Sozi

Sozi VL +

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Flashcards 230
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 26.07.2024 / 13.11.2024
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Aus welchen Gründen könnte Homogamie auftreten?

 • Validierung von Einstellungen

• Erleichterung von Interaktion

• Erwartung positiver Bewertung

 • Gleich und Gleich gesellt sich gern -> Homogamie als Folge der Präferenz für Ähnlichkeit 

Wie kann man Geschlechtsunterschiede in Partnerwahlkriterien erklären?

Parental Investment Theory (PIT; Trivers, 1972)

• Social Structural Theory (SST; Eagly & Wood, 1999)

Welche Geschlechtsunterschiede bzgl. sexueller Freizügigkeit, der Wichtigkeit von Schönheit und Status wurden beobachtet?

-Männer interkulturell freizügiger -> stüzt parental investment theory

-Kritik: Soziale Normen erlauben Freizügigkeit eher bei M als bei F, Effekt der Geschlechtergleichheit in Gesellschaften? Effekt wirksamer sozialer Normen?

Status für Frauen wichtiger

Schönheit für Männer wichtiger

Welche Geschlechtsunterschiede in Partnerwahlkriterien konnten kulturübergreifend beobachtet werden?

Männer freizügiger, desire more than one partner, likelihood of consenting to sex quickly

Wie hängen Geschlechtsunterschiede in der Partnerwahlstrategie oder sexuellen Präferenzen von der Geschlechtergleichheit in Gesellschaften ab?

Stärker "quantitative" Strategie bei Männern -> Differenz zu Frauen verändert sich mit zunehmender Geschlechtergleichheit

 

• Welchen Einfluss hat womöglich soziale Erwünschtheit bei Fragebogenstudien zu sexuellen Präferenzen und Verhaltensweisen?

Frauen sind beim "exposure threat" wesentlich freizügiger als beim gefakten Lügendetektor -> soziale Normen

Wie ist es um die empirische Gültigkeit des Konzeptes „Groupthink“ bestellt?

Probleme mit Janis‘ (1982) Konzept (Fuller & Aldag, 1998; Aldag & Fuller, 1993):

• Intuitiv einleuchtend aber seiner Gesamtheit schlecht belegt

• Einzelfälle, die Modell widersprechen (Tetlock, 1998)

• Schwierig, im Labor Kohäsion herzustellen (Esser, 1998)

• Kohäsion weder notwendig noch hinreichend, direktiver, parteiischer Führungsstil klar problematisch (Flowers, 1977; Leana, 1985; Turner et al., 1992).

 

Welche Maßnahmen können gegen Groupthink ergriffen werden?

• Unparteiischer Führer

• Advocatus Diaboli (Hirt & Markman, 1995) (von außen)

• „Selbstkritische“ Gruppennormen

• Untergruppen

• Externe Berater

• Abschließende Risikoanalyse vor Entscheidungen

• Anonyme Abstimmungen

Wie hängen Aufgabentyp und Gruppepotenzial zusammen?

Der Aufgabentyp beeinflusst, wie effektiv eine Gruppe arbeitet und welches Gruppenpotenzial realisiert werden kann. Bei additiven Aufgaben kann das Potenzial durch die Summe der individuellen Beiträge maximiert werden, während bei konjunktiven Aufgaben das schwächste Mitglied die Gesamtleistung bestimmt.

Disjunktiv

Einzelleistung des besten Mitglieds (weitere sind additiv und konjunktiv)

Welche Information wird bei Gruppenentscheidungen bevorzugt: geteilte oder ungeteilte?

Geteilte Informationen werden bei Gruppenentscheidungen bevorzugt, da sie von allen Mitgliedern als relevant und bekannt wahrgenommen werden. Ungeteilte Informationen werden oft vernachlässigt

 

Von welchen Randbedingungen hängt dies ab?

 

  • Gruppengröße und -struktur
  • Kommunikationsprozesse und -kanäle
  • Gruppenkohäsion und -normen
  • Vorhandensein eines Anführers oder Moderators

Welche Auswirkungen hat die Wiederholung von Informationen?

- Erhöhte Verarbeitungsleichtigkeit (Bornstein & D‘Agostino, 1994)

- Erhöhtes Mögen (Zajonc, 1968)

- Erhöhte subjektive Validität (Reber & Schwarz, 1999)

• Wiederholte Verarbeitung von Information bei Gruppenentscheidungen -> „Unangemessene“ Valenz oder Validität

 

Welche Mechanismen werden als Grundlage der kollektiven Intelligenz postuliert?

