Governance HS16

Egon Franck

Egon Franck


Kartei Details

Karten 122
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 04.12.2024 / 14.12.2024
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Warum gibt es manchmal sowohl Franchise-Outlets wie auch Filialen?

- zwei Marktsegmente im Arbeitsmarkt für Manager: FN-Typen (Präferenzen für Selbstständigkeit) und Filialleiter-Typen (keine Präferenz für Selbstständigkeit). Bei Engpässen im einen Segment weicht man auf das andere aus (nur möglich, falls hierarchisch Filialsystem ähnlich effizient ist). 

- FG kann FN mit Vorwärtsinegration und Filialen mit Desintegration "drohen"

Wahr/Falsch

Je stärker die Hold-up-Gefahr durch FG, desto tiefer sind die "royalty rates".

Falsch

Wahr/falsch

Je wichtiger das dezentrale Wissen des FN ist und/oder je schlechter die Monitoring-Möglichkeiten sind, desto tiefer sind die "royalty rates".

Wahr

Von was sind die "royalty rates" im Franchise-Vertrag abhängig?

- Risikoaversion des FN

- Moral-hazard-Gefahr durch FN

- Hold-up-Gefahr durch FG

Hold-up-Risiko des FN, falls dieser transaktionsspezifisch investiert

- FN wird abhängig von FG, da dieser weitere Lizenzen in der geographischen Nähe vergeben könnte

- mit der Antizipation des FN auf diese Gefahr, droht Unterinvestition

- Hold-up-Risiko des FN wird jedoch durch die Reputation des FG als fairen Kooperationspartner begrenzt

Wie löst man das Problem des Trittbrettfahrens auf Markenreputation?

- markenspezifische Investitionen (z.B. Geschäftseinrichtung, Ausbildung) des FN

- starke Eingriffs- und Sanktionsmöglichkeiten durch den FG und entsprechende Anreize, da FG Residualeigentümer der Reputation 

Wie könnte man das Problem der Adverse-selection bei der FN-Auswahl lösen?

Transaktionsspezifische Investitionen durch den FN, d.h. dass er z.B. eine Ausbildung machen muss, um einen Mc'Donalds zu betreiben. 

Potentielle Probleme bei Franchise-Organisationen

- Adverse-selection-Risiko bei FN-Auswahl

- Moral-hazard-Risiko/Problem des Trittbrettfahrens auf Markenreputation

- Hold-up-Risiko des FN

Koordinationsvorteile der Hierarchie bei Franchising

- Vorteile synchronisierten Handelns (Werbekampagnen etc.)

- Ausnutzung von Skaleneffekten (z.B. Einkauf, Abrechnungssysteme)

Vorteile der Selstständigkeit bei Franchising

- geringer Kontrollaufwand, da Monitoring durch Anreize ersetzt wird

- effizientere Bewirtschaftung des dezentralen (idiosynkratischen) Wissens

Vertikale Produktionskette Franchising

In welchem Bereich findet man Franchising häufig vor?

Konsumgüterbereich

Property Rights-Verteilung bei Franchising

Über zwei angrenzende Stufen der vertikalen Kette

- FN (downstream) treten eine Teil der Koordinationsrechte an FG (upstream) ab

- FG hält die Koordinationsrechte und Residualansprüche auf der vorgelagerten Stufe der vertikalen Kette

Was versucht die Kooperationsform Franchising?

Anreizvorteile der Selbstständigkeit (auf der nachgelagerten Stufe der vertikalen Kette) mit den Koordinationsvorteilen der Hierarchie (in Gestalt selektiver Interventionen) zu kombinieren. 

Wie funktioniert Franchising?

Franchise-Geber (FG) verfügt über ein rechtlich geschütztes Gut. Er überlässt Nutzungsrechte an diesem Gut während Vertragsdauer an Franchise-Nehmer (FN). FN zahlt dafür Franchise-Gebühr und unterwirft sich sehr weitgehenden Weisungs-, Kontroll- und Sanktionsbefugnissen des FG.

Ist der "Non-distribution constraint" eine zwingende Voraussetzung für Genossenschaften?

Nein. Er kommt dispositiv zur Anwendung.

Was ist das Problem der Rückwärtsintegration der Liga? (Genossenschaften)

Liga übernimmt die Clubs und führt sie als Abteilungen. Sportliche Integrität geht verloren. Fans können sich nicht mehr mit den Clubs identifizieren. Wettbewerb kann nicht mehr ernst genommen werden, da ja alle Clubs einem gehören. 

Warum ist eine Genossenschaft bzw. die Vorwaärtsintegration der Bauern ideal?

- Bauer bleibt selbstständig bei der Milcherzeugung

- Bauer erhält Miteigentumund Mitsprache (voice) bei der Milchverarbeitung (Mitglied der Genossenschaft)

Was ist schlecht bei der Rückwärtsinegration der Molkerei? (Genossenschaften)

Moral Hazard Gefahr. Bauer kennt seine Tiere und die Felder besser. 

