KE_1_Ethik
digitale Ethik Fernuni Hagen
digitale Ethik Fernuni Hagen
Fichier Détails
Cartes-fiches | 244 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Religion / Ethique |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 09.11.2024 / 07.05.2025 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20241109_ethik
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Intégrer |
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Moore: Moralische Psychologie basiert auf der Intuition, die uns ermöglicht, das „Gute“ in Handlungen zu erkennen. Die Motivation für moralisches Handeln ergibt sich aus der Erkenntnis des intrinsischen Wertes., Blackburn: Moralische Psychologie ist ein Ausdruck von Neigungen und Gefühlen. Moralisches Handeln wird durch ethische Praxis und Reflexion über unsere Neigungen motiviert, die aktiv hinterfragt und angepasst werden können.
Moores Ansatz unterstützt einen utilitaristischen Rahmen, bei dem Handlungen als moralisch vertretbar gelten, wenn sie mehr „Gutes“ bewirken als jede andere verfügbare Handlung. Die Rechtfertigung liegt in der Intuition, die das „Gute“ erkennt, ohne konkrete Richtlinien festzulegen.
Blackburn legt den Fokus auf ethische Praxis und Entscheidungen. Moralische Urteile sind Ausdruck unserer Neigungen, die durch Reflexion, Diskussion und kritisches Hinterfragen entwickelt und verändert werden können. Es gibt keine objektive moralische Wahrheit, sondern eine Betonung auf soziale und praktische Anpassung.
Blackburn sieht moralische Aussagen als Ausdruck von Emotionen, Zustimmung oder Missbilligung bestimmter Handlungen. Diese emotionalen Reaktionen sind motivierend und beeinflussen moralisches Verhalten direkt. Moralische Wörter vermitteln daher emotional relevante Motivationen, die Handlungen fördern oder hemmen.
Emotionen sind zentral für Blackburns Ansatz. Sie motivieren moralisches Verhalten, indem sie Abneigung oder Zustimmung zu bestimmten Handlungen ausdrücken. Moralische Überzeugungen sind nicht motivationslos, sondern von unseren Gefühlen und Reaktionen durchdrungen.
Moore sieht ein Gefühl der Pflicht als Motivation für moralisches Handeln. Diese Pflicht basiert auf der Überzeugung, dass eine Handlung mehr Gutes im Universum bewirkt als jede mögliche Alternative. Moralisches Handeln entspringt daher einer rationalen und intuitiven Anerkennung dessen, was „gut“ ist.
Moore: Motivation durch rationales Pflichtbewusstsein und die intuitive Erkenntnis von „Gut“., Blackburn: Motivation durch emotionale Zustimmung oder Abneigung, die moralisches Verhalten direkt beeinflusst.
Die Moralpsychologie hilft zu verstehen, warum und wie ethische Entscheidungen getroffen werden. Sie zeigt auf, welche Kontexte als ethisch oder unethisch wahrgenommen werden und wie moralisches Verhalten motiviert werden kann, was essenziell für die Umsetzung ethischer Theorien ist, z. B. in der Informationswissenschaft.
Das Georgetown-Mantra ist ein zentraler ethischer Leitfaden in der Medizinethik, der auf die vier Prinzipien zurückgeht, die von Beauchamp und Childress in ihrem Buch Principles of Biomedical Ethics entwickelt wurden. Es dient als Grundlage für ethische Entscheidungen in der klinischen Praxis und ist besonders in der westlichen Medizinethik weit verbreitet.
Respekt vor der Autonomie: Anerkennung der Entscheidungsfreiheit und Selbstbestimmung von Patienten., Ärzten und medizinisches Personal sollten die informierten Entscheidungen der Patienten respektieren und fördern., Nicht-Schaden (Non-Maleficence): Das Prinzip, Schaden zu vermeiden und keine Maßnahmen zu ergreifen, die unnötige Risiken oder Leid verursachen könnten. Es steht im Einklang mit dem Grundsatz des ärztlichen Ethos: „Primum non nocere“ – „Zuerst einmal nicht schaden.“, Wohltun (Beneficence): Verpflichtung, im besten Interesse des Patienten zu handeln und dessen Wohl zu fördern., Ärzte sollen Heilung und Gesundheit bestmöglich unterstützen., Gerechtigkeit (Justice): Faire Verteilung von Ressourcen, Chancen und medizinischer Versorgung., Respekt vor gleichen Rechten aller Patient*innen und Beachtung sozialer Gerechtigkeit.
