geschichte 2.teil für semesterprüfung
2.teil für semesterprüfung
2.teil für semesterprüfung
Set of flashcards Details
Flashcards | 24 |
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Language | Deutsch |
Category | History |
Level | Primary School |
Created / Updated | 13.06.2024 / 17.06.2024 |
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Folgen des Ersten Weltkriegs in der Peripherie
1. Dekolonisierung und Nationalbewegungen:
• Der Erste Weltkrieg schwächte die europäischen Kolonialmächte und beförderte Unabhängigkeitsbewegungen in ihren Kolonien.
• Beispiele sind der Aufstieg des indischen Nationalismus unter Führung von Gandhi und die antikolonialen Bewegungen in Afrika und Asien.
2. Mandatssystem:
• Die ehemaligen Kolonien und Territorien der Mittelmächte wurden dem Völkerbund unterstellt und als Mandatsgebiete verwaltet.
• Britische und französische Mandate im Nahen Osten (z.B. Palästina, Irak, Syrien, Libanon) legten den Grundstein für zukünftige Konflikte in der Region.
Wo und was passierte an der Friedensordnung von 1919/20 und Bedeutung als Friedensdiktat?
1. Pariser Friedenskonferenz (1919):
• Hauptverhandlungen fanden im Schloss von Versailles statt.
• Die wichtigsten Verträge: Versailler Vertrag (Deutschland), Saint-Germain (Österreich), Trianon (Ungarn), Neuilly (Bulgarien), Sèvres/Lausanne (Osmanisches Reich/Türkei).
2. Versailler Vertrag (1919):
• Deutschland und seine Verbündeten wurden nicht als gleichberechtigte Partner, sondern als Besiegte behandelt.
• Artikel 231, die "Kriegsschuldklausel", machte Deutschland und seine Verbündeten offiziell für den Krieg verantwortlich, was in Deutschland als äußerst ungerecht empfunden wurde und als "Friedensdiktat" bezeichnet wurde.
was waren die Wirtschaftliche, territoriale und politische Regelungen des Versailler Vertrags in Bezug auf Deutschland?
• Reparationen: Deutschland wurde verpflichtet, hohe Reparationen zu zahlen (anfangs 132 Milliarden Goldmark).
• Demilitarisierung: Einschränkung der deutschen Streitkräfte auf 100.000 Mann, Verbot schwerer Waffen und U-Boote.
• Wirtschaftliche Einschränkungen: Verlust von Kolonien und Einschränkungen im Außenhandel.
2. Territoriale Regelungen:
• Verluste: Abtretung von Elsass-Lothringen an Frankreich, Posen und Westpreußen an Polen, Nordschleswig an Dänemark.
• Saargebiet: Unter Verwaltung des Völkerbundes, wirtschaftliche Nutzung durch Frankreich.
• Rheinland: Entmilitarisierte Zone.
3. Politische Regelungen:
• Gebietsabtretungen: Verluste an Polen, Dänemark, Belgien und Frankreich.
• Verbot des Anschlusses an Österreich: Anschlussverbot zwischen Deutschland und Österreich.
den Versailler Vertrag bewerten und mit anderen Verträgen von Paris vergleichen
1. Bewertung des Versailler Vertrags:
• Kritik: Der Vertrag wurde als zu hart empfunden, vor allem durch die „Kriegsschuldklausel“ und die hohen Reparationen. Dies trug zur politischen Instabilität in der Weimarer Republik bei und nährte den Aufstieg extremistischer Bewegungen wie der NSDAP.
• Verteidigung: Einige Historiker argumentieren, dass der Vertrag angesichts der Kriegsschäden gerechtfertigt war und dass ähnliche Bedingungen von Deutschland im Falle eines eigenen Sieges auferlegt worden wären (z.B. der Friedensvertrag von Brest-Litowsk mit Russland 1918).
2. Vergleich mit anderen Verträgen:
• Saint-Germain (1919): Österreich musste Südtirol und Triest an Italien, Galizien an Polen und Bukowina an Rumänien abtreten. Österreich-Ungarn wurde aufgelöst.
• Trianon (1920): Ungarn verlor zwei Drittel seines Vorkriegsgebiets an Rumänien, Tschechoslowakei, Jugoslawien und Österreich.
