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Set of flashcards Details

Flashcards 22
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 24.02.2025 / 02.03.2025
Weblink
https://card2brain.ch/box/20250224_kogni_aufmerksamkeit_i
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Aufmerksamkeit

  • Auwahl relevanter Informationen zum zwecke effektiver Verarbeitung
  • Ausblendung irrelevanter Information

=>Selektion von Information

  • seletive Aufmerksamkeit

 

Periphere Selektion

z.B. durch physiologische Strukturen

Hörschwellenkurve beim Menschen=> höchste Empfindlichkeit im Frequenzbereich eines normalen Gesprächs

Welche drei Theoriegruppen der Aufmerksamkeitsforschung gibt es?

  • Filtertheorien
  • Ressourcentheorien
  • Selection-for-action

Wie funktionieren Filtertheorien grundsätzlich?

  • serielle Informationsverarbeitung vom Reiz zur Reaktion.
  • Irgendwo im Informationsverarbeitungsfluss sitzt ein Filter
  • Unbeschränkte Verarbeitung aller Informationen bis zum Filter (unbegrenzte Verarbeitungskapazität)
  • Am Filter werden Informationen anhand bestimmter Kriterien ausgewählt.
  • Nach dem Filter werden nur wenige, ausgewählte Informationen weiterverarbeitet (begrenzte Verarbeitungskapazität)

Early-selection

  • Unbeschränkte prä-attentive Verarbeitung
  • begrenzte Kapazität nach dem Filter
  • Früher, unflexibler Filter 
  • Mechanismus der Filterung: Aufgrund einfacher sensorischer Merkmale

Evidenz:

Viele Reize werden erst gar nicht verarbeitet – Beispiel: Änderung der Sprache beim dichotisches Hören

 

Dichotisches Hören

Simultane Darbietung unterschiedlicher Informationen auf beiden Ohren

Zur Kontrolle der Instruktionsbefolgung: Nachsprechen zu beachtenden Informationen

Late Selection

  • Unbeschränkte prä-attentive Verarbeitung
  • begrenzte Kapazität nach dem Filter
  • Später Filter 
  • Filterung aufgrund von Bedeutung, Kategorien, ...

Evidenz:

Alle Reizen werden semantisch verarbeitet.

  • Cocktail-Party-Phänomen (Moray, 1965),
  • Eigener Name im abgewandeten Ohr wird bemerkt (Breakthrough-Phänomen)
  • Angstreaktion auf Worte im nicht zu beachtenden Ohr
  • Beschattung der Fortsetzung eines Satzes, die im nicht zu beachtenden Ohr dargeboten wird (Treisman, 1960)

Attenuationstheorie (Treisman)

  • Unbeachtete Informationen werden nicht vollständig eliminiert, sondern gedämpft
  • Semantische Verarbeitung unbeachteter Information ist möglich, wenn auch schwierig

Perceptual load theory (Lavie)

Grundannahme: Es gibt eine begrenzte Kapazität, die zur perzeptuellen Verarbeitung verwandt wird

Hohe Last: Kapazität wird allein für relevante Aufgabe gebraucht

Niedrige Last: Kapazität schwappt zu irrelevanten Stimuli über

 

Versuch zur Perceptual load theory

 VPnreagieren auf Target in Bildschirmmitte (X vs. Z)

UV1: Peripherer Distraktorkongruent vs. inkongruent

UV2: Perzeptuelle Last niedrig vs. hoch

Distraktorverarbeitungzeigt sich durch Kongruenzeffekt (Rtinkon–Rtkon)

Theorie zentraler Ressource

Aufmerksamkeit ist eine beschränkte Ressource, die nach Bedarf verteilt werden kann

(keine Filter !)

 

Nachweis begrenzte Ressourcen

Evidenz: Doppelaufgaben

  • Zwei gleichzeitig ausgeführte Aufgaben sollten sich umso stärker behindern, je ressourcenabhängiger sie sind
  • Gegenseitige Interferenz durch Performance Operation Curves dargestellt

Wovon hängen Doppelaufgabenkosten ab?

