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Kartei Details
Karten | 45 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 10.06.2024 / 24.06.2024 |
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Nennen die verschiedenen Formen der Konfrontationstherapie
- Systematische Desensibilisierung (graduiert/in sensu)
- Habituationstraining (graduiert/in vivo)
- Implosion (massiert/in sensu)
- Flooding (massiert/in vivo)
- Virtuelle und Augmented Reality (z.B. Phobys)
Wieso Exposition nötig?
Annahme eines expliziten und impliziten Modus. Explizit weiss eine betroffene Person, dass die Reaktion nicht der Situation angemessen ist, daher hat es wenig Wirkung, wenn nur mit Gesprächen über diese Angst gesprochen wird. Es muss auch der implizite Modus einbezogen werden.
Probleme bei der Expositionstherapie
- Wird selbst unter Verhaltenstherapeut:innen von nur etwa der Hälfte angewendet.
- Häufige Gründe sind:
- Falsche Vorstellungen (zu gefährlich, traumatisiert Patien:in)
- «Phobie à deux»: auch Therapeut:innen haben Angst vor Exposition
- Organisatorische Probleme (passt nicht in übliche 50min Time-Slots)
Sie kennen die wichtigsten Behandlungselemente der kognitiven Verhaltenstherapie bei der Sozialen Angststörung
- Exploration und Erklärungsmdoell
- Verhaltensexperimente im Rollenspiel
- Exposition in Vivo
- Kognitive Umstrukturierung
Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie bei der Sozialen Angststörung
- Grosse Effekte für die KVT
- KVT ist rein kognitiven Verfahren und sozialen Kompetenztrainings überlegen
- Einzeltherapie scheint der Gruppentherapie überlegen
- Wirkt langfristig besser als Pharmakotherapie (z.B. SSRIs)
- Strukturierte psychodynamische Ansätze können auch wirksam sein
- KVT gilt als «First-line Treatment” (Therapie der Wahl) und auch internetbasierte KVT ist wirksam
Sie kennen die wichtigsten Elemente zur Behandlung der Panikstörung und Agoraphobie
- KVT der Panikstörung
- Vermittlung eines (individuellen) Erklärungsmodells:
- Diagnose erklären
- Teufelskreis der Angst individualisieren (interne Auslöser identifizieren)
- Zusammenhang von Stressoren und Panikattacken erklären (Stressoren identifizieren)
- → Gehört zur Wahrnehmung im Teufelskreis
- Fehlinterpretation der körperlichen Symptome identifizieren und hinterfragen
- → Gehört zu Gedanken im Teufelskreis
- Verhaltensexperimente und introzepektive Expositionsübungen
- → Gehört zu Physiologische Veränderung im Teufelskreis
- Entspannung
- → Gehört zu körperlichen Symptomen im Teufelskreis
- Rückfallprophylaxe
- Vermittlung eines (individuellen) Erklärungsmodells:
- KVT-Agoraphobie
- Hier ist Expositionstherapie das Mittel der Wahl (Videobeispiel mit Zugfahren)
Erkläre das sich-ständig-sorgen anhand des Teufelskreismodells der GAS
- Reiz
- Aufmerksamkeitsverschiebung
- Interpretation als bedrohlich
- Emotionsregulation > Comping durch Sorgen
- Aktivierung des kognitiven Schemas
- Sorgen = Vorsorge
- Afftekt / Symptome
- Meta-Sorgen
- Kontrollversuche
- Vermeidung und Rückversicherung
- Kontrollversuche
- Sorgen = Vorsorge
Sie kennen die wichtigsten Therapiebausteine einer evidenzbasierten Therapie der GAS
- Sorgenkonfrontation in sensu
- Sorgenkonfrontation in vivo
- Angewandte Entspannung
- Kognitive Interventionen
Wirksamkeit KVT bei GAS
- KVT zur Behandlung von GAS wirksam (im Vergleich zu Wartelisten)
- Reduziert nicht nur Ängste, sondern auch Depressivität
- Auch bei älteren Menschen
- Kaum Vergleiche mit anderen Interventionen bzw. aktiven Kontrollgruppen
- Nur wenige Studien mit Langzeit-Katamnese (=Langzeit Therapieverlauf)
Sie können das kognitiv-behaviorale Erklärungsmodell von Salkovskis et al. an einem Beispiel einer Zwangspatientin erklären
1. Aufdringliche Gedanken → sind zunächst «normal» bzw. treten fast bei allen Menschen kurz auf
2. Filter- und Bewertungsprozesse → Dysfunktionale Grundannahmen, Überzeugungen, Meta-Kognitionen
3. Emotionale Unruhe → Durch Bewertung des Gedankens wird emotionale Unruhe ausgelöst
4. Neutralisierung
- Emotionale Reaktion impliziert einen Handlungsbedarf
- Kann sowohl auf Handlungs- als auch kognitiver Ebene stattfinden (Kontrollieren, Waschen, gedankliche Rituale)
- Funktion: Abwenden von der mit dem aufdringlichen Gedanken verbunden Gefahr
Sie kennen die typischen Meta-Kognitionen von Zwangspatient*innen nach Wells et al.
