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Cartes-fiches 138
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Autres
Crée / Actualisé 25.06.2024 / 28.06.2024
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M-08-05 Erläutern Sie Heiders „naive Handlungsanalyse“. Wie wird auf Fähigkeit und wie auf Anstrengung als Ursachen geschlossen.

Mensch als naiver Wissenschaftler.

Handlungsergebnis = Bemühen x Können

 

Attribution auf:

- Anstregung, wenn Schwierigkeit hoch, Fähigkeit niedrig

- Fähigkeit, wenn Schwierigkeit hoch, Anstrengung niedrig

M-08-06 Was versteht man unter einer „Selbstwirksamkeitserwartung“? Wie entwickelt sich eine Überzeugung, dass man selbstwirksam ist?

Selbstwirksamkeitserwartung: Überzeugung, Anforderungssituationen durch eigene Kompetenz bewältigen zu können.

4 Quellen:

   1) Kompetenzerlebnisse (Erfolge, Fehler, Hartnäckigkeit, etc.)

   2) Modelllernen (Vorbilder, Nachahmung,

   3) Soziale Persuasion (Überzeugung, Überredung, etc.)

   4) Introspektive Wahrnehmungen (Anspannung, Erschöpfung, etc.)

M-08-07 Erläutern Sie das Konzept eines "agentic self" von Albert Bandura.

SS24 rausgekürzt

M-09-01 Welche Motive werden in der modernen Motivationspsychologie vorwiegend untersucht? Geben Sie zu jedem Motiv eine kurze inhaltliche Beschreibung und grenzen Sie die verschiedenen Motive voneinander ab. Geben Sie Beispiele für situative Anregungen der Motive.

1. Leistungsmotiv: Bestreben, eigene Tüchtigkeit in allen Tätigkeiten zu steigern oder hoch zu halten.

Aktivierung in Leistungssituationen (z.B. Prüfungen)

2. Machtmotiv: Bestreben, innerhalb einer sozialen Beziehung den eignen Willen durchzusetzen.

Aktivierung durch Wahrnehmung von Hierarchien in sozialen Gefügen

3. Anschlusssmotiv: Bestreben, neue Kontakte zu knüpfen & bestehende Beziehungen aufrecht zu erhalten, Vermeidung von Meinungsverschiedenheiten, Streit und Konflikten.

Aktivierung durch Trennung von wichtigen Bezugspersonen / Wahrnehmung von Bedürftigkeit anderer Menschen / neuen sozialen Umgebungen

M-09-02 Was sind die ultimaten und proximalen Funktionen bzw. Ziele von Motiven.

Ultimatives Ziel: Überleben des Individuums/Gemeinschaft als Anreiz für motiviertes Verhalten

Funktion:  Erhöhung der „evolutionäre Fitness

Ziel: Weitergabe von Erbgut

 

Proximales Ziel: Affektveränderung als Anreiz motivierten Verhaltens.

-> Leistungsmotiv: Stolz & Hoffnung (Erfolg) / Scham & Angst (Misserfolg)

-> Anschlussmotiv: Geborgenheit & Vertrauen / Unsicherheit & Einsamkeit

-> Machtmotiv: Überlegenheit / Demütigung

Motive werden dabei als kognitiv-affektive Module mit physiologischer Basis betrachtet.

M-09-03 Welche Rolle spielen Emotionen/Affekte für das Motivationsgeschehen?

Affekte/Emotionen sind Anreize für Verhalten:

-> positiv (aufsuchende Motivation)

-> negativ (Vermeidungs-Motivation)

M-09-04 Welche motivationalen Orientierungen können aus einem angeregten Leistungs-, Macht- und Anschlussmotiv hervorgehen? Warum ist diese Unterscheidung wichtig?

Leistungsmotiv: Hoffnung auf Erfolg/Furcht vor Misserfolg

Machtmotiv: Hoffnung auf Kontrolle/Furcht von Kontrollverlust

Anschlussmotiv: Hoffnung auf Anschluss/Furcht vor Zurückweisung

 

• Diese Unterscheidung erklärt, wie verschiedene Emotionen entstehen und wieso in einer Situation bei verschiedenen Individuen unterschiedliches Motivationsstreben resultiert.