  • Vielfalt der Meinungen und Perspektiven
  • Dezentralisierung und unabhängige Entscheidungsfindung
  • Aggregation von Informationen
  • Anreize für die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch

• Wissen um die Präferenzen anderer Teilnehmer verschlechtert kollektive Entscheidungen (Mojzisch & Schulz-Hardt, 2010) ->bringt eigenen Beitrag nicht ein

• Diversität verbessert kollektive Entscheidungen (Hong & Page, 2004)

• Vermutlich besser bei additiven Aufgaben (Steiner, 1972)

• Anwesenheit und Identifikation von Experten (Steyvers & Miller, 2015)

In welchen Urteilsbereichen wurde kollektive Intelligenz nachgewiesen

Gewichtsschätzung, einfache Denksportaufgaben, Vorhersagen von Schulnoten, Faktenwissen, Risikoeinschätzung, geschätztes Todesrisiko

Von welchen Randbedingungen hängt es ab, ob kollektive Intelligenz auftritt?

  • Heterogenität der Gruppe
  • Kommunikationsstruktur
  • Anreize und Belohnungssysteme
  • Möglichkeit zur Aggregation und Integration individueller Beiträg

Wie groß ist ungefähr der Konformitätseffekt in Studien nach Asch?

r = 0,43

 Reziprozitätsnorm

• Inhalt: Empfangene „Taten“ erwidern

• Funktion: Gerechtigkeit herstellen, Austausch sichern, Selbstbild

• Typische Erscheinungsformen:

-> Gefallen erwidern

-> Konzessionen erwidern

-> Häufige Anwendung in Verkaufstechniken

Autoritätsnorm

• Inhalt: Legitimen Autoritätspersonen folgen

• Funktion: Soziale Koordination

• Typische Erscheinungsformen:

-> Gehorsam

-> Autoritätssignale

Milgram-Experiment und Replikation

• N = 40 („Normalbürger“)

• Fragestellung: Ist Gehorsam eine Folge kultureller und persönlicher „Abnormität“?

• Vp ist „Lehrer“ in fiktivem Lernexperiment

• Beaufsichtigt Lernen und bestraft Misserfolge mit Stromstößen (15 – 450 Volt; fiktiv)

• Lerner ist Verbündeter

• Äußert mit zunehmender Stromstärke Protest

• Reagiert bei höheren Stromstärken gar nicht mehr

• AV: stärkster vergebener Stomstoß

 

Nicht nur die Macht der Situation (Blass, 1991):

• Persönlichkeitseffekte: z.B. autoritäre Persönlichkeit (Elms & Milgram, 1966; Miller, 1975); Empathie (Burger, 2009)

• Kulturelle Einflüsse: 28% Gehorsam in Australien vs. 62% in den USA (Kilham & Mann, 1974)

 

Generelle Geschlechtseffekte: • Generell mehr unprovozierte Aggression bei Männern (Bettencourt & Miller, 1996) • Compliance: Gemischte Befunde (F > M, F = M; Eagly & Carli, 1981; Eagly & Chrvalla, 1986)

 

-Replikation: ähnliche Gehorsamsraten, keine Replikation früherer Vorbildereffekte, keine signifikanten Geschlechtseffekte

Aus welchen Motiven ordnen sich Menschen der Mehrheitsmeinung unter? 

-Normativer Einfluss

-Informativer Einfluss

 

• Personen, die Normen erfüllen, werden positiver bewertet (Eisinger & Mills, 1968)

• Negative eigene Emotionen bei Abweichung von wichtigen Gruppen (Matz & Wood, 2005)

-man möchte wissen was richtig ist

Wie kann man experimentell nachweisen, dass es sich bei beobachteter Konformität um normativen oder informationalen Einfluss handelt?

Anonyme und öffentliche Urteile als UV. Wenn Einfluss normativ, dann signifikant mehr Konformität bei öffentlicher Urteilsabgabe

Welche Randbedingungen fördern Konformität? 

• Stärker bei uneindeutigen Situationen

• Stärker in Krisensituationen -> man weiß oft gar nicht genau was richtig ist (z.B.: Covid)

• Stärker, wenn andere Experten sind

Unter welchen Bedingungen können Minderheiten Mehrheitsmeinungen durchbrechen? 

Konsistent in eigener Meinung und untereinander in Meinung bleiben

Welche Faktoren führen zur Wirksamkeit von Normen? 

Belohnung / Bestrafung, Informationaler Einfluss, Übung, Konsens und Unterstützung

Welche Randbedingungen (Person, Situation) fördern oder verringern Gehorsam im Milgram-Paradigma?

