Evidenzbasierte psychotherapeutische Verfahren I

Uni Würzburg - Master Psychotherapie

Uni Würzburg - Master Psychotherapie


Set of flashcards Details

Flashcards 49
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 17.06.2024 / 02.06.2025
Weblink
https://card2brain.ch/box/20240617_evidenzbasierte_psychotherapeutische_verfahren_i
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20240617_evidenzbasierte_psychotherapeutische_verfahren_i/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Was sind die Kriterien der PTBS?

  • Traumatische(s) Erlebnis(se)
  • Wiedererleben des traumatischen Ereignisses
  • Vermeidung
  • anhaltende Wahrnehmung von Bedrohung

Kriterien der komplexen PTBS?

  • Kriterien der PTBS +
  • Schwierigkeiten in der Emotionsregulation
  • Verändertes Selbstbild
  • Interpersonelle Schwierigkeiten

Was ist ein Typ-I-Trauma

Einmalige Ereignisse (z.B. schwerer Unfall)

Was ist ein Typ-II-Trauma

Wiederholt aufgetretene Ereignisse (z.B. fortgesetzte Misshandluhng)

Wie ist das Modell der PTBS nach Ehlers & Clark aufgebaut?

Was sind Chracteristika des Traumagedächtnisses?

Traumatisches Erlebnis ist unzureichend ins autobiographische Gedächtnis integriert
= nicht Teil der Vergangenheit

Wir wird ein Trauma bei PTBS interpretiert?

Dysfunktionale Überzeugungen (z.B. ich bin nirgends sicher)

Beispiele zur dyfunktionales Verhalten bei PTBS

Substanzkonsum, Grübeln

Warum sollte man PTBS Symtome normalisieren?

  • Symptome als Merkmale der PTBS einordnern
  • Symptome sind normale Reaktion auf unnormales Ereignis
  • jeder kann PTBS bekommen

Was ist eine Dissoziation

Unterbrechung der Funktionen des Bewusstseins, der Wahrnehmung der Umwelt, des Gedächtnisses oder der Identitä

Warum dissozieren Menschen?

Schutzreaktion vor intensiven negativen Gefühlen oder Schmerzen

Was sind Beispiele für dissoziative Symptome?

  • Bewusstseinseinengung (z. B. ins Leere starren)
  • Depersonalisation (sich selbst als fremdartig wahrnehmen)
  • Derealisation (die Umwelt als fremdartig wahrnehmen)
  • Amnesie
  • Eingeschränkte Motorik (z. B. bewegungslos verharren)

Wie geht man mit Dissoziationen um?

  • Antidissoziative Skills einüben (z. B. starke Sinneseindrücke wie Chili, Minzöl, Klatschen, Igelball) 
  • Vorgehen bei starker Dissoziation
    • Pat. direkt laut ansprechen
    • Lautes Geräusch erzeugen („Ich werde nun in die Hände klatschen“)
    • Pat. berühren (z. B. Hand drücken, falls vorher so abgesprochen!)
    • Starken Kältereiz erzeugen (z. B. Cool-Pack)
    • Starken Geruchsreiz erzeugen (Minzöl oder Ammoniak)

Welche Maßnahmen werden bei PTBS ergriffen?

  • Psychoedukation
  • Stabilsierende Maßnahmen
  • Traumabearbeitung

Welche Frage soll bei der Psychoedukation zu PTBS geklärt werden?

Warum wird das traumtische Ereignis so erlebt, als würde es jetzt wieder stattfinden?

Was ist die Schrank-Metapher?

  • Erinnerung an Trauma in Schrank gestopft und Tür geschlossen
  • Bei kleinster Berührung, fällt alles hinaus
  • Ziel Therapie:
    • Inhalte ordnen, bis Schrank geöffnet werden und Inhale hinausgenommen werden können

Was ist die Wunden-Metapher?

  • wird bei PTBS verwendet
  • Was tut man mit schlecht heilender, eitender Wunde?
    • öffnen
    • reinigen
    • Wundheilung ermöglichen
  • Weniger schmerzen nach guter Wundheilung
  • Narbe kann zurückbleiben

Was sind die Anforderungen einer PTBS behandlung?

Patient und Behandelnder müssen sich mit den traumatischen Ereignissen auseinandersetzetn

Wie kann man dem Patienten klarmachen, dass PTBS Symptome durch Vermeidung aufrechterhaltenw erden?

  • Hilft deine Strategie langfristig die Symptomatik zu reduzieren?
  • Verdeutlichung (z.B. Rosa-Elefant-Übung)
  • Vermeidung hilft nur kurzfristig
  • ändert an Traumagedächtnis nichts

Welche Argumene gibt es für stabilisierende Maßnahmen vor der Traumabearbeotung?

  • Umgang mit belastenden Symptomen wird gelenrt
    • notwendig für Traumabearbeitung
  • sonst: affektive Überflutung & Retraumatisierung möglich

Welche Argumente gibt es gegen stabilisierend eMaßnahmen vor der Traumabehandlung?

