9. Antipsychotika

Vorlesung vom 10.12.2024

Vorlesung vom 10.12.2024


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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Université
Crée / Actualisé 01.02.2025 / 02.02.2025
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Definition: niederpotente Antipsychotika

  • stark sedierend
  • geringe Dopaminrezeptor-Blockade
    -->hohe Dosen nötig

Definition: mittelpotente Antipsychotika

  • gleichgewicht zwischen Sedierung und antipsychotischer Wirkung
  • mittlere Dopaminrezeptor-Blockade

Definition: hochpotente Antipsychotika

  • wenig sedierend
  • starke Dopaminrezeptor-Blockade

nenne einige Antipsychotika

  • Quetiapin
  • Olanzapin
  • Risperidon
  • Aripiprazol
  • Clozapin

was sind einige Indikationen für Antipsychotika?

  • Schizophrene Psychose
  • Schizoaffektive Störung
  • Zwangsstörung
  • Demenz
  • neurologische Erkrankungen (Tourette, Chorea, ...)

was ist das Vulnerabilitäts-Stress-Modell?

  • Menschen mit geringer Vulnerabilität werden erst bei hoher Stressintensität krank
  • Menschen mit hoher Vulnerabilität bereits bei niedriger
  • Bei psychisch erkrankten Menschen soll die Vulnerabilität durch verschiedene therapeutische Maßnahmen verringert werden

ist die Vulnerabilität beeinflussbar?

  • nur bedingt, da:

lebensgeschichtlich, genetisch, organisch bestimmt

was sind Beispiele für frühe Hochrisikokriterien?

Kognitiv-perzeptive Basisstörungen (COPER)

  • Gedankendrängen, -jagen
  • optische/akkustische Wahrnehmungsstörungen

was sind Beispiele für späte Hochrisikokriterien?

Attentuierte psychotische Symptome (APS)

  • eigentümliche Vorstellung oder magisches Denken
  • paranoide Ideen
  • Eigenartige Denk- und Sprechweise

Transiente psychotische Symptome (BLIPS)

  • Halluzinationen (akkustisch oder visuell)
  • Wahn
  • formale Denkstörungen

was ist der Unterschied zwischen gesunden und psychotischen Patienten auf neurobiologischer Ebene?

es liegt zu viel Dopamin vor/eine erhöhte Dopaminrezeptorempfindlichkeit

->konstante Erregung durch Dopamin

wie/wo setzen Antipsychotika auf neurobiologischer Ebene an?

  • normalisieren die Rezeptorempfindlichkeit
  • Das Antipsychotikum blockiert postsynaptische Dopaminrezeptoren

was sind die 8 Leitsymptome von Schizophrenie?

  1. Gedankenlautwerden-eingebung, -entzug, -ausbreitung.

  2. Kontroll- oder Beeinflussungswahn; Gefühl des Gemachten bzgl. Körperbewegungen, Gedanken, Tätigkeiten oder Empfindungen; Wahnwahrnehmungen.

  3. Kommentierende oder dialogische Stimmen

  4. Anhaltender, kulturell unangemessener oder völlig unrealistischer Wahn (bizarrer Wahn).

  5. Anhaltende Halluzinationen jeder Sinnesmodalität.

  6. Gedankenabreißen oder -einschiebungen in den Gedankenfluss

  7. Katatone Symptome wie Erregung, Haltungsstereotypien, Negativismus oder Stupor.

  8. Negative Symptome wie auffällige Apathie, Sprachverarmung, verflachter oder inadäquater Affekte.

was ist erforderlich für die Diagnose Schizophrenie?

  • mindestens ein eindeutiges Symptom der Gruppen 1-4
  • mindestens zwei eindeutige Symptome der Gruppen 5-8
  • Symptome fast ständig während eines Monats/länger

welche Antipsychotika sind "Neuroleptika"?

  • Dipiperon
  • Haldol
  • Eunerpan

Definition: EPMS

EPMS (Extrapyramidales Syndrom) bezeichnet eine Gruppe von Bewegungsstörungen, die durch eine Blockade der Dopamin-D2-Rezeptoren im Nigrostriatalen System entstehen. Diese Nebenwirkungen treten besonders bei hochpotenten typischen Antipsychotika auf

was sind die Vorteile von atypischen Antipsychotika?

  • weniger EPMS
  • Wirksamkeit bei Negativsymptomatik
  • Wirksamkeit bei Therapieresistenz

Definition: Negativsymptomatik

Negativsymptomatik betrifft Affekt, Antrieb, Psychomotorik und Denken: 

Der Affekt ist verarmt, d.h. die emotionale Erlebnisfähigkeit ist eingeschränkt, das Spektrum an Gefühlen ist reduziert

welche Antipsychotika ziehen das höchste Risiko für Gewichtszunahme mit sich?

die neueren (atypischen) Substanzen:

  • Risperidon
  • Quetiapin
  • Olanzapin
  • Clozapin

welches Antipsychotika ist bei Therapieresistenz besonders geeignet?

Clozapin

welche Antipsychotika sind für eine persistierende Negativsymptomaik prinzipiell ungeeignet?

Konventionelle Antipsychotika

warum ist Psychoedukation zusätzlich zu Antipsychotika wichtig?

  • die kurz- und langfristige Adhärenz ist besser (als ohne)
  • die Wiederaufnahmequote ist geringer (als ohne)

was sind Frühwarnzeichen einer Psychose?

  • Geräusch- und Lärmempfindlichkeit (Übersensibilisierung)
  • Schlaflosigkeit
  • unbestimmte Angst
  • Misstrauen

bei der Rezidivprophylaxe:

wie muss die Dauer und Dosierung einer Therapie mit AP bei schizophrenen Störungen?

  • mind. 1 Jahr nach der ersten Akutphase
  • mind. 5 Jahren nach mehrmaligen Episoden
  • stets die niedrigste noch rezidivprophylaktisch wirksame Dosis nutzen

was sind Indikationen für eine Langzeitmnedikation?

  • chronische Schizophrenie 
  • Schizophrenie mit überwiegender Negativsymptomatik
  • Rezidivprophylaxe bei mehreren Episoden