Personal und Organisation
Masterstudiengang Personal und Organisation
Masterstudiengang Personal und Organisation
Kartei Details
Karten | 79 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Berufskunde |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 16.02.2025 / 17.02.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20250216_personal_und_organisation
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20250216_personal_und_organisation/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Welche Probleme erleben Führungskräfte in der Praxis häufig im Zusammenhang mit der Durchführung von Zielvereinbarungsgesprächen? Nennen und erläutern Sie zwei selbst gewählte Beispiele.
a) Es werden keine smarten Ziele formuliert
--> Dies führt zu Verunsicherung bei den MA, da sie nicht wissen, woran sie sind und die Ziele so nicht erreichen können. Auch eine Überprüfung durch die FP ist so erschwert, da nicht klar ist, wann der MA das festgelegte Ziel erreicht hat.
b) Die Ziele werden nicht auf den MA abgestimmt
--> auch dies führt zur Verunsicherung und im schlimmsten Fall zu Burnout und/ oder Kündigungsabsichten, da die Ziele zwar womöglich zum Unternehmen passen, aber nicht zum Mitarbeiter. Daher kann er diese aufgrund z.B. mangelnder Kompetenzen gar nicht erreichen, was zu Frustration führt.
Beschreiben Sie den idealtypischen Prozess der Zielvereinbarung.
Strategische Ziele des Unternehmens --> operative Ziele des Unternehmens --> Herunterbrechen auf versch. Unternehmenseinheiten --> Zielvorstellung FP vs. Zielvorstellung MA --> Zielvereinbarungsgespräch --> Kontrolle durch Zwischenergebnisse --> Vergleich SOLL/IST (MA-Beurteilung) bzw. Ändern der Ziele
- kooperativ und partizipativ!
Nennen Sie jeweils drei Vorteile von Zielvereinbarungen aus Unternehmens- bzw. Mitarbeitersicht.
Unternehmenssicht
Sicherheit für die Mitarbeiter im Hinblick auf vom Unternehmen gewünschte Verhaltensweisen
Steigerung der Zufriedenheit der Mitarbeiter mit der eigenen Arbeitsleitung
Grundlage für den Mitarbeiter, Anerkennung zu erlangen
Verknüpfen der strategischen und der individuellen Ziele
Mitarbeitersicht
Steigern der Arbeitszufriedenheit: Fördern der Mitarbeiter durch Einbindung in den Zielbildungsprozess
Vermeiden von Stress durch Zielkonflikte
Unterstützen der Mitarbeiter durch klare Leistungsanforderungen
Fördern der persönlichen Weiterentwicklung im Unternehmen (insbesondere in Verbindung mit Lern- und Entwicklungszielen)
Illustrieren Sie das SMART-Prinzip anhand von zwei selbst gewählten Beispielen aus zwei verschiedenen Bereichen des Personalmanagements: ein Beispiel eines SMART-Ziels und ein Beispiel eines Nicht-SMART-Ziels. Erläutern Sie außerdem, inwiefern das eine Beispiel das SMART-Prinzip erfüllt und das andere Beispiel dies nicht tut.
NICHT-SMART-Ziel:
- Personalabteilung verbessert Kompetenzen im Bereich XY.
--> Erfüllt nicht das Kriterum der Messbarkeit und ist nicht zeitlich terminiert.
SMART-Ziel:
- Im Jahr 2025 absolvieren 3 Mitarbeiter erfolgreich die Fortbildung XY.
- Dieses Ziel ist smart, da es
- spezifisch ist (gewünschter Zustand ist genau beschrieben)
- messbar ist (3 MA müssen Erfolg haben)
- ausführbar ist (MA können Fortbildungen besuchen)
- ergebnisorientiert ist (Ergebnis = 3 fortgebildete MA)
- terminiert ist (im Jahr 2025)
Nennen Sie kurz die 5 Dimensionen des SMART-Prinzips im Rahmen der Gestaltung von Zielen im Personalmanagement.
- S = specific = spezifisch
- M = measurable = messbar
- A = achievable = ausführbar
- R = result-based = ergebnisorientiert
- T = time-specific = terminlich fixiert
Wozu können Führungskräfte das Storytelling einsetzen? Erläutern Sie die Struktur, der eine „Story“ üblicherweise folgt.