Das Georgetown-Mantra dient als flexibler und universeller Rahmen für ethische Dilemmata in der Medizin. Es ermöglicht eine ausgewogene Entscheidungsfindung, da es Konflikte zwischen den Prinzipien berücksichtigt (z. B. zwischen Autonomie und Wohltun).
Die angewandte Ethik ist ein Bereich der Ethik, der sich mit der Anwendung ethischer Prinzipien auf spezifische, praktische Probleme und Situationen der realen Welt beschäftigt. Sie unterscheidet sich von der theoretischen normativen Ethik durch ihren Fokus auf konkrete Fragestellungen und ist oft als Oberbegriff für Bereichsethiken wie Medizin-, Wirtschafts- oder Umweltethik zu verstehen.
Die Unterscheidung hebt die praktische Anwendung ethischer Prinzipien hervor, die zur Lösung realer Probleme genutzt wird, während die theoretische Ethik abstrakte Prinzipien und Theorien entwickelt, die nicht immer direkt auf konkrete Situationen anwendbar sind.
1. Thematische Überschneidungen zwischen Bereichsethiken, wie z. B. zwischen Tierethik und Umweltethik., 2. Gefahr einer zu starken Spezialisierung, die die Breite der Argumentation einschränken könnte., 3. Unklare Zuordnung von Werken, da viele historische Beiträge sowohl theoretische als auch angewandte Aspekte enthalten.
Die angewandte Ethik zielt darauf ab, Menschen in moralisch unklaren oder unsicheren Situationen zu unterstützen, um reflektierte und begründete Entscheidungen zu treffen. Sie fördert die Entwicklung moralischer Urteilskraft, ohne autoritäre Vorgaben zu machen.
Die angewandte Ethik arbeitet auf einer mittleren Ebene: Sie ist abstrakter als konkrete Richtlinien. Sie ist zugleich konkreter als grundlegende Prinzipien wie die Tugendethik oder der kategorische Imperativ. Dies ermöglicht Praktikern Orientierung und Handlungsfreiheit in komplexen Situationen.
Angewandte Ethiker fungieren als Kundschafter, die den Weg für reflektierte moralische Entscheidungen ebnen. Sie helfen, konkurrierende Perspektiven zu integrieren, ohne autoritäre Vorgaben zu machen, und fördern die Entwicklung von Rahmenbedingungen für moralische Urteile.
Die digitale Ethik wird als Teil der angewandten Ethik betrachtet, da sie ethische Analysen erstellt, die Leitlinien für den Umgang mit Technologien und Informationssystemen bieten. Sie unterstützt moralische Entscheidungen in der Informationsgesellschaft.
1. Eingrenzung der Breite ethischer Diskussionen., 2. Vernachlässigung bereichsübergreifender Themen., 3. Verlust des Blicks für die philosophische Tradition und Interdisziplinarität.
Die Vielfalt der Themen und die fließenden Grenzen zwischen verschiedenen Bereichsethiken machen eine einheitliche Kategorisierung problematisch. Zudem spiegeln Bereichsethiken oft historische und gesellschaftliche Kontexte wider, die sich ständig verändern.
In der theoretischen Ethik dienen Anwendungsbeispiele oft nur zur Illustration von Prinzipien. In der angewandten Ethik werden theoretische Überlegungen genutzt, um konkrete praktische Probleme zu lösen.
Das deduktivistische Modell basiert auf der Ableitung von Entscheidungen aus allgemeinen Prinzipien. Es reicht nicht aus, da es die Komplexität realer moralischer Entscheidungen und die Vielfalt der relevanten Kontexte nicht angemessen abbildet.
Im Alltag bewerten Menschen Handlungen unterschiedlich. Moralisches Argumentieren hilft, durch „gute“ Gründe ein Urteil über Handlungen zu rechtfertigen und Konsens oder Verständnis herzustellen.
1. Bezugnahme auf ein Faktum, 2. Bezugnahme auf Gefühle,3. Bezugnahme auf mögliche Folgen, 4. Bezugnahme auf einen Moralkodex, 5. Bezugnahme auf die moralische Kompetenz, 6. Bezugnahme auf das Gewissen
Fakten dienen als objektive Grundlage zur Legitimation von Handlungen, z. B. „weil er um Hilfe gerufen hat“. Doch sie müssen auf allgemein gültigen Normen beruhen, um moralisch akzeptabel zu sein.
