Sozi Buch alles
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Kartei Details
Karten | 350 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 02.02.2025 / 17.02.2025 |
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Studie zur conjunction falllacy/ Nutzung von Heuristiken
Fragestelllung: Nutzen wir heuristiken mehr wenn uns kognitive resourcen fehlen?
Ablauf: EInschätzung der Vp ob sie selber Morgenmenschen oder Abendmenschen sind durch gezeilte Fragen, Test mit conjunction fallacy morgens und abends
UV1: Chronotyp Einschätzung
UV2: Tageszeit
AV: Fehler bei conjunction fallacy
Ergebnis: Viele machen den Fehler, aber deutlich mehr zur nicht-präferierten Zeit
Interpretation: Heuristiken wir Repräsentationsheuristik bei fehlenden kognitiven resourcen
conjunction fallacy
Tendenz zu wenig auf Base rates zu achten aufgrund der Representative heuristic
Correspondent inference (Jones & David, 1965)
Erklärt wie und wann Menschen Atrributionen machen
Drei Faktoren beeinflussen Ausmaß wie weit dispositionale oder situationale Atrributionen für das verhalten einer person gemacht werden
- Ausmaß wie weite eine Person eine Wahl hatte sich an der Handlung zu beteiligen
- Frage ob das Verhalten erwartet wird, basierend auf Situation und sozialer Role der handelnden Person
- Nachdenken über beabsichtigte Folgen des Handels
=> Vor allem wenn Handlung frei, nicht Folge situationaler Faktoren und beabsichtigt war
Vier Merkmale, anhand derer unterschieden werden kann, ob ein psychologischer Prozess als automatisch oder kontrolliert klassifiziert wird
Unbewusst: Menschen sind sich des Einflusses nicht bewusst
Unintentional: Prozesse laufen ab, ohne dass ihr Auftreten beabsichtigt war
Unkontrollierbar: schwer zu stoppen oder zu verhindern
Effizient: ressourcenarm, aufmerksamkeitsfrei
Studie zur Availibility/ Verfügbarkeits Heuristik von Schwarzer (1991)
Fragestellung:Wie beeinflusst die Leichtigkeit, mit der Informationen abgerufen werden können deren Wahrnehmung?
Ablauf: Versuchspersonen bekamen die Aufgabe, Situationen zu nennen, in denen sie besonders durchsetzungsfähig (oder nicht durchsetzungsfähig) waren. Die Hälfte der Versuchsperson sollte 6 Situationen nennen, die andere Hälfte 12. Außerdem wurde den VPs gesagt, dass vorherige VPs diese Aufgabe als leichter oder schwer einschätzten. Danach sollten sie ihre eigene Durchsetzungsfähigkeit einschätzen
UV1 : Anzahl an Situationen zu nennen ( 6 vs. 12)
UV2: Art der zu beschreibenden Situationen (Durchsetzungsfähig vs. Durchsetzungsunfähig)
UV3: Beschriebene Schwere der Aufgabe (leicht vs. Schwer)
AV: Einschätzung der eigenen Durchsetzungsfähigkeit
Ergebnis: siehe Bild
Interpretation: Verfügbarkeitsheuristik
Verfügbarkeitsheuristik
Ereignisse als wahrscheinlicher wahrgenommen, je leichter Beispiele und Assoziationen abgerufen werden können
Anker- und Anpassungsheuristik
Umgebungsinformationen beeinflussen Entscheidungen. Orientierung an numerischen Ankern
(z.B. Startpreis bestimmt beim Feilschen Preisspektrum)
Repräsentativitätsheuristik
Ereignisse werden als wahrscheinlicher wahrgenommen, je eher sie einem Prototyp entsprechen
Gängige Heuristiken für die Urteilsbildung
Repräsentativitätsheurstik
Anker- und Anpassungsheuristik
Verfügbarkeitsheuristik
Moderatorvariablen Actor-Observer Bias
Effekt ist klein und nur zuverlässig bei bestimmten Randbindungen:
- Negativität
- Vertrautheit zur Person
- Hypothetisches Ereignis
- Ungewöhnliches Verhalten des Akteurs
Actor-Observer Bias und Erklärungsansätze
Tendenz, sein eigenes Verhalten auf die Situation und beobachtetes Verhalten anderer auf feste Persönlichkeitsmerkmale zu attribuieren
2 Erklärungsansätze:
- Perzeptuell: Als Akteur sieht man sich nicht selbst; Als Beobachter liegt viel Aufmerksamkeit auf dem Akteur
- Informational: Als Akteur hat man mehr Informationen über Ziele und Motivationen
Experiment zur Korrespondenzverzerrung ( Jones & Harris; 1967)
Fragestellung:Wie beeinflusst die Information über die Wahlmöglichkeit des Autors die Eindrucksbildung der Versuchspersonen?