- beschreibt einen offenen Beeinflussungsprozess, bei dem FP ihren MA Informationen in Form von Geschichten vermitteln. Komplexe Inhalte werden dabei so aufbereitet, dass sie für die jeweilige Zielgruppe verständlich und anschlussfähig sind.
- zielt auf emotionale Ebene ab, um Botschaften nachhaltig zu senden
- klare Struktur:
- Einleitung (Setting und Charaktere vorstellen)
- Konflikt / Herausforderung (Spannung erzeugen)
- Lösung / Ergebnis (Moral der Geschichte, emotional Einbindung der Zuhörer)
Welche Bedeutung hat die Kommunikationsmatrix im Rahmen der Mitarbeiterführung? Gehen Sie bei Ihrer Antwort auf die vier zentralen Analysebereiche der Kommunikationsmatrix ein.
- Instrument zur Strukturierung und Steuerung des Informationsflusses im Verantwortungsbereich einer FP
- 4 Analysebereiche
- Sender / Empfänger der Info (wer?)
- Inhalte des Informationsflusses (welche?)
- Informationszeitpunkt (wann?)
- Informationsstrukturierung / -sicherung (wie?)
- IST-Zustand der Kommunikation dokumentieren und Ansatzpunkte zur Optimierung der Informationsflüsse identifizieren
- kann für alle „Kommunikationsarten“ im Verantwortungsbereich einmalig aufgestellt werden
Was ist unter einer Mitarbeiterbesprechung zu verstehen? Welche Phasen sind bei deren Durchführung zu beachten?
- strukturierte und regelmäßige Gesprächsrunden zw. der FP und den gef. MA im Verantwortungsbereich einer FP
- 4-Phasen-Schema
- Themenrunde
- Tagesordnung erstellen (zusätzl. zur urspr. Version)
- Bearbeitung
- Rückmeldung (Festlegung zentraler Maßnahmen, Zuständigkeiten und Fristen)
- müssen gut organisiert und strukturiert werden, um effizient zu sein
Was ist unter einem Feedbackgespräch zu verstehen, und welche Arten von Stärken und Schwächen von Mitarbeitern können im Rahmen des Feedbackgesprächs angesprochen werden?
- Regelmäßige, persönliche RM der FP an die gef. MA über deren Verhaltensweisen bzw. Leistungen in konkreten Situationen
- informeller Charakter
- Aufzeigen von Stärken und Schwächen der Mitarbeiter
- 4 Handlungsfelder zur Mitarbeiterentwicklung
- Kraftbereich
- nicht veränderbare Stärken --> bewusst machen
- leistungsförderliche Eigenschaften oder erreichte berufliche Fortschritte
- Potenzialbereich
- veränderbare Stärken --> ausbauen
- z.B. Fachwissen, Effizienz
- Verbesserungsbereich
- veränderbare Schwächen --> beheben
- z.B. mangelndes Fachwissen, schlechtes Zeitmanagement
- Akzeptanzbereich
- nicht veränderbare Schwächen -->akzeptieren
- z.B. berufliche Misserfolge, leistungsmindernde Merkmale
- Kraftbereich
Mit Blick auf das Anbringen von Kritik an Mitarbeitern sollte eine Führungsperson beachten, dass es oftmals sinnvoll sein kann, Kritik nicht selbst direkt zu äußern, sondern diese niedrigschwellig durch Dritte (z.B. andere geführte Mitarbeiter) und über Umwege an den zu kritisierenden Mitarbeiter zu leiten.
Richtig oder falsch? Begründen Sie!
FALSCH
- Kritik wird immer nur durch den direkten Vorgesetzten unmittelbar nach dem durch diesen beobachteten Fehlverhalten persönlich und unter vier Augen geäußert
Was ist im Rahmen von Anerkennung und Kritik an Mitarbeitern zu beachten? Gehen Sie in Ihrer Antwort auf verschiedene Gestaltungsbereiche von Anerkennung und Kritik ein.
