EW1 ETHZ


Kartei Details

Karten 63
Sprache Deutsch
Kategorie Pädagogik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 06.12.2024 / 16.12.2024
Weblink
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isoliertes Wissen

resultiert oft aus Mint-Fächer unterricht

Altes naives Konzept wurde nicht verworfen und neues Konzept nicht angenommen. Es fand keine konzeptuelle Umstrukturierung statt. Es wurde jedoch Wissen aufgenommen, welches nicht mit dem bisherigen verknüpft wurde.

konzeptuelle Umstrukturierung

Konzeptwechsel oder radikale konzeptuelle Umstrukturierung: in Naturwissenschafltichen (Mint) Fächern das erlangen von Kompetenzen. Denn oft bildet man als Kind Konzepte die zwar alltagstauglich aber falsch sind. Bsp viele Kinder meinen Luft ist nichts. Das Konzept Luft wird erst durch eine konzeotuelle Umstrukturierung dem Konzeot Materie zugeordnet. 

Konzeptwechsel sind besonders schwierig mit Unterricht herbeizuführen.

Gründe für ausbleibende Lernerfolge:

Lehrpersonen (Experten) sehen die Welt anders als die Schüler (Novizen)

Extension eines Begriffes

Der Umfang des Begriffes, das heisst die Summe aller Dinge (Objekte, Ereignisse, Situtationen) welche unter dem Begriff zusammengefasst werden können.

Begriffe

gesamtheit wesentlicher merkmale in einer gedanklichen einheit (geistiger abstrakter gehalt von etwas)

konkrete begriffe: begriffe sind konkret wenn sie sich auf direkt erlebbare oder wahrnehmbare einheiten beziehen. (Emotionen, motive, objekte, zustände)

abstrakte begriffe: Begriffe sind abstrakt, wenn sie sich auf nicht direkt erlebbare und wahrnehmbare Vorgänge, Zustände und Einheiten beziehen

Deklaratives Wissen

 

  • kann in Symbolsystemen kommuniziert werden.
  • Faktenwissen: Gedichte auswendig, Hauptstätte von ländern, defintionen, unregelmässige verben in fremdsprachen ect.
  • konzeptuelles wissen: begriffswissen: Bezeichnen Vorstellungen (mentale Repräsentationen), die sich auf Objekte, Vorgänge, Prinzipien, Funktionen Eigenschaften und Merkmale der externen Welt beziehen.
    • Sommer, Insel, Blume, rot, laufen, verschmelzen, Liebe, Gen, schüchtern, Gewicht, Zahl, Bundeshaus, Grenzwert, Kraft
  •  

 

prozedurales wissen

automatisiertes handlungswissen

wird durch wiederholtes ausführen erlernt

braucht weniger arbeitspeicherkapazität

z.b montage von den gleicher schläuchen, skateboarden, laufen

postiver negativer transfer

Positiver Transfer: Bereits gelernte Fähigkeiten erleichtern das Erlernen neuer, ähnlicher Fähigkeiten durch hohe Übereinstimmung der früheren mit der neuen Lernsituation. Wer beispielsweise Blockflöte spielen kann, lernt leichter Querflöte. (meistens der Fall)


Negativer Transfer: hier erschwert oder stört die sogenannte „proaktive Hemmung“ das neu zu Lernende, oder die „retroaktive Hemmung“ beeinträchtigt einen früher gelernten Inhalt durch den später gelernten. Eine Hemmung des vorhandenen auf den neuen Lernstoff findet statt, wenn z. B. ein Autofahrer in einem anderen Land Linksverkehr statt Rechtsverkehr bewältigen muss. Interferenz des bestehenden Wissens.

Lerntransfer

Lerntransfer beschreibt die Fähigkeit, eine gelernte Problemlösung auf eine andere, vergleichbare Situation zu übertragen. Durch Lernen erworbenes Wissen über konkrete Gegenstände oder Zusammenhänge kann auf ähnliche Phänomene angewendet werden, indem es verallgemeinert oder abstrahiert wird. Dieses Übertragen von Wissen auf ähnliche Situationen wird in der Psychologie und Pädagogik als Transfer bezeichnet

Chunking

Die Merkfähigkeit in einem bestimmten Inhaltsbereich kann man verbessern, indem das Wissen systematisch umstrukturiert und vielfach vernetzt wird.

Die Chunking-Hypothese beinhaltet Aussagen über den Umfang der Kurzzeitgedächtnisspanne, die nach Miller 7±2 Chunks beträgt und genetisch determiniert ist.

 

Sperling experiment

Den Probanden wurde für eine sehr kurze Zeit eine 3x3 Buchstabenmatrix präsentiert. Insgesamt konnte etwa immer die Hälfte erinnert werden. Wurden die Versuchspersonen jedoch mit einem Signal dazu aufgefordert, sich auf eine bestimmte Zeile zu konzentrieren, konnte die Aufgabe perfekt gelöst werden.

