Motivation
Test
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Kartei Details
Karten | 138 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 25.06.2024 / 28.06.2024 |
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M-01-01 Erläutern Sie zentrale Fragen der Motivations- und Volitionspsychologie mit eigenen Beispielen.
Motivationspsychologie: Warum tun wir das, was wir tun? - Warum gehen wir auf eine Demonstration? Warum studieren ich?
Volitionspsychologie: Wie tun wir das, was wir wollen? - Wie beende ich erfolgreich mein Studium?
M-01-02 Erklären Sie das Wechselwirkungs-Modell der modernen Motivationspsychologie. Welches Ergebnis der klassischen Studie von Le Magnen (1967) mit Diätplänen stützt dieses Modell?
Das Grundlegende Modell besagt, dass Motivation das Ergebnis aus der Wechselwirkung zwischen Person (Motiv) und Situation (Anreize) ist.
Le Magnen:
Variationseffekte von bei der Einnahme von Kalorien bei Ratten. Unabhängig vom Hunger, abhängig vom variierenden Angebot.
M-01-03 Erläutern Sie grundlegende Probleme, mit denen sich die Motivationspsychologie beschäftigt.
1. Motivklassifikation (Einordnung in Motivkataloge)
2. Motivgenese (Entstehung, Entwicklung, Änderung)
3. Motivmessung (Erfassung)
4. Motivanregung (Welche Anregungsbedingung der Situation gibt es?)
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5. Wechsel und Wiederaufnahme der Motivation (Abgrenzung von Abschnitten im Verhaltensstrom)
6. Motivierte Zielgerichtetheit und Motivationskonflikt (Zielgerichtetheit als allg. Merkmal, Konflikte zw. verschiedenen Handlungszielen
7. Selbstregulatorische Zwischenprozesse der Motivation (Einteilung von Motivation in selbstregulatorische Zwischenprozesse)
8. Motivationswirkung (beobachtbares Verhalten und Resultate von Motivation)
M-01-04 Was ist der sexuelle Reaktionszyklus?
Der sexuelle Reaktionszyklus besteht aus
- Erregungsphase
- Plateauphase
- Orgasmusphase
- Rückbildungsphase
M-02-01 Was ist der Gegenstand der Motivationspsychologie?
Ergebnisorientiertes und zielgerichteten Verhalten soll erklärt werden.
- Richtung (Wahl)
- Intensität (Anstregnung)
- Beginn (Latenz)
- Dauer (Persistenz)
M-02-02 Motive sind theoretische Konstrukte zur Erklärung von intraindividueller Stabilität und interindividueller Variabilität. Erläutern Sie diese Aussage.
Länger bestehende Motive erklären die Stabilität des Verhaltens einer Einzelperson. Variationen der einzelnen Motivationen zwischen den Individuen erklären wiederum die Unterschiedlichkeit des Verhaltens mehrerer Personen.
M-02-03 Welche Unterschiede bestehen zwischen wissenschaftlichen und alltagspsychologischen Erklärungen von "motiviertem" Verhalten?
Alltagspsychologisch:
- Zuschreibung (!) von Gründen/Charaktereigenschaften
- Zirkularität
- mangelnder Erklärwert
Wissenschaftlich:
- Erklärung (!) von Ursache-Wirkungs-Beziehungen (allgemeingültig) mittels Einbeziehugn von Motiven, Situation und Verhalten
- empirische Prüfung
M-02-04 Was unterscheidet Motive von Trieben?
Motiv:
- zeitlich stabile Wahrnehmungs- und Bewertungsdisposition
- Anregung durch passende situative Hinweise
- Handlungsziel (z.B. Macht-, Anschluss-, Leistungsmotiv
Trieb:
- aktivierende Anspannung
- Reduktion wird als befriedigend und lustvoll erlebt
M-02-05 Mit welchen konzeptuellen Problemen hat die Motivationspsychologie zu kämpfen?
Terminologische Verwirrung
- Abgrenzung von Motiv, Trieb, Bedürfnis, Emotion
Problem der Motivklassifikation
- Anzahl von Motiven
Abstraktionsgrat
- Welche Hierarchistufe (Handlung? Aktion? Bewegung?) wird betrachtet?
Gefahr der Zirkularität
- Motive werden aus Verhalten erschlossen, Motive erklären Verhalten
M-02-06 Erläutern Sie zwei allgemeine Prinzipien der Verhaltensregulation.