Antwort:
Anerkennung
anerkennende Person ist die unmittelbare bzw. Führungskraft einer höheren Ebene, die einen Überblick über die Aufgaben des geführten Mitarbeiters hat
Inhalt: beobachtetes Verhalten und damit verbundene Leistung oder Verhalten des geführten MA gegenüber anderen Personen im Unternehmen
unter vier Augen, in Gegenwart anderer Mitarbeiter nur dann, wenn ein Vorbild gesetzt werden soll
Form: persönlich oder telefonisch
Zeitpunkt: unmittelbar nach dem beobachteten positiven Verhalten mit einer klaren Zuordnung der Anerkennung zu konkretem Verhalten
Kritik
ausschließlich durch unmittelbare FP
Inhalt: beobachtetes Verhalten in Bezug auf Leistungen bzw. zwischenmenschliche Interaktion
Vermeiden von persönlichen Angriffen
ausschließlich unter vier Augen
Form: persönliches Gespräch
Klares Darlegen des eigenen Informationsstandes und klares, sachliches und eindeutiges Formulieren der Aussagen
Zeitpunkt: unmittelbar nach dem zu kritisierenden Ereignis
Als Führungsinstrumente werden Techniken bezeichnet, die Führungspersonen im Umgang mit den geführten Mitarbeitern einsetzen (können), um die Kommunikation und Koordination im Verantwortungsbereich der Führungsperson zu verbessern. Richtig oder falsch? Begründen Sie.
RICHTIG
Man unterscheidet zwischen Kommunikations- (z.B. Mitarbeiterbesprechung, Feedback) und Koordinationsinstrumenten (z.B.Führen durch Delegation oder Partizipation).
Welche zentralen Instrumente der Mitarbeiterführung kennen Sie? Unterscheiden Sie insbesondere zwischen Kommunikations- und Koordinationsinstrumenten.
Kommunikationsinstrumente
Anerkennung und Kritik
Feedbackgespräche
Mitarbeiterbesprechung
Kommunikationsmatrix
Stroytelling
Koordinationsinstrumente
Führen durch Ziele
Führen durch Delegation
Führen durch Partizipation
Führen durch Gamification
Aus dem Führungsansatz des Emotional Contagion Concept lassen sich keine konkreten Handlungsempfehlungen für die Führung von Mitarbeitenden ableiten, weil Führungskräfte ihre Emotionen ohnehin kaum bewusst kontrollieren können. Richtig oder falsch. Begründen Sie!
FALSCH. Aus dem Konzept sind zwar keine Handlungsempfehlungen ableitbar, aber es geht davon aus, dass Gefühle neben unbewusster "Ansteckung" auch bewusst gesteuert werden können, wenn der Empfänger unsicher ist, welche Empfindlichkeit angebracht ist und dann nach Signalen des Senders sucht, um die eigene Befindlichkeit an die des Senders anzupassen.
Was ist unter emotionaler Ansteckung zu verstehen? Beschreiben Sie die zentralen Unterschiede zwischen der unbewussten (primitiven) und der bewussten emotionalen Ansteckung.
Prozess, bei dem Emotionen von einer Person auf eine andere übertragen werden; kann unbewusst (primitiv) oder bewusst erfolgen
- primitive emotionale Ansteckung
- kurzfristig
- Sender signalisiert Befindlichkeit; Empfänger ahmt Signale unbewusst nach und passt Befindlichkeit unbewusst an Sender an
- bewusste emotionale Ansteckung
- langanhaltend
- Empfänger ist unsicher, welche Empfindlichkeit angebracht ist, sucht nach Signalen des Senders, vergleicht eigene Gefühlslage mit der des Senders und passt seine Befindlichkeit bewusst an die des Senders an
Was ist unter symbolischer Führung zu verstehen? Grenzen Sie insbesondere symbolisierte und symbolisierende Führung voneinander ab.
- FP beeinflusst mithilfe von Symbolen MA im Sinne der Unternehmensziele; Instrument der entpersonalisierten Führung
- symbolisierte Führung: Führung durch Symbole, nicht aktiv durch Führungsperson
- Verbale Symbole (Geschichten, Mythen, Grundsätze …)
- interaktionale Symbole (Riten, Gewohnheiten, Feste ...)
- artifizielle Symbole (Gebäude, Logos, Kleidung ...)
- symbolisierende Führung: richtige Sinngebung vorhandener Symbole und Schaffung neuer Symbole
Erläutern Sie die sieben zentralen Phasen und die jeweiligen Ziele im Empowering-Leadership-Prozess. Nennen Sie für jede Phase eine beispielhafte Maßnahme.