3-Speichermodell von Atkinson und Schiffrin

Langzeitgedächtnis

  • unbegrenzter Speicher, speicher langfristig bis lebenslänglich
  • modalitätsspezifische repräsentation: verschiedene sinneseindrücke werden modalitätsspezifisch abgespeichert. (Bilder, Töne, Gerüche, Geschmack ect)
  • reiz-reaktion-assoziationen: was hat die erfahrung gezeigt wie ich am besten auf einen stimuli reagiere?
  • die erfahrung wird nicht schablonenartig im gedächtnis abgespeichert, sondern die kritischen merkmale dieser erfahrung werden analysiert und so abgespeichert. Welche Merkmale eines Wahrnehmungsinhaltes einen Eintrag ins Gedächtnis finden, hängt von den bestehenden Gedächtnisinhalten (Wissen) sowie von dem verfolgten Ziel ab.
  • prozedurales wissen (unbewusstes, praktisches wissen, beinhaltet lernprozesse und anwendungsprozesse)
    • fertigkeiten, handlungsroutinen, musterbildung
  • deklaratives wissen (simbolisch sprachlich kommunizierbares)
    •  fakten, daten, konzepte

 Arbeitsgedächtnis

kurze Speicherdauer, bei allen kognitiven Prozessen (Erinnern Verstehen Anwenden Analysieren Evaluieren Erschaffen)  beteiligt. Speichert Informationen im Langzeitgedächtnis.

  • Ermöglicht Zielbildung und Handlungsplanung
  • Sortiert eingehende Information aus den Sinnesorganen und aktiviert Wissen aus dem Langzeitgedächtnis
  • Kann eine begrenzte Menge an Information halten und diese manipulieren.
  • Durch Verdichtung von Wissen (Chunking und Prozeduralisierung) im Langzeitgedächtnis kann die Effizient des Arbeitsgedächtnisses erhöht werden (mehr Information kann gehalten und manipuliert werden)

Ultrakurzzeitgedächtnis/Sensory Memory

Speichert nur wenige Milisekunden. Hier werden Sinneseindrücke empfangen und  relevanten Reize rausgefiltert und ans Kurzeitgedächtnis weiter gegeben.

Negative Bestrafung

Negative Bestrafung ist die Senkung der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens, wenn das Verhalten eine angenehme (appetitive) unmittelbare Konsequenz verhindert oder beendet (z. B. Wegnahme von Futter, Wärme, Weihnachtsgeld). Negative Verstärkung und Bestrafung werden häufig miteinander verwechselt. Das Wort negativ steht hier nur für das Entfernen eines Reizes.

Positive Bestrafung

Positive Bestrafung ist die Senkung der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens, wenn das Verhalten eine unangenehme (aversive) unmittelbare Konsequenz auslöst (z. B. Lärm, grelles Licht, Hitze oder Kälte, Stromschlag).

negative Verstärkung

Negative Verstärkung ist die Erhöhung der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens, wenn das Verhalten eine unangenehme (aversive) unmittelbare Konsequenz verhindert oder beendet (z. B. jeweils das Entfernen von Lärm, grellem Licht, Hitze oder Kälte).

positive Verstärkung

Positive Verstärkung ist die Erhöhung der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens, wenn das Verhalten eine angenehme (appetitive) unmittelbare Konsequenz auslöst (z. B. Anerkennung, Achtung, Nahrung, Geld).

operantes Konditionieren

operante Konditionierung betreffen das Erlernen von Reiz-Reaktions-Mustern (Stimulus-Response) aus ursprünglich spontanem Verhalten. Die Häufigkeit eines Verhaltens wird durch seine angenehmen (appetitiven) oder unangenehmen (aversiven) Konsequenzen nachhaltig verändert.

 

Vorteile Klassische Konditionierung

CS kann auf positive Konsequenz (Futter, Fortpflanzungspartner) hinweisen, CR (z.B. Nahrungs-Appetenzverhalten: Speichelfluss) kann Startvorteil bei der Nahrungsaufnahme, dem Fortpflanzungsverhalten usw. ermöglichen


CS kann auf negative Konsequenz hinweisen (Schmerz, Gefahr), CR (z.B. Angstsymptome, Fluchtverhalten)

Vorteil für Menschen und Tiere, die sich konditionieren lassen: Hinweise auf Gefahr oder Ressourcen rechtzeitig erkennen, vorteilhaftes Verhalten (Flucht oder Annäherung) wird rechtzeitig ausgelöst

Klassisches Konditionieren

Klassische Konditionierung ist eine von dem russischen Physiologen Iwan Petrowitsch Pawlow begründete Lerntheorie, die besagt, dass einer natürlichen, meist angeborenen, sogenannten unbedingten Reaktion durch Lernen eine neue, bedingte Reaktion hinzugefügt werden kann.

Lernen Definition

Relativ stabile Veränderung des Verhaltens eines Tieres oder eines Menschen in Abhängigkeit von seiner Erfahrung

Lernen ist eine relativ stabile Veränderung der Wissensrepräsentation in Abhängigkeit von der Erfahrung mit kulturellen mentalen Werkzeugen