M-09-05 Was versteht Murray unter “need” und “press”? Wie viele „needs“ gibt es nach Murray? Wieso hat sich der Bedürfniskatalog von Murray in der Wissenschaft nicht durchgesetzt? [Hinweis: Murrays „needs“ müssen nicht auswendig gelernt werden].

Murrays Bedürfniskatalog: 27 universellen Person-Umwelt-Bezüge bzw. Motive (needs).

„needs“: Motive bzw. psychogenen Bedürfnisse (primäre Needs wie Sex / Schutz; sekundäre Needs wie LAM)

„press“: thematisch passende situative Anreize (Chancen & Gelegenheiten / Gefahren & Risiken).

Motivationsentstehung: wenn „press“ einen „need“ triggert -> Anreiz aktiviert Motiv -> Verhalten zur Bedürfnisbefriedigung / Zielerreichung

Probleme des Bedürfniskatalogs:

• ähnlich wie bei Instinktkatalogen: immer unvollständige und beliebige Auswahl.

• Needs lassen sich auf elementarere Motivklassen zusammenfassen (LAM)

M-09-06 Wie ist die Bedürfnispyramide nach Maslow (1943) aufgebaut? Unterscheiden Sie auf der Basis dieses Modells zwischen Defizitmotiven und unstillbaren Bedürfnissen. Welche Kritik gab es am Pyramidenmodell von Maslow?

fünfstufige Bedürfnishierarchie:

• Je basaler ein Bedürfnis, desto wichtiger

• basalere Bedürfnisse müssen befriedigt sein, bevor die oberen „angegangen“ werden können.

stillbare Defizit- & unstillbare Wachstumsbedürfnisse:

Defizitbedürfnisse: können befriedigt werden -> erzeugen dann keine Verhaltensmotivation mehr.

Wachstumsbedürfnisse: nie völlig befriedigt -> streben immer nach Maximierung.

Kritikpunkte:

1) Situation bzw. der Anreiz spielt keine Rolle

2) Bedürfnisumschreibungen sind vage und kulturabhängig.

3) Geringe empirische Gültigkeit

4) beliebige Zusammenstellung

M-09-07 Welche Revision hat Maslow an seinem Bedürfnismodell später vorgenommen?

6. Bedürfnis hinzugefügt:

Selbst-Transzendenz, Suche nach einem, die persönlichen Interessen übersteigenden Sinn

M-09-08 Erläutern Sie die Bedürfnishierarchie von Kenrick und Kollegen (2010). In welchen Punkten weicht dieses Modell von dem klassischen Modell von Maslow ab?

moderne Bedürfnishierarchie

• Auswahl & Anordnung menschlicher Bedürfnisse auf  evolutionsbiologischer Grundlage.

Hierarchie ausschließlich auf Ontogenese bezogen, nicht mehr auf die Reihenfolge der Bedürfniserfüllung im Erwachsenenalter.

• Dort sind dann alle Bedürfnisse vorhanden, werden aber nicht sequenziell erfüllt, sondern durch passende Cues aktiviert

M-09-09 Welche intrinsischen Bedürfnisse gibt es laut der Selbstbestimmungstheorie? Erläutern Sie jedes einzelne Motiv.

1) Kompetenz: Gefühl, effektiv auf als wichtig erachtete Dinge einwirken zu können -> gewünschte Resultate. (z.B.. Mastery -> Verständnis & Leistungssteigerung)

2) Autonomie: Gefühl der Unabhängigkeit des eigenen Verhaltens (vgl. Machtmotiv)

3) Soziale Eingebundenheit: Bedeutung, die Andere für Einen haben & Bedeutung, die man selbst für Andere besitzt  (Anschluss)

M-09-10 Welche primären und sekundären Bedürfnisse gibt es laut der Motivationstheorie von Dweck?

Primär:

- Predictability

- Acceptance

- Competence

 

Sekundär:

- Trust

- Self-Esteem

- Status

- Control

M-09-11 Welche Bedürfnisse sind besonders wichtig für die Lebenszufriedenheit und das subjektive Wohlbefinden? Beschreiben Sie dazu die Ergebnisse der internationalen Studie mit Gallup Umfragen von Tay & Diener (2011).

Lebenszufriedenheit: Basic needs (r =.63)

positive Emotionen: social need & respect

negative Emotionen: Basic needs, respect & autonomy

----------------

-> Die Befriedigung eines Bedürfnisses hat einen eigenständigen Effekt auf das Wohlbefinden (die Steigerung des Wohlbefindens hängt nicht von anderen Bedürfnissen ab).

