Governance HS16
Egon Franck
Egon Franck
Kartei Details
Karten | 122 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 04.12.2024 / 14.12.2024 |
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Corporate Control
Interne Einflussmöglichkeiten (Manager)?
- "Golden Parachutes"
- "Poison Pils"
- in DE: aufwendige Sozialpläne, über deren Fortführung Betriebsverfassungsgesetz ein Aufkäufer mit dem Betriebsrat verhandeln muss
Corporate Control
Externe Einflussmöglichkeiten (Manager)?
Einflussnahme auf das Regulierungsumfeld
Funktionsschwächen des Market for Corporate Control
Manager stehen nicht ohne Einflussmöglichkeiten da
Logik von Corporate Control
Schlechtes Management lässt Aktienkurse sinken. Unternehmen wird "billig". Übernahmeprämie, wenn es gelingt, den Unternehmenswert zu steigern. Entlassung des Managements, Zerschlagung etc..
Market for Corporate Control
Übernahme der Eigenkapitalmehrheit erfolgt durch Dritte, welche ein Auswechseln des Managements, grundlegende Restrukturierugen etc. ermöglicht.
Wo versagt dieser Disziplinierungsmechanismus? (Wettbewerbskonzepte)
In Unternehmen mit traditionellen Geschäften und reifen Technologien, sprich kein Investitionsbedarf und FCF befreit Manager von Wettbewerb auf dem Kapitalmarkt.
Wann funktioniert Disziplinierungsmechanismus über Kapital?
Wenn neues Geld zur Finanzierung neuer Projekte notwendig ist.
Was ist das Problem der Nicht-Entziehbarkeit von Aktienkapital?
- Kapitalverwehrung, aber kein Kapitalentzug, d.h. keine unmittelbare Sanktionierung
- (Klein-)Aktinär kann Management nicht disziplinieren
- beim Verkauf wegen offensichtlich schlechtem Management schädigt Aktionär auch sich selbst, denn er muss Preisabschläge in Kauf nehmen
Logik von Wettbwerb auf Kapitalmärkten
Tiefe Rentabilität durch opportunistisches Managementverhalten wird durch die Verweigerung von "neuem" Geld bestraft
Grundgedanke der Wettbewerbskonzepte der Managementdisziplinierung
Wettbewerb auf funktionsfähigen Märkten dämmt diskreitionäres Managerverhalten ein. Aktionäre sind nicht schutzlos, wenn Manager Wettbewerb ausgesetzt sind.
Worunter leidet die Aufsichtsfunktion der Universalbanken?
"Too big to fail" - Problematik führt zu Fehlanreizen
Mögliche Vorteil der Aufsicht durch das Universalbankensystem
- Bankenmanagement ist besser kontrolliert als das Unternehmensmanagement
- erfüllen Funktion von Konzernzentralen; Kapitalallokation und Managementkontrolle
Anreizprobleme der Aufsicht durch Universalbanken
- Interessenkonflikt zwischen FK-vergebender Bank und Anteilseigner, aufgrund der Risikopräferenzen
- Kollusionsmöglichkeiten auf Kosten der Anteilseigner; Management "bezahlt" lasch kontrollierendes Bankenmanagement, indem es höhere Zinsen akzeptiert
Bank als Supervisor
- kann erhebliche Disziplinierungsinstrumente aktivieren
- erhebliche Informationsvorteile gemessen am Kleinaktionär
- kritisch aus Sicht des Anteilseigners; Anreizfrage
Zentraler Regulierungsunterschied zwischen Universalbanken und Trennbankensystem
Universalbanken können grundsätzlich alle Sparten des Bankengeschäftes betreiben. Trennbanken, Bankensystem, in dem aufgrund gesetzlicher Vorschriften das Kredit- und das Wertpapiergeschäft durch juristisch voneinander unabhängige Unternehmen geführt wird.
Warum profitieren grössere Wirtschaftsprüfungsgesellschaften von KonTrag?
Umsatzquoten und Mandatsrotation können leichter organisiert werden.
Nachteile von Wirtschaftsprüfern als Supervisoren
- "schlechtes Management" ist kein Verstoss gegen Rechnungslegungsvorschriften
- Transformation der Prüfungsbeziehung
---> Erwerb von spezifischem Know-How generiert Quasirenten
Vorteil von Wirtschaftsprüfern als Supervisoren
Wirtschaftsprüfer nehmen eine externe Prüfung des Jahresabschlusses vor
Supervisorenkonzepte der Managementdisziplinierung
Vorteile der Aufsicht durch externe Direktoren/VR/Aufsichtsrat?
- Spezialisierungsvorteile (Insiderwissen etc.)
