Cartes mémoires Klinische Psychologie (Seite 1 von 4)

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Langue	Deutsch
Catégorie	Psychologie
Niveau	Université
Crée / Actualisé	17.07.2024 / 20.02.2025
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Wie können wir entscheiden, ob jemand unter einer psychischen Störung leidet?

mit dem medizinischen Krankheitsmodell

mit dem deskriptiven Ansatz

aus dem Bauch

Was versteht man unter dem deskriptiven Ansatz bzw. welche Aussagen dazu stimmen?

Diagnose einer biologischen Krankheitsursache

Erfassung der Krankheitssymptome und Zusatzmerkmale abweichenden Erlebens und Verhaltens

dazu zählt: Leiden, Beeinträchtigungen und Funktionsstörungen

Psychische Störungen sind sinnvolle und nützliche Konstrukte

Was ist klinische Psychologie?

ein Teilgebiet der Psychologie

beschäftigt sich nur mit somatischen Beschwerden und deren Heilung

beschäftigt sich mit psychischen Störungen und psychischen Aspekten somatischer Störungen über alle Altersstufen

eine wichtige Rolle spielen Prävention, Psychotherapie und Rehabilitation

Was ist eine psychische Störung?

zeigt sich vor allem in somatischen Beschwerden

ist ein Verhaltens- oder psychisches Syndrom bzw. Muster

ist eine Funktionsstörung im Verhalten, in der Psyche und in der Biologie

ist klinisch bedeutsam

einhergehend mit Leiden, Beeinträchtigung oder erhöhtem Risiko, zu sterben

Was ist eine Klassifikation?

systematische Ordnung nach festen Regeln

nach Klassen gegliedertes System -> Einteilung von Phänomenen durch bestimmte gemeinsame Merkmale

Gruppen mit gemeinsamen Merkmalen

Versuch, einer eindeutigen und logischen Unter-, Neben- und Überordnung von Krankheiten nach einheitlichen Gesichtspunkten

Was ist eine Nosologie?

Versuch, einer eindeutigen und logischen Unter-, Neben- und Überordnung von Krankheiten nach einheitlichen Gesichtspunkten

Einteilung in ein nach Klassen gegliedertes System

Systematische Ordnung nach festen Regeln

Was bedeutet Taxonomie?

Versuch, einer eindeutigen und logischen Unter-, Neben- und Überordnung von Krankheiten nach einheitlichen Gesichtspunkten

Systematische Ordnung nach festen Regeln

Einteilung in ein nach Klassen gegliedertes System

Was ist kein Ziel diagnostischer Klassifikationssysteme?

Differentialdiagnostik

Nachvollziehbare und reliable Ableitung von Diagnosen

Erhöhung der Ökonomie von Diagnostik und Therapie

Lehr- und didaktische Zwecke

besonders breiter Interpretationsspielraum in der Terminologie

Welche Aussagen treffen auf ein nosologisches Klassifikationssystem zu?

es ist idealtypisch -> realistischerweise nicht umsetzbar

konsistente, eindeutige und logische Unter-, Neben- und Überordnung von Krankheiten nach eindeutigen Gesichtspunkten

vollständige Berücksichtigung aller vorkommenden Phänomene und Faktoren

Differenzierung basierend auf objektiven Erscheinungen sowie ätiologischen Ursachen

Welche Aussagen bezüglich des deskriptiven Klassifikationssystems stimmen?

basiert auf subjektiv-verbalen Informationen, Beobachtung und Beurteilung

verwendet explizite Kriterien, um Zeichen, Beschwerden, Auffälligkeiten und Befunde den Stellenwert eines Symptoms zuzuordnen

vollständige Berücksichtigung aller vorkommenden Phänomene und Faktoren

Unter-, Neben- und Überordnung von Krankheiten

Welche Aussagen zum DSM-III (1980) stimmen?

hatte explizite deskriptive Kriterien

eindeutige Nomenklatur

Multiaxiale Struktur

nicht für alle "Schulen" verbindlich

Neutralität im Hinblick auf ätiologische Theorien

Welche Aussagen zum DSM treffen zu?

