis demzufolge falsch. Der Bedienungsknopf ist so lang zu betätigen, bis die Ladung abgeschlossen ist. Das ist bei analogen Geräten der Fall, wenn der Zeiger ruhig stehen bleibt und der angezeigte Messwert nicht mehr steigt. Bei digitalen Messinstrumenten ist es der Fall, wenn sich die Digitalanzeige ebenfalls nicht mehr ändert. 

Hnweis:

Denken Sie auch an die Entladung nach der Messung. Moderne Messgeräte machen dies meist automatisch. 

6.1 Prüfungen - Durchführung der lsolationsmessung

Welche Hinweise sind beim Durchführen einer lsolationsmessung zu beacht

 

Die erste Messung soll immer zwischen Erde und dem Neutralleiter durchgeführt werden. Zeigt sie ein schlechtes Resultat, ist die zweite Messung zwischen PE und L nicht sinnvoll bzw. kann für empfindliche Geräte gefährlich sein. Gefährlich ist sie, wenn eine unzulässige Verbindung zwischen Neutralleiter und PE-Leiter besteht. Über die unzulässige Verbindung N-PE kann die volle Messspannung von 500 V an einem Gerät/Betriebsmittel anstehen. Empfindliche, elektronische Geräte könnten durch die Messung Schaden nehmen. Das Bild 6.9 zeigt die gefährliche Situation. 

6.1 Prüfungen - Werte für die lsolationsmessung 

Welche minimalen Messwerte für den lsolationswiderstand und die Messspannung schreibt die NIN bei der ISO-Messung vor? Gelten für bestehende Installationen bei der periodischen Kontrolle die gleichen Werte

Jede Installation muss als Mindestwert die in Tabelle  aufgeführten lsolationswerte ausweisen. Die Tabelle zeigt den gebräuchlichsten Bereich. Für die Messgeräte gelten folgende Bedingungen: Jedes Isolationsmessgerät muss bei einem anliegenden Widerstand von 1,0 MOhm eine Spannung von 500 V= abgeben. Für eine normenkonforme Messung ist diese Messspannung zwingend. Eine regelmässige Überprüfung und periodische Kalibrierung der eigenen Messgeräte ist unabdingbar. 

6.1 Prüfungen - RISO bei TN-C 

Wie verhält es sich mit der lsolationsmessung in Installationen mit Schutzsystem TN-C?

NIN: 4.1.1.4.3 B+E

Der PEN-Leiter führt betriebsmässig Strom. Da er im Installationssystem TN-C auf sämtlichen Gehäusen von Verbrauchern und Betriebsmitteln mit der Erde verbunden ist, ist eine Isolationsmessung nur erschwert möglich. Vor der Messung müsste auf sämtlichen Geräten die PEN-Gehäuse-Verbindung gelöst werden. Es würde die Gefahr bestehen, dass der Schutz nach der Messung durch mangelhafte PEN-Verbindungen nicht mehr gewährleistet wäre. 

6.1 Prüfungen - Messpunkte RISO

Zwischen welchen Punkten wird die Messung des lsolationswiderstandes in elektrischen Installationen durchgeführt?

Müssen die angeschlossenen Apparate mitgemessen werden?

Wie gross müssen und mussten die Isolationswiderstände früher und heute sein?

NIN: 6.1.3.3.1

Der Isolationswiderstand muss zwischen allen aktiven Leitern und Erde gemessen werden. Diese führen im normalen Betrieb Strom. Zu den aktiven Leitern gehören alle Aussenleiter L1 bis L3 und der Neutralleiter. Apparate dürfen, müssen aber nicht zwingend mitgemessen werden. Sie gelten nicht als Teil der Installatio

6.1 Prüfungen - Umfang der baubegleitenden Erstprüfung und Schlusskontrolle 

Zählen Sie die Tätigkeiten auf, die jede baubegleitende Erstprüfung sowie Schlusskontrolle umfassen, und geben Sie eine kurze Erklärung zu diesen Tätigkeiten. 

Jede Schlusskontrolle einer elektrischen Installation beinhaltet die Sichtprüfung, die Funktionsprüfung und die notwendigen Messungen. •

Bei der Sichtprüfung lassen sich allfällige Mängel wie z.B. fehlender Berührungsschutz, unzulässige Betriebsmittel für feuergefährliche Räume, falsche Leiterbezeichnungen, zu hoher Bemessungsdifferenzstrom bei Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's) usw. ermitteln. 

