Personal und Organisation
Masterstudiengang Personal und Organisation
Masterstudiengang Personal und Organisation
Kartei Details
Karten | 65 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Berufskunde |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 02.10.2024 / 28.12.2024 |
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Durch welche Rahmenbedingungen werden Social-Loafing-Effekte begünstigt, und wie können Führungskräfte Social-Loafing-Effekte vermeiden?
Antwort:
Social-Loafing-Effekte entstehen durch spezifische Rahmenbedingungen, die sowohl auf individueller als auch auf Team-Ebene wirken. Führungskräfte können durch gezielte Maßnahmen diesen Effekten entgegenwirken.
Rahmenbedingungen, die Social-Loafing-Effekte begünstigen
Schwierigkeit bei der Identifikation individueller Leistungen: Wenn die individuellen Beiträge der Teammitglieder schwer messbar oder vergleichbar sind, verringert dies die Wahrnehmung von Verantwortung und erhöht die Neigung zum „sozialen Faulenzen“.
Wahrnehmung von Unnötigkeit des eigenen Beitrags: Teammitglieder glauben, dass die Teamziele auch ohne ihre aktive Mitarbeit erreicht werden können, was zu einer geringeren Leistungsbereitschaft führt.
Geringe Einflussmöglichkeiten: Wenn Teammitglieder das Gefühl haben, dass sie ihre Leistungsergebnisse nicht direkt beeinflussen können, sinkt ihre Motivation.
Beobachtung von Social-Loafing-Verhalten anderer: Das Wahrnehmen von inaktivem Verhalten anderer Mitglieder kann dazu führen, dass weitere Teammitglieder ebenfalls ihre Anstrengungen reduzieren.
Fehlende Teamkohäsion: Geringer Zusammenhalt innerhalb des Teams erschwert die Identifikation mit den gemeinsamen Zielen und schwächt die Motivation.
Maßnahmen zur Vermeidung von Social-Loafing
Schaffung von Transparenz: Die Leistungen einzelner Teammitglieder sollten sichtbar und messbar gemacht werden, z. B. durch regelmäßige Leistungskontrollen oder Feedbackgespräche.
Klare Aufgaben- und Rollenverteilung: Durch das Zuweisen spezifischer und geschlossener Aufgaben an einzelne Mitglieder wird Verantwortlichkeit gestärkt.
Begrenzung der Teamgröße: Teams mit einer Größe von 8 bis 12 Personen erleichtern die Überwachung individueller Beiträge und fördern die Effektivität.
Förderung der Teamkohäsion: Zwischenmenschliche Beziehungen im Team sollten durch Teambuilding-Aktivitäten gestärkt werden, um den Zusammenhalt zu verbessern.
Leistungsbezogene Anreizsysteme: Anerkennung und Belohnung individueller Leistungen motivieren Mitglieder, aktiv zum Teamerfolg beizutragen.
Stellen Sie die erweiterte Wirkungskette zur Erklärung der Teamleistung auf der Basis der Theorie der Gruppeninteraktion grafisch dar, und erläutern Sie die wichtigsten Beziehungen innerhalb dieser Wirkungskette.
Die erweiterte Wirkungskette zur Erklärung der Teamleistung auf Basis der Theorie der Gruppeninteraktion unterscheidet zwischen personenbezogenen, teambezogenen und prozessbezogenen Merkmalen. Personenbezogene Merkmale (z. B. Sozialkompetenz) wirken direkt auf die Teamleistung, während teambezogene Merkmale (z. B. Kohäsion) ihre Wirkung indirekt über prozessbezogene Merkmale (z. B. Kommunikation) entfalten. Die prozessbezogenen Merkmale beeinflussen die Teamleistung unmittelbar und sind zentral für eine effiziente Zusammenarbeit. Führungskräfte können gezielt an diesen Faktoren ansetzen, um die Teamleistung durch geeignete Mitglieder, klare Normen und verbesserte Kommunikation zu steigern.