Hedonismus:
- Streben nach Lust und Vermeidung von Unlust
- Günstige Affektbilanz durch Selbstregulation
Homöostase
- Aufrechterhaltung eines Gleichgewichtszustands
- Verringerung einer Diskrepanz zwischen einem Ist-Wert und einem Soll-Wert (Regelkreis, Kybernetik)
M-02-07 Wie kann Motivation bzw. ihre Stärke gemessen werden?
Verhalten
- Aufmerksamkeit (Konzentration, Aufgabenfokus)
- Anstrengung (Krafteinsatz, Verhaltensintensität)
- Latenz (Zeitspanne bis zur Aktion)
- Persistenz (Hartnäckigkeit, Durchhaltevermögen)
- Wahlverhalten (Handlungspräferenzen)
- Auftretenswahrscheinlichkeit (Häufigkeit eines Verhaltens)
- Ausdrucksverhalten (fazial, postural, vokal)
- Spezielle Verhaltensreaktionen (z.B. Speichelfluss, penile Erektion, usw.)
Physiologie
- Hirnaktivität (z.B. mesolimbisches System)
- Neurochemische Vorgänge (z.B. dopaminerge Aktivität)
- Hormonelle Aktivität (z.B. Kortisol, Testosteron)
- Kardiovaskuläre Aktivität (z.B. Herzratenveränderung)
- Elektrodermale Aktivität (z.B. Hautleitfähigkeit)
- Augenbewegungen (z.B. Pupillengröße, Fixationsdauer)
- Skelettmuskulatur (z.B. kinematische Parameter, Muskeltonus)
M-02-08 Was sind direkte und indirekte Messverfahren der Motivationspsychologie und was messen sie? Warum ist die Unterscheidung zwischen expliziten und impliziten Motivanteilen für eine Verhaltensvorhersage wichtig?
Direkte Verfahren: Selbstbericht (z.B. Interviews, Fragebögen)
Messung: bewusst verbalisierbare Vorlieben und Handlungspräferenzen
Indirekte Verfahren: Rorschachtest, Thematischer Apperzeptionstest (TAT)
Messung: weniger zugängliche, an Affekte gebundene, Motivfacetten
Implizite Motive:
- nicht sprachlich repräsentiert
- emotionale Präferenzen
- Anregung durch situative Anreize
Explizite Motive:
- sprachlich repräsentiert
- Selbstbilder
- kontrolliertes Verhalten
Unterscheidung ist wichtig, weil implizite Motive eher indirekt und unbewusst aktiviert werden und deshalb eine Verhaltensvorhersage erschweren.
M-02-09 Beschreiben Sie den Thematischen Auffassungstest und nennen Sie methodische Mängel des TAT. Mit welchem Verfahren/Modifikationen können diese Mängel beseitigt werden?
TAT:
- VP soll sich eine Geschichte zu einer Bildtafel ausdenken => qualitative Antwortanalyse
- geringe Objektivität/Reliabilität
Multi-Motiv-Gitter :
- 14 Lebenssituationen (Bilder) + Fragebogen
- hohe Retest-Reliabilität, geringe Verfälschung durch soziale Erwünschtheit
M-02-10 Welche grundlegenden Motivationsdefizite können unterschieden werden. Nennen Sie für jedes einzelne Motivationsproblem eine mögliche Intervention zur Behebung des Problems.
Motivationsdefizite:
- Vollständiges Motivationsdefizit -> Aufgabe sollte Konsequenz haben/Konsequenz sollte sichbar sein
- Anreizdefizit -> Anreiz schaffen
- Wirksamkeitsdefizit -> Selbstwirksamkeit schaffen ("Du hast ja auch schon XY geschafft")
- Volitionsdefizit -> Fokussierungstechnik, Entspannungstechniken, Organisation verbessern
M-02-11 Erläutern Sie zwei Haupt-Ansatzpunkte für motivationale Interventionen.
Situation (Anreizstruktur)
- optimieren in Form von Anreizstruktur (z.B. für Konkurrenz sorgen, Belohnung, etc.)
Person (Motivsturktur)
- Personalauswahl
M-02-12 Welche "goldenen Regeln" gibt es bei der Motivierung von anderen Personen zu beachten?
- Problem identifizieren, Strategie planen (Theorie!)