Durch Funktionsprüfungen sind Betriebsmittel zu testen, welche Schutzfunktionen ausüben. Bei Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's) gehören z.B. das Betätigen der eingebauten Prüftaste, die Kontrolle der korrekten Funktion von Endschaltern etc. dazu. 

Die folgenden Messungen sind für die Prüfung der Einhaltung der Schutzmassnahmen unumgänglich und lassen sich in sechs Bereiche unterteilen: -

  • die Messung der Leitfähigkeit des PE
  • SPA- und ZPA-Leiters,
  • die Überprüfung der Isolation aller aktiven Leiter gegen Erde durch die Isolationsmessung,
  • die Durchführung der Schleifenimpedanzmessung, und daraus die Berechnung der normengemässen, automatischen Abschaltung,
  • die Kontrolle des korrekten Anschlusses aller Steckdosen und Prüfung des Drehfeldes an Drehstromsteckdosen und Verlängerungskabeln, 
  • die Kontrolle der richtigen Funktion von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's) gemäss dem Ansprechdifferenzstrom NIN und in normengemässer Zeit, 
  • die Messung der sicheren Trennung von SELV-Stromkreisen von Erde und die sichere Trennung von PELV-Stromkreisen von aktiven Teilen anderer Stromkreise,
  • die Überprüfung des Spannungsfalles,
  • die Messung der Netzspannung und Frequenz. Je nach Art der Installation sind folgende Messungen nötig: - die Messung der Leitfähigkeit bzw. der Isolationsfestigkeit von Fussböden und Wänden, - die Messung von Erderwiderständen. 

6.1 Prüfungen - Prüfungsarten 

Welche unterschiedlichen Zeitpunkte für Prüfungen und Kontrollen an elektrischen Installationen unterscheidet die NIN?

 

Vor der Inbetriebnahme einer elektrischen Installation oder von Teilen davon ist eine baubegleitende Erstprüfung durchzuführen. Die elektrische Anlage wird erst eingeschaltet, wenn die vorgeschriebenen Kontrollen vorgenommen und das Mess- und Prüfprotokoll für diesen Anlageteil ausgefüllt wurde. Das erstmalige Einschalten der Anlage muss mindestens durch einen Elektroinstallateur EFZ oder einen Montage-Elektriker EFZ, der in Erstprüfung ausgebildet wurde, vorgenommen werden.

Vor der übergabe an den Eigentümer muss eine kontrollberechtigte Person wie Sicherheitsberater, Elektrokontrolleur/Chefmonteur, Dipl. Elektroinstallateur eine Schlusskontrolle durchführen sowie einen Sicherheitsnachweis erstellen, mit dem die Mängelfreiheit der Installation dokumentiert wird.

Installationen müssen je nach Art in periodischen Abständen von 1, 5, 10 und 20 Jahren kontrolliert werden. Mit dem Sicherheitsnachweis wird belegt, dass sie den gestellten Sicherheitsanforderungen entsprechen.

NIV Art. 24 NIN:6.0.1 + 6.1 NIV Art. 36 / NIN 6.0.2.1

5.4 Erdung und Schutzleiter - Wasseruhrüberbrückung

Muss heutzutage die Wasseruhrüberbrückung noch auf jeden Fall gemacht werden?

Muss die Wasserverteilung an den SPA angeschlossen werden? 

 

Die Wasseruhrüberbrückung hat ihren Ursprung aus der Zeit, in welcher das Wasserleitungsnetz noch als Erder verwendet wurde. Dies ist heute nicht mehr der Fall. Ein Ausbau der Uhr hat keine gefährlichen Folgen mehr, daher stellen sich zwei Fragen:

  1. Ist es ein von aussen eingeführtes Teil?
  2. Ist es ein fremdes leitfähiges Teil?

5.4 Erdung und Schutzleiter - TN-C

Die NIN lässt das SchutzsystemTN-C nur unter ganz bestimmten Bedingungen zu. Eine der gestellten Bedingungen ist der minimale Querschnitt von 10 mm2 für alle Leiter.

  1. Erklären Sie den Grund dieser Forderung.
  2. Zählen Sie mindestens drei Bereiche auf, in denen keine Installationen nachTN-C zulässig sind. 