Grenzen Sie auf Basis der Theorie der Dynamik von Gruppen interne und externe Schnittstellen von Teams voneinander ab. Nennen Sie jeweils zwei beispielhafte Maßnahmen zum Management von Schnittstellen.
Antwort:
Interne Schnittstellen
Subgruppen innerhalb des Teams, die zum Teil unterschiedliche Interessen aufweisen:
hierarchiebedingte Schnittstellen zwischen Führungskräften und Teammitgliedern
interessensbedingte Schnittstellen zwischen Teammitgliedern aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen
interfunktionale Schnittstellen zwischen Teammitgliedern aus unterschiedlichen Funktionsbereichen
informelle Schnittstellen zwischen Teammitgliedern, die unterschiedlichen informellen Gruppen innerhalb des Teams angehören
interorganisationale Schnittstellen aufgrund der Zugehörigkeit der Teammitglieder zu unterschiedlichen Unternehmen
Externe Schnittstellen
Schnittstellen zu anderen Personen (z. B. Coach des Teams, Kunden)
Schnittstellen zu anderen Teams im Unternehmen
Schnittstellen zu übergeordneten Gremien (z. B. Lenkungsausschuss) im Unternehmen
Schnittstellen zu Mitgliedern anderer Unternehmen (z. B. Zulieferer oder Kunden)
Maßnahmen zum Management von Schnittstellen
Interne Schnittstellen
Definieren klarer Teamziele
Ableiten individueller Ziele aus den Teamzielen
Festlegen von Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten im Team
Schaffen einer hohen Transparenz der Tätigkeiten jedes Teammitglieds
Vermeiden von Überregulierung durch die Teamführung
Externe Schnittstellen
Gemeinsames Festlegen von Abläufen und Informationsflüssen an externe Schnittstellen
Vermeiden/Unterbinden abwertender Denkhaltungen gegenüber Personen bzw. Gruppierungen außerhalb des Teams
Gegebenenfalls gemeinsame Definition externer Schnittstellen mit entsprechenden Adressaten
Berücksichtigen externer Schnittstellen bei der Definition der Prozesse im Team
Nutzung externer Schnittstellen, um Feedback einzuholen
Beschreiben Sie das Lebenszykluskonzept von Teams. In welcher Phase der Teamentwicklung empfiehlt das Konzept welchen Führungsstil?
Antwort:
Forming
Teammitglieder treffen erstmals aufeinander
lernen sich gegenseitig kennen und einschätzen
Führungsstil: kooperativ-beziehungsorientiert
Storming
Rollenzuweisung
Rivalität und Machtverteilung
Konflikte
Führungsstil: kooperativ-autoritär
Norming
Erwartungen an die Verhaltensweisen der Teammitglieder bilden sich in Form von Teamnormen aus
Teamleistung nimmt zu
Führungsstil: kooperativ-bürokratisch
Performing
alle erforderlichen Entwicklungsprozesse wurden durchlaufen
Rollen im Team sind verteilt und Teamnormen wurden festgelegt
das Team erreicht seine volle Leistungsfähigkeit
Führungsstil: kooperativ
Welche Typen von Teammitgliedern können nach der Typologie von Teammitgliedern von Stock (2002) unterschieden werden? Welche Beiträge leisten sie zum Teamerfolg?
Antwort:
Blockierer
geringe Teamorientierung in Verbindung mit geringer Leistungsfähigkeit bzw. -bereitschaft
Teamarbeit wird als Bedrohung empfunden, da evtl. individuelle leistungsbezogenen Defizite entdeckt werden könnten
Der Einzelkämpfer
hohe Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig geringer Teamorientierung
Trittbrettfahrer
hohe Teamorientierung gepaart mit geringer Leistungsfähigkeit bzw. -bereitschaft
zielt darauf ab, von der Teamleistung zu profitieren, ohne selbst einen nennenswerten Beitrag zu leisten
Teamworker
trägt am stärksten zum Teamerfolg bei
hohe Leistungsfähigkeit und -bereitschaft und hohe Teamorientierung
leistet einen signifikanten Beitrag zum Erfolg des Teams
Welche Instrumente der Teamführung kennen Sie? Gliedern Sie diese in Koordinations- und Anreizinstrumente.