- Einführen von Selbstführung der MA (Erreichen von Selbstmotivation und -steuerung); z.B. Vermitteln von strategischen Denkmustern
- Vorleben der Selbstführung gegenüber MA (Verstärken der Selbstführungsfähigkeiten); z.B. Praktizieren und Vorleben strategischer Denkmuster
- Setzen eigener Ziele durch MA (zielgerichtetes Ausrichten der Verhaltensweisen der MA); Anregen zu eigenständigem Identifzieren und Priorisieren von Zielen durch die Mitarbeiter
- Kreieren pos. Gedankenwelten (Etablieren positiver und konstruktiver Denkweisen); Aufzeigen von Fortschritten
- Belohnen von Selbstführung der MA (Verstärken der Selbstführungsaktivitäten); z.B. konstruktiver Umgang mit Fehlern in der Selbstführung
Unterstützen von Selbstführungen durch Teams (Fördern der Kommunikation&Koordination der Aktivitäten); Verbessern der Abstimmung der Ziele einzelner Mitarbeiter
- Etablieren einer Kultur, die Selbstführung unterstützt (Schaffen eines Orientierungsrahmens für im Verantwortungsbereich der FP gelebte Verhaltensweisen); z.B. Formulieren von Verhaltensnormen zum konstruktiven Umgang mit der Selbstführungsverantwortung
Was ist unter Empowering Leadership zu verstehen? Wie grenzt sich Empowering Leadership von klassischer Führung ab?
- Führungsansatz, der darauf abzielt, Mitarbeiter zu befähigen, sich selbst zu führen
- wirksame Führung nicht primär durch die FP selbst, sondern von MA aus
- Befähigung der MA, die eigenen arbeitsbezogenen Aktivitäten eigenständig und zielgerichtet zu gestalten sowie sich selbst zu motivieren
-- > Gegensatz zu klassischen Führungsmodellen
- Verhaltensbeeinflussung (Fremdsteuerung) vs. zielorientierte Selbststeuerung
- Fernsteuerung durch FP vs. Selbstführung durch MA
- Anweisung, Belohnung ... vs. Förderung Self-Leadership Kultur
Nennen und erläutern Sie kurz die drei Phasen der Entwicklung von Führungskräfte-Mitarbeiter-Beziehungen.
--> entstammt der Leader-Member-Exchange-Theory (LMX)
- geht davon aus, dass FP und MA in Beziehung zueinander stehen
- 3 MA-Typen
- In-Group-MA: Beziehung hoher Qualität
- Out-Group-MA: Beziehung mittlerer Qualität
- Middle-Group-MA: Beziehung mittlerer Qualität
- Theorie gibt kaum Handlungsempfehlungen!
--> FP-MA-Beziehung entwickelt sich in 3 Phasen:
Phase des Fremdseins (Rollenfindung, unmittelbare Reziprozität, Ausmaß des Austauschs gering, Qualität der Beziehung gering
Phase der Bekanntschaft (Rollengestaltung, Reziprozität mit Verzögerung, Ausmaß des Austauschs mittel, Qualität der Beziehung mittel)
Phase der Reife (Rollenimplementierung, unbegrenzte Reziprozität, Ausmaß des Austauschs hoch, Qualität der Beziehung hoch)
Welche grundlegenden Annahmen trifft die implizite Führungstheorie? Stellen Sie insbesondere den Soll-Ist-Vergleich im Rahmen dieser Theorie dar.
- setzt bei Perspektive der Mitarbeiter an
- wahrgenommene Führung (= IST) vs. Vergleichsstandard (=SOLL)
- Vergleich:
- A) IST = SOLL --> hohe Akzeptanz der Führungsperson
- B) IST < SOLL --> niedrige Akzeptanz der Führungsperson
- Vergleichsstandard ergibt sich aus Idealen, Erwartungen und Erfahrungen
- wahrgenommene Führung hinsichtlich
- Fähigkeiten (z.B. fachliche Kenntnisse und Erfahrungen)
- Verhaltensweisen
- Ergebnisse der Führung (z.B. Gehaltserhöhung vs. Misserfolg)
Erläutern Sie das Reifegradmodell der Führung nach Hersey und Blanchard (1988). Gehen Sie insbesondere auf die vier zentralen Führungsstile sowie die situativen Komponenten dieser Theorie ein.