- Umgebung motivational anrengend gestalten (z.B. Wahlmöglichkeiten, Feedback, Wertschätzung, Zeit, Struktur) und Verbindung zu intrinsischen Interessen herstellen (z.B. Autonomie, Kompetenz)
- Nutzen von motivationalen Ressourcen (z.B. dynamisches Selbstbild, defensiver Pessimismus)
- Stärkung motivational hilfreicher Überzeugungen (z.B. Hoffnung auf Erfolg)
M-03-01 Erläutern Sie motivational-emotionale Funktionen der im Schaubild dargestellten Hirnstrukturen.
Präfrontalkortex: Zielplanung, Intentionsbildung
Hippocampus: Gedächtnis & Lernen
Formatio reticularis: Erregung
Amygdala: Bedrohung, Furcht, Salienz
Hypothalamus: Hunger, Durst, sexuelle- und Stressreaktion
M-03-02 Erläutern Sie Lage und Hauptfunktionen der Formatio reticularis im menschlichen Gehirn.
- Säulenartige Struktur im Hirnstamm
- aktivierende und desaktivierende Funktion (Regulation) der Hirnrinde
- Steuerung der wichtigsten Körperfunktionen (Atmung, Schlucken, Kreislauf)
M-03-03 Erläutern Sie Lage und Hauptfunktionen des Hypothalamus im menschlichen Gehirn.
- oberhalb beim Chiasma opticum
- reguliert das autonome Nervensystem (motivationale Zustände, z.B. Essen, Schlaf, Sexualität)
- zentrale Umschaltstelle zwischen Gehirn und Körperperipherie
M-03-04 Erläutern Sie Lage und Hauptfunktionen des orbitofrontalen Kortex im menschlichen Gehirn.
- liegt über der Orbita im Frontalhirn
- Integration von sensorischen Informationen
- vergleiche zwischen Belohnungen
- updating von Belohnungswerten
- erwartungsabgleich und Einleitung von Verhaltenskorrekturen
- wichtig u.a. für "moralische" Entscheidungen
M-03-05 Ordnen Sie folgenden (neuro)hormonellen Systemen motivationale Funktionen zu: Dopamin, Serotonin, Noradrenalin, Endorphin, Adrenalin, Cortisol, Oxytocin, Androgen und Östrogen, Grehlin und Leptin
- Dopamin: aufsuchende (appetitive) Motivation
- Serotonin: vermeidende (aversive) Motivation
- Noradrenalin: Aktivation, Wachheit, Stress
- Endorphin: Glücksgefühle, Schmerzunempfindlichkeit
- Adrenalin/Cortisol: Stress
- Oxytocin: "Bindungshormon", Stress-Coping
- Androgen/Östrogen: Sexualhormon
- Grehlin/Leptin: Hunger
M-03-06 Welche dopaminergen Systeme gibt es im menschlichen Gehirn? Welches ist das (neurohormonelle) „Belohnungssystem“?
- Tubero-infundibulär: Hypothalamus -> Hypophyse, endokrine Funktion
- Nigro-straital: Substantia nigra -> striatum dorsale, Bewegungssteuerung
- Mesolimbisch-mesokortical: VTA - N. accumbens - präfrontaler Kortex, Belohungssystem
M-03-07 Beschreiben Sie die klassische Studie mit Selbststimulationen des mesolimbischen Systems von Milner und Olds (1954). Warum sind die Ergebnisse dieser Studie für Triebtheorien ein Problem?
Milner & Olds (1954):
Hebeldruck führt zu einer elektrischen Stimulation des mesolimbischen Systems bei Ratten -> > 6000 Stimulationen/h + Vernachlässigung von anderen Anreizen (Futter & Wasser)
Problem für Treibtheorie:
Nahrungsaufnahme "ist" ein lebenserhaltender Trieb. Die Triebreduktion hat gegenüber der reinen Belohnung aber offenbar keine Priorität.
M-03-08 Welcher Zusammenhang besteht zwischen Dopamin und Sucht? Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Dopamin, Wanting und Liking.
Drogenkonsum führt zu verstärkter Dopaminkonzentration (High-Gefühl). Abstinenz führt zu reduzierter Dopaminkonzentration (Craving).
Dopamin markiert den "Anreiz" von Objekten (Belohungslernen) und ist damit mit wanting, aber nicht mit liking verknüpft.
Robinson et al., 2014:
(1) Hebel -> Zucker
(2) Hebel -> Zucker + VTA Stimulation (Laser)
=> (2) bevorzugt, da VTA-Stimulation "wanting" verstärkt
M-03-09 Was versteht man unter einer „pulsativen Hormonfreisetzung“?
diskontinuierliche, stoßweise und meist unregelmäßige Ausschüttung von Hormonen
M-03-10 Welchen Einfluss haben Sexualhormone auf das Sexualverhalten?
