VL Konflikt und Kooperation

idk bro wie man soziale Konflikte im Labor operalisiert, sags mir doch einfach????

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 11.02.2025 / 16.02.2025
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Realisitic Conflict Theory (Sherif, 1966):

Theory of intergroup conflict that explains intergroup behaviour with respect to the need to secure scarce resources.

Positive Interdependenz

Andere gewinnen-> wir gewinnen

Negative Interdependenz

Andere gewinnen-> wir verlieren

Wie wirkt sich negative und positive Interdependenz auf Intergruppen/ interpersonelles Verhalten und Einstellungen aus?

Verhalten und Einstellungen sind positiv bei positiver Interdependenz

Negativ bei negativer Interdependenz: Umfassende Evidenz für negativen interpersonellen Effekt negativer Interdependenz!

  • Führt unter anderem zu Aggression & Xenophobie 

Klassische Studie: „Robbers-Cave“ Experiment (Sherif et al., 1954/ 1966) 

Fragestellung: Auswirkung negativer Interdependenz und sozialer Kategorisierung

Untersuchungsumgebung: Ferienlager für Jungen in den USA

Vpn: Weiße amerikanische Jungen aus der Mittelschicht, ca. 12 Jahre alt; einander unbekannt

Hauptphasen:

  1. Gruppenbildung: Einteilung in vergleichbare Gruppen; kein Wissen über andere Gruppen
  2. Wettkampf: Inszenierte Wettkämpfe zwischen den Gruppen, attraktive Belohnungen für Gewinnergruppe
  3. Kooperation: Positive Interdependenz durch übergeordnete Ziele wird eingeführt.

Ergebnisse:

  1. Gruppenbildung -> Normen, Symbole, Hierarchien
  2. Wettkampf -> Feindseligkeit, Beleidigungen, Drohungen, „Kampfvorbereitung“, teils Abbruch nötig
  3. Kooperation -> Allmählicher Abbau der Feindseligkeiten

Vielzitierte „Pionierstudie“ zur Wirkung negativer Interdependenz

Aber: Hinweise auf methodische Probleme im Forschungsprojekt

Aber: Vielfältige Replikationen und Erweiterungen

Negative Interdependenz und Aggression : Rocha & Rogers (1976): 64 Kindergartenkinder und Erstklässler 

Rocha & Rogers (1976): 64 Kindergartenkinder und Erstklässler

Wettbewerb durch Knappheit der Ressourcen im Spiel manipuliert Social Interaction and Performance 

=>Realistischer Konflikt geht mit aggressiverem Verhalten einher

=>Stützt realistische Konflikttheorie

Negative Interdependenz und Xenophobie Beispielstudie McLaren (2003)

Fragestellung: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Intergruppenkonflikt (realistisch, symbolisch) und Fremdenfeindlichkeit?

Datengrundlage: - Eurobarometer (EB) Umfrage Frühling 1997, 17 europäische Länder/Regionen

AVn:

  • Realistische (3 Items) und symbolische (2 Items) Bedrohung
  • Fremdenfeindlichkeit („Fremde sollten ausgewiesen werden“)
  • Soziodemographische Variablen der Länder

Beobachtungen:

Symbolischer und realistischer Konflikt sagen Fremdenfeindlichkeit vorher

Gruppenbedrohung wesentlich wichtiger als persönliche Bedrohung (hier nicht präsentiert)

Zusammenhang negatives verhalten und Konflikt (Metaanalyse Riek)

Realistischer und symbolischer Konflikt geht mit negativeren Einstellungen einher!

Stützt und erweitert realistische Konflikttheorie

Metaanalyse Stanne et al. (1999):  Auswirkung negativer Interdependenz (im Vergleich zu positiver Interdependenz) auf Leistung und Einstellungen

Realistischer Konflikt geht mit negativeren Einstellungen und geringerer Unterstützung einher verglichen mit Kooperation 

Stützt realistische Konflikttheorie 

Symbolischer Konflikt

Konflikt aufgrund von Glaubenssätzen & Meinungen

Realistischer Konflikt

Konflikt aufgrund von greifbaren Ressourcen

Basierend auf der vorliegenden Evidenz: Haben symbolische oder realistische Konflikte negativere Auswirkungen?