  • Aufgabenschwierigkeit (Aber: Problem der Zirkularität Aufgaben die schwierig sind, interferieren mit anderen Aufgaben. Aufgaben die mit anderen interferieren sind schwierig)
  • Übung. Z.B. Spelke, Hirst, Neisser (1976). Nach viermonatigem Training (5 h pro Woche) können Vpn gleichzeitig eine Geschichte lesen und nach Diktat schreiben. 
  • Automatisch vs. kontrolliert
  • Art der Aufgabe

Automatische Prozesse

  1. laufen rasch ab
  2. beanspruchen keine Ressourcen und interferieren daher nicht mit anderen Aufgaben (siehe POC)
  3. sind unvermeidbar, sobald ein passender Stimulus vorliegt (siehe Stroop-Effekt)
  4. sind nicht dem Bewusstsein zugänglich

Shiffrin & Schneider: Automatisch vs. kontrollierte Verabeitung

  • Vpn trainierten die Suche nach immer gleichen Zielbuchstaben (z.B. B u. L) unter Distraktoren (z.B. Q u Z).
  • Anfangs langsame Suche, die umso länger dauert je mehr Distraktoren anwesend sind (serielle Suche).
  • Nach 2100 Durchgängen Beschleunigung und Unabhängigkeit von Distraktoranzahl (parallele Suche).
  • Dann Vertauschung von Target und Distraktoren.
  • Schlechtere Leistung als zu Beginn. Fast 1000 trials nötig um altes Niveau zu erreichen.
  • Automatisierung durch Übung. Das macht Probleme, wenn auf die Reize nicht mehr automatisiert reagiert werden darf.

=> automatische Prozesse beanspruchen Ressourcen, wenn sie unterdrückt werden müssen.

Stroop effekt

Wörter rufen automatisierte Reaktion "Lesen" hervor

=> Unterdrückung dieser automatisierten Reaktionstendenz kostet Zeit

Beschaffenheit der Aufgabe bei Doppelaufgaben

  • Interferenz hängt ab von der Art der Aufgaben, nicht nur von ihrer Schwierigkeit.
  • Offenbar beanspruchen die Aufgaben nicht dieselbe Ressource.

=>Theorie multipler Ressourcen.

Theorie multipler Ressourcen

  • Es gibt nicht nur eine unspezifisch, sondern mehrere spezifische Ressourcen, für unterschiedliche Verarbeitungsmodule.
  • Aufgaben interferieren nur, wenn sie dieselbe Ressource beanspruchen (inhaltspezifische Interferenz).
  • Aufgaben interferieren nicht, wenn sie unterschiedliche Ressourcen beanspruchen. 

Probleme multipler Ressourcen

Zirkuläre Definition der Ressourcen:

  • Nur scheinbare Erklärung, denn der empirische Befund wird im Prinzip nur umformuliert.

Mangelnde Falsifizierbarkeit:

  • Sowohl das Vorhandensein als auch das Ausbleiben von Interferenz bei Doppelaufgaben kann durch multiple Ressourcen erklärt werden.

Homunculus-Problem:

  • Verwaltung der Ressourcen unklar

Selection-for-action

  • Der Organismus kann zu jeden Zeitpunkt nur wenige Aktionen gleichzeitig ausführen (man kann sich nicht gleichzeitig die Zähne putzen und die Haare kämmen).
  • Aufmerksamkeit sorgt dafür, dass nur solche Reize verarbeitet werden, die zur Realisierung einer konkreten Handlung benötigt werden…
  • ….und solche Reize ausgeblendet werden, die zur Ausführung einer konkurrierenden Handlungen führen könnten.
  • Dadurch wird die Ausführung miteinander unvereinbarer Handlungen („zwischen zwei Stühle setzen“) verhindert.

Ist die bewusste Wahrnehmung eines Reizes notwendig, damit er handlungswirksam werden kann?

Vpn werden geprimt (nicht bewusst) und müssen dann sagen auf welcher Seite sich die Raute befindet

Target maskiert Prime im Sinne eines Metakontrastes=> Prime ist entweder kongruent, inkongruent oder neutral

Reaktionszeiten sind am schnellsten bei congruent, dann neutral am langsamsten bein inkongruentem Prime

=> Verarbeitung auch bei unbewussten Reizen

Inattentional blindness

praktisch "blind" für handlungsirrelevante Reize

Selbst bei fovealer Darbietung