Antwort:
Koordinationsinstrumente
Etablieren von Teamnormen
Führen durch Teamziele
Zeitmanagement
Konfliktmanagement
Anreizinstrumente
Teambeurteilung
Teamvergütung
Durchführen von Teamevents
Nennen Sie die sieben zentralen Anforderungen an Teamziele, und gehen Sie auf deren Bedeutung für den Teamerfolg ein.
Antwort:
Partizipation der Teammitglieder an der Zielformulierung
Nutzen von Ideen und Anregungen der Teammitglieder
Steigern der Identifikation der Teammitglieder mit den Teamzielen
Konformität mit Unternehmenszielen
Fördern der Zielerreichung auf Unternehmensebene
Vermeiden von Zielkonflikten der Mitarbeiter in Bezug auf übergeordnete Ziele des Unternehmens
Übertragbarkeit auf individuelle Ziele
Vermeiden von Zielkonflikten zwischen den Teammitgliedern
Erhöhen der Klarheit der Anforderungen für die Teammitglieder
Relevanz für alle Teammitglieder
Steigern der Identifikation der Teammitglieder mit den Teamzielen
Steigern der Motivation der Teammitglieder zur Zielerreichung
Beeinflussbarkeit der Zielerreichung durch das Team
Bewusst machen der Bedeutung der eigenen Leistung für das Team
Schaffen einer Basis für die Überprüfbarkeit der Beiträge einzelner Teammitglieder
Transparenz für das Team
Erhöhen der Motivationswirkung von Teamzielen
Steigern der Identifikation der Teammitglieder mit den Teamzielen
Überprüfbarkeit der Zielerreichung durch das Team
Steigern der Transparenz des Fortschrittes der Teamarbeit für die einzelnen Teammitglieder
Steigern der Eigenverantwortlichkeit der Teammitglieder im Umgang mit den Teamzielen
Steigern der Leistungsmotivation des Teams
Was ist unter Zeitmanagement in Teams zu verstehen, und welche beiden Facetten des Zeitmanagements sind für die Führung von Teams relevant?
Antwort:
Unter Zeitmanagement in Teams versteht man die zeitliche Koordination und Priorisierung angestrebter Aufgaben eines Teams.
Facetten
Setzen von Zielen (Das Setzen von Zielen bezieht sich darauf, inwieweit die gewünschten Ergebnisse klar formuliert und hinsichtlich ihrer Bedeutung in eine Rangfolge gebracht werden.)
Verwenden von Zeitmanagement-Techniken (Beim Verwenden (spezifischer) Zeitmanagementtechniken werden konkrete Maßnahmen eingesetzt, um den persönlichen Umgang der Mitarbeiter mit der Zeit zu optimieren. Beispielhaft für solche Zeitmanagementtechniken ist die Festlegung des zeitlichen Ablaufs von Besprechungen anhand von Tagesordnungspunkten zu nennen.)
Affinität zum Organisieren
Zeitgefühl
Welche Maßnahmen können Führungskräfte ergreifen, um
Antwort:
a. eine langfristig orientierte Priorisierung von Aufgaben zu erreichen?
Einteilen von Projekten/Aufgaben nach deren Wichtigkeit und Dringlichkeit gemeinsam mit dem Team
Sicherstellen der langfristig ausgerichteten Bearbeitung wichtiger Aufgaben durch das Team (z. B. durch Zeitpläne)
Reservieren von Freiräumen für das Bearbeiten wichtiger Aufgaben
Schaffen von Zeitblöcken für das Bearbeiten konzeptioneller und operativer Aufgaben
Schaffen von Zeitpuffern im Team für unvorhergesehene wichtige und gleichzeitig dringende Aufgaben
b. eine adäquate zeitliche Einschätzung von Aufgaben sicherzustellen?