• Neuilly (1919): Bulgarien musste Gebiete an Griechenland, Rumänien und Jugoslawien abtreten und Reparationszahlungen leisten.
• Sèvres (1920) und Lausanne (1923): Osmanisches Reich verlor große Gebiete, was zur Entstehung neuer Nationalstaaten wie der Türkei, Irak, Syrien und Libanon führte.
was waren die Nachfolgestaaten in Osteuropa nach 1919?
1. Polen:
• Wiedererrichtung Polens als unabhängiger Staat mit Gebieten aus Deutschland, Russland und Österreich-Ungarn.
2. Tschechoslowakei:
• Gründung eines neuen Staates aus böhmischen und mährischen Gebieten Österreich-Ungarns sowie der Slowakei und Karpatenukraine.
3. Jugoslawien:
• Entstand aus dem ehemaligen Königreich Serbien, Montenegro und südslawischen Gebieten Österreich-Ungarns.
4. Baltische Staaten:
• Unabhängigkeit von Estland, Lettland und Litauen nach dem Zusammenbruch des Russischen Reiches.
5. Ungarn:
• Reduzierung auf ein kleineres Kerngebiet nach dem Verlust großer Teile durch den Vertrag von Trianon.
6. Rumänien:
• Erweiterung durch Gebiete von Österreich-Ungarn (Transsylvanien), Russland (Bessarabien) und Bulgarien (Süd-Dobrudscha).
was waren Ursachen für Revolutionen in Russland von 1917 und Bürgerkrieg 1918-21?
1. Langfristige Ursachen:
• Soziale Ungleichheit: Großes Elend und Armut der Bauern und Arbeiter im Gegensatz zu einer kleinen wohlhabenden Elite.
• Politische Unterdrückung: Autokratische Herrschaft des Zaren, mangelnde politische Rechte und Freiheiten.
• Industrialisierung: Schnelle und oft rücksichtslose Industrialisierung führte zu schlechten Arbeitsbedingungen und urbaner Armut.
2. Kurzfristige Ursachen:
• Erster Weltkrieg: Enorme menschliche und materielle Verluste, Niederlagen an der Front, schlechte Versorgung der Armee und der Bevölkerung.
• Wirtschaftliche Krise: Hunger, Inflation und Mangel an Gütern durch die Kriegslasten und schlechte Verwaltung.
• Politische Fehlentscheidungen: Unfähigkeit der Zarenregierung, die Krise zu bewältigen, und Ignorieren von Reformforderungen.
3. Bürgerkrieg (1918-1921):
• Machtkämpfe: Nach der Oktoberrevolution kämpften die Roten (Bolschewiki) gegen die Weißen (konterrevolutionäre Kräfte) und diverse andere Gruppierungen um die Macht.
• Interventionen: Ausländische Mächte unterstützten die Weißen oder führten eigene Interventionen durch, um den Bolschewismus einzudämmen.
• Soziale Spannungen: Verschärfung durch Klassenkonflikte und regionale Unabhängigkeitsbewegungen.
Biographie und zentrale Ideen Lenins (Marxismus-Leninismus)
1. Biographie Lenins:
• Geburt und Bildung: Geboren 1870 als Wladimir Iljitsch Uljanow, studierte Jura.
• Revolutionäre Aktivitäten: Früh politisch aktiv, Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR), Führer der Bolschewiki-Fraktion.
• Exil: Viele Jahre im Exil in Westeuropa, Rückkehr nach Russland 1917.
• Führung: Anführer der Oktoberrevolution und Gründer der Sowjetunion, starb 1924.
2. Zentrale Ideen Lenins:
• Vanguard-Partei: Notwendigkeit einer kleinen, disziplinierten Partei von Berufsrevolutionären, um das Proletariat zur Revolution zu führen.
• Diktatur des Proletariats: Nach der Revolution eine Übergangsphase, in der die Arbeiterklasse die Macht durch eine diktatorische Regierung ausübt.
• Imperialismustheorie: Imperialismus als höchstes und letztes Stadium des Kapitalismus, das zu globalen Konflikten und Revolutionen führen würde.