1. Thought-action fusion: „Wenn ich etwas denke, werde ich es auch tun.“
2. Thought-event fusion: „Wenn ich etwas denke, wird es Realität.“
3. Thought-object fusion: „Wenn ich etwas denke, wird es auf den Gegenstand überspringen / wird es kontaminiert werden“
Sie wissen über die Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie bei den verschiedenen Angststörungen und der Zwangsstörung
- KVT ausgesprochen wirksam (Effektstärken > 1)
- Exposition mit Reaktionsverhinderung gehört zu den wirksamsten Interventionen im Bereich psychischer Störungen
- Aufrechterhaltung der Therapieerfolge im Langzeitverlauf
- Aber: In der Routinepraxis...
- häufige komplexe Störungsbilder mit hohen Komorbiditäten
- ungünstige Effekte einer schweren Depression auf Therapieresponse
- Oft langwierige Geschichten, weil lange keine (=Chronifizierung und Generalisierung) und/oder die falsche Therapie aufgesucht wurde
- → bzgl. Wirksamkeit bei den anderen Störungen jeweils direkt bei den Lernzielen zur Störung
Vorteile Blended Psychotherapie
- Kontinuität zw. den Sitzungen und Übertragung in Alltag
- Empowerment
- Effizienz
- Qualitätssicherung
Sie können die wichtigsten Besonderheiten von Online Interventionen beschreiben
- Problem:
- Physische Distanz
- Kanalreduzierter Austausch
- Fehlende Unmittelbarkeit des Austausches (asynchron)
- ABER Kompensation der Einschränkungen:
- Vermehrte Verbalisation von Gefühlen
- Grössere Offenheit
Erkläre Therapiebeziehung bei Online Therapie
- Von Patient:innen und Therapeut:innen als gut eingeschätzt
- Zusammenhang mit Therapieergebnis
- Therapiebeziehung unterschiedlich wichtig (es gibt Personen, die brauchen keine Therapiebeziehung und aber auch solche, welche unbedingt eine benötigen)
- Viele machen sich ein Bild der Therapeut:in → Repräsentation wichtig
Was ist wichtig bei Anhaltende Körperbeschwerden
→ WICHTIG: Erleben anhaltender Körperbeschwerden als Resultat komplexen kognitiven Konstruktionsprozesses
→ NICHT: passive Abbildung physiologischen Geschehens
Erkläre das Integrative Modell der Pathogenese und Aufrechterhaltung bei Somatische Belastungsstörung
- Integrative Modell der Pathogenese und Aufrechterhaltung
- Auslöser/Trigger führt zu
- Auslöser/Trigger und Körperliche Veränderungen beeinflusst durch biologische Faktoren
- Körperliche Veänderung (Körperreaktion, Missempfindungen) führt zu
- Wahrnehmung führt zu
- Somatosensorische Verstärkung für Wahrnehmung
- Fehlinterpretation als Krankheitszeichen führt zu
- Symptomverstärkung verstärkt Körperliche Veränderungen
- Krankheitsverhalten verstärkt Körperliche Veränderungen
- Krankheitsverhalten beeinflusst durch Modell- und Verstärkungslernen
- Auslöser/Trigger führt zu
Was sind Indikationen von Somatischer Belastungsstörung?
