Kogni 1

Kogni 1 Psychologie Würzburg

Kogni 1 Psychologie Würzburg


Kartei Details

Karten 272
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 29.02.2024 / 18.05.2025
Weblink
https://card2brain.ch/box/20240229_kogni_1
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20240229_kogni_1/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

episodische Gedächtnisinhalte (LZG)

spezifische räumlich-zeitliche Ereignisse

 

prozedurale Gedächtnisinhalte

Fertigkeiten und Regelwissen

schwer verbalisierbar

Kontrollprozesse (LZG) 

Wiederholung -> Vorasusetzung für Transfer ins LZG

Umkodierung

Elaboration 

-> Tiefe der Verarbeitung ("level of processing") noch wichtiger als Wiederholen

Primacy Effect (Rundus, 1971)

frühere Items werden besser erinnert, weil sie öfter wiederholt und dadurch besser ins LZG transferiert werden

Recency Effect (Rundus, 1971)

spätere Items werden besser erinnert, weil sie noch im KZG sind

"level of processing" - Craig & Tulving (1975)

drei Gruppen von VPn bekommen identische Wortlisten, sollen aber Listen unterschiedlich "tief" verarbeiten

-> Case (ist Worr groß- oder kleingeschrieben)

-> Rhyme (finde Wort, das sich reimt)

-> Sentence (bilde sinnvollen Satz mit Wort)

 

=> je tiefer die Verarbeitung, desto besser die Erinnerungsleistung

Einflüsse auf den Abruf aus dem LZG

Reproduzieren (Recall) ist schwieriger als Wiedererkennen (Recognition)

Kontexteffekte: Abruf gelingt besser, wenn der Kontext beim Abruf dem des Lernen entspricht

Kontexteffekte umso besser, je mehr Hinweisreize es auf die abzurufende Information gibt

Vergessen (LZG) - pro-/retroaktive Interferenzen

proaktive Interferenz: alte Informationen stören den Abruf neuer Informationen

retroaktive Interferenz: neue Informationen stören den Abruf alter Informationen

Kosolidierung (LZG)

die Verfestigung einer Gedächnisspur dauert noch lange nach einem Lernereignis an

-> Bsp: retrograde Amnesie (Butters & Cermak, 1986) -> je weiter Ereignisse zurückliegen, desto besser werden sie erinnert

Rekonsolidierung (LZG)

einmal im LZG gespeicherte Ereignisse sind veränderbar

Versuch Lotus, Miller & Burns (1978): VPn betrachten Fotos; UV1: auf einem Foto ist Stop- vs. Vorfahrt-Achten-Schild; dann Fragen zu Bildern; UV2: Frage passt zu Schild oder nicht

-> Wiedererkennungstest: Frage passt -> 75%; Frage passt nicht -> 41%

bedeutungsbezogene Wissenrepräsentation - Gedächtnis

Oberflächenstruktur um die Information herum schnell vergessen (oberflächlichen Merkmale eines Satzes, die verändert werden können, ohne dass sich die Bedeutung des satzes ändert)

Tiefenstruktur wird meist langfristig gespeichert (Bedeutung bzw. Inhalt) -> semantische Speicherung

Wanner zur bedeutungsbezogenen Wissenspräsentation (1968)

VPn lesen Satz; anschließend wird Originalsatz und Alternativsatz (2 Wörter vertauscht) geboten

UV1: Anderung des Stils oder der Bedeutung

UV2: Intruktion, Wortlaut der Sätze zu merken (Wortlautinstruktion) oder nicht

AV: Trefferrate beim Raussuchen des Originalsatzes

Ergebnis: Bedeutunsunterschiede werden praktisch immer erkannt; Stilunterschiede nur bei Wortlautinstruktion

Mandler & Ritchey zur bedeutungsbezogenen Wissenspräsentation (1977)

VPn werden Bilder präsentiert; sollen gesehene (alte) Bilder aus menge alter und neuer (eine visuelle Merkmals- oder Bedeutungsänderung) Bilder heraussuchen 

Ergebnis: Merkmalsänderung 40% Fehler; Situationsänderung nur 4% Fehler

Gernsbacher zur bedeutungsbezogenen Wissenspräsentation (1985)

Darbietung eines Bildes; nach 10 Sekunden oder 10 Minuten Darbietung desselben Bildes oder einer Spiegelversion

Ergebnis: nach 10 Sekunden 79% korrekte Antworten; nach 10 Minuten 57% korrekte Antworten

-> auch bei Speicherung von Bildern gehen oberflächliche Informationen schnell verloren

Repräsentieren von Bedeutungen durch

Propositionen 

Begriffe

Propositionen

kleinste Wissenseinheit, die eine selbstständige Aussage bildet, und daher als wahr oder falsch beurteilt werden kann

Tiefenstruktur kann unabhängig von der Oberflächenstruktur wiedergegeben werden (nur Inhalt des Satzes, unabhängig vom Format)

bestehen aus Argumenten und Relationen (Prädikaten) -> Relation (Argument 1, Argument 2)

Realtionen zwischen Propositionen lassen sich als propositionales Netzwerk darstellen

Versuch von Bransford & Frank (1971) zur Extraktion der Propositionsstruktur

verschiedene Sätze aus zwei Gruppen (Ameisen- und Hüttenstory) mit je 4 Präpositionen

VPn extrahieren Propositionsstruktur, ohne zu erinnern, welche Propositipnen im selben Satz standen

-> Sätze, die zur Tiefenstruktur passen,werden am ehsten als "bekannt" eingestuft