 

 

M-09-12 Auf welchen Dimensionen können kulturübergreifende Bedürfnisse und Wertvorstellungen verortet werden? Erläutern Sie beide Dimensionen.

Intrinsisch vs. extrinsisch:

• Extrinsisch: z.B. Streben nach Konformität / Berühmtheit.

• Intrinsisch: z.B. Altruismus / Selbstakzeptanz

Selbst-bezogen vs. selbst- transzendent:

• Selbstbezogen: z.B. Hedonismus / physische Gesundheit / finanzieller Erfolg

• Selbsttranszendenz: z.B. Spiritualität

 

Grouzet et al. (2005) Identifikation v. universellen Zielen in 15 Kulturen

M-09-13 Was ist der Unterschied zwischen einer intrinsischen und einer extrinsischen Motivation? Inwieweit unterscheiden sich diese Motivationsarten im Grad der Selbstbestimmung?

Intrinsisch:

• Anreize, die in der Tätigkeit selbst liegen ("selbstbelohnend")

-> Selbstbestimmt, liegen also innerhalb der eigenen Kontrolle: Niemand zwingt mich zu einem Hobby / belohnt mich dafür, es auszuüben

Extrinsisch:

• Anreize, die der Ausführung einer Tätigkeit folgen (externe Belohnung)

-> Nicht selbstbestimmt, liegen also außerhalb der eigenen Kontrolle: Ich arbeite für Geld / um nicht bestraft zu werden.

M-09-14 Was ist der Korrumpierungseffekt und unter welchen Bedingungen tritt er auf? Wie wird der Korrumpierungseffekt erklärt?

Korrumpierungseffekt:

Intrinsische Tätigkeitsanreize verlieren nach externer Belohnung an Wert

Bsp.: Kind erhält Süßigkeiten fürs Malen eines Bildes. Nun hat es das Gefühl, es hätte für die Süßigkeiten gemalt und nicht einfach nur aus Spaß. Folglich wird es weniger malen, wenn die Süßigkeiten ausbleiben, da der interne Anreiz (Spaß) geschwächt wurde und der externe Anreiz (Geld) wegfällt.

Auftreten:

1) Freie Wahl der Tätigkeit

2) konkrete Belohnung (z.B. materiell, nicht Lob)

Gist: Effekt tritt nur unter spezifischen Bed. auf, nicht bei jeder Belohnung

Erklärung:

Ersetzen intrinsischer Motivation durch extrinsische Anreize

M-09-15 Unter welchen Bedingungen wirkt sich intrinsische Motivation besonders stark auf die Leistung in einer Aufgabe aus?

1. Qualitative Aufgabe

2. Belohnung für Aufgabe wenig salient

 

Bsp. Wenig saliente Belohnung: Erfolgsunabhängiges Gehalt

M-09-16 Was ist ein "Flow Erleben" und unter welchen Bedingungen tritt es auf?

Flow:

  • Aufgehen und getragen werden von einer Aktivität
  • verändertes Zeiterleben
  • verschmelzen von Denken und Handeln

Voraussetzung:

  • Passung zwischen Schwierigkeit und Fähigkeit
  • klare, proximale Ziele
  • Unmittelbares Erleben von Handlungsfolgen

M-10-01 Was ist Leistungsmotivation? Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit Leistungsmotivation entsteht?

„Leistungsmotivation (nach Heckhausen):

• Bestreben, die eigene Tüchtigkeit zu steigern / hoch zu halten

-> Tüchtigkeit selbst ist auschlaggebend. („Besser werden“ per se; Spaß)

 

Bedingung:

- Ergebnisse sind erkennbar und Resultat eigener Fähigkeiten

M-10-02 Welche Sozialisations-/Erziehungsfaktoren beeinflussen die Entwicklung eines Leistungsmotivs?

Erziehungs- und Sozialisationsbedingungen:

• Erziehung zur Selbständigkeit und Tüchtigkeit -> stärkeres LM

Untersuchung von Winterboom (1958):

• hochmotivierte männliche Erwachsene: schon früh zahlreiche Selbständigkeitsanforderungen der Eltern

Training beeinflusst die Richtung des LM (Furcht vor Misserfolg vs. Hoffnung auf Erfolg) und weniger dessen Ausprägung

(Metaanalyse von Collins, Hage & Locke (2004))

M-10-03 Welche Evidenz gibt es für einen Zusammenhang zwischen Leistungsmotivation und dem ökonomischen Erfolg einer Gesellschaft?