• Neuen ökonomischen Politik (NEP): Eine Übergangsphase mit einer Mischung aus Sozialismus und begrenztem Kapitalismus, um die Wirtschaft zu stabilisieren.
Lenins (Marxismus-Leninismus) im Vergleich zum Marxismus
3. Vergleich mit Marxismus:
• Marx: Glaubte an die spontane Revolution des Proletariats durch Bewusstseinsentwicklung und Klassenkampf in entwickelten kapitalistischen Ländern.
• Lenin: Betonung der Notwendigkeit einer bewussten, gut organisierten Partei, um die Revolution in einem weniger entwickelten Land wie Russland zu führen.
• Marx: Sah die Diktatur des Proletariats als Übergangsphase, die schließlich zum Kommunismus führen würde.
• Lenin: Implementierte die Diktatur des Proletariats durch eine zentralisierte, autoritäre Regierung.
Februarrevolution Verlauf
1. Verlauf:
• Beginn: Streiks und Demonstrationen in Petrograd im Februar 1917, hauptsächlich wegen Lebensmittelknappheit und schlechter Arbeitsbedingungen.
• Ausweitung: Die Proteste eskalierten und wurden zu einem Massenaufstand, an dem sich Soldaten und Arbeiter beteiligten.
• Abdankung des Zaren: Zar Nikolaus II. dankte am 15. März 1917 ab, das Ende der Romanow-Dynastie.
Februarrevolution Folgen
2. Folgen:
• Provisorische Regierung: Bildung einer provisorischen Regierung unter Fürst Lwow und später Alexander Kerenski.
• Doppelherrschaft: Nebeneinanderbestehen der provisorischen Regierung und der Sowjets (Räte), die von Arbeitern und Soldaten dominiert wurden.
Maßnahmen der provisorischen Regierung und Rückwirkungen auf Parteien Bolschewiki, Menschewiki sowie Sozialrevolutionäre
1. Maßnahmen der provisorischen Regierung:
• Fortsetzung des Krieges: Entscheidung, den Ersten Weltkrieg weiterzuführen, was sehr unpopulär war und die Unterstützung in der Bevölkerung untergrub.
• Versprechen von Reformen: Versprechen politischer und sozialer Reformen, aber langsame Umsetzung.
• Freie Meinungsäußerung: Einführung von Pressefreiheit und politischen Rechten.
2. Rückwirkungen auf Parteien:
• Bolschewiki: Kritisierten die Fortsetzung des Krieges, gewannen Unterstützung durch ihre Forderungen nach „Frieden, Land und Brot“. Die Partei wurde radikaler und vorbereitete die Oktoberrevolution.
• Menschewiki: Unterstützten die provisorische Regierung, verloren jedoch an Popularität, da sie als ineffektiv und kompromissbereit angesehen wurden.
• Sozialrevolutionäre: Zunächst ebenfalls Unterstützung der provisorischen Regierung, aber interner Streit über die Kriegspolitik führte zu Spaltungen und Verlust an Einfluss.
Folgen und Wirkungen der Oktoberrevolution insbesondere Verunsicherung des Bürgertums
1. Folgen der Oktoberrevolution:
• Machtübernahme: Die Bolschewiki stürzten die provisorische Regierung und übernahmen die Kontrolle über Petrograd und bald darauf über ganz Russland.
• Einführung von Sowjetmacht: Schaffung eines Einparteienstaates unter der Führung der Bolschewiki, Beginn des Bürgerkriegs.
• Friedensverhandlungen: Unterzeichnung des Friedensvertrags von Brest-Litowsk mit den Mittelmächten, was Russland aus dem Ersten Weltkrieg herausführte.
2. Verunsicherung des Bürgertums:
• Enteignungen: Enteignung von Land und Eigentum der Adeligen und des wohlhabenden Bürgertums, Verstaatlichung von Betrieben.
• Repression: Gewalt gegen politische Gegner und ehemalige Unterstützer der provisorischen Regierung, Einschüchterung und Verfolgung durch die Tscheka (Geheimpolizei).
• Flucht: Viele Angehörige des Bürgertums und Intelligenzija flohen ins Ausland oder wurden inhaftiert oder getötet.