- Indikation:
- Starke funktionelle Beeinträchtigung
- Psychosoziale Belastungsfaktoren und / oder psychische Komorbidität
- Dysfunktionale Krankheitsannahmen
- Anhaltende schwierige Ärzt:in / Pat.-Beziehung
Was sind Voraussetzungen von Therapie von Somatischer Belastungsstörung?
- Motivation
- Beziehungsgestaltung
- Therapieziele
Wie ist die Wirksamkeit von Therapie bei Somatischer Belastungsstörung?
- Allgemein:
- Wirksamkeit für verschiedene somatoforme / funktionelle Störungen gut belegt
- Geringere Effektstärken als bei «klassischen» Störungen (z.B. Depression, Angst) Psychodynamische Kurzzeittherapie
- Effektiv mit kleinen bis grossen Effektstärken im Kontrollgruppenvergleich (TAU, Minimalbehandlung, Warteliste)
- Deskriptiver Vergleich: mindestens so gut wie andere Bona-Fide-Therapien (z.B. KVT)
- KVT
- Effektiv mit kleinen/mittleren Effektstärken im Kontrollgruppenvergleich
- Nachhaltige Verringerung somatischer, depressiver / Angstsymptomen, körperlicher Funktionsfähigkeit (nicht Arztbesuche)
- Warsch. Besser in Gruppensetting sowie mit affektiven und sozialen Strategien
- Effektstärke abhängig v. Outcome (z.B. Symptomschwere < funkt. Beeinträchtigung)
Bei Systemische Hypothesenbildung, wie misst sich die Nützlichkeit des Wertes einer Hypothese?
- Ordnungsfunktion: Informationen → Bedeutsames oder Irrelevantes?
- Anregungsfunktion: neue Möglichkeiten aufwerfen und untersuchen
Erkläre Zirkularität
- In der Kybernetik: Kreisförmigkeit = Resultat von Rückkoppelungsprozessen
- In dynamischen Systemen bleiben Wirkungen an einer Stelle im System nicht lokal begrenzt, sondern es kommt zu Wirkungen an vielen Stellen im System
- Rückwirkung auf Stelle der «Verursachung»
- Niemand ist allein krank
Welche Arten von Wirklichkeitsfragen gibt es?
- Fragen zum Auftragskontext
- Fragen zum Problemkontext
Welche Arten von Möglichkeitsfragen gibt es?
- Lösungsorientierte Fragen («Verbesserungsfragen)
- Fragen nach Ausnahmen vom Problem
- Fragen nach Ressourcen
- Wunderfragen
- Problemorientierte Fragen («Verschlimmerungsfragen»)
- «Was müssten Sie tun, um das Problem zu behalten oder zu verschlimmern»
- «Was könnten wir tun, um Sie dabei zu unterstützen?»
- «Was könnte Sie so richtig unglücklich machen, wenn Sie das wollten?»
- Kombination lösungs- und problemorientiertes Fragen
- Fragen nach dem Nutzen, das Problem vorläufig noch zu behalten?
- Zukunftszeitpläne
- Als-Ob-Fragen
Welche Arten von Unterschiedsfragen gibt es?
- Skalierung und Rangreihen → Herausarbeiten von Unterschieden in Beziehungen und Sichtweisen
- Prozentfragen → Genauere Differenzierung von Ideen, Stimmungen, Krankheitsüberzeugungen, Ambivalenzen
- Zustimmungsfragen
- Systemvergleiche
Welches sind die wichtigen Instrumente bei Mehrgenerationenperspektiven?
Genogramm – und Biographiearbeit
Was beinhalten Genogramm?
- Objektives
- Für jede Person: Name, Alter, evtl. Todesjahr
- Datum Heirat, evtl. Kennenlernen, Trennung, Scheidung
- Geschiedene, verstorbene, aussereheliche Beziehungen
- Berufe, Ausbildungen
- Wohnorte, Herkunftsorte der Familie, Ortswechsel
- Krankheiten, schwere Symptome, Todesursachen, Unfälle, Suizidversuche
- Berufe und Positionen
- Fehl- und Todgeburten, Abtreibungen
- Ressourcen, Fähigkeiten
- Weiche Fakten
- Wer wohnt zusammen und wer ist ausgegrenzt?