• Leistungsmotivation als Prädiktor für die Leistung einer Person -> ökonomischer Erfolg eines Landes kann durch die mittlere Ausprägung des LM vorhergesagt werden.

Collins, Hage & Locke (2004):

• Positiver Zusammenhang mit unternehmerischer Leistung (r= .46)

McClelland (1961):

Verbreitung leistungsthematischer Themen in Medien & Politik sagen nachfolgende (aber nicht die vorangehende) Steigerung der ökonomischen Leistung vorher.

DeCharms und Moeller (1962):

• Häufigkeit von Leistungsthematischen Themen in Kinderbüchern korreliert mit den Patentanmeldungen in den USA und können diese teilweise voraussagen

M-10-04 Kann man Leistungsmotivation trainieren? Welche motivationale Komponente der Leistungsmotivation ist besonders wichtig für einen unternehmerischen Ehrgeiz?

Training beeinflusst die Richtung des LM (Furcht vor Misserfolg vs. Hoffnung auf Erfolg); weniger dessen Ausprägung

Aufsuchende Komponente der LM besonders wichtig; diese erhält auch bei Rückschlägen weiter das LM aufrecht -> Wachstumsfokus

Aronoff & Litwin (1971):

• Training mit 16 Managern: Information, Üben von leistungsorientiertem Denken & Handeln

• Ergebnis: signifikanter Anstieg von Gehalt und Position der Experimentalgruppe 2 Jahre später

Collins, Hage & Locke (2004):

• Positiver Zusammenhang mit Berufswahl (r= .21) & unternehmerischer Leistung (r= .46)

M-10-05 Erläutern Sie die beiden Komponenten, aus denen sich nach dem Risikowahlmodell die resultierende Motivationstendenz in einer Leistungssituation ergibt.

Atkinson (1957): Risikowahlmodell der Leistungsmotivation

resultierende Tendenz (RT) als Summe von aufsuchenden Tendenzen (Hoffnung auf Erfolg) und meidenden Tendenzen (Furcht vor Misserfolg)

-> RT = Te -Tm

• Es gilt jeweils (mit Index e / m):

-> T = M * A * W   (Am ist negativ!)

• Produkt der Motivstärke (M), Anreizstärke (A) und der Erfolgs- bzw. Misserfolgswahrscheinlichkeit (W)

• Erfolgschance W ist die subjektiv (!) wahrgenommene (Miss-)Erfolgswahrscheinlichkeit [0,1]   

• M mal A dagegen gibt Wert wieder 

-> Erwartungs-mal-Wert-Ansatz erkennbar

M-10-06 Welche drei Variablenwerte muss man kennen oder messen, um die resultierende Motivationstendenz in einer Leistungssituation nach dem Risikowahlmodell berechnen zu können? Welche drei anderen Variablen lassen sich aus der Erfolgswahrscheinlichkeit ableiten? Wie lassen sich nach dem Risikowahlmodell der Erfolgs- und der Misserfolgsanreiz aus der Erfolgswahrscheinlichkeit berechnen?

• Es müssen Erfolgsmotiv Me, Misserfolgsmotiv Mm und Erfolgswahrscheinlichkeit We bekannt sein.

• Motivmessung über projektive Tests (z.B. TAT).

• Manipulation subjektiver Erfolgswkt. über Aufgabenschwierigkeit.

Ableiten lassen sich:

• Misserfolgswahrscheinlichkeit Wm = 1 – We

• Erfolgsanreiz Ae = 1 – We  

• Misserfolgsanreiz Am = – We

-> geringe Erfolgswkt. bietet hohen Anreiz (je seltener, desto wertvoller).

-> Misserfolg bei leichten Aufgabe -> schlecht für Selbstbild und Status.

Eingesetzt in die ursprüngliche Formel des Risikowahl-Modells - resultierende motivationale Tendenz:

RT=(MeMm)•(WmW2m)

bzw.

RT=(MeMm)•Wm(1−Wm)

M-10-07 Warum ist die resultierende Motivationstendenz eine parabelförmige Funktion der Erfolgswahrscheinlichkeit? Begründen Sie Ihre Argumentation mit einer graphischen Ableitungsskizze der entsprechenden Formeldarstellung des Risikowahlmodells.