Eine der gefährlichsten Situationen in TN-C-Installationen tritt auf, wenn in PEN-Leitern z.B. durch mangelhaften Kontakt, Abbrechen usw. ein Unterbruch entsteht. Der PEN-Leiter verliert seine Schutzfunktion. Dies ist der Fall, wenn an der defekten Leitung 230-V-Verbraucher eingeschaltet sind. Über den Verbraucher steht in Abhängigkeit des Gerätewiderstandes eine gefährlich hohe Fehlerspannung am Gehäuse gegen Erde an. Das Bild  zeigt die kritische Situation. Auf Grund der oben erwähnten Gefahren sind TN-C-Installationen in allen Bereichen mit höherer Gefährdung nicht zulässig:

  1. in feuergefährlichen Bereichen,
  2. in medizinisch genutzten Bereichen,
  3. in explosionsgefährlichen Bereichen, 
  4. in ortsveränderlichen Leitungen,
  5. nach der Auflösung des Schutzsystems TN-C in TN-S.

In modernen Installationen ist das Installationssystem TN-C nicht mehr zu empfehlen. Besonders weil der Einsatz von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD's) nicht möglich und die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) nicht eingehalten ist. Gemäss NIN:  4.4.4.4.3 darf in neu errichteten Gebäuden, die eine wesentliche Anzahl von informationstechnischen Betriebsmitteln enthalten, das System TN-C nicht angewandt werden

5.4 Erdung und Schutzleiter - Türe eines Schrankes erden 

Muss die Türe eines leitenden Schaltschrankes ebenfalls mit dem Schutzleiter verbunden werden oder genügen die Scharniere der Türe? Welcher Querschnitt ist für diese Verbindung notwendig? 

NIN: 5.4.3. 1.3 + 4

Es sind zwei Möglichkeiten gegeben: •

  1. Sind auf/in der Türe keine Betriebsmittel eingebaut, genügen die leitenden Scharniere. 
  2. Wenn auf/in der Türe Betriebsmittel eingebaut und elektrisch angeschlossen sind, ist eine zusätzliche Schutzleiterverbindung zwingend. Grundsätzlich genügt der Aussenleiterquerschnitt, der zur Anspeisung der Betriebsmittel auf der Türe verwendet wird. Häufig wird der PE-Leiter zur Türe separat und offen verlegt und muss bei getrennter Verlegung mindestens 2,5 mm2 betragen.

5.4 Erdung und Schutzleiter - Gehäuse der Schaltgerätekombination 

Der leitende Schutzkasten einer Schaltgerätekombination muss mit dem Schutzleiter verbunden werden. Welchen Querschnitt muss dieser Leiter aufweisen?

Wie sieht es mit EDV Rack aus ? kleiner 21er grösser 21er 

NIN: 5.4.3.1.1.1 

Der Querschnitt des Schutzleiters zum Anschluss des Gehäuses einer SK richtet sich nach dem Querschnitt der Zuleitung. Bis zu einem Aussenleiterquerschnitt von 16 mm2 muss der PE-Leiter auf das Gehäuse den gleichen Querschnitt aufweisen. Haben die Aussenleiter einen grösseren Querschnitt, kann der PE-Leiter reduziert werden.

Im EDV-Bereich hat die elektromagnetische Verträglichkeit EMV eine zusätzliche wichtige Bedeutung. Die Enden von heiklen, abgeschirmten Leitungen in EDV-Metallschränken müssen so niederohmig wie möglich an Erde gelegt werden. Allfällige Ausgleichsströme und elektromagnetische Felder werden damit möglichst effektiv abgeleitet bzw. abgeschirmt. 

Hinweis:

Nach NIN 4.4.4.5.7.7.1 sind EDV-Schränke wie folgt mit dem Schutzpotenzialausgleich zu verbinden: Rack kleiner gleich 21 Höheneinheiten mind. 4 mm' Rack > 21 Höheneinheiten mind. 16 mm'

5.4 Erdung und Schutzleiter - Konstruktionsteile als Schutzleiter verwenden II

Ist es erlaubt das Gehäuse als Schutzleiter zu verwenden?

 

 

Bei dieser Art der Schutzleiterführung gelangt vorhandenes, leitfähiges Material in einer Doppelfunktion gleichzeitig als PE-Leiter und als Geräteteil zum Einsatz. Im gezeichneten  kann das leitfähige Maschinengehäuse als Schutzleiter verwendet werden. Beim Fussschalter ist ein separater Schutzleiter erforderlich.