Stilfiguren (rhetorische Figuren)

Lyrikanalyse: Definition; Beispiel/e

Lyrikanalyse: Definition; Beispiel/e


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Cartes-fiches 31
Langue Deutsch
Catégorie Allemand
Niveau Collège
Crée / Actualisé 07.03.2025 / 08.03.2025
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Reihung zu einem (ungenannten) Oberbegriff:

  • Nenn's Glück, Herz, Liebe ...
  • Lieben, hassen, fürchten, zittern, / Hoffen, zagen bis ins Mark

Akkumulation, die

Bildliche Darstellung eines abstrakten Inhalts mit belehrender Absicht:

  • Sensemann für Tod
  • "Frau Welt" (weibliche Figur) als Sinnbild für die Vergänglichkeit
  • Gott Amor (für Liebe)

Allegorie, die

Bildliche Darstellung eines abstrakten Inhalts mit belehrender Absicht:

  • durch dick und dünn
  • ... schlingen, schlängeln, schwingen wir uns - Schwesterlein
  • klipp und klar
  • Hand aufs Herz
  • Liebe, Liebe, lass mich los (Goethe)

Alliteration, die

Wiederholung eines oder mehrerer Wörter an Vers- oder Satzanfang:

  • Das Wasser rauscht’, das Wasser schwoll...
  • Was itzund prächtig blüht/ [...], Was itz so pocht

Anapher, die

Entgegenstellung von Gedanken oder Begriffen:

  • Im Sommer ist mir kalt,
    • im Winter ist mir heiss.
  • Ich schlafe am Tag,
    • in der Nacht wache ich.
  • Was dieser heute baut
    • reisst jener morgen ein 

Antithese, die

Anruf, Anrede einer nicht anwesenden Person, oft feierlich oder pathetisch (pathetisch: von griech. Pathos: mit Leidenschaft, Passion):

  • O heilig grosse Mutter Natur 
  • Liebe, Liebe, lass mich los (Goethe) 

Apostrophe, die

!!! Symmetrische Überkreuzstellung (griech. chi: x):

 

Chiasmus, der

Unvollständiger Satz, Auslassung:

  • Je eher, desto besser.
  • So weit, so gut.

Ellipse, die

Wortwiederholung gleicher Wörter an Vers- oder Satzende:

  • Doch alle Lust will Ewigkeit,
    • tiefe, tiefe Ewigkeit.

Epipher, die

Beschönigung (oft für tabuisierte Sachverhalte wie Tod oder Sexualität):

  • Heimgang/Abschied für Tod
  • entschlafen oder einschlafen für sterben
  • miteinander schlafen
  • Sie hat ihre Tage.
  • Requiem = Gottesdienst für verstorbene

Euphemismus, der

starke Übertreibung:

  • ein Meer von Tränen
  • zahlreich wie Sand am Meer
  • Im Englisch haben wir Berge von Hausaufgaben.

Hyperbel, die

Umkehrung der geläufigen Wortstellung im Satz:

  • kein Schlaf noch kühlt das Auge mir

Inversion, die

Doppelsinnigkeit; Brechung des Sinnanspruchs: Das Gegenteil des Gesagten ist gemeint:

  • Du bist mir ein schöner Freund!

Ironie, die

Steigerung (häufig dreigliedrig): Verstärkung (Steigerung durch Abschwächung)

  • Veni, vidi, vici. (Ich kam, sah und siegte) 
  • Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes

Klimax, die

sprachliches Bild, Bedeutungsübertragung: Verknüpfung zweier Sinnebenen, die gewöhnlich unverbunden sind, ohne Vergleichs wort (z.B. «wie»):

  • das Feuer der Liebe
  • glühend vor Verlangen
  • blind vor Zorn 
  • jemandem das Herz brechen
  • der eiserne Vorhang
  • Sand in die Augen streuen
  • Er kocht vor Wut
  • durch die rosarote Brille sehen