Formel:

 RT=TeTm=MeAeWe+MmAmWm

(Am immer negativ)

= … =  (MeMm)•(WmW2m)

-> (Wm - Wm2): neg. quadratische Funktion der Erfolgswkt., -> nach unten offene Parabel mit Maximum y = ¼ bei x =1/2.

-> (Me - Mm) als Konstante - Motivlage einer Person ist mittelfristig stabil -> lediglich Strecken / Stauchen der Parabel in y-Richtung (bestimmt Parabelform)

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-> bei hoher We gibt Erfolg keine Auskunft über die eigenen Leistung (jeder ist bei der Aufgabe erfolgreich).

-> sehr geringe We -> keine Motivation, da Aufgabe unmöglich erscheint.

M-10-08 Welche Vorhersagen ergeben sich für das Verhalten in Leistungssituationen aus der Tatsache, dass nach dem Risikowahlmodell der Zusammenhang von resultierender Motivationstendenz und Erfolgswahrscheinlichkeit für Erfolgsmotivierte umgekehrt u-förmig, für Misserfolgsmotivierte u-förmig verläuft?

Dominant Erfolgsmotivierte bevorzugen mittel-schwierige Aufgaben, da hier Ae * We maximal wird.

-> Erfolgsmotivierte suchen aktiv Leistungssituationen auf, während misserfolgsmotivierte Personen versuchen, Leistungsanforderungen generell eher aus dem Weg zu gehen.

Dominant Misserfolgsmotivierte, meiden vor allem mittelschwierigen Aufgaben, da hier Am * We minimal wird (da Am immer neg. ist) -> stärkste Hemmung & geringste Ausdauer.

->Sie bevorzugen (angeblich) sehr leichte oder sehr schwierige Aufgaben, um dem (negativen) Minimum aus dem Weg zu gehen.

M-10-09 Schildern Sie Ablauf und Ergebnisse der klassischen Untersuchung von Atkinson & Litwin (1960) zur Anspruchsniveausetzung in einem Ringwurfspiel. Welcher Aspekt der Ergebnisse entsprach nicht exakt den Vorhersagen des Risikowahlmodells?

Atkinson und Litwin (1960): Ringwurfaufgabe (VPN: Kinder)

• Die VPN sollten Ringe mit frei wählbarer Wurfdistanz über einen Stab werfen. (UV: versch. Personen)

• AV: Gewählte Zielentfernung der VPN (soll Aufgabenschwierigkeit abbilden & LM operationalisieren)

 ->  erfolgsmotivierte Kinder bevorzugten klar mittlere Entfernungen, was im Einklang mit den Vorhersagen des Risikowahlmodells steht.

-> misserfolgs-vermeidungsmotivierte Kinder zeigten deutlich geringere Präferenz für mittlere Entfernungen. Verteilung der gewählten Entfernungen über den gesamten Schwierigkeitsbereich; auch hier erkennbare Häufung im mittleren Schwierigkeitsbereich.

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•Entgegen der Vorhersage (des RWM)  KEINE Umkehrung der Präferenzen bei Misserfolgs-motivierten - vielmehr ähnliche, aber deutlich schwächere Tendenzen wie bei Erfolgsmotivierten

M-10-10 Was versteht man unter der “kognitiven Wende” in der Leistungsmotivationsforschung? Was sind die zentralen Charakteristika der neuen Forschungsrichtung? Grenzen Sie die neue Richtung von der bis dahin vorherrschenden Forschungsauffassung ab. Was sind die zentralen Unterschiede zwischen den beiden Auffassungen?

„kognitive Wende“:

• Anreiz für LM ist Ausmaß an Diagnostizität (Streben nach Information) einer Aufgabe statt einer Affektänderung (nach RWM) (Theorie nach Trope, `75)

Charakteristika & Abgrenzung:

Information über die eigene Fähigkeit als entscheidendes Kriterium für LM.

nicht der antizipierte Affekt bei Erfolg / Misserfolg.

• Streben nach Informationsgewinnung ist unabhängig von der Aufgabenschwierigkeit.

• jedoch allgemein Bevorzugung mittelschwerer Aufgaben (größter Informationsgewinn):

-> schwer genug, um auch Misserfolg zuzulassen & leicht genug, um Erfolg zuzulassen.