-Fördern: Höhere Salienz der Autoritätsnorm, Anwesenheit gehorsamer Teilnehmer

-Verringern: Höhere Intensität der Empathie, Anwesenheit nicht gehorsamer Teilnehmer

• Welche Mechanismen sind womöglich für Gehorsam im MilgramParadigma verantwortlich?

• Direkte Wirkung der Autoritätsnorm

• Allmähliche Steigerung -> Gewöhnung und Konsistenzsstreben

• Verantwortungsdelegation (empirisch wenig gestützt)

Was spricht dafür, dass die Reziprozitätsnorm internalisiert ist?

Wirkt auch bei unsympathischen Gefallengebern (Regan, 1971)

• Wirkt auch, wenn Gefallen nicht freiwillig (Goranson & Berkowitz, 1966)

• Wirkt stärker, je kürzer Zeitabstand (Burger et al., 1997)

• Kleine Gefallen steigern Verkaufserfolg von Vertretern (Cialdini, 1984)

Generelle Geschlechtseffekte Milgram

• Generell mehr unprovozierte Aggression bei Männern (Bettencourt & Miller, 1996) • Compliance: Gemischte Befunde (F > M, F = M; Eagly & Carli, 1981; Eagly & Chrvalla, 1986)

Funktionen von Gruppen

-Quelle von Stärke und Kontrolle

-Gruppe als Selektionsvorteil, Kontrolle durch Gruppe, Arbeitsteiligkeit und Stärke

 

-Als "Marktplatz"

-Bedürfnisbefriedigung durch Austausch in Gruppe

 

-Als Informationsquelle

-Soziale Vergleiche, Unsicherheitsreduktion, Gruppennormen, Gruppenstereotype

 

-Quelle des Selbstwertes

-Sociometer Theorie: Selbstwert = Maß der Integration

-Basking in reflected glory = Emotionale Teilhabe an Gruppenerfolg

-Social Identity Theory = Eigengruppe als Teil der Identität

Social Identity Theory (SIT):

-Grundlage: Kategorisierung (Eigengruppe vs. Fremdgruppe)

-Personenmerkmal: Soziale Identität (Gruppe wird Teil des Selbstkonzepts)

-Zentrale angenommene Motivation: Positive Distinktheit (positive Sicht der Eigengruppe -> positiver Selbstwert)

-Zentraler angenommener Prozess: Sozialer Vergleich (Eigengruppe vs. Fremdgruppe)

Eigengruppenbevorzugung

-Verhalten dass die eigene Gruppe anderen Gruppen bevorzugt

 

-Eigengruppenmitglieder werden als einem selbst ähnlicher wahrgenommen

-Eigengruppenmitglieder werden mehr gemocht

-Eigengruppenmitglieder werden sprachlich bevorzugt

-Eigengruppenmitglieder werden in Verteilungssituation bevorzugt

 

• Bevorzugung mitunter selbst dann, wenn es absolut weniger Punkte für Eigengruppe bedeutet (Tajfel et al., 1971)

• E: 11, F: 7 vs. E: 17, F: 17

Hinweis darauf, dass positive Distinktheit womöglich sehr wichtig ist

 

 • Womöglich Teilursache für Diskriminierung zwischen Gruppen (Aber: Beachte positiv-negativ Asymmetrie)

Minimal-Group-Paradigm

Ziele:

-Untersuchungsanordnung für reine Kategorisierungseffekte

-Ausschluss inhaltlicher und strategischer Ursachen für Intergruppenverhalten

 

Typische Merkmale:

-Bedeutungslose Kategorien

-Anonymität der Gruppenmitgliedschaft

-Keine direkte Interaktion

-Person hat Belohnungs- und Bestrafungsgewalt

-Keine bedeutsamen Konsequenzen für Person selbst

-Bedeutsame Konsequenzen für andere Gruppenmitglieder

Wovon hängt es ab, in welchem Ausmaß und wie wir uns sozial kategorisieren? 

-"Priming" einer Kategorie -> stärkere Verwendung der Kategorie

-Anwesenheit von Eigengruppenmitgliedern -> stärkere Verwendung der Kategorie

-Anwesenheit von Fremdgruppenmitgliedern -> stärkere Verwendung der Kategorie

-Minderheitenstatus -> stärkere Verwendung der Kategorie

-Intergruppenkonflikte -> "

-Kulturelle Unterschiede: Stärkere Kategorisierung in kollektivistischen Kulturen

-Personenunterschiede: Subjektive Wichtigkeit und Häufigkeit der Kategorisierung

Wie wirkt sich soziale Kategorisierung auf Wahrnehmung aus? 