Ablauf: Versuchspersonen lasen ein Essay, dass sich entweder für oder gegen Fidel Castro aussprach. Dabei erhielten sie die Information, dass der Autor frei entscheiden konnte oder gezwungen wurde, diese Meinung zu vertreten. Danach sollten sie einschätzen, welche Meinung der Autor wohl wirklich vertritt.
UV1 : Wahlmöglichkeit des Autors (Zwang vs. Freie Wahl)
UV2: Einstellung des Essays (Anti-Castro vs. Pro-Castro)
AV: geschätzte Einstellung des Autors
Ergebnisse: Bei Freier Wahl wirkte sich die im Essay dargelegte Meinung auf die Zuweisung der Autoreneinstellung aus • Auch bei Zwang wurde dieser Effekt gefunden (wenn auch schwächer)
Interpretation: Unterstützung des Fundamentaler Attributionsfehler: Menschen führen Verhalten eines Akteurs häufig auf dessen Persönlichkeit zurück und unterschätzen dabei situationale Einflüsse
Moderatorvaraiblen für den fundamentalen Attributionsfehler/ Korrespondenzverzerrung)
Verringert bei:
- Geringerem Alter
- Kollektivistischen Kulturen
- Durch z.B. Aufgabenstellung external auf situationale Einflüsse gerichtete Aufmerksamkeit
- Verhalten, dass nicht ungewöhnlich ist
- Hoher Konzentration, Zeit und Motivation
Korrespondenzverzerrung (fundamentaler Attributionsfehler/ Correspondance bias)
Tendenz, das Verhalten der Person zuzuschreiben, auch wenn es dafür keine ausreichenden Beweise gibt und es Hinweise darauf gibt, dass etwas in der Situation das Verhalten verursacht haben könnte.
Consistency information
Information über Ausmaß inwieweit eine Person in gleicher Weise auf eine bestimmte Stimulation reagiert bei vielen anderen Gelegenheiten
(bsp. Hannah schreit ihre Schwester of an-> high Consistency
Hannah hat ihre Schwester nur dieses Mal angeschrien-> low consistency
Distinctiveness Information
Information über Ausmaß in dem eine Person auf eine bestimmte Weise auf eine bestimmt Stimulation reagiert oder auf die gleiche Art auf viele andere Stimuli
(bsp. Hannah schreit auch andere an-> low distinctiveness
Hannah schreit nur ihre Schwester an-> high distinctiveness)
Consensus information
Information darüber in welchem Ausmaß andere Personen auf gleiche Weise auf diese Stimulation reagieren
(bsp. viele Leute schreien Hannahs Schwester an-> hoher consensus
nur Hannah schreit ihre Schwester an-> low consensus)
Kelleys Kovariationsmodell (1967)
Menschen schreiben Kausalität für Verhalten typischerweise dem Faktor zu, der am klarsten mit dem Verhalten kovalieren
- Consensus information
- Distinctiveness information
- Consistency
Achtung! Das Modell hat Grenzen: Intentionalität wird ignoriert Actor-Observer Bias nicht erklärt
Was ist der wichtigste Unterschied zwischen indirekt und direkt gemessenen Einstellungen?