<-> RWM: Misserfolgsmotivierte meiden mittelschwere Aufgaben.

• Unterschied zwischen Misserfolgs- und Erfolgsorientierten nur in unterschiedlich starker Diagnostizitätsorientierung.

M-10-11 Schildern Sie die Untersuchung und die zentralen Ergebnisse der Studie von Trope (1975) zur Dissoziation der Effekte von Aufgabenschwierigkeit und Diagnostizität auf die Aufgabenwahl. Welche theoretische Schlussfolgerung wird durch dieses Ergebnis nahegelegt? Was wurde an der Studie kritisiert?

Studie: Orthogonale Manipulation v. Aufgabenschwierigkeit & Diagnostizität

Erfolgsmotivierte vs. Misserfolgsängstliche (TAT).

• Mitteilen (angeblicher) Aufgabenschwierigkeit-> leicht / mittel / schwer

• Mitteilen (angeblicher) Aufgabendiagnositizität. -> niedrig / hoch (Herausstellen eigener Fähigkeiten)

• keine Korrelation zwischen Schwierigkeit &  Diagnostizität!

• AV: Aufgabenpräferenz 

Ergebnisse:

• Generell Präferenz hoch diagnostischer & leichter Aufgaben. (bei selber Diagnostizität eher leichte Aufgaben)

Misserfolgsängstliche wählen öfter niedrig diagnostische Aufgaben als die Erfolgsmotivierten (-> geringere Steigung im Diagnostic value).

• Präferenz für hochdiagnostische Aufgaben bei Erfolgsmotivierten deutlich ausgeprägter

Implikationen:

Widerspricht Annahmen des RWM und bestätigt die Hypothese der kognitiven Theorie:

-> Streben nach Informationen über die eigenen Fähigkeiten entscheidend bei der Aufgabenauswahl.

Kritik:

nicht tatsächliches Handeln untersucht, sondern lediglich Aufgabenpräferenz.

M-10-12 Beschreiben Sie die beiden zentralen Dimensionen der Ursachenerklärung von Leistungsergebnissen und erläutern Sie, was mit den beiden gegensätzlichen Ausprägungen dieser Dimensionen jeweils gemeint ist. Was sind günstige und ungünstige Attributionsasymmetrien von Leistungsergebnissen und wie hängen sie mit Hoffnung auf Erfolg und Furcht vor Misserfolg zusammen?

Heider (1958) - naive Ursachenklärung:

interne (Person) vs. externe (Situation) Attribution

• Stabilität (zeitlich stabil vs. variabel)

Attribution & Motivation

-> Attributionen auf stabile Faktoren (wie Fähigkeit) haben generell einen demotivierenden Effekt

-> Attribution internal-variabel i.d.R. am günstigsten für Motivation (externale Faktoren entziehen sich meist dem eigenen Einfluss)

Attribution & Selbstwert

• günstig bei Erfolg: stabil-internale Attribution. (eigene Fähigkeiten)

• günstig bei Misserfolg: variabel-externale Attribution. (zufällige externe Faktoren)

M-10-13 Erläutern Sie die Selbststabilisierung von leistungsmotivationalen Prozessen bei erfolgs- und misserfolgsmotivierten Personen nach dem Selbstbewertungsmodell von Heckhausen.

Erfolgsmotivation:

Erwartung: Erfolg -> Ziele: realistisch -> Erfolgsbilanz: ausgewogen -> Attribution: Erfolg intern, Misserfolg extern -> Affekte: positiv

=> Positive Verstärkung, Verbesserung der Tüchtigkeit

 

Misserfolgsmomotivation:

Erwartung: Misserfolg -> Ziele: unrealistisch -> Erfolgsbilanz: unausgewogen -> Attribution: Erfolg extern, Misserfolg intern -> Affekte: negativ

=> Negative Verstärkung, Reduzierung der Selbstwertbelasung

M-11-01 Definieren Sie den Begriff “Ziel”. Auf welche Weise regulieren Ziele menschliches Handeln? Worin unterscheiden sich Ziele von Motiven?

Ziele

-> Notwendig für Handlungen, aber nicht hinreichend (-> Volition).

-> Bestimmen menschliches Handeln.

• Ziele bilden den Sollwert im kybernetischen Modell (vgl. Regelung).