- Übergänge im Lebenszyklus (z.B. Auszug Elternhaus)
- Zwischen wem gibt es besondere Beziehungen (Liebe/Hass?)
- Eigenschaften, die einer Person zugeschrieben werden; Motto einer Generation
- Familienatmosphäre, bestimmte Streifragen in der Familie (z.B. Erbschaft)
- Tabus und «weisse Stellen»?
- Generationenübergreifende Muster (z.B. Regulierung Nähe-Distanz, Umgang mit Konflikten, Umgang mit Sucht, Krankheit, Gewalt)
- Beziehungsmuster und Dreiecke
- Allianzen und Koalitionen → Auswirkungen dieser Erfahrungen auf das aktuelle Symptom, auf die aktuellen
Was ist die Therapeutische Arbeit bei Genogrammen?
- Hypothesengeleitete Fragen an das Genogramm stellen
- Bearbeitung von bestimmten Themen
- Nutzen von Ressourcen
Was beinhaltet Bewältigungsorientierte Paartherapie
- 1. Schaffung allgemeiner Grundlagen für dyadische Begegnung und Therapie
- 2. Reziprozitätstraining: Aufbau und Stärkung gegenseitiger Positivität
- Kommunikationstraining: Verbesserung der Kommunikation mittels Regeln
- Problemlösetraining: Verbesserung der Lösung von Alltagsproblemen
- 3. 3 Phasen Methode: Aufbau von Intimität, Förderung der Selbstöffnung, Stärkung des dyadischen Copings
- 4. Akzeptierungsarbeit: Suche nach Kompromissen, Entwicklung von Toleranz und Akzeptanz
Erkläre Reziprozitätstraining
- „Oral History Interview“ zur Beziehungsgeschichte
- Erkunden der früheren Beziehungsgeschichte (d.h. vor dem Auftreten der Krise)
- 1. Wie hat sich das Paar kennengelernt?
- 2. Was hat einen aneinander fasziniert?
- 3. Was hat man gemeinsam Schönes erlebt?
- 4. Erinnern der Hochzeit und anderer schöner Feste etc.
- Erkennen, dass die Beziehung früher befriedigend und stimulierend war, und dass man diesen früheren Zustand wieder erreichen könnte/kann
- Arten von Verstärkern (sozial, spirituell, Handlungsverstärker, materielle Verstärker)
- Erstellen einer Liste, was man im Alltag tun könnte, um Partner:in Freude zu machen, konkretisieren, umsetzen und Umsetzung Partner:in beobachten
Erkläre Merkmale unzufriedener Paare bei Kommunikationstraining
- häufige Verallgemeinerungen und Generalisierungen
- häufige Charakterzuschreibungen ("Du bist...")