Metaanalyse Stanne: Realistische Konflikte haben negativere Effekte

Soziale Dilemmata

Situations in which short-term personal gain is at odds with the long-term good of the group

=>Negative Interdependenz zwischen Individual- und Gruppenziel 

Gefangenendilemma

Im GD wäre der gemeinsame Nutzen bei Kooperation am größten

Typischer Befund:

  • beide „gestehen“
  • dadurch suboptimaler Nutzen
  • Hauptproblem: mangelndes Vertrauen

Realsituationen mit GD Struktur

  • Wettrüsten zwischen Staaten
  • Werbeinvestitionen von Unternehmen
  • Erderwärmung und CO2 Emissionen

Public-goods-dilemma

„Ein soziales Dilemma, bei dem Individuen zu einem gemeinsamen Topf beitragen müssen, um öffentliche Güter zu erhalten“

Beispiele: ÖPNV & Schwarzfahren, “Kaffeekassen”

Commons-dilemma

„Ein soziales Dilemma, bei dem jeder auf einen Vorrat an Gemeinschaftsgütern zugreift, der sich bei moderatem Zugriff selbst regeneriert, bei Überstrapazierung jedoch erschöpft“

Beispiele: Fischfang, Abholzung des Regenwaldes

Welche strukturellen Maßnahmen fördern Kooperation in sozialen Dilemmata?

  • Zugang zur Ressource begrenzen (Menge, Anzahl)
  • Management durch Einzelpersonen
  • Vorteil des Einzelnen an Gruppenerfolg knüpfen
  • Kommunikation zw. Teilnehmern erhöhen
  • Kooperative Gruppennormen zugänglich machen 

Welche faktoren verringern Kooperation in realistischen Konflikten?

  • Bedrohung
  • Verluste
  • Ärger
  • Handeln als Gruppe
  • Große Gruppen
  • Viel Kommunikation in Eigengruppe
  • Wenig Kommunikation mit Fremdgruppe
  • Anonymität

Tit-for-tat 

  • Stark untersuchte Strategie bei GD
  • Tit-for-tat (TFT) = „wie du mir, so ich dir“
  • Man erwidert konsistent vorige Spielzüge des Mitspielers
  • Fördert Kooperation
  • Führt oft zu besten Ergebnissen (verglichen mit anderen Strategien)

Vermutete Gründe für Wirksamkeit von Tit-for-tat

  • Nett (fängt nie mit Nicht-Kooperation an)
  • Vergebend (wenn Partner sich bessert, dann auch die Strategie)
  • Vergeltend (und so motivierend zur Kooperation)
  • Klar (weil sehr einfach)

Wie wirkt sich Bedrohung auf Kooperation aus?

Beispielstudie Deutsch und Krauss (1960):

Fiktives Spiel: Lastwagenunternehmer können kooperieren oder sich behindern

Fragestellung: Wie wirkt sich Bedrohungsmöglichk. auf Kooperation aus?

UV: Bedrohung (Kein Tor/ Ein Tor/ Zwei Tore) 

AV: Spielerfolg

Beobachtung: Möglichkeit zur wechselseitigen Bedrohung verschlechtert Spielergebnis

Interpretation: Bedrohung führt zu Vertrauensverlust und „irrationalem“ Konkurrenzverhalten

Großzügege TFT Varianten

TFT+1 (gibt immer ein wenig mehr als Partner)

Nice and Forgiving (maximale Kooperation bis 80% Kooperation bei Partner; schnelle Rückkehr wenn wieder über 80%)

Welchen Effekt haben tit-for-tat und großzügigere Varianten auf Kooperation?

Studie Kuhlman und Marshello (1975)

Fragestellung: Wie wirkt TFT in Interaktion mit Kooperationstraits?

„UV“ 1: Voreinstellung der Vpn (zuvor ermittelt):

Individualismus: Eigener Nutzen steht im Vordergrund

Wettbewerb: Vorteil ggü. Mitspieler steht im Vordergrund

Kooperation: Gemeinsamer Nutzen steht im Vordergrund

UV 2: Strategie des Mitspielers in einem GD (30 Durchgänge):

  • 100% TFT (erster Zug Kooperation)
  • 100% Kooperation
  • 100% Nicht-Kooperation

Beobachtung: Insgesamt am meisten Kooperation bei TFT; TFT „wirkt“ am stärksten bei Individualisten

Interpretation: TFT fördert Vertrauen und Kooperation

Was sind mögliche probleme von TFT?

TFT kann zu negativeren Ergebnissen führen...

  • automatische Eskalation nach erster Nicht-Kooperation (Echo-Effekt)
  • besonders bei „verrauschter“ Kommunikation gefährlich

Beispielstudie Deutsch und Krauss (1960): Zusammenhang Bedrohung und kooperation

Fragestellung: Welchen Einfluss hat Bedrohung auf Kooperation

Fiktives Spiel: Lastwagenunternehmer können kooperieren oder sich behindern

Fragestellung: Wie wirkt sich Bedrohungsmöglichk. auf Kooperation aus?

UV: Bedrohung (Kein Tor/ Ein Tor/ Zwei Tore) 

AV: Spielerfolg

Beobachtung: Möglichkeit zur wechselseitigen Bedrohung verschlechtert Spielergebnis

Interpretation: Bedrohung führt zu Vertrauensverlust und „irrationalem“ Konkurrenzverhalten