Ziele vs. Motive:

Ziel = spezifisch, kognitiv repräsentiert, handlungsleitend.

Motiv = abstrakt, häufig unbewusst, nicht handlungsleitend.

 

M-11-02 Skizzieren Sie ein einfaches kybernetisches Regelkreismodell der Handlungssteuerung durch Ziele. Erläutern Sie die verschiedenen Komponenten dieses Modells.

• ständiger Soll-Ist-Abgleich (Closed Loop).

Ziele als Sollwert.

• Vergleich mit Ist-Wert

• Handlung wird initiiert, solange Diffenrenz unglein 0

M-11-03 Was ist der Unterschied zwischen einer positiven und einer negativen Feedbackschleife?

• Negative Feedbackschleife: Reduktion der Diskrepanz zu einem angestrebten Sollwert (Annäherung)

• Positiven Feedbackschleife: Erhöhung der Diskrepanz zu einem abgelehnten Sollwert (Vermeidung)

M-11-04 Erläutern Sie die Begriffe “Selbstaufmerksamkeit” und “Optimismus”. An welchen Stellen beeinflussen diese Variablen Prozesse der Handlungsregulation im Modell von Carver und Scheier?

„Selbstaufmerksamkeit“:

• Man selbst als Beobachtungsgegenstand.

„Optimismus“ (hier)

Grad der persönlichen Kontrollüberzeugung.

 

moderierender Einfluss auf die Handlungsregulation (Modell von C. & S.):

Salienz persönlicher Ziele hoch ->  akkuraterer Ist-Soll-Vergleich.

- bei Optimismus höhere Wkt. weiterer Deskrepanzreduktionsversuche anstatt Disengagement

-> hoher Grad an Optimismus -> Persistenz & Perseveration.

M-11-05 Erläutern Sie den Begriff des “disengagement”. Welche beiden Formen des “disengagement” werden im Modell von Carver & Scheier unterschieden? Unter welchen Umständen ist ein “disengagement” wahrscheinlich?

• Disengagement = Zielablösung (Beendigung der aktiven Zielverfolgung).

1) Zielablösung nach Zielerreichung handeln (beseitigte Ist-Soll-Diskrepanz).

2) Ablösung bei negativer Einschätzung der Zielerreichungsmöglichkeiten

-> z.B. geringe Kontrollüberzeugung / Selbstwirksamkeit / Optimismus / wdh. Misserfolge.

Behaviorales Disengagement:

• Wenn ein offener Rückzug möglich ist.

Mentales Disengagement:

• Kein offener Rückzug möglich.

-> z.B. nach öffentlicher Verpflichtung

M-11-06 Welche Emotionen entstehen nach dem Modell von Carver und Scheier während der Zielverfolgung und wie hängen diese Emotionen mit der Rate der Annäherung an ein Ziel (bzw. Vermeidung eines Anti-Ziels) zusammen?

Nähe zu Ziel: Freude/Erleichterung

Distanz zu Ziel: Traurigkeit/Furcht

M-11-07 Erläutern Sie Heuristiken der Zielsetzung, die mit Variablen der einer versuchten Diskrepanzreduktion zusammenhängen.

1. Priorisierung aufgrund von Diskrepanzgrößen
- Priorisierung von Zielen mit der größten Diskrepanz aufgrund von abnehmenden Grenznutzen (Schmidt & DeShon, 2007)


2. Priorisierung aufgrund der Diskrepanzgewissheit
- Priorisierung von Zielen mit sicheren Diskrepanzen zwecks Minimierung von Opportunitätskosten (Kurzban et al., 2013)


3. Priorisierung aufgrund von Schwierigkeiten der Diskrepanzreduktion
- Priorisierung von Zielen mit den am leichtest erzielbaren Fortschritten in der Diskrepanzreduktion (Bonezzi et al., 2011)

M-11-08 Ziele unterscheiden sich in ihrer Schwierigkeit und im Grad ihrer Konkretheit. Was ist damit genau gemeint und wie wirken sich diese Variablen auf die Effizienz der Zielverfolgung aus?

1) Zielschwierigkeit (Anspruchsniveau):

Anspruchsvolle Ziele -> generell  höhere Leistungen,

2) Zielspezifität: ("Wie konkret ist ein Ziel gesetzt?")

• Hohe Spezifität als Voraussetzung für Feedback (Messbarkeit) & akkuraten Ist-Soll-Vergleich