Erdbeben für AP

Der Punkt, an dem die Massenverschiebung einsetzt, heisst Hypozentrum des Erdbebens. Das Hypozentrum befindet sich meist im Inneren der Erdkruste. Die Stelle senkrecht über dem Hypozentrum an der Erdoberfläche ist das Epizentrum, hier sind die Auswirkungen am grösste

• Aufgrund ihrer Ursache werden vier Erdbebenarten unterschieden: 

Tektonische Beben sind solche, deren Spannungszustände auf langsame Bewegungen zurückzuführen sind. Die meisten tektonischen Beben entstehen an Plattengrenzen. An destruktiven Plattengrenzen (Subduktionszonen) resultieren sie aus der Kollision zweier Platten, an Transformstörungen sind sie die Folge der Reibung zwischen zwei sich horizontal verschiebenden Platten. An konstruktiven Plattenrändern (mittelozeanische Rücken) sind Erdbeben durch das langsame «Zerreissen» der Erdkruste zu erklären. Aber auch in Gebieten mit Zerrungstektonik und daraus entstehender Bruchbildung im Innern von Kontinentalplatten kommt es immer wieder zu tektonischen Beben. Tektonische Beben sind die häufigsten und stärksten: 90% aller Erdbeben sind tektonisch bedingt. Die starken Beben haben gar ausschliesslich tektonische Ursachen. 

Vulkanische Beben begleiten, wie der Name sagt, vulkanische Eruptionen. Es sind v. a. der plötzliche Druckabfall des Magmas oder der Gase oder explosive Vorgänge im Schlot, die Erdbeben auslösen. Vulkanische Beben können vor, während oder nach der Eruption auftreten. Sie sind von geringerer Stärke und viel weniger häufig (7% aller Beben) als tektonische Beben. 

Einsturzbeben entstehen durch Einstürze unterirdischer Hohlräume. Sie treten meist in Karstgebieten| auf. Dort treten überdurchschnittlich viele grossräumige unterirdische Hohlräume auf. Wenn bei der fortschreitenden Vergrösserung der Höhlen deren stati- sche Stabilität nicht mehr gewährleistet ist, stürzt das Höhlendach oder Teile davon ein. Einsturzbeben sind selten und nur von lokaler Bedeutung, meist sind auch weder Opfer noch grössere Schäden zu beklagen. 

Eine spezielle Art von Erdbebensignal liefern ausserdem unterirdische Atombombenversuche. Keiner Atommacht ist es somit möglich, heimliche versuche durchzuführe

Vier Arten von Erdbebenwellen können unterschieden werden, die aufgrund ihrer unter-schiedlichen Geschwindigkeit alle nacheinander im Epizentrum eintreffen: Zuerst kommen die beiden Raumwellen an, die Primärwelle (Longitudinalwelle) und die Sekundärwelle (Transversalwelle). Danach wird der Untergrund noch von den beiden Oberflächenwellen, der Love-Welle (Transversalwelle) und der Rayleigh-Welle (Kombination Longitudinalwelle mit Transversalanteilen) erschüttert. Die drei Komponenten eines Erdbebens können durch Seismografen erfasst und in Seis- mogrammen grafisch dargestellt werden.

Die Stärke eines Erdbebens kann entweder durch seine Magnitude oder seine Intensität angegeben werden. Die Magnitude misst die Stärke eines Erdbebens über die beim Ereig-nis freigesetzte Energie. Es gibt verschiedene Berechnungsmethoden, allen gemeinsam ist die ortsunabhängige Bestimmung der Daten aus dem Seismogramm. Die berühmteste Magnituden-Skala ist die von Charles Richter entwickelte Richter-Skala. 

Die Intensität misst die Stärke eines Erdbebens über die beim Ereignis angerichteten Schäden. Die Berechnungsmethode stammt vom italienischen Seismologen Giuseppe Mercalli, es werden Werte von I bis XII auf der modifizierten Mercalli-Skala bestimmt. Das Verfahren ist in der Öffentlichkeit kaum bekannt, ist jedoch wichtig zur nachträglichen Bestimmung der Stärke historischer Erdbeben.

Die Erschütterung eines Erdbebens bringen Bauwerke zum Einsturz, können aber auch Bergstürze, Erdrutsche, Lawinen und Tsunamis auslösen.

Das Schadenausmass bei gleicher  Bebenstärke kann lokal verschieden sein, da verschiedene Faktoren eine Rolle spielen.

(siehe Bild)

Oft sind es die indirekten Folgen von Erdbeben (Tsunamis, Feuersbrünste, Erdrutsche, Seuchen, Obdachlosigkeit, Hungersnöte), die unter der Bevölkerung die grössten Opfer forder