• Instabilität: Die neue bolschewistische Regierung führte zu politischer Instabilität und wirtschaftlichem Chaos, was die Unsicherheit und Angst des Bürgertums verstärkte.
Große Unsicherheiten zu Beginn der 20er Jahre was hat das thema Hyperinflation dazumals aufsich?
1. Hyperinflation:
• Deutschland: Besonders betroffen war die Weimarer Republik. Die Hyperinflation 1923 führte zu einer dramatischen Entwertung der Reichsmark, was das Vermögen vieler Menschen zerstörte und zu sozialer und wirtschaftlicher Unsicherheit führte.
• Ursachen: Kriegskosten, Reparationszahlungen, politische Instabilität und die unkontrollierte Geldpolitik trugen zur Inflation bei.
• Auswirkungen: Verlust des Vertrauens in die Währung, Verarmung der Mittelschicht, sozialer Unfrieden und politische Radikalisierung.
Große Unsicherheiten zu Beginn der 20er Jahre erzähle über das system von versailles
2. System von Versailles:
• Vertrag von Versailles: Der Vertrag wurde in Deutschland als "Schmachfrieden" empfunden. Die Bestimmungen führten zu territorialen Verlusten, Abrüstung und hohen Reparationszahlungen.
• Politische Instabilität: Der Vertrag förderte nationalistisches und revanchistisches Gedankengut. Die Dolchstoßlegende behauptete, dass Deutschland nicht militärisch besiegt, sondern von innen verraten worden sei, was die Legitimität der Weimarer Republik untergrub.
Große Unsicherheiten zu Beginn der 20er Jahre erzähle über republikfeindliche rechte
3. Republikfeindliche Rechte:
• Nationalismus: Rechtsradikale Gruppen wie die NSDAP gewannen an Einfluss, indem sie den Vertrag von Versailles und die Weimarer Republik angriffen.
• Gewalt: Politische Gewalt war weit verbreitet, mit Attentaten und Putschversuchen wie dem Kapp-Putsch 1920 und dem Hitlerputsch 1923.
Erzähle über Hoffnung und Aufbruch: Die "Goldenen Zwanzigerjahre"
1. Wirtschaftlicher Aufschwung:
• Dawes-Plan (1924): Umstrukturierung der Reparationszahlungen und amerikanische Kredite halfen, die deutsche Wirtschaft zu stabilisieren.
• Industrialisierung: Modernisierung der Industrie, Ausbau von Infrastruktur und Technologiefortschritte förderten wirtschaftliches Wachstum.
2. Kulturelle Blütezeit:
• Kunst und Kultur: Die 1920er Jahre waren eine Zeit des kulturellen Aufbruchs mit neuen Kunstformen und -bewegungen wie dem Bauhaus, Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit.
• Städte: Metropolen wie Berlin wurden zu Zentren der Kultur, mit einer blühenden Kabarett- und Theaterszene, Filmen und literarischen Innovationen.
3. Fortwirkung der Dolchstoßlegende:
• Propaganda: Rechte und nationalistische Gruppen nutzten die Dolchstoßlegende weiterhin, um gegen die Weimarer Republik zu agitieren und die Bevölkerung zu radikalisieren.
• Politische Instabilität: Trotz wirtschaftlicher Verbesserungen blieb die politische Landschaft fragmentiert und instabil, was die Basis für extremistische Bewegungen verstärkte.
Ursachen der Weltwirtschaftskrise und ihre Folgen
1. Ursachen:
• Überproduktion: Überproduktion in der Landwirtschaft und Industrie führte zu sinkenden Preisen und Gewinneinbrüchen.
• Aktienmarktcrash: Der Börsenkrach von 1929 in den USA löste eine weltweite wirtschaftliche Depression aus.
• Bankenkrisen: Bankenpleiten und Kreditverknappungen verstärkten die Krise.
2. Folgen:
• Arbeitslosigkeit: Massive Arbeitslosigkeit und Armut weltweit.
• Politische Radikalisierung: Die Krise führte zu einem Aufstieg extremistischer Parteien, insbesondere der NSDAP in Deutschland.
• Soziale Unruhen: Proteste, Streiks und politische Gewalt nahmen zu.
was ist mit Epochaler Bruch, welcher die Zwanzigerjahre im Bereich der Kultur vollführen gemeint?