- häufige Du-Botschaften
- häufiges Abschweifen (z.B. Aufwärmen von alten Geschichten…)
- Beharren auf der eigenen Sicht
- hohe Emotionalität (z.B. Unterbrechungen, lautes Sprechen, drohende Gebärden, nicht zuhören…)
Erkläre Merkmale unzufriedener Paare bei Problemlösetraining
- Vermeidung
- Problemdiskussionen werden stark emotionalisiert
- Jede*r beharrt stur auf ihrem/seinem Standpunkt
- Egozentrische Sicht/Gewinn-Optimierung bei der Lösungssuche
- Ineffiziente Problemlösung führt zu Spannungen und Konflikten
Erkläre das KVT-Störungsmodell bei Persönlichkeitsstörungen
- MIIM – Motivorientiertes Indikations- und Interventionsmodell
- Drei Annahmen:
- 1. Ausgeprägte kognitive Schemata prägen die Art und Weise, wie man sich selbst und die Welt um sich herum erlebt
- 2. Diese „Filter“ stehen in engem Zusammenhang mit handlungsleitenden Kernmotiven
- 3. Das Erleben zwischenmenschlicher Interaktionen und die entsprechenden Motive haben handlungsleitenden Funktion und können das interpersonelle Verhalten erklären
- Drei Annahmen:
- → Handeln und Verhalten werden durch zwei Bereiche kognitiver Schemata sowie durch damit in Zusammenhang stehende (interaktionelle) Motive bestimmt
Sie können verschiedene Vorteile für die kategoriale Klassifikation von PS nennen
- Beruht auf einer etablierten und langjährigen Tradition klinischer Beobachtungen
- Kliniker:innen neigen dazu, in Typen oder "Gestalten" zu denken o Kriterien erlauben viele verschiedene Kombinationen und Variationen der Persönlichkeitsstörungstypen
- Stimmt weitgehend mit der etablierten klinischen Theorie überein und sind (teilw.) umfassend erforscht worden
- Kategorische Diagnoseschwellen entsprechen in der medizinischen Praxis und den Anforderungen der Versicherungsgesellschaften der kategorischen Entscheidungsfindung
- Bietet eine überschaubare Anzahl von Persönlichkeitsstörungskategorien
Sie können verschiedene Nachteile für die kategoriale Klassifikation von PS nennen
- Sie leidet unter Heterogenität und übermässiger Koinzidenz
- Kliniker:innen neigen dazu, nur die Kategorien Borderline, antisoziale und unspezifische Persönlichkeitsstörung zu verwenden, während sie andere Kategorien vernachlässigen
- Zwei verschiedene Patienten mit demselben Persönlichkeitsstörungstyp teilen ggfs. kein oder nur ein einziges Symptom (z.B. schizoid), was unklare Diagnosemuster ermöglicht
- Es gibt nur wenige empirische Hinweise (mit Ausnahme der BorderlineMerkmale), dass es sich bei den Persönlichkeitsstörungen um solide Phänotypen handelt
- Die diagnostischen Schwellenwerte können pseudogenau sein, und die klinische Entscheidungsfindung ist nicht immer eine kategorische Frage von "vorhanden" oder "nicht vorhanden“. Auch eine Diagnose unterhalb der Schwellenwerte kann klinische Bedeutung haben (z.B. i. Bezug a. therapeutisches Vorgehen, Prognose).
Sie können verschiedene Vorteile für die dimensionale Klassifikation von PS nennen
- Eine globale Bestimmung des Schweregrads gibt Aufschluss über die Prognose, das Risiko und die Intensität der Behandlung.
- Eine globale Einstufung des Schweregrads ist einfach und in ressourcenarmen Umgebungen handhabbar, und sie verhindert die Vergabe von (zu) vielen Diagnosen.
- Die Möglichkeit, Zusammensetzungen von 3 Schweregraden und 5 zusätzlichen Trait-Domänen darzustellen, erlaubt es dem Kliniker, 93 Varianten einer Persönlichkeitsstörung zu beschreiben.
- Trait-Domänen sind empirisch ermittelte "Bausteine" der Persönlichkeitspathologie.
- Die Klassifizierung des Schweregrads und der Trait-Domänen ermöglicht es, dass sich künftige Behandlungsstudien sowohl auf allgemeine Funktionsfähigkeit des Menschen als auch auf homogene Phänotypen (d.h. TraitDomänen) konzentrieren können.
- Kontinuität mit empirischen Taxonomien eines globalen p-Faktors, des Big-5Modells und des alternativen DSM-5-Modells für Persönlichkeitsstörungen (AMPD).
Sie können verschiedene Nachteile für die dimensionale Klassifikation von PS nennen
- Eine globale Bestimmung des Schweregrads ohne Berücksichtigung der Typologie kann vage und ungenau sein und ist daher nicht sehr informativ.
- Eine globale Klassifizierung des Schweregrads ist möglicherweise zu minimalistisch und zu wenig differenziert für die klinische Praxis.
- Eine Vielzahl von verschiedenen Zusammensetzungen der Diagnose einer Persönlichkeitsstörung können für die klinische Praxis und die Kommunikation zu komplex sein.
- Viele Kliniker sind mit den Trait-Domänen nicht vertraut - und es ist nicht einfach, sie in die klinische Praxis zu übertragen.
