Kogni 1

Kogni 1 Psychologie Würzburg

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Set of flashcards Details

Flashcards 272
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 29.02.2024 / 18.05.2025
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sekundäre Verstärker

konditionierte Verstärker

Verstärker, die erst nach entsprechender Erfahrung wirken

vorherige Paarung mit anderem, angenehmen oder aversiven Reiz

sozialer Verstärker

Verstärkung vermittelt durch Verhalten einer anderen Person

kann sowohl primär als auch sekundär sein

Verstärkerpläne

die Art des Verstärkerplans hat unterschiedliche Konsequenzen für Erwerb und Löschung (bei Ausbleiben des Verstärkers) des Verhaltens

kontinuierlich vs. intermittierend

Quotenolan vs. Intervallplan

ideale Kombination zum Aufbau eines Zielverhaltens: anfänglich kontinuierliche Verstärkung (rascher Erwerb), dann intermittierende verstärkung (Löschungsresistenz)

 

kontinuierliche Verstärkung

jede Zielreaktion wird verstärkt

schneller Erwerb, aber auch schnelle Löschung

intermittierende Verstärkung

nicht jede Zielreaktion wird verstärkt

geringere Lernrate, aber dafür langsamere Löschung

Kontiguität

je kürzer die Zeit zwischen Verhalten und Belohnung/Strafe, desto stärker passt sich das Verhalten an

Dickinson, Watt & Griffiths (1992): Tastendruck führt nach unterschiedlichen Verzögerungen zu Futterpellets -> Ratten drücken bei weniger Verzögerung deutlich häufiger

Intensität - operantes Konditionieren

je intensiver ein Verstärker, desto besser wirkt er

 

Erklärung von Belohnung und Strafe

bessere Wirkung von Verstärkung bei verbaler Erklärung

Versuch von Cheyne, Goyeche & Walters (1969): Kinder dürfen nicht mit Spielzeug spielen; bei Berührung lauter Ton oder lauter Ton + Erklärung

-> mit ERklärung bessere Wirkung; beste Wirkung hat Kombination aus milder Strafe und Erklärung; zu intensive Strafe mindert Wirkung von Erklärungen

Probleme von Verstärkung & Bestrafung

Verstärkung als Bestechung

Erzeugung von Gier

Reduzierung von intrinsischer Motivation

Lösung der Probleme von verstärkung & Bestrafung

Prinzip der kleinsten Intensität -> Wahl von möglichst schwachen verstärkern

Stärkung von Kompetenzen

Beteiligung der Empfänger einer Intervention

Shaping

Methode, um Verhalten zu trainieren, das nicht spontan auftritt

stufenweise Annäherung an gewünschtes Verhalten

Erzeugung neuer, komplexer Verhaltensmuster

zunächst wird jedes Verhalten verstärkt, das dem Zielverhalten ähnelt, dann schrittweise annähern

Auto-Shaping - Brown & Jenkins (1968)

in zufälligen Intervallen wird taste beleuchtet und (unabhängig davon) Futter angeboten

Tauben beginnen Tasten zu picken, obwohl keine Verbindung zu Futterausgabe besteht

-> "abergläubisches Verhalten"

Latentes Lernen

beiläufiges, unbelohntes Lernen

Lernvorgänge, die ohne am Verhalten ablesbare Aufmerksamkeit und ohne Lernhilfen ablaufen

Versuchsaufbau zum latenten Lernen - Tolman & Honzik (1930)

Nutzung kognitiver Landkarten beim Lernen in Labyrinthen

Ratten dürfen Labyrinth zunächst ohne Verstärkung explorieren

Anschließend Verstärkung für Erreichen von Futterbox

Einbauen von Barrieren -> Ratten laufen spontan kürzesten Weg, obwohl sie für dieses verhalten vorher nie verstärkt worden sind

Versuchsaufbau zum latenten Lernen - Seward (1949)

Nutzung kognitiver Landkarten in Labyrinthen

Ratten explorieren T-förmiges Labyrinth für 2 Tage ohne Verstärkung -> werden hungrig; bekommen an einer der beiden Ende Futter

werden dann an Start gesetzt -> laufen zumeist direkt zur Futterbox

 

Erkenntnisse der Versuche zu den kognitiven Landkarten

Ratten haben bereits in Explorationsphase eine "mentale Landkarte" erworben

latentes Lernen ohne Verstärkung zeigt sich aber erste bei Verfügbarkeit einer Verstärkung (Futter)