  • Stabilisierung nicht notwenidg
  • negative Effekte können nicht ausgeschlossen werden
    • ("Sie sind zu schwach, um sich mit dem Trauma auseinanderzusetzten)

Welche stabilisierenden Maßnahmen bei PTBS gibt es?

  • Notfallplan
  • Achtsamkeit
  • Stabilisierende Imaginationsübungen
  • Regulation hoher Anspannung

Was ist ein Notfallplan?

Unterstützung, um Krisen (z.B. Suizidgedanken) gut zu überstehen

Welche Schritte sollte ein Notfallplan beinhalten?

  1. Warnzeichen für eine Krise / Risikosituation
  2. Möglichkeiten zur Selbsthilfe
    • Ablenkungsstrategien
    • Selbstfürsoge
    • Entpsannungstechniken
    • starke Sinnesreize
  3. Soziale Unterstützung 
    • Name + Kontakt
  4. Professionelle Hilfe
    • Name + Kontakt
  5. Psychiatrische Notaufnahme
    • Name, Adresse, Telefonnummer
    • Plan wie man hinkommt

Was bedeutet Achtsamkeit?

Auf eine bestimmte Weise aufmerksam sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen

Was sind formelle Achtsamkeitsübungen?

z.B. Sitzmeditation mit Fokus auf Atem

Was sind informelle Achtsamkeitsübungen?

z.B. achtsames Geschirrspülen

Beispiel für Achtsamkeitsübung

5-4-3-2-1-Übung

Beispiele für stabilisierende Imaginationsübungen bei Trauma

  • innerer sicherer Ort
  • Tresor-Übung
    • imaginative Distanzierungsübung
    • Enschließen belastenden Materials

Was sind Skills? Wofür sind sie da?

  • = Strategien zum Umgang mit stark belastenfen Gefühlen / innernen Zuständen
  • Regulation hoher Anspannung
  • kurzfristig wirksam
  • langfristig nicht schädlich

Beispiele für Skills

  • Gummi an Arm schnalzen
  • an Ammoniak Ampulle riechen
  • kalt duschen
  • Chili-Bonbon
  • Kniebeugen

Wie kann man Motivation zur Traumabehandlung aufbauen

Vierfelder Tafeln

Welche expositionsbasierte Verfahren zur Traumabehandlung gibt es?

  • Prolonged exposure (PE)
  • EMDR (Eye movement desensitization and reprocessing)
  • IRRT (Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy

Wie bereitet man die Traumaexposition vor?

  • Über Befürchtungen sprechen
    • mit sokratischem Dialog bearbeiten
  • Einführung der Ratingskala
    • SUDS = subjective units of discomfort scale
    • 0 = keine Belastung
    • 100 = maximale Belastung

Welche Schritte bei der Expositon bei PTBS gibt es?

  • Schreiben des Traumaberichts
  • -> Überarbeiten
  • Imaginatives Nacherleben

Was muss beim Schreiben eines Traumaberichts beachtet werden?

  • Beginn und Ende des Berichts festlegen
    • Beginn = Pat. hat gemerkt etwas ist nicht in Ordnung
    • Ende: Pat. war wieder sicher
  • Gegenwartsform
  • Beschreibung sensorischer Eindrücke, Gedanken und Gefühle

Wie wird bei der Überarbeitung des Traumaberichts vorgegangen?

  • Pat. liest Bericht laut vor (ggf. auch Therapeut)
  • Gedanken und Gefühle explorieren
    • fehlende Inhaltsbereiche ergänzen
  • Indefitifkation besonders belastender Momente
    • ggf drauf Fokus bei Exposition
  • Hausaufgabe: Bericht täglich lesen

Wie wird beim imaginativen Nacherleben eines Traumas vorgegangen?

  • Pat. soll wiederholt Trrauma vor innerem Auge ablaufen lassen
    • dabei Gedanken & Gefühle in richtiger Reihenfolge nacherleben
  • Aufgabe pat:
    • Ereignisse in der Ich-Form & Präsenz aufschreiben
  • Aufgabe Therapeut:
    • Prozess anleiten 
      • auf Nacherleben inkls. sensorischer Eindrücke fokussieren 
    • Belastungsniveau (SUDS) erfragen
  • Audio-Aufnahme der Sitzung 
    • -> Wiederholung zuhause
  • Wiederholung über mehrer Situationen hinweg

Wie geht man mit starker Belastung während der Trauma-Exposition um?

  1. Fragen ob Belastung aushaltbar
    • wenn ja: fortsetzten
  2. Expo mit Strategien zur Reduktion der Belastung fortsetzen (z.B. Igelball)
  3. Expo unterbrechen -> Strategien zur Belastungsreduktion einsetzten -> espo fortsetzen

Wie ist das IRRT Störungsmodell aufgebaut?

 

  • Normalerweise
    • wiederholte Konfrontation bzw inneres Durcherleben der affektgeladenen Erinnerung
    • --> Belastung verschwindet
  • psychische Störung
    • = blockierter natürlicher Verarbeitungsprozess belastender Erlebnisse
    • Vermeidung & dysfunktionale Kognition führen zur Aufrechterhaltung