- Aufgabenrelevanter Reifegrad der MA entscheidend
- psychologische Reife (PR) = Motivation, eine Leistung zu erbringen
- funktionale Reife (FR) = Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen der MA
- 4 Reifegrade (RG)
- M 1 = geringer RG (geringe FR, geringe PR) können und wollen nicht -->unterweisend
- M 2 = geringer-mittlerer RG (geringe FR, hohe PR) wollen, aber können nicht -->verkaufend
- M 3 = mittlerer-hoher RG (hohe FR, geringe PR) können, aber wollen nicht --> partizipierend
- M 4 = hoher RG (hohe FR, hohe PR) können und wollen --> delegierend
- bei verschiedenen Aufgaben verschiedene Reifegrade möglich
- situative Anpassung des Führungsverhaltens --> FP muss alle 4 Führungsstile beherrschen
- Mitarbeiter- und Leistungsorientierung einer FP führt zu vier Führungsstilen:
unterweisend
= autoritär, LO+, MO-
geeignet für M-1 MA (geringe FR, geringe PR)
Eindeutige Vorgaben durch FP
- verkaufend
- LO+, MO +/-
- geeignet für M-2 MA (geringe FR, hohe PR)
- Autonome Entscheidungen der FP, aber Beeinflussung durch pos. zw.nmenschliche Beziehungen
- partizipierend
- LO-, MO+
- Eigenverantwortung der MA ohne Kontrolle durch FP
- MA an Entscheidungsfindung beteiligt
- geeignet für M-3 MA (hohe FR, geringe PR)
- delegierend
- LO-, MO-
- Geeignet für M-4 MA (hohe FR, hohe PR)
Welche Empfehlungen für situationsadäquates Führungsverhalten ergeben sich aus der Weg-Ziel-Theorie nach House (1971)? Gehen Sie insbesondere auf folgende Situation ein:
a) fehlendes arbeitsbezogenes Selbstvertrauen der Mitarbeiter:
- unterstützende Führung (kulturunabhängig)
Rücksichtnahme, Schaffen angenehmer Atmosphäre
b) geringe Eindeutigkeit der Aufgabe:
direktive Führung (kulturabhängig)
planen, koordinieren, organisieren + kontrollieren; Einhalten v. Regeln & Standards
c) geringer Grad an Herausforderung durch die Aufgabe:
ergebnisorientierte Führung (kulturunabhängig)
hohe LO, Setzen anspruchsvoller Ziele
d) ungerechte Belohnungen:
- partizipative Führung (kulturabhängig)
Beratung vor Entscheidungen mit Mitarbeitern
Erläutern Sie die kausalen Beziehungen im Rahmen der Weg-Ziel-Theorie.
A unabhängige Variablen
- Führungsverhalten
- unterstützend (Rücksichtnahme, Schaffen angenehmer Atmosphäre)
- direktiv (planen, koordinieren, organisieren + kontrollieren; Einhalten v. Regeln & Standards)
- partizipativ (Beratung vor Entscheidungen mit Mitarbeitern)
- ergebnisorientiert (hohe LO, Setzen anspruchsvoller Ziele)
B mediierende Variablen (vermitteln zw. abhängigen und unabhängigen Variablen)
- Erwartungen und Valenzen der Geführten
C abhängige Variablen
- Führungserfolg = Leistung und Zufriedenheit der Mitarbeiter = Zielgröße
D situative Variablen
- Merkmale der Geführten
- Merkmale der Aufgabe
- geringe Eindeutigkeit von Aufgaben
- niedriger Herausforderungscharakter der Aufgabe Gedanken
- Merkmale der Umwelt
- ungerechte Belohnungen
--> Führungsverhalten muss situationsadäquat angewendet werden!
Welche drei Variablen werden in der Kontingenztheorie nach Fiedler unterschieden? Erläutern Sie diese kurz und nehmen Sie kritisch zu dieser Theorie Stellung.