Bei direkt gemessenen Einstellungen setzten Ehrlichkeit als grundlage vorraus- das ist aufgrund von Scocial desirabilitry for allem bei sensitiven themen oft nicht gegeben
Bei indirekt gemessenen Einstellungen soll das vorgebeugt werden
! Beispiel IAT: Mit Übung können Menschen ihre Ergebnisse fälschen
Study zu feeling-as-information perspective (Schwarz & Clore, 1983)
Ablauf: Vps wurden angerufen, entweder an einem sonnigen oder bewölkten Tag und wurde gebeten ihre Lebenszufriedenheit und Glücklichkeit zu bewerten. Teilweise wurden sie vor dieser Einschätzung nach dem Wetter gefragt.
UV1: sonniger oder bewölkter Tag
UV2: Frage nach dem Wetter oder nicht
AV: Einschätzung Lebenszufriedenheit und Glücklichkeit
Ergebnis:Bei Frage nach dem Wetter sind die Einschätzungen gleich, Ohne Frage nach dem Wetter ist die Einschätzung deutlich postiver bei gutem Wetter
Interpretation: Frage nach dem Wetter führt dazu, dass die Stimmung ausgelöst durchs Wetter keinen Einfluss auf die Einschätzung hat, da es keine Information über Lebenszufriedenheit oder Glücklichkeit darstellt=> Nachweis Feeling-as-information perspective
Embodiement / Embodied Social Cognition
Körperliche Zustände beeinflussen Einstellungen, soziale Wahrnehmung und Emotionen
Feeling-as-information perspective
Menschen verlassen sich oft auf ihre Gefühle, um wichtige soziale Urteile zu fällen
Moral foundation theory
5 moralische Schlüsselgrundlagen gegen welche wir das Verhalten einer Person bewerten können
- Harm/care
- Fairness
- Ingroup loyalty
- Authority
- Purity
Harm/care und Fairness sind individualizing, die anderen drei sind binding
!Kritik Ob die letzten drei zu Moral gehören und dass die ersten beiden auch Gruppen betreffen können
Heiderische Balance-Theorie der Einstellungen
Dreiecksbeziehung zwischen dem Ich- anderer Person- und dem Einstellungsgegenstand
Triade kann balanciert oder unbalanciert sein:
- balanciert wenn 3 positive oder 2 negative & eine postive beziehung
- unbalanciert wenn 1 oder 3 negative Beziehungen
=> unbalancierte Triaden führen eher zu Einstellungsänderungen
Gibt es Belege dafür, dass Einstellungen von genetischen Faktoren beeinflusst werden?
Ja
- Zwillingsstudie: Stärkere Beziehungen von Einstellungen bei eineiigen als bei zweieiigen Zwillingen
- Hinweise, dass wichtige merkmale von Einstellungsentwicklungen vererbt sind
Findet Kognitive Resonanzreduktion ausschließlich bei Menschen statt?
Affenstudie von Egon et al (2007)
=> Affen zeigen kognitive dissonanzreduktion durch Abwertung bei freier Wahl=> nicht nur bei Menschen!!
Kognitive Dissonanz – wann wollen wir Dissonanz reduzieren?
- Es muss erkannt werden, dass die Dissonanz negative Konsequenzen hat
- Der Handelnde muss sich für die Handlung verantwortlich fühlen - Freiwilligkeit
- Es muss physiologische Anspannung erfahren werden
- Der Handelnde muss den Grund für die Anspannung auf die Handlung und die Inkonsistenz attribuieren
Studie zur kognitiven Dissonanztheorie von Harmon-Jones (2000)
Fragestellung: Führt einstellungsinkonsistentes Verhalten überhaupt zu negativem Affekt?