 

Lernen vs Peformance

Lernen: ein nicht immer im Verhalten sichtbarer Prozess

Peformance: Außerung des Erlernten im Verhalten

Implizites Lernen

unbeabsichtlicher Lernprozess

Strukturen einer komplexen Reizumgebung werden gelernt, ohne dass dies beabsichtigt wird, und ohne dass das resultierende Wissen verbalisiert wird (Dienes & Berry, 1997)

Merkmale vom implizierten Lernen

Lernen passiert beiläufig (inzidentell)

Lernprozess (bzw. Ergebnis) ist unbewusst

unabhängig von Aufmerksamkeitsfaktoren

Versuch von Cleeremans & McClellan (1991) zu implizierten Lernen: Serial Reaction Time Task (SRTT)

VPn müssen eine Folge von Tasten drücken

welche Tasten wird z.B. durch visuelle Reize vorgegeben

eine Grammatik legt fest, welche Tastenfolgen möglich sind

UV: Tastenfolgen entsprechen Grammatik vs. verletzen Grammatik

AV: Reaktionszeit

-> RT für grammatisch richtige Durchgänge sinkt schneller

-> VPn lernen sequentielle Struktur

Modelllernen

Lernen durch Nachahmung eines Vorbildes

Lerntheorie nach Albert Bandura (1965)

Versuchsaufbau zu Modelllernen - Bandura (1965)

Kind schaut Film, in dem Erwachsener lebensgroße Puppe attakiert

UV1: Variation des Filmendes -> Erwachsener wird belohnt, bestraft oder keine Konsequenz

UV2: Imitiationsverhalten wird belohnt oder nicht

AV: wie oft zeigt Kind aggressives Verhalten gegenüber der Puppe

Ergebnis: Kinder ahmen aggressives Verhalten seltener nach, wenn Modell bestraft wurde; allerdings lernen sie das Verhalten, denn sie können es Durchführen, wenn sie dafür belohnt werden

solzial-kognitive Lerntheorei nach Bandura

vier Faktoren determinieren, ob Verhalten einer anderern Person imitiert wird

1. Aufmerksamkeit

2. Gedächtnis

3. motorische Reproduktionsfähigkeit

4. Motivation (-> Verstärkung)

Problematisches Imitationsverhalten - Werther-Effekt

Nachahmung von Suizid durch Medienberichte induziert

oft selbe Zielgruppe -> gleiche Altersgruppe, viele Ähnlichkeiten

-> sehr großer sozialer Einfluss -> soziales Lernen

besonders stark, wenn in "positivem" Kontext gesetzt, z.B. als Heldentat oder Aufopferung

Papageno-Effekt

geeignete Berichterstattung kann Suizide (durch Werther-Effekt) verhindern

Gedächtnis

die mentalen Prozesse und repräsentationen, die dem Lernen zugrunde liegen

Enkodierung

Speicherung

Abruf von Informationen

Gedächtnisformen

unterscheidung nach Speicherdauer, Speicherkapazität, Repräsentationsformat

klassische Unterscheidung: "modales" Modell von Atkinson & Shiffrin (1968)

-> sensorischer Speicher, Kurzzeitgedächtnis, Langzeitgedächtnis

Ultrakurzzeitgedächtnis / sensorisches Register

Speicherformat: Informationen werden anschaulich, modalspezifisch (visuell, auditiv, ...) gespeichert

Speicherdauer: wenige Momente (etwa 500 Millisekunden)

Speicherkapazität: große (unbegrenzte?) Speicherkapazität -> praktisch alles, was wir wahrnehmen

 

-> anschaulich, für kurze Zeit, große Informationsmengen

Versuchsaufbau Entdeckung des Ultrakurzzeitgedächtnisses durch Sperling (1960)

VP sieht Buchstabenmatrix, soll sich einprägen & ganz oder teilweise wiedergeben

wenn VP geamte Buchstabenmatrix wiedergeben soll, schafft sie nur ca 50% 

wenn nur ein Teil der Buchstabenmatrix, ist Wiedergabeleistung deutlich besser

Teilberichtsvorteil verschwindet, wenn der zu berichtende Teil mehr ls 250 ms nach Verschwinden der Matrix bekannt wird

 