Die Kontingenztheorie nach Fiedler unterscheidet die drei Variablen:
Führungsstil
Führungserfolg
Führungssituation
- grundlegende Annahme: Führungserfolg = Zusammenspiel Führungsverhalten und Führungssituation
- Führungsstil
- Erfassung mittels Least Preferred Co- worker – Wert; hoch = mitarbeiterorientiert, gering = leistungsorientiert)
- Führungserfolg
- Erfassung von Leistung und Zufriedenheit der geführten Mitarbeiter
- Führungssituation
- situative Rahmenbedingungen abhängig von
- 1. Führungsperson-Mitarbeiter-Beziehung
- wichtigste situative Variable
- je mehr Wertschätzung, desto besser ist das Verhältnis, desto eher gelingt Beeinflussung der Mitarbeiter neue Gedanken
- 2. Positionsmacht
- je größer die Macht, desto mehr Möglichkeiten zur Beeinflussung
- 3. Strukturierungsgrad der Aufgabe
- Anzahl wiederkehrender Elemente, Planbarkeit der Leistungserstellung und Überprüfbarkeit der Leistungsergebnisse
- je höher der Strukturierungsgrad, desto höher die Beeinflussungs-möglichkeit
- 1. Führungsperson-Mitarbeiter-Beziehung
- situative Rahmenbedingungen abhängig von
- Führungsstil und -situation müssen abgestimmt werden; geht davon aus, dass in bestimmten Situationen bestimmte Führungsstile erforderlich sind
- Kritik: keine empirische Belegung der Ergebnisse im realen Umfeld; selektive Auswahl der Situationsvariablen
- Chance: Grundstein für situative Ansätze der Führungsforschung; Führungsverhalten muss auch Situation berücksichtigen!
Nennen Sie drei Kritikpunkte der verhaltensorientierten Ansätze der Mitarbeiterführung.
- Bedeutung der konkreten Situation oft außer Acht gelassen
- persönliche Eigenschaften der Führungskraft werden zu wenig berücksichtigt
- Theorien nur vereinfachte Darstellung einer komplexen Realität
Grenzen Sie den Ohio-State-Leadership-Quadranten om GRID-Führungsstil ab.
- Wirkungsechanismus und Wirkungskette sind identisch:
- Verhalten der FP beeinflusst Verhalten und Leistung des MA
- zwei Dimensionen: Mitarbeiter- und Leistungsorientierung
- zentraler Unterschied in den unterschiedlichen Führungsstilen
- Ohio: 4 Führungsstile
- GRID: Erweiterung auf 5 Führungsstile
Welche Führungsstile werden im Rahmen des GRID-Führungsmodells unterschieden? Gehen Sie auch auf die Erfolgswirksamkeit der einzelnen Stile ein.
- unterscheidet 5 Führungsstile, die auf den zwei Dimensionen "sach-rationale Orientierung" und "sozio-emotionale Orientierung" basieren.
1.1: geringe SRO, geringe SEO
minimale Beeinflussung der MA; unrealistisch
1.9: geringe SRO, hohe SEO
Zielerreichung wird vernachlässigt, FK legt großen Wert auf Harmonie und Wohlergehen der MA; unrealistisc
5.5: mittlere SRO, mittlere SEO
Kompromiss zwischen Aufgaben- und Mitarbeiterorientierung
durchschnittliches Ergebnis, mäßiger Erfolg, da beide Orientierungen ausbaufähig
9.1: hohe SRO, geringe SEO
kurzfirstig hohe Leistung, langfristig Gefahr der Demotivation
9.9: hohe SRO, hohe SEO
am erfolgsförderlichsten
hohe Leistung und Motivation, Kooperation und Eigenverantwortung
Welche typischen Profile des Führungsverhaltens werden nach Homburg/ Stock-Homburg (2012) beschrieben?
Erweiterung Ohio-State-Leadership-Quadrant um Dimension Kundenorientierung (Ausrichten der Mitarbeiterziele auf Kundenorientierung und das Anerkennen kundenorientierter Verhaltensweisen der Mitarbeiter)
5 Profile des Führungsverhaltens
autoritärer Kundenorientierter (LO+, KO+, MO-)
Softie (LO-, KO+, MO+)
interner Optimierer (LO+, KO-, MO+)
Treter (LO+, KO-, MO-)
Manager mit ausgewogenem Führungsverhalten (LO+, KO+, MO+)
Welche grundlegenden Dimensionen zur Beschreibung des Führungsverhaltens werden im Ohio-State-Leadership-Quadranten unterschieden? Erläutern Sie die daraus resultierenden vier grundlegenden Führungsstile.