Was geschieht durch die Vertragsform der Genossenschaft?

Man erhält Anreize der Selbstständigkeit auf einer Stufe und gleichzeitig wird ein Hold-up Risiko aus Abhängigkeiten zwischen den Stufen durch Internalisierung begrenzt. 

Property Rights-Verteilung bei Genossenschaften

- über zwei angrenzende Stufen einer vertikalen Kette

- Genossen halten jeweils unverdünnte Property Rights auf der vor- oder nachgelagerten Stufe und verdünnte Property Rights auf der Genossenschaftsstufe

Genossenschaft

Organisationsform, deren Eigentümer gleichzeitig Haupttransaktionspartner sind

Was reduziert die Up-or-out-Klausel? (Partnerschaft)

Doppelseitiges Opportunismusproblem

- dauerhafte "Ausbeutung" von fähigen Einsteigern ohne Beförderung wird verhindert

- durch Aufstiegschancen werden diese kein "shirking" betreiben

Was machen, wenn viele spezifische "nonhuman capital assets" eine Rolle spielen? (Partnerschaft)

Zeitlich unbegrenzte Residualansprüche schaffen, damit der ausscheidende Partner angereizt ist, die "nonhuman capital assets" bis zum Schluss zu pflegen. (Residualansprüche werden beim Verlassen der Partnerschaft abgekauft)

Was sind "nonhuman capital assets"?

z.B. Patente, Maschinen, Kundenstämme

Was ist der Nachteil der Teilungsregel? (Partnerschaft)

Durch diese Teilungsregeln werden die Partner Konkurrenten. Dadurch kann die Zusammenarbeit leiden. Es kommt zu relativen Vergleiche der Partner. Entweder man strengt sich enorm an oder man fängt an die Arbeit des Partners zu sabotieren. Partnerschaft ist also nicht gut, wo man den anderen sabotieren kann. 

Was ist der Sinn, dass man periodisch die Teilungsregeln neu aushandelt? (Partnerschaft)

Schafft Anreize, vom Markt erfragte Skills zu erlernen ("lernende Partnerschaft")

Warum verwässern die Kontroll- und Qualitätsanreize der aktiven Partnern nicht?

Jeder Partner bringt sein Humankapital ein. Wenn er dieses wieder entzieht (z.B. Ruhestand), erlöschen Residualansprüche. 

Was untermauern die Residualansprüche in einer Partnerschaft?

Persönliche Haftung des Partners, der die Leistung bringt. Commitment für hohe Qualität einer Dienstleistung.

Wann wird dieses Peer-System schwer? (Partnernschaft)

Wenn es eine zu hohe Anzahl Partner gibt, kann es zu einem Trittbrettfahrerproblem kommen.

Was ist die Qualität von Peers? (Partnerschaft)

Nur Ärzte können urteilen, ob ein anderer Arzt richtig arbeitet. Jeder Partner hat somit ein Anreiz den anderen Partner zu überwachen. 

Was ist implizites Wissen?

 

Wissen erwirtschaftet man nur vor Ort und man kann es schlecht erklären bzw. schlecht in eine Zentrale transferierbar

Wozu dienen die "Einschränkungen" der Residualansprüche? 

Lösung bestimmter Agency-Probleme, die bei der Zusammenarbeit auftreten können

Verteilung der Property Rights bei der Partnerschaft

- Residualansprüche sind an Koordinationsrechte gekoppelt

- Residualansprüche werden auf mehrere Akteure (die Partner) verteilt

- i.d.R. sind die Residualansprüche nicht fix, sondern werden periodisch ausgehandelt

- i.d.R. sind die Residualansprüche zeitlich auf die Mitgliedschaft in der Partnerschaft beschränkt

- i.d.R. sind Residualansprüche nicht veräusserbar

Typisch für eine Partnerschaft

Zusammenschluss von Freiberuflern (Rechtsanwälten, Beratern, Architekten usw.)

Nachteile des Dual Sourcing

Meist höhere Produktionskosten der Zulieferer

Was ist Dual Sourcing? (Lfr. Lieferverträge)

Ex ante unspezifische Lieferbeziehung kann sich zu einer ex post spezifischen Leistungsbeziehung entwickeln. Verträge mit zwei Lieferanten pro geliefertem Systemkomponente (Dual Sourcing). 

Lfr. Lieferverträge; Entschärfung der Hold-up-Problematik aufgrund?

- der Notwendigkeit spezifischer Investitionen

- einer fundamentalen Transformation durch Dual Sourcing

Was passiert durch eine Kapitalbeteiligung?

 

- Entschärfung der Hold-up-Problematik

- Entschärfung der Moral-hazard-Problematik

Erklärung für Kooperationsdesigns

- Einsparung von Produktionskosten

- Risikodiversifikation/Risikoteilung