Einfordern klarer Aussagen der Teammitglieder, wie viel Zeit sie für eine Tätigkeit brauchen
Einschätzen der Zeitdauer zur Bearbeitung von Teilaufgaben weiterer beteiligter Personen
Treffen klarer Vereinbarungen, wann eine Aufgabe durch das Team erfüllt werden soll
Ansprachen von Erfahrungen der Teammitglieder mit gleichen bzw. ähnlichen Aufgaben
Nutzen systematischer Methoden zur Zeitplanung
Welche Zeittypen können nach Märchy (2001) unterschieden werden? Nennen Sie für jeden dieser Typen eine beispielhafte Empfehlung für die Teamführung.
Antwort:
Der chaotisch-kreative Zeittyp
Regelmäßiges Feedback an den Mitarbeiter
Einführen von Projekt- und Zeitplänen
Arbeiten mit „To-Do“-Listen
Der ordnungsliebende Perfektionist
Einbinden in die Erstellung von Projektplänen
Betrauen mit zeitkritischen bzw. inhaltlich anspruchsvollen Themen
Sicherstellen, dass der Perfektionismus nicht die Kreativität einschränkt
Sensibilität für die Komplexität vorgelagerter Prozesse schaffen
Der tatkräftig-fleißige Zeittyp
Arbeiten mit Zeitplänen (insbesondere Zeitvorgaben für bestimmte Aufgaben)
Setzen von Prioritäten gemeinsam mit dem Mitarbeiter
Bewusstmachen von Teamnormen (z. B. Pünktlichkeit)
Installation eines „Zeitwächters“
Der intellektuelle Überflieger
Arbeiten mit Projekt- und Zeitplänen
Strukturieren der Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit
Der bescheiden-rücksichtsvolle Zeittyp
Arbeiten mit Projektplänen
Verdeutlichen des Nutzens von Delegation
Gemeinsames Identifizieren von Aufgaben, die delegiert werden können
Der Zeitlose
Vereinbaren klarer Termine mit dem Teammitglied
Hinweisen auf Bedeutung und Nutzen eines funktionierenden Zeitmanagements für das Team
Grenzen Sie persönliche und fachliche Konflikte in Teams voneinander ab. Wie wirken sich diese jeweils auf den Teamerfolg aus?
Antwort:
Persönliche Konflikte
Unstimmigkeiten zwischen Teammitgliedern auf der zwischenmenschlichen Ebene, welche sich in Spannungen, Animositäten und Ärger zwischen den Teammitgliedern niederschlagen.
führen grundsätzlich zu einer Beeinträchtigung der Leistung von Teams
je mehr persönliche Konflikte in einem Team herrschen, desto geringer ist der Teamerfolg
persönliche Konflikte sollten also immer vermieden werden
Fachliche Konflikte
Unstimmigkeiten zwischen den Teammitgliedern in Bezug auf Aufgabeninhalte, aufgabenbezogene Ansichten, Ideen und Meinungen.
können sowohl mit Chancen als auch mit Risiken für den Erfolg eines Teams verbunden sein
die Chancen fachlicher Konflikte liegen in einer differenzierten Herangehensweise an die Aufgabenstellungen durch das Team
die Risiken fachlicher Konflikte treten insbesondere dann zu Tage, wenn sich diese häufen oder sie eskalieren
sowohl das völlige Unterbinden als auch eine sehr hohe Ausprägung fachlicher Konflikte beeinträchtigen den Teamerfolg
deshalb ist eine mittlere Ausprägung sachbezogener Konflikte erforderlich, um deren Chancen zu nutzen und den Teamerfolg zu maximieren
Wie können Führungskräfte auf persönliche Konflikte in Teams eingehen? Erläutern Sie die wesentlichen Inhalte des Vier-Phasen-Prozesses.