1. Avantgarde und Experimentation:
• Kunstbewegungen: Entstehung von Dadaismus, Surrealismus und Expressionismus als Reaktionen auf die traumatischen Erlebnisse des Ersten Weltkriegs.
• Film: Innovationen im Film, darunter der deutsche Expressionismus und frühe Science-Fiction-Filme wie Fritz Langs „Metropolis“.
2. Architektur und Design:
• Bauhaus: Gründung des Bauhauses in Weimar 1919, eine Bewegung, die Form und Funktion in der Kunst und Architektur integrierte.
• Modernismus: Entwicklung moderner Architekturstile, die auf Funktionalität und minimalistische Ästhetik setzten.
3. Literatur und Theater:
• Neue Sachlichkeit: Literarische Bewegung, die eine nüchterne, realistische Darstellung der sozialen Wirklichkeit anstrebte.
• Theater: Experimentelle Theaterformen wie das epische Theater von Bertolt Brecht, das traditionelle Aufführungstechniken hinterfragte.
was ist mit Bürgerliches Unbehagen gemeint in den 1920jahren?
1. Bürgerliches Unbehagen:
• Traditionelle Werte: Viele Bürger fühlten sich durch die schnellen sozialen und kulturellen Veränderungen verunsichert.
• Moralischer Wandel: Die Lockerung traditioneller moralischer und sozialer Normen, insbesondere in Großstädten, führte zu gesellschaftlicher Verunsicherung und Abwehrreaktionen.
was ist mit Verpolitisierung der Kultur in den 1920jahren gemeint?
2. Verpolitisierung der Kultur:
• Kultur als Propaganda: Kultur wurde zunehmend als Instrument politischer Propaganda genutzt. Sowohl linke als auch rechte Gruppen nutzten Theater, Literatur und Kunst, um ihre Ideologien zu verbreiten.
• Zensur und Kontrolle: In autoritären Staaten wie der Sowjetunion und später dem nationalsozialistischen Deutschland wurde Kultur stark kontrolliert und instrumentalisiert.
Wirkungsweise der "Neuen Ökonomischen Politik" (NEP) im Gegensatz zum Kriegskommunismus
Kriegskommunismus (1918-1921):
• Ziele: Versorgung der Roten Armee im Bürgerkrieg, Zentralisierung der Wirtschaft.
• Maßnahmen: Zwangskonfiskation von Lebensmitteln, Verstaatlichung von Industriebetrieben, Abschaffung des freien Handels.
• Folgen: Wirtschaftlicher Kollaps, Hungersnöte, weit verbreitete Unzufriedenheit und Widerstand unter Bauern und Arbeitern.
Neue Ökonomische Politik (NEP) (1921-1928):
• Ziele: Wiederbelebung der Wirtschaft, Stabilisierung der sozialen und politischen Lage nach dem Bürgerkrieg.
• Maßnahmen: Einführung begrenzter Marktmechanismen, Zulassung kleiner und mittlerer Privatbetriebe, Landwirtschaftliche Produktion wurde wieder teilweise privatwirtschaftlich organisiert.
• Ergebnisse: Wirtschaftliche Erholung, Anstieg der landwirtschaftlichen Produktion, Verbesserung der Lebensbedingungen. Die NEP führte jedoch auch zu sozialen Ungleichheiten und innerparteilichen Spannungen.
Schritte auf Stalins Weg an die Macht
1. Revolution und Bürgerkrieg:
• Frühe Jahre: Stalin, gebürtig als Iosif Dschugaschwili, schloss sich früh den Bolschewiki an und spielte eine wichtige Rolle in der Partei.
• Bürgerkrieg: Nach der Oktoberrevolution und während des Bürgerkriegs übernahm er wichtige Posten, unter anderem als Kommissar für Nationalitätenfragen.
2. Generalsekretär der KPdSU:
• Ernennung (1922): Ernennung zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU), was ihm Kontrolle über die Parteibürokratie und Personalentscheidungen verschaffte.
3. Machtkämpfe:
• Nach Lenins Tod (1924): Ausnutzung von Allianzen und Intrigen, um politische Rivalen auszuschalten, darunter Leo Trotzki, Sinowjew und Kamenew.