Unterscheidung in Leistungs- und Mitarbeiterorientierung
autoritär (LO +, MO-; Zielsetzungen durch FP, ohne Einbindung der MA)
kooperativ (LO+, MO+; klare Zielsetzungen, gemeinsam mit MA vereinbart)
beziehungsorientiert (LO-, MO+; Erreichung der Leistungsziele wird Wahrung pos. Klimas tendenziell untergeordnet)
bürokratisch (LO-, MO-; wenig Raum für zwischenmenschliche Beziehungen, Kommunikation meist in Schriftform)
Leistungsorientierung
sachliche Ebene der Führung
vier Verhaltensweisen
Setzen und Kommunizieren von klaren Zielen
regelmäßiges Bewerten des Grades der Zielerreichung der Mitarbeiter
Konzentrieren auf die wichtigsten Aufgaben
sinnvolles und konsequentes Delegieren von Aufgaben an die Mitarbeiter
Mitarbeiterorientierung
Betonung zwischenmenschlicher Aspekte
drei Verhaltensweisen
persönlicher Respekt und Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern
Rücksichtnahme auf die Belange der Mitarbeiter
Pflege guter zwischenmenschlicher Beziehungen zu den Mitarbeitern
--> beide Dimensionen voneinander unabhängig, schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern sind kombinierbar
Nennen Sie drei Schwächen persönlichkeitsbezogener Ansätze der Mitarbeiterführung.
Antwort:
1. Starrheit bei Persönlichkeitsmerkmalen
Persönlichkeitsmerkmale unveränderlich; problematisch, wenn Führungskräfte flexibel auf Veränderungen reagieren müssen
2. Vernachlässigung der Situation
Einfluss der jeweiligen Arbeitssituation wird häufig nicht berücksichtigt
3. Überbewertung einzelner Eigenschaften
bestimmte Persönlichkeitsmerkmale werden zu stark betont
Das D.I.S.G.-Konzept gibt Aufschluss darüber, welche persönlichkeitsbedingten Verhaltenstendenzen eine erfolgreiche Führungsperson kennzeichnen. Berücksichtigt werden bei diesem Konzept insbes. die folgenden vier Merkmale: Dominanz, Initiative, Strebsamkeit und Gewissenhaftigkeit. Richtig oder falsch? Begründen Sie.
FALSCH
- die vier Merkmale lauten Dominanz, Initiative, Stetigkeit und Gewissenhaftigkeit.
Erläutern Sie die vier Quadranten des D.I.S.G.®-Konzeptes. Auf welchen beiden Ebenen kann mithilfe des D.I.S.G.®-Konzeptes die Führung von Mitarbeitern beleuchtet werden?
- basiert auf vier Persönlichkeitsmerkmalen: Dominanz, Initiative, Stetigkeit und Gewissenhaftigkeit
- betrachtet Zusammenspiel von zwei Faktoren:
- Wahrnehmung des sozialen Umfelds (angenehm oder anstrengend)
- Reaktion auf das Umfeld (bestimmt oder zurückhaltend)
Merkmale im Überblick:
Dominanz:
- Bedürfnis nach Unabhängigkeit und Zielstrebigkeit.
- Überwindung von Hindernissen, jedoch Gefahr, zurückhaltende Meinungen zu übergehen.
- Umfeld anstrengend, Reaktion bestimmt
Initiative:
- Positive Umfeldwahrnehmung und Begeisterungsfähigkeit.
- Zwischenmenschliche Ansprache, jedoch oft unstrukturierter Arbeitsstil und geringe strategische Orientierung.
- Umfeld angenehm, Reaktion bestimmt
Stetigkeit:
- Kooperationsbereitschaft und Sensibilität für Mitarbeiterbedürfnisse.
- Festhalten an bewährten Methoden, mit Zurückhaltung gegenüber Neuerungen.
- Umfeld angenehm, Reaktion zurückhaltend
Gewissenhaftigkeit:
- Strukturierte Arbeitsweise und Orientierung an Prinzipien.
- Logik und Regelorientierung dominieren, jedoch begrenzte Improvisationsfähigkeit und Offenheit.
- Umfeld anstrengend, Reaktion zurückhaltend
Führung kann auf den beiden Ebenen FP und MA beleuchtet werden; bei der Ebene der FP zielt alles auf die FP selbst ab, bei der Ebene der MA geht es darum, wie solche MA zu führen sind.
Was ist unter transformationaler sowie unter transaktionaler Führung zu verstehen? Grenzen Sie diese beiden Facetten der Führung voneinander ab.