steht für Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders

von der APA herausgegeben

von der WHO herausgegeben

wird für die Forschung verwendet

ist international verbindlich für Gesundheitssysteme

Was stimmt im Bezug auf die ICD?

steht für International Classification of Diseases

ist international verbindlich für Gesundheitssysteme

ICD-Diagnose als Voraussetzung für Abrechnung mit den gesetzlichen Krankenkassen

enthält Kodierungen für alle Erkrankungen, nicht nur psychische

Zurzeit wird die ICD-11 verwendet

Welche Aussagen treffen auf die ICD-11 zu?

ist offiziell seit Januar 2022 gültig, aber Einführungsdatum im klinischen Betrieb ist noch unklar

umfasst neue Störungsbilder: z.B. Gaming Disorder, Zwanghaftes Sexualverhalten, komplexe Posttraumatische Belastungsstörung

hat ein neues Konzept für Persönlichkeitsstörungen: Schweregrad von Beeinträchtigungen im Funktionsniveau sowie maladaptive Persönlichkeitstraits

wird in der Forschung verwendet

Störungen werden guidelineartig beschrieben; es gibt Specifier zur Präzisierung der Ausprägung und Symptomatik

Was sind Kritikpunkte an den Klassifikationssystemen?

nehmen eine künstliche Dichotomisierung vor

die ICD berücksichtigt keine kulturspezifischen Phänomene

zu starke Ausdifferenzierung der Diagnosen

Diagnosen sind stigmatisierend

Störungen sind keine realen Entitäten, sondern soziale Konstrukte

Welche Aussagen bezüglich neuerer Klassifikationssysteme treffen zu?

Beispiele dafür sind Research Domain Criteria (RCoC) und Hirarchical Taxonomy of Psychopathology (HiTOP)

RDoC ist der Versuch, eine neue Art von Taxonomie für psychische Störungen zu schaffen; biologisch (nicht symptombasierter) Rahmen

HiTOP ist ein kategoriales Klassifikationssystem

HiTOP sieht mentale Gesundheit als Spektrum

die neuen Klassifikationssysteme haben zu einer erheblichen Veränderung in der Klinik geführt

Welche Form von Interviews hat die stärkste Formalisierung?

Freie klinische Interviews

Strukturierte klinische Interviews

Standardisierte diagnostische Interviews

Strukturierte klinische Interviews werden in der Forschung meistens bevorzugt

wahr

falsch

Was zählt nicht zu den strukturierten klinischen Interviews?

SKID-CV

SKID-PD

DIPS, Mini-DIPS; Kinder-DIPS

DIS

CIDI

Welche Aussagen stimmen zur Epidemiologie?

Deskriptive Epidemiologie beschäftigt sich mit räumlicher& zeitlicher Verteilung sowie Determinanten von Gesundheit, Krankheit, Beeinträchtigungen und Mortalität in definierten Populationen

Analytische Epidemiologie beschäftigt sich mit räumlicher& zeitlicher Verteilung sowie Determinanten von Gesundheit, Krankheit, Beeinträchtigungen und Mortalität in definierten Populationen

Deskriptive Epidemiologie untersucht Verlauf, Ursachen, Risiko- und Auslösefaktoren psychischer Störungen

Analytische Epidemiologie untersucht Verlauf, Ursachen, Risiko- und Auslösefaktoren psychischer Störungen

Im Idealfall sind Quellpopulation und Zielpopulation identisch

Welche Aussagen treffen auf Epidemiologie zu?

muss nicht auf spezifische Populationen bezogen sein

beruht auf "Falldefinitionen"

benutzt genau definierte epidemiologische Maße

das Lebenszeitrisiko ist die Häufigkeit einer Störung für die gesamte Lebensspanne einer Person

das Lebenszeitrisiko ist das Risiko für die Entwicklung einer psychischen Störung, projiziert auf die gesamte Lebensdauer

Welche Aussagen zur Epidemiologie stimmen?