Antwort:
Situation analysieren
Herausfinden, welche Streitpunkte die Parteien gegeneinander vorbringen
Feststellen, welchen Eskalationsgrad der Konflikt bisher hat
Aussprache herbeiführen
Anhören der Streitpunkte jeder Partei
Verdeutlichen der Lage der jeweils anderen Partei
Schaffen eines konstruktiven Problemlösungsklimas (u. a. durch Unterbinden von Unsachlichkeiten)
Regelungen treffen
Vereinbaren einer konkreten Lösung
Verpflichten der Streitparteien zu vereinbarten Verhaltensweisen
Abstimmen der vereinbarten Regelung mit den organisatorischen und persönlichen Gegebenheiten
Lerneffekt verdeutlichen
Aufzeigen möglicher Konsequenzen, die im Falle des Befolgens bzw. des Nichtbefolgens eintreten
Besprechen von Verhaltensweisen/Maßnahmen, um derartige Konflikte zukünftig zu vermeiden
Nennen Sie jeweils drei beispielhafte Erfolgsfaktoren der Teamarbeit auf der Beziehungsebene und der Sachebene.
Antwort:
Beziehungsebene
Verdeutlichen des Nutzens von Teamarbeit für die Mitglieder persönlich sowie für das Unternehmen
Fördern gemeinsamer Aktivitäten der Teammitglieder außerhalb des Arbeitsgeschehens (z. B. Teamevents)
Fördern des Teamzusammenhalts im Arbeitsumfeld (Mittagessen, Betriebsfeiern usw.)
Unterbinden persönlicher (nicht die Sache betreffender) Konflikte
Fördern eines offenen und konstruktiven Meinungsaustauschs innerhalb des Teams
Sachebene
Regelmäßiges Festlegen von Teamzielen und entsprechenden Prioritäten gemeinsam mit dem Team
Schaffen von Basisstrukturen (im Hinblick auf Prozesse, Schnittstellen usw.) im Team
Etablieren von Projekt- und Zeitplänen im Team
Klares Regeln von Verantwortlichkeiten, Aufgaben und Zuständigkeiten im Team
Festlegen grundlegender Normen im Team
Kombinieren individueller und teambezogener Leistungsbewertungen
Zulassen fachlicher (auch kontroverser) Diskussionen
Welche Chancen und Risiken sind mit einer an der Teamleistung orientierten Vergütung verbunden?
Antwort:
Chancen
Verbesserung der Kooperation zwischen Mitarbeitern im Unternehmen
Steigerung der Innovativität des Unternehmens durch Bündelung von Kompetenzen
Steigerung der Effizienz der Prozesse
Förderung der Leistungsorientierung des Teams
Steigerung des Teamzusammenhalts
Steigerung des Verantwortungsbewusstseins der Teammitglieder für das gesamte Team
Erhöhte Sensibilität für die Leistungen anderer Teammitglieder
Erhöhte Zufriedenheit aufgrund eines verbesserten Teamzusammenhalts
Erhöhte Unterstützung durch andere Teammitglieder
Risiken
Reduktion der Arbeitszufriedenheit aufgrund von Gerechtigkeitsdiskussionen
Verunsicherung von Führungskräften und Mitarbeitern bei Implementierungsproblemen der Teamvergütung
Mangelnde Unterstützung bei der Umsetzung der Teamvergütung durch angrenzende Einheiten im Unternehmen (z. B. Linienfunktionen)
Leistungsrückgang aufgrund von Trittbrettfahrereffekten
Motivationsverlust einzelner Teammitglieder aufgrund geringer Akzeptanz des Vergütungssystems
Demotivation und Verunsicherung durch reduzierte Beeinflussbarkeit der Vergütung
Erhöhte Fluktuation im Team aufgrund erhöhter vergütungsbezogener Unsicherheit
Mögliche wahrgenommene Überforderung durch die im Team vereinbarten Ziele
Wie können Mitglieder von Teams von der Notwendigkeit einer Teamvergütung überzeugt werden?