Erklärung des Befundmusters zum Versuch vom Ultrakurzzeitgedächtnisses von Sperling (1960)

im ikonischen Register sind mehr Informationen enthalten, als wiedergegeben werden kann; allerdings verfällt Information rasch

wenn schnell klar ist, was aus ikonischen Register ausgelesen werden soll, geht das für Teilmenge sehr gut -> Teilberichtsvorteil

wenn zu viel Zeit verstreicht, geht Information verloren und kann nicht mehr reproduziert werden -> Angleich von Teil- und Ganzbericht bei langem Intervall zwischen Matrix und Hinweisreiz

 

-> offenbar gelangen nur beachtete Informationen vom sensorischen Register ins Kurzzeitgedächtnis (und können dann verbal berichtet werden)

Kurzzeitgedächtnis

Speicherformat: Informationen werden phonologisch gespeichert -> sehr schnell verbalisiert, dadurch anders codiert

Speicherdauer: ca 10 Sekunden

Speicherkapazität: geringe Speicherkapazität (etwa so viel, wie in 2 Sekunden gesprochen werden kann)

 

-> phonologisch, für kurze Zeit, geringe Informationsmengen; passiver Speicher

Kapazitätslimitierung beim Kurzzeitgedächtnis

wird besonders deutlich bei unmittelbarem seriellen Produzieren, z.B. von zahlen

-> es können etwa 7 +/- 2 beziehungslose Informationseinheiten unmittelbar behalten werden (Miller, 1956)

durch Vergrößerung der Einheiten kann behaltensleistung erheblich verbessert werden -> Zusammenfassen von elementaren zu größeren Einheiten (chunks)

phonologische Kodierung - KZG

Wortlängen-Effekt: KZG kann eine größere Menge einsilbiger Wort (tip) anstatt mehrsilbiger Wörter (university) unmittelbar speichern und reproduzieren (Baddeley, Thompson & Buchanan, 1975)

es könne etwa so viele Wörter reproduziert werden, wie in 2 Sekunden ausgesprochen werden können

Memory Scanning - Sternberg (1969)

Durchsuchung des KZG

Versuch: VPn werden zwischen 1 und 6 Ziffern zum Memorieren dargeboten

Testphase: Darbietung von Ziffern; VP muss entscheiden, ob Ziffer in memory set enthalten war oder nicht

-> mit jeder zusätzlich zu merkenden Ziffer steigt die Suchzeit um etwa 38 ms an

Rehersal - KZG

wenn Informationen im KZG intern wiederholt werden, bleiben sie erhalten

wird Wiederholung verhindert, sind die Inhalte nach etwa 10 Sekunden nicht mehr verfügbar

vom KZG zum Arbeitsgedächtnis

modernere Theorien versuchen stärker die Funktion des KZG für die menschliche Informationsverarbeitung zu beschreiben -> speichern Zahlen/Informationen meist nicht einfach nur so ab, sondern um mentale Operationen damit auszuführen

-> Informationen werden kurzzeitig gespeichert, damit wir mit ihnen mental "arbeiten" können

Arbeitsgedächtnismodell nach Baddeley (1986)

"zentraler Operator" steuert einzelne Schritte kogitiver Prozesse

zwei "Sklavensysteme" halten Informationen für kognitiven Operationen bereit 

-> phnologische Schleife (entspricht dem modalen KZG für verbales Material

-> visuell-räumlicher Skizzenblock -> Kurzzeitspeicher für visuell-räumliche Informationen 

unterschiedliche Speicherung, da Speicherung verbaler und visuell-räumlicher Informationen durch je andere Zwietaufgaben gestört werden können

-> doppelte Dissoziation

Doppelte Dissoziation

zwei von einander unabhängige und getrennt arbeitende Gedächtnissysteme

Langzeitgedächtnis

Informationen, die ausreichend im KZG wiederholt und elaboriert wurden, werden ins LZG transferiert

Speicherformat: Informationen werden vor allem semantisch, aber auch episodisch und prozedural gespeichert

Speicherdauer: unbegrenzt (allerdinhgs nicht immer abrufbar)

Speicherkapzität: unbegrenzt (allerdinhgs nicht immer abrufbar)

 

-> semantische Informationen, in großen Mengen, für lange Zeit

semantische Gedächtnisinhalte (LZG)

von ihrem speziefischen Erwerbskontext losgelösten Informationen