- Keine Übereinstimmung mehr mit etablierten Forschungsergebnissen und klinischen Empfehlungen für Persönlichkeitsstörungen (mit Ausnahme von Borderline).
- Diskontinuität mit bekannten, gut etablierten und historisch wichtigen Persönlichkeitsstörungstypen (ausser Borderline).
Sie kennen die Hauptkriterien für die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS)
Tiefgreifendes Muster charakterisiert von Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, Selbstbild, Affekten und Impulsivität (sichtbar durch das Vorhandensein von vielen (mind. 5) der folgenden Kriterien):
- 1. Heftige Versuche reales oder vorgestelltes Verlassenwerden zu vermeiden
- 2. Muster instabiler und intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen
- 3. Identitätsstörung als deutliches und persistierendes instabiles Selbstbild
- 4. Tendenz, bei starken negativen Emotionen impulsiv zu handeln, führt zu potenziell selbstschädigendem Verhalten
- 5. Wiederkehrende Episoden von Selbstschädigung
- 6. Emotionale Instabilität aufgrund von deutlicher Reaktivität der Stimmung
- 7. Chronische Gefühle der Leere
- 8. Unangemessener intensiver Ärger oder Schwierigkeiten Ärger zu kontrollieren
- 9. Vorübergehende dissoziative Zustände oder psychoseähnliches Erleben in Situationen mit hoher emotionaler Anspannung
Andere Manifestationen des Musters, die nicht alle zum gegebenen Zeitpunkt präsent sein müssen:
- Ein Selbstbild als unzulänglich, schlecht, schuldig, abstossend und verachtenswert
- Erleben des Selbst als grundlegend anders und isoliert von anderen Menschen, schmerzliches Gefühl der Entfremdung und tiefe Einsamkeit
- Hypersensitivität für Zurückweisung, Probleme, angemessen Vertrauen in zwischenmenschlichen Beziehungen aufzubauen bzw. aufrecht zu erhalten, Häufige Fehlinterpretation von sozialen Signalen
Erkläre Dialektik
- These und Antithese → Balance bzw. Synthese der Gegensätze erreichen
- Balance zwischen Veränderungs- und Akzeptanz-Strategien
- Balance zwischen stützenden Strategien und Forderungen an den/die Patient:in
- Balance zwischen Betonung von Fertigkeiten und Betonung von Grenzen und Defiziten
Erkläre die typischen Therapieeelemente der DBT der Vorbereitungsphase
- Erhebung der aktuellen Beschwerden
- Informationsvermittlung über Krankheitsbild
- Aufklärung über die Therapie im Allgemeinen und über die DBT im Besonderen
- Darstellung des biosozialen Ätiologiemodells
- Motivations-und Zielanalyse
- Zustimmung zu den Behandlungszielen, Behandlungsvertrag
- Non-Suizid-Vertrag
- 1. Die subjektive Not validieren
- 2. Persönliche Sicherheit herausarbeiten
- 3. Vertag als unerlässliche Bedingung
Erkläre die typischen Therapieeelemente der DBT der Ersten Phase (Verhalten)
- Verringern von lebensbedrohlichem Verhalten/Verbesserung der Überlebensfertigkeiten
- Verringern von Verhalten, das zu einem Therapieabbruch führt und Verbesserung von therapieaufrechterhaltendem Verhalten (z.B. Burnout, Finanzierung)
- Verringern von Krisen generierendem Verhalten/Behandlung von sehr schwerwiegenden Problemen (z.B. fatale Partnerschaften, Jugendamt)
- Verringern von Verhalten, das den Therapiefortschritt behindert und Verbesserung der Mitwirkung bei der Therapie (z.B. Intoxikationen, Dissoziationen)
- Verbesserung der Lebensqualität und Behandlung von sehr schwerwiegenden psychischen Störungen oder Problemen, die normale soziale Interaktionen und berufliche Tätigkeiten verhindern (z.B. Achse-I Störungen)
- Zeitgleich: Aufbau und Verbesserung der Verhaltensfertigkeiten im Gruppensetting (Fertigkeitentraining)