• Isolation von Gegnern: Stalin nutzte seine Position, um Gegner innerhalb der Partei zu isolieren und zu entfernen, indem er ihre politische Unterstützung systematisch unterminierte.
4. Konsolidierung der Macht:
• Ausschaltung der Opposition (1927-1929): Entfernung und Exilierung von Trotzki, Entfernung von anderen wichtigen Rivalen.
• Alleinherrschaft: Bis Ende der 1920er Jahre hatte Stalin die absolute Kontrolle über die Partei und den Staat erlangt.
Unterschiede Stalinismus-Marxismus
Marxismus:
• Ideologie: Basierend auf den Ideen von Karl Marx, sieht den Klassenkampf als Motor der Geschichte und strebt die Errichtung einer klassenlosen Gesellschaft an.
• Wirtschaft: Betonung auf die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln und die Errichtung einer Planwirtschaft durch die Arbeiterklasse.
• Politik: Vorstellung einer Übergangsperiode der „Diktatur des Proletariats“, die letztlich zur klassenlosen, kommunistischen Gesellschaft führen soll.
Stalinismus:
• Praktische Umsetzung: Stalins Interpretation und Anwendung des Marxismus in der UdSSR, oft durch extreme Maßnahmen und Gewalt gekennzeichnet.
• Wirtschaft: Radikale Industrialisierung und Kollektivierung, Verstaatlichung aller Produktionsmittel, Fünfjahrespläne zur Steuerung der Wirtschaft.
• Politik: Einparteienstaat mit einer totalitären Kontrolle, systematische Unterdrückung von Opposition, Einsatz von Terror, Säuberungen und Zwangsarbeit.
• Führerkult: Personenkult um Stalin als unfehlbaren Führer und ideologische Abweichung von den ursprünglichen marxistischen Prinzipien durch Zentralisierung der Macht und Repression.
Erzähle über Stalins Zwangsindustrialisierung, Kollektivierung der Landwirtschaft und Terror
1. Zwangsindustrialisierung:
• Fünfjahrespläne: Einführung der ersten Fünfjahrespläne ab 1928 mit dem Ziel der schnellen Industrialisierung und Modernisierung der sowjetischen Wirtschaft.
• Ergebnisse: Aufbau von Schwerindustrie, Bau von Fabriken, Staudämmen und anderen Großprojekten. Erhebliche Produktionssteigerungen, jedoch oft auf Kosten der Lebensqualität und Arbeitsbedingungen der Arbeiter.
2. Kollektivierung der Landwirtschaft:
• Ziele: Zusammenlegung der individuellen Bauernhöfe zu großen, kollektiven Farmen (Kolchosen und Sowchosen) zur Steigerung der landwirtschaftlichen Effizienz und zur Finanzierung der Industrialisierung.
• Methoden: Zwangsmaßnahmen gegen Bauern, Enteignung von „Kulaken“ (wohlhabende Bauern), gewaltsame Durchsetzung der Kollektivierung.
• Folgen: Massiver Widerstand der Bauern, der zu gewaltsamen Auseinandersetzungen führte. Große Hungersnöte, insbesondere die Hungersnot in der Ukraine (Holodomor), mit Millionen von Toten.
3. Terror:
• Politische Säuberungen: Große Säuberung (1936-1938), bei der Millionen von Menschen, einschließlich der politischen Elite, Intelligenzija und Militärführung, verhaftet, exekutiert oder in Gulags interniert wurden.
• Geheimpolizei: Der NKWD führte den Terror durch und überwachte die Bevölkerung. Systematischer Einsatz von Überwachung, Denunziationen und Schauprozessen.
• Repression: Angst und Misstrauen durchdrangen die gesamte Gesellschaft. Systematische Unterdrückung jeglicher Opposition und Verfolgung tatsächlicher oder vermeintlicher Regimegegner.
Stalins Herrschaft hinterließ tiefe Spuren in der sowjetischen Gesellschaft und prägte die UdSSR nachhaltig. Die radikalen wirtschaftlichen und politischen Maßnahmen hatten sowohl tiefgreifende positive als auch verheerende negative Auswirkungen auf das Land und seine Bevölkerung.