- Entfernung von Hoden bzw. Eierstöcken reduziert sex. Verlangen
- Aufnahme von sex. Aktivität setzt ausreichende Mengen an Sexualhormon voraus
M-03-11 Erläutern Sie eine „konditionierte Hormonreaktion“ am Beispiel von Testosteron.
Ausschüttung von Testosteron nach Handling einer Handfeuerwaffe vs Handling von Spielzeug (Klinesmith et al., 2006) -> erhöhtes Testosteron nach Handfeuerwaffen handling
M-03-12 Was ist der Unterschied zwischen sexueller Identität, sexueller Orientierung und sexuellem Verhalten?
Sexuelle Identität:
Verständnis einer Person, zu welchem Geschlecht sie sich zugehörig führt
Sexuelle Orientierung:
Verständnis einer Person, zu welchem Geschlecht sie sich hingezogen fühlt
Sexuelles Verhalten:
Tatsächliche sexuelle Handlungen, die eine Person ausführt.
M-03-13 Was behauptet die Challenge-Hypothese? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Testosteron und Aggression? Erläutern Sie dazu die Studie mit dem „Ultimatum Game“ von Eisenegger und Kollegen (2010).
Challenge-Hypothese (Archer, 2006):
Anstieg von Testosteron in sozialen Wettbewerbssituationen (z.B. Status-/Hierarchiekämpfen, Partnersuche)
Zusammenhang zwischen Testosteron und Aggression:
- Ratten: physische Aggression
- Menschen: physische Aggression, heroischer Altruismus, pro-/antisoziales Verhalten, Ausdruck als Zeichen hohen Statuses
Eisenegger et. al. (2010):
Testosteron führte zu faireren Angeboten im Ultimatum Game
M-04-01 Was ist ein „Trieb“ und was behauptet die „Triebreduktionshypothese“?
Ein Trieb ist eine allgemeine, unspezifische Quelle der Verhaltensenergetisierung
Triebreduktionshypothese:
Trieb als Zustand der Anspannung, deren Reduktion als befriedigend und lustvoll wahrgenommen wird
M-04-02 Warum ist der Mensch laut Triebtheorien Triebeinflüssen auf das Verhalten in stärkerem Maße “ausgeliefert” als Einflüssen, die von Anreizen ausgehen?
Weil sich Triebenergie, als Druckbariablen, bei mangelnder Reduktion unausweichlich aufbaut während Anreize situationsspezifisch sind.
M-04-03 Erläutern Sie das Instanzenmodell von Sigmund Freud.
Über-Ich:
Sitz der Normen und Werte
Ich:
Vermittlungsfunktion
Realitätsprinzip
Es:
Sitz der Triebe
Lustprinzip
M-04-04 Erläutern Sie Auswirkungen von Triebzuständen auf das Denken und Handeln mithilfe der Begriffe Primär- und Sekundärprozess. Welcher Prozess folgt dem Lustprinzip und welcher dem Realitätsprinzip?
Primärprozess:
Direkte (unbewusste) befriedigungsorientierte Steuerung von Verhalten und Denken (Lustprinzip, Es)
Sekundärprozess:
Bewusstes Aufschieben, planen, Ersatzhandlungen (Realitätsprintip, Ich)
M-04-05 Welche Einwände gibt es gegen die sexuelle Triebreduktionshypothese? Erläutern Sie dazu die Ejakulationsstudie von Beach und Jordan (1956) sowie die Ergebnisse der "Coitus Interruptus Studie" von Sheffield und Kollegen (1951).
sexuelle Triebreduktionshypothese:
Ejakulation/Orgasmus führt zu einer Triebreduktion (was immer Ziel ist!)
Coitus Interruptus Studie:
Ratten laufen trotz Unterbrechung der Kopulation schneller zu Weibchen als Kontrollgruppe -> sexuelle Stimulation wirkt belohnend (nicht Reduktion)
M-04-06 Erläutern Sie die Katharsis-Hypothese und ihre empirische Überprüfung mit Bestrafungen einer Person in der Studie von Geen und Kollegen (1975). Warum führt aggressives Verhalten häufig zu noch mehr Aggression?