Antwort:
Darlegen der Chancen der Teamvergütung für das Unternehmen, das Team und den einzelnen Mitarbeiter
Frühzeitiges Einbinden betroffener Führungskräfte in den Prozess der Vergütungsentwicklung
Darlegen erfolgreicher Referenzbeispiele für gleiche oder ähnliche Teamvergütungsmodelle in anderen Unternehmen
Darlegen individueller Beeinflussungsmöglichkeiten der Teamvergütung
Einsatz eines Teamvergütungssystems, das sowohl individuelle als auch teambezogene Vergütungskomponenten enthält
Transparent machen der eingesetzten Bemessungsgrundlagen für die Teamvergütung
Darlegen des Prozesses der Teambeurteilung und -vergütung
Darlegen eines klar definierten Prozesses für die Einführung teambasierter Vergütungskomponenten
Darlegen von Übergangsregelungen im Zeitraum der Vergütungsumstellung
Welche Komponenten umfasst die Teamvergütung? Erläutern Sie diese kurz.
Antwort:
Basisvergütung (fixer Vergütungsanteil)
Anteil der Vergütung, den jedes Teammitglied unabhängig von der individuellen bzw. der teambezogenen Leistung erhält
Grundlage sind Qualifikation bzw. hierarchisches Niveau der Teammitglieder
Ermittlung auf Basis der Einordnung in eine bestimmte Lohn- bzw. Gehaltsgruppe
Individueller variabler Vergütungsanteil
Anteil der Vergütung, der abhängig von der individuellen Leistung der Teammitglieder ausgezahlt wird
Ermittlung auf Basis der individuellen Leistungsbeurteilung
Teambezogener variabler Vergütungsanteil
Anteil der Vergütung, der abhängig von der Leistung eines Teams als Ganzes ausgezahlt wird
Ermittlung auf Basis des Zielerreichungsgrades des Teams
Welche Möglichkeiten zur Verteilung des variablen teambezogenen Vergütungsanteils kennen Sie?
Antwort:
Absolut gleiche Verteilung der variablen teambezogenen Vergütungskomponente
alle Teammitglieder erhalten unabhängig von ihrer Basisvergütung und ihrem Beitrag zum Teamerfolg den gleichen Anteil an der variablen teambezogenen Vergütung
Relativ gleiche Verteilung der variablen teambezogenen Vergütungskomponente
jedes Teammitglied erhöält den gleichen Prozentsatz seiner Basisvergütung als Teil der teambezogenen variablen Vergütung
Individuell leistungsbezogene Verteilung der variablen teambezogenen Vergütungskomponente
die individuelle Leistung bzw. das individuelle Verhalten dient als Bezugsgröße
Grundlage für deren Bewertung stellt die individuelle Personalbeurteilung dar
Welche vier umweltbezogenen Rahmenbedingungen der interkulturellen Mitarbeiterführung sind zu berücksichtigen?
Antwort:
Umwelt des Gastlandes
Landeskultur
Arbeitsmarktsituation
Bildungsniveau
Marktdynamik
Unternehmen des Gastlandes
Personalmanagementsysteme
Organisationssystem
Unternehmenskultur
Mitarbeiter des Gastlandes
Einstellung zur Arbeitstätigkeit
Einstellung gegenüber Führungskräften
Bedürfnis nach persönlicher Entfaltung
Bedürfnis nach Partizipation
Führungsperson
Interkulturelle Führungsfähigkeiten
Interkulturelle Führungsbereitschaft
Interkulturelle Unsicherheit
Welche interkulturellen Führungstypen können in Abhängigkeit von der interkulturellen Führungskompetenz unterschieden werden?
Monokultureller Manager
Niedrige Führungsfähigkeit und niedrige Führungsbereitschaft.
Diese Führungsperson ist weder gewillt noch in der Lage, interkulturelle Führungsverantwortung zu übernehmen. Für internationale Führungsaufgaben ungeeignet.
Interkultureller Verweigerer
Hohe Führungsfähigkeit, aber niedrige Führungsbereitschaft.
Diese Person besitzt die Kompetenzen, weist jedoch wenig Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Kulturen auf. Ziel der Entwicklung sollte die Förderung von Toleranz und Offenheit sein.