- Disziplinierungsinstrumente gegenüber Management, z.B. zustimmungspflichtige Geschäfte, Bestellung und Entlassung der Geschäftsleitung, Festlegung der Entlohnungsschemata der Geschäftsleitung
Welche zwei Fälle können bei Grossaktionären als Supervisoren eintreten?
- Private Grossaktionäre: AG mutiert zu Eigentümerunternehmung
- Anteilsbesitz von Unternehmen an Unternehmen
Kleinaktionäre als Supervisoren: es herrscht Streubesitz und somit Geringfügigkeitsproblem und Trittbrettfahrerproblem. Was passiert?
Keine Areize, das Disziplinierungsinstrumentarium der GV zu aktivieren
GV als Supervisor. Disziplinierungsmöglichkeit der GV unstrittig. Punkto Anreize muss zwischen verschiedenen Situationen unterschieden werden:
Kleinaktionäre als Supervisoren und Grossaktionäre als Supervisoren
Erkärungsansätze für unterschiedliche Regulierungsumfeld
- Effizienzerklärung
- Rent-Seeking-Erklärung
Corporate Governance unterliegt vielfältigen nationalen gesetzlichen Vorschriften, z.B:
Aktiengesetz, Bilanzierungsrecht, Mitbestimmungsrecht
Konzepte der Managementdisziplinierung
Supervisorenkonzepte und Wettbewerbskonzepte
Varianten des Interessen-/Zielkonflikts zwischen Managern und Anteilseignern
- Konsumkonflikt
- Risikokonflikt
- Zeitpräferenzenkonflikt
- Wachstumskonflikt
- Free-Cash-Flow-Konflikt
Zutaten für das Prinzipal-Agenten-Problem
- Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehung
- Interessenkonflikt/Zielkonflikt
- Informationsasymmetrie
--> Diese sind in der Verteilung der Property Rights bereits angelegt.
Negative Effizienzwirkungen der Property Rights-Verteilung
Durch die Trennung der Residualansprüche von den Koordinationsrechten entsteht ein sogenanntes Prinzipas-Agenten-Problem
Positive Effizienzwirkung der Property Rights-Verteilung
Umgang mit Risiko, Nutzung von Spezialisierungsvorteilen, Fianzierung unternehmensspezifischer Assets
Unterschied der Residualansprüche und der Koordinationsrechte
Residualansprüche sind zeitlich unbegrenzt und Koordinationsrechte werden im Rahmen von Verträgen und somit zeitlich begrenzt, an Manager abgetreten.
Bleibt diese Ausgestaltung der Residualansprüche ohne Nebeneffekte? (Finanzansatz)
- bedingt eine spezifische Rollenverteilung
- Aktionäre halten ausschliesslich Residualansprüche
- angestellte Manager halten Koordinationsrechte
- Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehung
- Problematisch, wenn: Interessensdivergenzen, Informationsasymmetrien
Was ermöglichen als Aktien konzipierte Residualansprüche? (Finanzansatz)
- Spezialisierung auf Risikoübernahme
- Risikoübernahmen in "Kleinstportionen"
- Portfoliobildung der Anleger
Wahr/Falsch
Ressourcenbeiträge sind zwangsläufig unvollständig, da keine Exit-Option vorliegt.
Wahr
Für was ist die Corporate Governance da? (Instrumenteller Ansatz)
Residualansprüche der firmenspezifischen Investoren absichern
Für was ist die Corporate Governance da? (finanzieller Ansatz)
Residualansprüche der Aktionäre absichern.
Wahr/Falsch
Halter der Residualansprüche übernimmt das systematisch in die Verträge eingebaute Risiko.
Falsch
Unterschied zwischen Vertragslieferanten und Residualanspruchshalter
Vertragslieferanten haben vertraglich festgelegte Ansprüche am Produktionswert des Unternehmens. Arbeiter erhalten vertraglich festgelegte Köhne, FK-Geber haben geregelte Ansprüche auf Rückzahlung und Zins.
Nach all diesen Abzügen hat man noch ein Rest, das Residuum. In diesem steckt das Risiko, dass Kontingenezen eintreten, für die in den Verträgen mit den Ressourcenlieferanten keine Reaktion vorgesehen wurde. Mind. eine Partei, die Inputs einbringt, muss in einer Welt mit unvollständigen Informationen mit dem Residuum vorlieb nehmen.
Was sind Residualansprüche?
Rechte, das Residuum aus der Ressourcenverwendung einzubehalten.
--> Gewinnaneignungsrecht und Liquidationsrecht
Was sind Koordinationsrechte?
Rechte, über die Verwendung/den Einsatz einer Ressource zu bestimmen
--> Nutzungs- und Veränderungsrecht