Inzidenz ist die Häufigkeit des Neuauftretens einer Störung innerhalb eines bestimmten Zeitraums

Prävalenz ist die Häufigkeit des Neuauftretens einer Störung innerhalb eines bestimmten Zeitraums

Prävalenz ist die Häufigkeit einer Störung (=Anteil der Fälle in definierter Population)

es ist egal, ob die wahre Prävalenz oder die Behandlungsprävalenz angegeben werden

die Punktprävalenz ist die Häufigkeit an einem bestimmten Stichtag

Die wahre Prävalenz bezieht sich auf die Häufigkeit in der Allgemeinbevölkerung, während die Behandlungsprävalenz sich auf eine Population bezieht, die in Kontakt mit einer Behandlungseinrichtung steht.

wahr

falsch

Was zählt zu den methodischen Merkmalen guter epidemiologischer Studien?

Repräsentativität der Stichprobe

hohe Response Rate

Exakte Falldefinition

angemessene statistische Methoden

Angabe von Konfidenzintervallen

Was sind die 3 häufigsten psychischen Störungen (12-Monatsprävalenz 2005: ca. 6-7%) ?

Angststörungen

Major Depression

Alkoholabhängigkeit

Spezifische Phobien

Somatoforme Störungen

Welche Aussagen zu Beeinträchtigungen durch psychische Störungen stimmen?

man kann sie über DALY (Diability-Adjusted Life Years (lost)) operationalisieren

hohe DALY-Werte beschreiben eine hohe Lebensqualität

DALY erlaubt einen länder- und kulturübergreifenden Vergleich

DALY= YLL+YLD

Unipolare Depression und Alkoholmissbrauch/-abhängigkeit sind die psychischen Hauptursachen für DALYs

Welche Aussagen zu Klassifikationssystemen stimmen?

Die ICD ist kategorial und dimensional

der DSM ist kategorial und dimensional

durch sie kann man Vorhersagen über den Verlauf und die Behandlungsmöglichkeiten treffen

Klassifikationssysteme führen zu einer Informationsreduktion und kultureller Verzerrung

sie führen zu einer höheren Interrater-Reliabilität

Welche Aussagen zu Angst treffen zu?

normale und pathologische Angst unterscheiden sich kaum

normale Angst dauert länger und ist situationsübergreifender verglichen mit pathologischer Angst

Angst basiert auf nicht zutreffender Bewertung (Dysfunktionale Kognition)

Angst ist die Reaktion auf eine unmittelbare Bedrohung

Angst geht mit einer starken physiologischen Erregung einher

Welche Aussagen im Bezug auf Angst und Furcht stimmen?

Furcht ist die Reaktion auf eine zukünftige Bedrohung

Angst ruft eine moderate physiologische Erregung hervor

Der Handlungsimpuls bei Furcht ist "Fight or Flight"

Der Handlungsimpuls bei Angst ist "Prepare or Avoid"

Furcht geht mit einer moderaten physiologischen Erregung einher

Welche Aussagen zur Bedrohungsnähe stimmen?

Angst und Furcht können über die Bedrohungsnähe unterschieden werden

Es handelt sich um Angst, je näher die Bedrohung ist.

Je weiter die Bedrohung weg ist, desto höher ist die Interaktion zwischen PFC und lateraler Amygdala.

Je näher die Bedrohung, umso höher ist die Interaktion zwischen zentraler Amygdala und periaquäduktalem Grau

Je weiter die Bedrohung weg ist, umso höher ist die Interaktion zwischen zentraler Amygdala und periaquäduktalem Grau

Welche Aussagen zu Angststörungen stimmen?

Agoraphobie = unrealistische Angst und Vermeidung von Situationen, in denen Flucht schwierig und/ oder Hilfe nicht erreichbar sein könnte

Generalisierte Angststörung = Besorgnis bzgl. Panikanfällen und ihrer Folgen

Die Panikstörung zählt nicht zu den Angststörungen

Spezifische Phobie = unrealistische Angst und Vermeidung eines spezifischen Objektes oder einer spezifischen Situation, die nicht zu einer anderen Angststörung gehört

Angststörungen sind eine nosologische Einheit

Welche Aussagen bezüglich der spezifischen Phobie stimmen nicht?

die Furcht oder Angst ist im soziokulturellen Kontext verhältnismäßig

Für die Diagnose muss die Furcht oder Angst mind. 6 Monate vorliegen

im DSM-5 gibt es Subtypen von spezifischen Phobien ("Specifier")

Der Blut-Spritzen-Verletzungs-Typ tritt am häufigsten auf

Die Lebenszeitprävalenz für spezifische Phobien beträgt 8-12%

Welche Aussagen zur Entstehung von Angsstörungen sind zutreffend?