Metapher, die

Ersetzung eines Wortes durch ein anderes, das zu ihm in unmittelbarer Beziehung steht (z.B. Ursache für Wirkung, Autor für Werk, Ort für Person):

  • Er hat Goethe gelesen.
  • Hüte deine Zunge!
  • Ein Glas trinken

Metonymie, die

sprachliche Neuprägung, neues Wort:

  • Blütenträume (Goethe)
  • Blütenstaubzimmer
  • Mund-zu-Astloch-Beatmung
  • Harzdruckmassage

Neologismus, der

Lautmalerei, Nachahmung von Lauten oder Geräuschen:

  • So jubelnd recht in die hellen, Klingenden, singenden Wellen
  • Sie schliffen die Äxte, sie ölten die Sägen, ein Knacken, ein Bersten, so fiel sie dahin

Onomatopoesie, die

Verbindung zweier Vorstellungen, die sich ausschliessen:

  • bittere Süsse
  • schwarze Milch der Frühe
  • Hassliebe
  • jauchzender Schmerz
  • beredtes Schweigen

Oxymoron, das

(Schein-)Widerspruch

  • Leben der Tod, Tod das Leben.
  • Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin.

Paradoxon, das

Wiederholung gleicher syntaktischer Fügungen 

  • Dies ist meine Mütze, dies ist mein Mantel

Parallelismus, der

Umschreibung

  • Allmächtiger (für Gott).
  • Buntes Papier (für Confetti)

Periphrase, die

Vermenschlichung; Darstellung eines abstrakten Inhalts durch eine menschliche Figur 

  • Mutter Natur (Natur)
  • Iustitia (als weibliche Figur mit Waage als Sinnbild für Gerechtigkeit)
  • Schläft ein Lied in allen Dingen / die da träumen fort und fort
  • Gott Amor (für Liebe)
  • Liebe, Liebe, lass mich los (Goethe)
  • Der Himmel weint

Personifikation, die (Anthropomorphisierung/Vermenschlichung, die)

Wiederholung eines Merkmals des Bezugswortes (Verdoppelung)

  • ein weisser Schimmel
  • grünes Gras
  • der nasse Regen

Pleonasmus, der

Scheinfrage (um einer Aussage Nachdruck zu verleihen). 

  • Irren wir nicht alle?
  • War es nicht ein Verbrechen?
  • Kann man mehr erwarten? 

rhetorische Frage, die

Sinnbild für etwas Allgemeines (Ding für den Sinnzusammenhang) 

  • Kreuz für Leiden
  • Krone für Macht
  • Taube für Frieden
  • Ring als Zeichen der Treue

Symbol, das

Verbindung von verschiedenen Sinneseindrücken (im Beispiel Hör- und Sehsinn) 

  • Es blickte zu mir der Töne Licht
  • in den hellen tönenden Himmel

Synästhesie, die

ein Teil steht für das Ganze (pars pro toto) oder umgekehrt

  • Klinge für Schwert
  • ein Dach über dem Kopf haben (Dach für Haus, Kopf für Person)
  • Und wickelte mich enger in die Falten (Kleidungstück; Teil vom Ganzen)
  • Kluge Köpfe schützen sich

Synekdoche, die

Wiederholung eines Begriffs durch ein sinnverwandtes Wort (Zwillingsformeln) 

  • immer und ewig
  • Der Mond scheint klar und rein

Tautologie, die

Verknüpfung zweier semantischer Bereiche durch ein Vergleichswort (z.B. «wie», «gleich», veraltet: «als» in der Bedeutung von «wie») zur Hervorhebung des Gemeinsamen (tertium comparationis):

  • stark wie ein Löwe
  • Er stand da wie der Esel am Berg.
  • Schön wie eine Nachtigal singen.

Vergleich

ungewohnte Zuordnung:

  • Er schlug Stühl’ und Vögel tot.
  • Er sass ganze Nächte und Sessel durch.
  • Er fiel den Frauen zu Füssen und durch alle Prüfungen.

Zeugma