Interkulturell Ungeschliffener Manager
Hohe Führungsbereitschaft, aber niedrige Führungsfähigkeit.
Diese Person zeigt Interesse an interkulturellen Themen, verfügt jedoch nicht über die notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen. Schulungen und gezielte Entwicklungsmaßnahmen sind hier wichtig.
Interkulturell Aufgeschlossener Manager
Hohe Führungsfähigkeit und hohe Führungsbereitschaft.
Diese Führungskraft ist sowohl offen als auch kompetent im Umgang mit kulturellen Unterschieden und eignet sich ideal für internationale Führungsaufgabe
Welche Strategien der interkulturellen Führung können Führungskräfte verfolgen? Unter welchen Rahmenbedingungen wird welche Strategie empfohlen?
Antwort:
Standardisierungsstrategie
Beschreibung: Führungspraktiken werden einheitlich über Ländergrenzen hinweg angewendet. Sie basiert auf der Universalitätsthese, die annimmt, dass bestimmte Führungspraktiken in unterschiedlichen Kulturen gleichermaßen erfolgreich sind.
Rahmenbedingungen: Empfohlen in kulturell homogenen Kontexten oder bei standardisierten Unternehmensstrukturen, in denen einheitliche Prozesse entscheidend sind.
Differenzierungsstrategie
Beschreibung: Führungspraktiken werden an die jeweilige Kultur angepasst. Die Kulturabhängigkeitsthese besagt, dass Führung nur dann effektiv ist, wenn sie die kulturellen Besonderheiten berücksichtigt.
Rahmenbedingungen: Geeignet in heterogenen kulturellen Umfeldern, in denen lokale Anpassung notwendig ist, z. B. bei länderspezifischen Teams oder stark diversifizierten Märkten.
Hybride Strategie
Beschreibung: Eine Mischung aus Standardisierung und Differenzierung. Während einige Führungspraktiken universell angewendet werden können, müssen andere an spezifische kulturelle Kontexte angepasst werden.
Rahmenbedingungen: Empfehlenswert in gemischten Umfeldern, wo sowohl universelle Standards als auch kulturelle Sensibilität erforderlich sind
Welche Arten von Teams werden im internationalen Kontext unterschieden?
Antwort:
Internationale Strategieteams
Sind mit der Entwicklung bzw. der Änderung unternehmensweiter Strategien betraut. Die Integration von Teammitgliedern unterschiedlicher Länderkulturen erfolgt mit der Zielsetzung, den spezifischen Besonderheiten der Länder, in denen ein Unternehmen tätig ist, möglichst umfassend im Rahmen langfristiger Planungen gerecht zu werden.
Internationaler Koordinationsteams
Die zentrale Aufgabe internationaler Koordinationsteams besteht in der Abstimmung der länderübergreifenden Aktivitäten eines Unternehmens, um Effizienzverluste der internationalen Geschäftstätigkeit zu vermeiden. Derartige Teams werden beispielsweise im Unternehmen Airbus eingesetzt, um die internationale Auslieferung von Flugzeugen zu koordinieren.
Internationale Change Management Teams
Internationale Change Management Teams sind mit der Koordination und der Umsetzung unternehmensweiter Veränderungen über die Ländergrenzen hinweg betraut. Die einzelnen Teammitglieder sind auf verschiedene Länder verteilt und vor Ort für die Koordination von Veränderungen in der jeweiligen Länderniederlassung verantwortlich. Beispielhaft für solche Teams sind weltweit verteilte Projektteams zur SAP R/3 Einführung durch das Unternehmen IBM zu nennen.
Welche zentralen Fähigkeiten sind für Mitglieder internationaler Teams von Bedeutung? Unterscheiden Sie in Ihrer Antwort zwischen fachlichen und persönlichen Fähigkeiten.