Ablauf: Versuchspersonen lasen einen langweiligen Essay und sollten danach schreiben, dass und warum der Essay spannend war. Hierzu wurden sie entweder aufgefordert oder ihnen wurde ausdrücklich die Wahl gelassen, ob sie dies tun oder stattdessen etwas anderes schreiben wollten. Danach wurde der Affekt der Teilnehmer gemessen
• UV: Wahlfreiheit (2-stufig) Hohe/ Niedrige Wahlfreiheit
AV: Negativer Affekt und Unbehagen der Vpn. nach dem Schreiben des Essays
Ergebnis: Vpn., deren einstellungsinkonsistentes Verhalten frei gewählt war, gaben mehr Unbehagen und negativen Affekt an als Vpn., denen keine Wahl gegeben wurde.
Interpretation: Freiwilliges einstellungsinkonsistentes Verhalten löst negativen Affekt aus
Studie zur kognitiven Dissonanztheorie von Festinger und Carlsmith(1959)
Fragestellung: Unter welchen Umständen führt einstellungsinkonsistentes Verhalten zu Einstellungsänderung? •
Ablauf: Versuchspersonen führten 30 Minuten lang extrem monotone Aufgabe durch. Vpn. in den beiden Experimentalgruppen wurden dann gebeten, einer nachfolgendem Vpn. zu erzählen, die Studie sei sehr spannend. Hierfür erhielten sie entweder eine kleine oder eine große Vergütung (1$ vs. 20$). Danach bewerteten Vpn. in den Experimentalgruppen und in einer Kontrollgruppe, wie spannend Sie selber den Versuch fanden.
UV: Versuchsbedingung (3-stufig) $1 Vergütung/$20 Vergütung/Kontrollgruppe – keine Bitte, keine Vergütung
AV: Bewertung des Experimentes
Ergebnis: Vpn., die eine geringe Vergütung bekamen, bewerteten das Experiment positiver, als Vpn. in der Kontrollgruppe. Vpn., die eine große Vergütung bekamen, zeigten diesen Effekt nicht.
Interpretation: Vpn., die nur eine geringe Vergütung für ihre Lüge bekamen, erklärten sich ihr Verhalten, indem sie ihre Einstellung anpassten. Vpn., die eine große Vergütung bekamen, konnten sich ihr Verhalten durch die Bezahlung erklären.
Kognitive Dissonanztheorie
Kognitive Dissonanztheorie – Gesetzesaussagen:
- Dissonanz zwischen Kognitionen (Einstellungen oder Verhalten) verursacht physiologische Erregung / negativen Affekt.
- Wir sind motiviert, negativen Affekt zu verringern.
- Wenn wir erkennen, dass der negative Affekt das Resultat dissonanter Kognitionen ist, lösen wir die Dissonanz auf, indem wir Einstellungen oder Verhalten ändern
Verhaltensbeobachtung – Soziales Lernen
Ist oft der Kontext, in dem die drei oben genannten Mechanismen auftreten
Instrumentales / Operantes Konditionieren
Paaren von gewünschtem bzw. ungewünschtem Verhalten mit Belohnung bzw. Bestrafung
Mechanismen, über welche soziales Lernen zu Erwerb oder Veränderung von Einstellungen führen kann
- Mere Exposure
- Klassisches Konditionieren (und Evaluatives Konditionieren)
- Instrumentales / Operantes Konditionieren
- Verhaltensbeobachtung – Soziales Lernen
classical conditioning/ klassisches konditionieren
Paaren eines unkonditionierten Stimulus mit einem neutralen Stimulus. Nach ausreichender Paarung löst der neutrale Stimulus dieselbe Reaktion aus, wie der unkonditionierte Stimulus.
Mere exposure effect
Einem Reiz oft ausgesetzt sein verbessert die Einstellung (gibt aber Randbedingungen)
ego defensive function
Einstellungen helfen uns, psychologische Gefahren abzuwehren
Value expressive function
Einstellungen helfen uns, unsere persönlichen Werte auszudrücken
Utilitarian function
Einstellungen helfen uns, soziale Belohnungen zu erreichen und Bestrafungen zu vermeiden
Knowledge function
Einstellungen helfen uns, die Welt zu organisieren, zu verstehen und Vorhersagen zu machen.