Karthasis-Hypothese:
Ausleben von Triebimpulsen reduziert Triebdruck
Geen et al. (1975):
UV1 (Phase 1): VP erhält Schock vs. kein Schock (Aufbau von Triebenergie)
UV2 (Phase 2): VP verteilt Schock (Karthasis) vs. beobachtet Schockverteilung vs. kein Schock
AV (Phase 3): VP verteilt Schock + Blutdurckmessung in weiterer Phase
Ergebnis: VP die Schock erhält (Phase 1) und Schock vergeben (Phase 2), verteilen stärksten Schock (Phase 3). Blutdruckreduktion findet statt.
=> Karthasis Hypothese stimmt nicht, weil Schockverteilung (Phase 2) anscheinend nicht Trieb reduziert
Erklärung für Aggression führt zu mehr Aggression:
1. Gewaltausübung wird als entspannend Wahrgenomme (Blutdruckreduktion)
2. Dissonanztheorie: Konsistenz durch Aggression wird gewahrt
M-05-01 Was versteht Hull unter „Triebe“ und wie werden sie operationalisiert?
- Triebe sind unspezifische Antriebsquellen des Verhaltens
- Triebreduktion wirkt als Verstärker für ein Verhalten
- Verhaltensgewohnheiten spiegelt die Verstärkungsgeschichte wieder
M-05-02 Welche Implikationen ergeben sich aus der multiplikativen Verknüpfung von Trieb und Habit in der Theorie von Hull?
drive x habit = excitatory potential
- Triebe sind beliebig substituierbar
- Verhaltensstärke steigt monoton mit d/h
- kein e bei drive/habit = 0
M-05-03 Durch welche experimentelle Evidenz konnte das Postulat der multiplikativen Verknüpfung von Trieb und Habit belegt werden? Schildern Sie Aufbau und Ergebnisse der Studie.
Trieb- und Habit-Stärke (Williams, 1938; Perin, 1942)
UV1: Anzahl der Verstärkungen
UV2: 3h/22h Hunger
AV: Löschungsresistenz
Ergebnis:
- Kurven von 3h/22h Hunger klaffen mit steigender Verstärkung auseinander
- Anstieg nicht linear
-> keine additive sonder multiplikative Beziehung von Habit und Trieb
M-05-04 Schildern Sie die Untersuchung einer Modulation von Schreckreaktionen durch Deprivationszustände von Meryman (1952). Welche Annahme des Hullschen Triebmodells wird von den Ergebnissen gestüzt? Welcher Ergebnisaspekt passt nicht so gut zu den Annahmen?
Studie zu Auswirkungen von Angstkonditionierung und Futterdeprivation auf das Schreckverhalten von Ratten.
UV1: Ratte wurde Furcht-Konditioniert vs. nicht
UV2: Futterdeprivation 1 Stunde vs. 46 Stunden kein Futter
AV: Stärke eines Schreck- bzw. Startle-Reflexes auf Stimulus
-> Rkt. in Bedingung Angstkonditionierung und Hunger > Rkt. bei nur angstkonditionierten oder nur hungrigen Ratten.
-> mögl. Deutung: Quellen der Triebenergie ersetzbar und damit unspezifisch
ABER: Rkt bei „nur Angst“ > Rkt. bei „nur Hunger“.
-> deutet auf stärkere Verhaltensaktivierung bei einer “passenden” Triebquelle als auf beliebige Substituierbarkeit hin!
M-05-05 Schildern Sie Aufbau und Ergebnisse der Untersuchung von Crespi (1942) zum Nachweis von Anreizeffekten. Warum können diese Anreizeffekte mit der ursprünglichen Theorie von Hull nicht erklärt werden?
Untersuchung von 3 Gruppen gleich nahrungs-deprivierter Ratten, die in 20 Durchgängen durch ein Labyrinth laufen und mit entweder 1, 16 oder 256 Futterpellets verstärkt werden (UV).
Nach dem 20. Durchgang: Futtermenge bei allen 3 Gruppen auf 16 Pellets gesetzt (gleiche Verstärkung).
AV: Laufgeschwindigkeit in jedem Durchgang
-> Gruppe 1 (256 Pellets) -> starker Abfall der Performanz
Gruppe 2 (16 Pellets) -> konstante Performanz
Gruppe 3 (1 Pellet) -> starke Steigerung der Performanz
Unterschiede in Trieb- & Habitstärke hier keine Erklärung (da konstant / gleich) -> widerspricht Trieb × Habit Modell.
-> Effekt der Erwartung