- transaktional
- basiert auf Maximierung des individuellen Nutzens (durch FP und MA)
- umfasst zwei Hauptaspekte:
- Bedingte Verstärkung, (Belohnungen für gewünschte Leistungen)
- Management-by-Exception, (Delegation von Routineaufgaben)
- extrinsische (harte) Anreize
- kurzfristige Zielerreichung
- materielle Ziele
- FP = Instrukteur
- transformational
- Beeinflussung grundlegender Überzeugungen und Werte der MA
- beinhaltet
- charismatisches Verhalten (die Führungskraft als Vorbild)
- Inspiration (Begeisterung und Sinnhaftigkeit)
- intellektuelle Stimulierung (Förderung von Kreativität und Problemlösung)
- individuelle Wertschätzung (gezielte Unterstützung persönlicher Bedürfnisse)
- intrinsische (weiche) Anreize
- mittel- bis langfristige Ziele
- ideelle Zielinhalte
- FP = Coach
Erläutern Sie den Prozess der charismatischen Führung nach House (1977).
Antwort:
Ausgangspunkt der charismatischen Führung sind eine klare Zielartikulation sowie das Vorleben der verfolgten Vision seitens der Führungskraft.
Daraus ergibt sich eine positive Wahrnehmung der Führungskraft durch die Geführten.
Die Akzeptanz wird verstärkt durch das Vorleben von Werten, das Aktivieren von Handlungsmotiven und das Kommunizieren hoher Leistungserwartungen und Vertrauen.
Diese Faktoren führen zusammengenommen zu hohem Engagement und hoher Effektivität der geführten Mitarbeiter.
Was ist unter charismatischer Führung zu verstehen und wodurch sind charismatische Führungskräfte gekennzeichnet? Nennen Sie mindestens fünf Merkmale.
Antwort:
Annahme, dass das Verhalten der geführten MA in hohem Maße durch Ausstrahlung der FP beeinflusst wird; Eigenschaften und Kompetenezn der FP führen zum Erfolg. Zentrale Konsequenzen: außerordentliche Motivation und überdurchschnittliche Leistungen
Merkmale einer charismatischen Führungskraft:
Hohes Selbstvertrauen
Überzeugungskraft
Ausgeprägte Machtorientierung
Hohes Vertrauen in die geführten Mitarbeiter
Kommunikationsfähigkeit
Welche Perspektiven der klassischen Ansätze der Führungsforschung lassen sich unterscheiden? Erläutern Sie kurz die grundlegenden Fragestellungen dieser Perspektiven.
Antwort:
eigenschaftsorientierte Perspektive
Persönlichkeitsmerkmale der FP = zentrale Einflussgröße des Führungserfolgs
Persönlichkeitseigenschaften weitgehend stabil, d. h. situationsinvariant angesehen
nur schwer veränderbar; kaum lernbar
verhaltensorientierte Perspektive
der Erfolg hängt vom Verhalten der FP gegenüber MA ab
Verhaltensweisen sind in gewissen Umfang durch die FK erlernbar
situative Perspektive der Mitarbeiterführung
Erfolg hängt in hohem Maße von situativen Einflüssen ab
Führung muss auf Situation angepasst werden
Aufgrund der zunehmenden Globalisierung besteht für die Mitarbeiterführung in immer stärkeren Maße die Anforderung, Mitarbeiter verstärkt in Entscheidungszprozesse einzubinden. Richtig oder falsch? Begründen Sie in wenigen Sätzen.
FALSCH
- zurückzuführen auf den steigenden Partizipationswunsch der MA
Erläutern Sie die zentralen Herausforderungen der Mitarbeiterführung.
a) extern
- zunehmende Globalisierung (große räumliche Distanz und kulturelle Heterogenität)
- steigende Marktdynamik (geringe Planbarkeit und Steigern der Kundenorientierung)
- wachsende technologische Dynamik (virtuelles Führen und mediengestützte Kommunikation)
b) intern
- Abflachen von Hierarchien (Eigenverantwortung und Kommunikation fördern)
- häufige Unternehmensveränderungen (Veränderungsfähigkeit und Motivation fördern und Eingehen auf Unsicherheit)
- steigender Partizipationswunsch
Wodurch sind typische Führungssituationen gekennzeichnet? Beschreiben Sie kurz die fünf charakteristischen Merkmale einer Führungssituation.
Antwort:
mindestens zwei Personen: FP und mind. ein geführter MA
soziale Interaktion --> Verhalten der FP und des MA bedingen sich gegenseitig
asymmetrische Interaktionsbeziehung, da Befugnisse ungleich verteilt
zielorientierte Einflussnahme der FP: soll Einstellungen und Verhaltensweisen der geführten MA im Sinne der Unternehmensziele beeinflussen
dynamische Interaktion, permanente Veränderungen im Unternehmen