Die 2-Faktoren-Theorie besagt, dass Angststörungen über klassische Konditionierung entstehen und über operante Konditionierung (negative Verstärkung der Vermeidung) aufrechterhalten werden.

Die Konditionierungstheorien können ohne Probleme hingenommen werden

Preparedness-Theorie =manche Reize sind biologisch vorbereitet für Furchkonditionierung

Das "Three-Pathway-Model" beschreibt 3 Wege zur Angst: Klassische Konditionierung, Modelllernen und Instruktionslernen

Das "Three-Pathway-Model" beschreibt 3 Wege zur Angst: Klassische Konditionierung, Operante Konditionierung und Instruktionslernen

Was stimmt zur Behandlung von Angststörungen?

Konfrontation ist nicht so wichtig

aktuell beste Evidenz für KVT

Exposition folgt den Prinzipien von Konfrontation und Unterbindung von Vermeidung und Sicherheitsverhalten

bei der Exposition in vivo fängt man mit der am meisten gefürchteten Situation an

Exposition sollte lang anhaltend und wiederholt durchgeführt werden

Welche Aussagen stimmen zu den Wirkmechanismen der Expositionstherapie?

Das Absinken der Reaktionswahrscheinlichkeit ist die plausibelste Erklärung

Extinktion = Löschung einer gelernten CS-US-Assoziation

Die Expositionstherapie wirkt v.a. über Inhibitionslernen und kognitive Veränderung

Bei der Exposition kommt es zu einer Veränderung dysfunktionaler Überzeugungen (eine Art Erwartungsverletzung)

Extinktion = Inhibitionslernen ->neue Assoziationen werden gebildet und können alte hemmen

Welche Aussagen bezüglich Panikattacken stimmen?

Panikattacken sind eine eigenständige Störung

für eine Panikattacke müssen 4 (oder mehr) Symptome auftreten

im Rahmen einer Panikattacke können kulturspezifische Symptome auftreten

Typische Symptome sind z.B. Herzklopfen, Schwitzen, Zittern, Gefühl der Atemnot, Übelkeit, Schmerzen in der Brust...

Panikanfälle sind ein transdiagnostisches Phänomen

Welche Aussagen stimmen bezüglich Panikanfällen?

Phänomenologisch gibt es systematische Unterschiede zwischen Panikanfällen bei Panikstörung und anderen Angststörungen

Panikanfälle bei der Panikstörung werden situativ ausgelöst und sind erwartet

Panikanfälle bei der Panikstörung werden spontan ausgelöst und sind unerwartet

Panikanfälle können auch bei gesunden Personen auftreten

Panikstörung: Was stimmt?

Panikattacken sind erwartet

nach mind. einer Attacke folgte mind. 1 Monat lang mind. Besorgnis über weitere Panikattacken oder deutlich fehlangepasste Verhaltensänderung

Störungsbild ist Folge der physiologischen Wirkung einer Substanz

Störungsbild kann nicht besser durch eine andere psychische Störung erklärt werden

entsteht aus Konditionierung von Angst mit internen oder externen Reizen

Agoraphobie: Was stimmt?

Ausgeprägte Angst oder Furcht vor mind. 5 Situationen

Situationen werden gefürchtet oder vermieden weil Flucht schwierig oder Hilfe nicht erreichbar sein könnte

andauernd, mind. 6 Monate

Lebenszeitprävalenz: 4%

Männer häufiger betroffen als Frauen

Was trifft zu zur Panikstörung?

Kern der Störung = Fehlinterpretation von Körperempfindungen

entsteht v.a. durch kognitive Verzerrungen: Interpretation Bias, Attention Bias, Memory Bias

Behandlung v.a. mit Exposition in vivo und kognitiven Interventionen

Klinische Psychologie

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