Kogni 1
Kogni 1 Psychologie Würzburg
Kogni 1 Psychologie Würzburg
Fichier Détails
Cartes-fiches | 272 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 29.02.2024 / 18.05.2025 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20240229_kogni_1
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Intégrer |
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Konjunktionssuche
(visuelle Suche)
Targen muss anhand Kombination mehrerer Merkmale unterschieden werden
-> schwere Suche
Merkmalsintegrationtheorie - Anne Treisman
Objekte lassen sich als Kombination elementarer merkmale beschreiben
Merkamle werden präattentiv (parallel) registriert -> Merkmalssuche kann parallel für alle Objekte gleichzeitig geprüft werden
Verknüpfung von Merkmalen erfordert Aufmerksamkeit, die jeweils nur für ein Objekt zu verfügung steht -> Lichtkegel
Konjunktionssuche ist seriell, da für Merkmalsverknüpfung jeder reiz einzeln betrachtet werden muss
Aufmerksamkeit = "mentaler Klebstoff" -> Elementarobjekte werden zu Objekten verknüpft
Illusionäre Verknüpfung (Treisman & Schmidt, 1982)
bei zu wenig Aufmerksqamkeit kann es zu falschen Verknüpfungen kommen
-> Merkmale kamen zwar in einem visuellen Display vor, aber nicht in einem Objekt gemeinsam -> nur Vorhandensein wurde gespeichert, nicht wie
Probleme der Merkmalsintegrationtheorie
empirisch keine Dichotomie zwischen parallelen und seriellen Suchen, sondern Kontinuum mehr oder weniger Suchfunktionen
manche Merkmalskombinationen sind besonders auffällig (Eins, 1990)
Verarbeitung laut Theorie nur bottom-up, gibt aber auch Belege für top-down Einflüsse
Guided-Search (Wolfe, 1994)
dimensionale Aktivierungskarten werden botom-up aktiviert, wenn sich ein merkmal von benachbarten Merkmalen abhebt
Summierung aller dimensionalen Merkmalen ergibt Gesamtkarte
Aufmerksamkeit wird mit höchster Wahrscheinlichkeit auf Reiz mit höchster Aktivierung gelenkt -> keine strikt parallele oder serielle Suche, sondern unterschiedliche Effiziemz der Aufmerksamkeitssteuerung
Merkmalssuche
(guided Search)
schnelle Suche -> Target und Distraktoren unterscheiden sich stark
nur Target ist in Gesamtkarte stark aktiviert
Konjunktionssuche
(guided Search)
langsame Suche -> Target und distraktoren ähneln sich
viele Reize sind ähnlich aktiviert -> unwahrscheinlich, dass Aufmerksamkeit sofort zum Target gelenkt wird
Regelung - Bewegungskontrolle
Kontrollierung von Bewegung durch kontinuierlichen Abgleich von Ziel- und Ist-Zustand
Regelung mit Feedback (Woodworth, 1899)
Untersuchung von Bewegungen zwischen Start- und Zielpunkt mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, mit und ohne visuellem Feedback
Erkenntnisse:
kleinere Bewegungsfehler mit visuellem Feedback
Feedback vor allem Auswirkung auf langsam ausgeführte Bewegungen -> macht sie genauer
Feedback kann bei sehr schnellen Bewegungen nicht oder nur teilweise genutzt werden
Woodworth 2-Phasen-Model
initiale Bewegungsphase: vorspezifiziert (ohne Feedback)
Zielannäherung: Regelung (mit Feedback)
Regelung mit Feedback (Spilkers & Spellerberg, 1995)
Handbewegung zu bestimmten Zielpunkt,; Teile des Weges nach Start bzw. vor Ziel werden blind ausgeführt
Erkenntnisse:
Ausblenden sowohl vor Ziel als auch nach Start führt zur Reduktion der Trefferrate
Ausblenden 30 % nach Start weniger schädlich als 10 % vor Ziel
-> Feedback wichtiger bei Annäherung an Ziel als bei Start der Bewegung
Fitts'schen Gesetz
je kleiner das Ziel (je größer die erforderliche Genauigkeit), desto länger die Bewegungsdauer
-> je schneller die Bewegung, umso ungenauer die Ausführung
Regelung durch Feedforward - antizipierte Störung
Bewegungssteuerung basierend auf vorhergesagten Verändeungen (Feedbacksteuerung oft zu langsam)
beeinflusst Wahrnehmung -> vorhergesehene sensorische Veränderungen werden in der Wahrnehmung gedämpft (z.B. selber kitzeln)
Belege:
Greifkraft erhöht sich bevor ein Objekt beschwert wird, wenn dies vorhersehbar ist
Schwerpunktverlagerung vor dem Ziehen an Schubladen
Bewegungsplanung - motorische Programme (Keele. 1968)
mentale Bewegungsvorläufer
Muskelkommandos, die vor Beginn der Bewegungssequenz strukturiert werden, wodurch eine Bewegung ohne visuelles Feedback ausgeführt werden kann
Merkmale motorischer Programme nach Keele
muskelspezifisch
vor Bewegungsbeginn spezifiziert
erlauben Bewegungsausführung ohne Feedback
Evidenz für Bewegungsplanung
Unabhängigkeit von Rückmeldung -> Personen ohne Körperempfindung können einfache, geübte Bewegungen ausführen (auch mit geschlossenen Augen)