 

-> Informatioenn werden als Präpositionen gespeichert; die ursprüngliche Information, aus der die Proposition abgeleitet wurde, wird schnell vergessen

Begriffe

Wissen ist in Form von Begriffen organisiert

gleichwertige Objekte oder Sachverhalte werden zusammengefasst unf dmit einem gemeinsamen Ettiket versehen -> Begriffe oder Kategorien

fassen einander ähnliche Erscheinungen zusammen und grenzen sie gegen unähnliche ab

Ansätze zur Bestimmung von Begriffen

definierende Merkmale

Prototypen

Menge von Exemplaren

Vorteile von Wissensrepräsentation in Begriffen

kognitive Ökonomie -> nicht Einzelheiten müssen wahrgenommen und gespeichert werden, sondern nur Kategorie und Eigenschaften der Kathegorie

Vorhersagbarkeit -> Vorhersagen über Objekt oder Sachverhalt, sobald es einem Begriff zugeordnet ist; besonders für Eigenschaften, die man nicht direkt wahrnehmen kann

Nachteile von Wissenrepräsentation in Begriffen

Eigenschaften des Begriffs treffen im Einzelfall nicht zu

(vermeidliche) Zugehörigkeit zu einem Begriff kann Wahrnehmung verändern

Hierarchische Organisation von Begriffen

übergeordnete Begriffe (z.B. Tier)

Basisbegriffe (z.B. Vogel)

untergeordnete Begriffe (z.B. Meise)

Evidenz für Sonderstellung der Basisbegriffe

Objekte werden spontan mit ihrem Basisbegriff benannt

Kinder erlernen zuerst Basisbegriffe und erst später über- und untergeordnete Begriffe

Basisniveau ist der höchstmögliche Abstraktionsgrad auf dem noch ein gemeinsamer motorischer Umgang mit den Kategorienmitgliedern möglich ist

Bestimmung von Begriffen - definierende Merkmale

Begriff besteht aus einer Menge von Merkmalen

ein Objekt gehört zum Begriff, wenn es alle Merkmale besitzt

alle Objekte, die zu einem Begriff gehören, besitzen automatisch die Merkmale der übergeordneten Begriffe

Pro für Bestimmung von Begriffen durch definierende Merkmale

für Beurteilung müssen gedanklich weniger Hierarchiestufen durchlaufen werden (Collins & Quilian, 1969)

Kontra für Bestimmung von Begriffen durch definierende Merkmale

Typikalität: natürliche Objekte gehören nicht eindeutig zu einer Kategorie, sondern mehr oder weniger gemäß ihrer Typikalität -> manche "typischer" als andere (Rosch, 1975)

Merkmale variieren in ihrer Wichtigkeit für die Kategoriezugehörigkeit (Conrad, 1972)

Familienähnlichkeit: innerhalb einer Kategorie sind die Objekte ähnlicher als zwischen den Kategorien, aber die Ähnlichkeit zwischen je zwei Objekten kann auf jeweils ganz unterschiedlichen Merkmalen beruhen (Wittgenstein, 1958)

die definierenden Merkmale eines Begriffs sind empirisch kaum bestimmbar -> Theorie daher empirisch kaum prüfbar

Bestimmung von Begriffen - Prototypen

eine Menge charakteristischer, aber nicht unbedingt notweniger Merkmale

Begriffszugehörigkiet ergibt sich durch Ähnlichkeit mit dem Prototypen

Zugehörigkeit eines Objekts zu einer Kategorie variiert graduell (Typikalität) -> Je ähnlicher Objekt dem Prototyp, umso eindeutiger ist es Mitglied der Kategorie

ein Objekt kann unterschiedlichen Kategorien mehr oder weniger angehören

Evidenz für Bestimmung von Kategorien mit Prototypen von Posner & Keele (1968)

VPn sollen Bilder entsprechend der zugrunde liegenden Prototypen klassifizieren; dann Präsentation neuer Bilder und des vorher nie klassifizierten Prototyps

Ergebnis: Prototyp wird genauso sicher klassifiziert wie die bekannten Bilder

Evidenz für Bestimmung von Kategorien mit Prototypen von Solso & McCarthy (1981)

Präsentation von Gesichtern; dann Wiedererkennen, ob Gesicht bereits gesehen

Ergebnis: große gewissheit, Prototyp gesehen zu haben; Gewissheit, Gesicht gesehen zu haben, steigt mit Ähnlichkeit zum Prototyp

Bestimmung von Begriffen - exemplarbasierte Begriffspräsentation

es gibt gar keine Allgemeinheit der Mitglieder einer Kategorie in Form von definierenden merkmalen oder Protoypen

stattdessen jedes einzelne je erlebte Exemplar zusammen mit seinem Begriffsetikett gespeichert

Objekt wird mit allen je gesehenen Objekten gleichzeitig verglichen -> demjenigen Begriff zugeordnet, mit dessen gespeicherten Exemplaren es im Durchschnitt die größte Ähnlichkeit hat

 

Erklärung von Typikalität bei exemplarbasierter Begriffspräsentation

eine Meise ist deshalb ein typischerer Vogel als ein Strauß, weil wir mehr Meisen gesehen haben als Sträuße

Kritik an exemplarbasierter Begriffspräsentation

schwer Vorzustellen, dass tatsächlich jedes je erlebte Ereignis gespeichert wird (gibt allerdings auch keine bekannte Größenbeschränkung des LZG)

Theorie lässt unklar, wann und wie neue Kategorien angelegt werden