Vorurteile diskriminieren Gruppen ohne valide Gründe und widersprechen allgemein gültigen Normen. Fakten müssen mit moralischer Bewertung verknüpft werden, um akzeptabel zu sein.
Gefühle wie Dankbarkeit oder Ekel können Begründungen unterstützen, sind aber allein nicht ausreichend, um moralische Normen zu rechtfertigen. Emotionen müssen mit dahinterliegenden Werten kritisch geprüft werden.
Gefühle können in Werbung oder Politik genutzt werden, um zu manipulieren. Daher ist es wichtig, die echten moralischen Gründe hinter den Gefühlen zu hinterfragen.
Diese Argumentation basiert auf der Nutzenmaximierung: Eine Handlung ist gerechtfertigt, wenn sie das größtmögliche Glück und den geringstmöglichen Schaden für alle Betroffenen bewirkt (utilitaristisches Prinzip).
Nicht jede nützliche Handlung ist moralisch gerechtfertigt, und nicht jeder Schaden ist moralisch falsch. Langfristige Folgen und moralische Prinzipien müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
Ein Moralkodex ist ein Regelwerk (z. B. religiös, rechtlich), auf das zur Legitimation einer Handlung Bezug genommen wird, z. B. „weil das Recht auf Leben unantastbar ist“.
Normen eines Moralkodex können veralten oder zu Konflikten führen. Ihre Gültigkeit muss geprüft werden, insbesondere wenn sie von unterschiedlichen Generationen unterschiedlich anerkannt werden.
Dabei wird auf die Autorität von Personen oder Institutionen Bezug genommen, z. B. „weil der Lehrer sagt, das sei gut“. Die eigene moralische Verantwortung bleibt jedoch bestehen und darf nicht blind delegiert werden.
Das Gewissen wird oft als letzte moralische Instanz angeführt, z. B. „weil ich es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren konnte“. Es muss jedoch kritisch geprüft werden, ob es auf fundierten moralischen Prinzipien beruht.
Häufig werden verschiedene Kategorien kombiniert, um eine Handlung zu rechtfertigen. Dabei ist es wichtig, Argumente zu unterscheiden, zu klassifizieren und ihre Gültigkeit zu prüfen.
Argumente können suggestiv oder manipulativ eingesetzt werden, um eigenständiges Urteilen zu verhindern. Eine kritische Analyse der Gründe ist notwendig, um Täuschung zu vermeiden.
Moralisches Argumentieren rechtfertigt einzelne Handlungen, während ethisches Argumentieren moralisches Handeln und Urteilen allgemein begründet. Es abstrahiert stärker vom Einzelfall und verwendet Beispiele zur Veranschaulichung.
1. Logische Methode, 2. Diskursive Methode, 3. Dialektische Methode, 4. Analogische Methode, 5. Transzendentale Methode, 6. Analytische Methode, 7. Hermeneutische Methode
Logische Methode. Alle ethischen Methoden müssen den Prinzipien der formalen Logik entsprechen, um wissenschaftlich fundierte Ergebnisse zu liefern. In einem weiteren Sinne ist daher jede ethische Methode auch eine logische Methode. Speziell spricht man von einer logischen Methode in der Ethik, wenn es um die Entwicklung einer „deontischen Logik“ geht, die analog zur Aussagenlogik funktioniert und dazu dient, konsistente und widerspruchsfreie Beziehungen zwischen verschiedenen normativen Aussagen zu etablieren. „Deontisch“ stammt vom griechischen Wort todeon, was „das Gesollte“ oder „die Pflicht“ bedeutet. Deontische Logik, eine Form der ethischen Modallogik, verwendet die Konzepte der Modallogik (möglich, unmöglich, notwendig) und wendet sie auf ethische Begriffe (erlaubt, verboten, geboten) an. Symbole wie P (erlaubt), F (verboten) und O (geboten) werden zur Formalisierung verwendet.
T-Kalkül (T = Zeit), um den Anfangs- und Endzustand der Welt zu definieren (Logik der Veränderung), I-Kalkül (I = Intention), um den Unterschied zwischen dem durch die Handlung veränderten Zustand und dem Zustand, der ohne die Handlung bestehen würde, festzustellen, M-Kalkül (M = Modalität), um die möglichen und tatsächlichen Veränderungen der Welt zu jedem Zeitpunkt zu beschreiben, P-Kalkül (P = Erlaubnis), um festzulegen, welche natürlichen Veränderungen erlaubt, verboten oder geboten sind