Komplexitätseffekte -> je mehr Schritte zu planen, desto länger dauert Planung
Antizipationseffekte -> bei der Ausführung einer Bewegung wird die Folgebewegung bereits berücksichtigt:
-> Koartikulation (bspw. Lippenrundung)
-> Versprecher (Verwechslung mit späteren Lauten)
-> "end-state Comfort" (beim Greifen unangenehme Anfangsstellung, wenn damit bequeme Endhaltung)
Kritik an Bewegungsplanung (Keele)
keine zwei Bewegungen sind völlig identisch -> wenn motorische Programme muskelspezifisch wären, müsste es für jede Einzelbewegung eigenes Programm geben
Bewegungen scheinen mehr oder weniger effektorunabhängig repräsentiert zu sein -> relativ konstante Schrift, unabhängig davon, welche Muskeln verwendet werden
Motorische Schemata (Schmidt, 1975)
muskelunspezifische Repräsentation einer Bewegung
Infos über relative Beziehungen der Bewegungssegmente
keine Infos über absolute Eigenschaften von Bewegungssegmenten -> werden durch situationsabhängige Parameter bestimmt
-> unveränderliches Schame, in das veränderliche Werte (Parameter) eingefügt werden
Precuing-Methode
(unvollständige) Vorinformation über Bewegung
je mehr Parameter bekannt, desto schneller ist Bewegung nach einem Startsignal initiierbar
Rosenbaum (1980)
weite/nahe Zielbewegungen mit der linken/rechten Hand nach vorne/hinten
Ergebnis: je mehr Vorinformationen, desto schneller ist der Bewegungsbeginn, unabhängig von der Art der Vorinformation
Ideo-Motorik
Bewegungen sind in Form der wahrnehmbaren Bewegungs-Effekte repräsentiert
Erzeugung einer Bewegung durch Vorstellung der Effekte -> verknüpfte motorische Muster wird aktiviert
-> Bewegungsplan beginnt mit angestrebtem Effekt der Bewegung (Ziel) und nicht mit Aktivierung der Muskeln (Weg)
Evidenz für Ideo-Motorik
Induktion -> Wahrnehmung von sensorischen Effekten setzt diejenigen Bewegungen in Bereitschaft, die diese Effekte üblicherweise erzeugen (Elsner & Hommel, 2001: verknüpfte Tasten/Töne)
Greenwald (1970): vieuell präsentierter Buchstabe kann bersser nachgeschrieben werden als nachgesprochen und vice versa
Bewegungen der Hände sind leichter kombinierbar, wenn mit ihnen gleiche Effekte erziehlt werden, unabhängig davon, ob dazu gleiche Muskeln erforderlich sind oder nicht
Evidenz für Planung von Bewegungsfolgen
schnelle Produktion von Bewegungsfolgen: Teilbewegungen werden begonnen, bevor vorangegangene Bewegung abgeschlossen ist
Komplexitätseffekte: Start der Bewegungsfolge dauert umso läbger, je mehr Einzelelemente zu spezifizieren sind
Reihenfolgefehler: Vertauschung der Reihenfolge der Einzelelemente
Struktur von Bewegungsplänen
Bewegungssequenzen sind hierarchisch organisiert
Ewidenz:
strukturdimensionale Analyse (SDA)
Versuch von Rosenbaum et al. (1983) -> Tastensequenzen mit M m I i
motorisches Lernen - quantitative Beschreibung
geübte bewegungen können schneller ablaufen
Potenzgesetz des Lernens: erst schnelle Verbesserung, dann immer langsamere Lernzuwächse
motorisches lernen - qualitative Beschreibung - Fitts' Drei-Phasen-Modell des motorischen Lernens
1. Kognitive Phase: bewusste, verbale Repräsentation der Bewegung; Fremd- und Selbstinstruktion besonders wirksam
2. assoziative Phase: einzelne Bewegungskomponenten werden mit Erfolg und Misserfolg assoziiert und entsprechend beibehalten oder modifiziert -> besonders wichtig für Feedback
3. automatische Phase: keine bewusste Kontrolle mehr erforderlich; keine verbale Repräsentation der Bewegung
-> müssen nicht alle bewegungen im detail planen -> unser Körper unterstützt uns bei der Bewegungsausdführung und Kontrolle
Sprache
erlaubt sehr effektiv und präzise, Verhalten & Vorgänge im Gehirn von Mitmenschen zu beinflussen
Zuordnung von Bedeutungen zu Zeichen muss beim Sneder un Empfänger gleich sein, damit sie sich verstehen (Shannon & Weaver, 1948)
Sprache - typisch menschlich
anatomisch bedingt durch Absenkung des Kehlkopfs
Versuche, Primaten (Gebärden-) Sprache beizubringen nur mäßig erfolgreich (Gardner & Gardner, 1969)
auditive Sprachwahrnehmung - Phoneme
kürzeste lautliche bedeutungsunterscheidende Einheit eines Wortes -> Phoneme selbst tragen keine Bedeutung
Anzahl variiert erheblich zwischen Sprachen (Deutsch ca 40)
jede Sprache hat eigene Verknüpfungsregeln für Phoneme
Erzeugung unterschiedlicher Phoneme durch Veränderung des exhalatorischen Luftstroms durch Stimmbänder, weichen Gaumen, Zunge und Lippen
Einteilung der Phoneme durch phonetische Eigenschaften
-> Sonorität (Stimmhaftigkeit)
-> Artikulationsstelle (bilabial, labiodental, palatal, uvular, ...)