Antwort:
Fachliche Fähigkeiten
Technologische Kommunikationskompetenz
Projektmanagement
Netzwerkbildung
Selbstmanagement
Schnittstellenmanagement
Persönliche Fähigkeiten
Global Mindset (Sensibilität für andere Kulturen)
Interpersonale Aufmerksamkeit (Sensibilität für verschiedene Kommunikationsstile im Team und Bewusstsein über ihren Einfluss auf die Mitglieder des Teams)
Welche Typen von Mitgliedern internationaler Teams lassen sich unterscheiden? In welchen Bereichen sollten die verschiedenen Mitglieder präferiert eingesetzt werden?
Antwort:
Kosmopolit
die Stärken dieser Teammitglieder liegen primär in ihrer internationalen Vernetzung sowie in ihrer Fähigkeit, sich schnell in andere Kulturen einzufinden
Teams, in denen die Überbrückung interkultureller Heterogenität besonders wichtig ist
Teams mit Mitgliedern aus Kulturen, mit denen das Unternehmen bislang wenig Erfahrungen aufweist
Globaler Teamplayer
Starkes Interesse an anderen Kulturen in Verbindung mit einer hohen Affinität zu neuen Kommunikationsmedien
erfüllen am ehesten die Voraussetzungen, um erfolgreich in internationalen Teams zu arbeiten
aufgrund ihrer hohen technologiebezogenen Kompetenz können sie auch in technologieaffinen Projekten eingesetzt werden und dort die kulturelle Vernetzung zwischen den Teammitgliedern fördern
Traditioneller
diese Personen sind für den Einsatz in internationalen Teams wenig geeignet
Technologie Junkie
Die Stärken dieser Teammitglieder liegen in deren Fähigkeiten, relativ vielfältig über elektronische Medien zu kommunizieren.
Potenzielle Schwächen ergeben sich daraus, dass diese Teammitglieder eher ungern die Distanz aufgeben, die ihnen die elektronische Kommunikation bietet.
Technologie-Junkies versuchen, persönliche Interaktion nach Möglichkeit zu vermeiden.
Welche Barrieren der Arbeit in internationalen Teams können auftreten? Nennen Sie pro Bereich jeweils zwei Ansatzpunkte zur Überwindung der Barrieren.
Antwort:
Regionale Barrieren
Durchführen regelmäßiger persönlicher Meetings
Abstimmen von Zeitplänen für regelmäßige (virtuelle) Meetings
Definieren von Zeitfenstern für die telefonische Erreichbarkeit der einzelnen Teammitglieder
Festlegen durchschnittlicher Bearbeitungszeiten für (kleinere) Anfragen von Teammitgliedern
Erarbeiten von Projektplänen
Festlegen von zeitlichen Meilensteinen für Zwischenergebnisse
Strukturelle Barrieren
Klare organisatorische Einbettung des Teams als Linienfunktion im Unternehmen
Ausstattung des Teams mit hinreichenden Ressourcen (materiell, personell)
Übertragen von Verantwortungskompetenzen für die Umsetzung von Entscheidungen auf das Team
Festlegen eines Ansprechpartners auf nächst höherer Ebene des Teams, der das Team bei der Umsetzung von Entscheidungen unterstützt
Teambezogene Barrieren
Regelung standardisierter Kommunikationsflüsse im Team mithilfe einer
Kommunikationsmatrix
Durchführen von Teamevents als Incentive für außerordentliche
Leistungen des Teams
Individuelle Barrieren
Klare Definition von Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten im Team im Rahmen eines persönlichen Kick-off-Meetings
Festlegen von Teamzielen und Beiträgen der einzelnen Teammitglieder
Vermeiden (soweit möglich) von Widersprüchen zwischen den
Teamzielen und den Zielen der jeweiligen Unternehmen, aus denen die verschiedenen Teammitglieder kommen
Aufgabenbezogene Barrieren
Leisten von Hilfestellungen zur Strukturierung von Aufgaben des Teams durch die Führungsperson
Identifizieren und Regeln problematischer Schnittstellen im Team
Aufteilen komplexer Aufgaben in Teilprojekte