-Social Accentuation Theory:

-Verringerung von Unterschieden innerhalb von Kategorien

-Akzentuierung von Unterschieden zwischen Kategorien

-Zunächst hinsichtlich nicht-sozialer Reize (z.B. Linien)

-Akzentuierung nicht symmetrisch: Fremdgruppe = stark homogen

Was sind Ursachen und Randbedingungen des Fremdgruppenhomogenitätseffektes?

-Häufigerer und tieferer Kontakt zu Eigengruppe

-Lernen über IG durch viele Exemplare, über OG durch wenige prototypische Exemplare

-Intergruppensituationen oft durch Normen homogenisiert

 

Aber: Vermindertes Wissen greift nicht immer als Erklärung!

• Mehr OHE bei Konflikt (Judd & Park, 1988)

• OHE auch bei minimalen Gruppen (Judd & Park, 1988)

 

Der Fremdgruppenhomogenitätseffekt tritt also nicht nur aufgrund von vermindertem Wissen über die Fremdgruppe auf, sondern wird auch durch psychologische und soziale Prozesse verstärkt.

 

Outgroup Homogeneity Effect: Moderatorvariablen

• Mehr OHE bei Konflikt (Judd & Park, 1988)

• Mehr OHE bei großen als bei kleinen Eigengruppen (Simon & Brown, 1987)

• Mehr OHE wenn das Urteilsmerkmal die Gruppen (mit- )definiert (Lee & Ottati, 1993)

Was ist das zentrale Motiv, das in der SIT postuliert wird? 

Positive Distinktheit (positive Sicht der Eigengruppe -> positiver Selbstwert)

• Wie wirkt sich soziale Kategorisierung auf die Bewertung und Behandlung von Eigen- und Fremdgruppe aus?

Ingroup-Favoritism

 

Eigengruppenmitglieder werden als einem selbst ähnlicher wahrgenommen (z.B. Chen & Kenrick, 2002)

• Eigengruppenmitglieder werden mehr gemocht (z.B. Mullen et al., 1992)

• Eigengruppenmitglieder werden sprachlich bevorzugt (Maass et al., 1989)

Inwiefern kann die Social-Identity-Theory soziale Diskriminierung erklären? Wie wird dies durch die Positiv-Negativ-Asymmetrie eingeschränkt?

-Eigenruppe wird in Verteilungssituationen bevorzugt, selbst dann wenn es absolut weniger Punkte für Eigengruppe bedeutet -> positive Distinktheit sehr wichtig;

->zwar bei positiven Ressourcen Eigengruppenbevorzugung, dennoch werden negative Ressourcen nur bedingt an Fremdgruppen verteilt, zum Beispiel bei Bedrohung

Bei negativen Ressourcen (z.B. Schmerz, Bestrafung) ist die Tendenz zur Diskriminierung der Fremdgruppe schwächer ausgeprägt. Menschen sind weniger geneigt, aktiv negative Dinge anderen Gruppen zuzufügen, außer es gibt eine Bedrohung oder einen starken Konflikt.

Was sind Ursachen und Randbedingungen der Eigengruppenbevorzugung?

Ingroup-Favoritism: Moderatoren

• Mehr Identifikation -> mehr IF (Branscombe & Wann 1994)

• Kleinere ingroup -> mehr IF (Mullen et al. 1992)

• Hoher Status -> mehr IF (Brewer & Brown 1998)

• Bedrohung -> mehr IF (Brewer 1999)

 

Teilursachen

 

• Streben nach positiver Distinktheit -> IF (Social Identitiy Theory; Tajfel & Turner, 1986)

• Streben nach Sicherheit -> Identifikation -> IF (Uncertainty Reduction Theory, Hogg, 2000)

• Positive Bewertung sozialer Hierarchien -> IF (Social Dominance Theory, Sidanius & Pratto, 1999)

• Wettbewerbsorientierung in realistischen Konflikten -> IF (Sherif, 1966)

 

-IF -> Gruppenselbstwert mag steigen; Mediator aber vllt Normbefolgung anstatt SIT

Begehen Personen IF um ihren Selbstwert zu steigern oder zu schützen?

Eher Steigerung aber 

-IF -> Gruppenselbstwert mag steigen anstatt individueller Selbstwert; Mediator aber vllt Normbefolgung anstatt SIT

-Eher wenn Selbstwert niedrig dass IF sinkt