Allophone
lautliche Variationen, die keine Bedeutungsänderung verursachen
werden demselben Phonem zugeordnet
Morpheme
kleinste bedeutungstragende Einheit einer Sprache
manche Morpheme können freistehend auftreten, andere sind an andere Morpheme gebunden
akustisches Sprachsignal
Amplitude bestimmt wahrgenommene Lautheit
Frequenz bestimmt wahrgenommene Tonhöhe
Sprachsignale bestehen aus vielen Frequenzen mit je unterschiedlicher Intensität
Spektogramm -> Beschreibung des Sprachsignals anhand von Schalleigenschaften
Formanten
"waagerechten Bänder" auf Spektogramm
entehen bei Produktion von Vokalen
Probleme bei auditiver Sprachwahrnehmung
Zuordnung von Spektogramm und Phonem ist in gesprochener Sprache nicht eindeutig
-> Annahme, dass wir Sprachsignale wie in einem Spektogramm analysieren und so Phoneme identifizieren, ist falsch
Beispiel für Ungenauigkeit: Koartikulation
Koartikulation
Lippen passen sich beim Aussprechen eines Phonems bereits antizipatorisch an Aussprechen des folgenden Phonems an
diese Artikulationsunterschiede sind auch im auditiven Sprachsignal vernehmbar
Konsonant unterscheidet sich in Abhängigkeit von dem Vokal, der ihm folgt
-> Erkennung eines Phonems hängt nicht nur vom Signal selbst (bottom-up), sondern auch vom Kontext ab (top-down)
Kontexteffekte - phonemischer Restaurationseffekt (Warren & Warren, 1979)
Teile eines gesprochenen Satzes mit Geräuschen übertönt -> Teile ohne Kontext nicht eindeutig
VPn bemerken nichts -> fehlendes Phonem wurde gehört
unterschiedliche Wahrnehmung des Wortes in Abhängigkeit vom Sachkontext
-> Kontext verändert nicht direkt Wahrnehmung, sondern Reinterpretation des Gehörten
Kontexteffekte - prosodische Cues (Beach, 1990)
Hörer können Gesamtstruktur eines Satzes anhand von Satzfragmenten erkennen
-> erste Phase erlaubt schon Vorhersage der zweiten Phase
Kontexteffekte - visueller Kontext / McGurk-Effekt
visueller Kontext wird für Interpretation des auditiven Sprachsignals hinzugezogen
hilfreich, wenn auditives und visuelles Sprachsignal übereinstimmen, anderenfalls können Täuschungen erzeugt werden
Kontexteffekte (Sprache)
Kontext spielt große Rolle bei natürlicher Spracherkennung
bei schnellem Sprechen werden oft Phoneme ausgelassen und Grenzen zwischen Phonemen und Wörtern verwischen (nätürlicher Sprache hat keine Lehrzeichen)
-> Kontext erlaubt Trennung und Erzeugung von Sprachsignalen
Modelle auditiver Sprachwahrnehmung - Motor-Theorie (Liberman et al., 1967)
Annahme: wir verstehen Sprache, indem wir das Gehörte innerlich nachsprechen (subvokal immitieren)
Evidenz von Dorman et al., 1967: "Please say ... shop" -> Satz wird so wahrgenommen, dass er mit eigenen Sprachkompetenzen übereinstimmt
Problem: Kleinkinder, die noch nicht sprechen können, haben trotzdem Sprachverständnis -> (inneres) Sprechen kann nicht alleinige/essentielle Grundlage für Sprachverstehen sein