Kogni 1
Kogni 1 Psychologie Würzburg
Kogni 1 Psychologie Würzburg
Kartei Details
Karten | 272 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 29.02.2024 / 18.05.2025 |
Weblink |
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Modelle auditiver Sprachwahrnehmung - Kohortentheorie (Marslen-Wilson & Tyler, 1980)
Annahme: mit Enkodierung des Wortbeginnes werden alle mit Begin vereinbarenden Wörter aktiviert (Anfangskohorte)
Worte werden nach und nach aus der kohorte eliminiert, sobald nicht zum Klang des eintreffenden Sprachsignals oder zum semantischen oder prosodischen Kontext passen
Fortsetzung der Eliminierung bis nur noch ein Wort in der Kohorte
Prasentation des Targetwortes an der syntaktisch richtigen Stelle in einem Satz erleichtert die Entdeckung (Kontexteffekt)
-> sukzessive Ausschlusstheorie
Modelle auditiver Sprachwahrnehmung - TRACE model (McClelland & Ellman, 1986)
Annahme: es gibt Verarbeitungseinheiten für phonemische Merkmale, Phoneme und Worte
hemmende Verbindungen innerhalb einer Ebene (laterale Hemmung)
bahnende Verbindungen in beide Richtungen zwischen den Ebenen
je besser Merkmal zu Sprachsignal passt, desto stärker wird aktiviert
je mehr Merkmale eine Phonemeinheit aktivieren, umso stärker wird sie aktiviert
Aktivierungsrichtung sowohl bottom-up als auch top-down
"level of activation" -> wie stark andere Konten aktiviert oder gehemmt werden
-> das am stärksten aktivierte Wort = das identifizierte Wort
Lernen
durch Lernen kann der Organismus eines Lebewesens sein Verhalten direkt aufgrund von Erfahrungen an die Umwelt anpassen
-> Lernen ist erforderlich für das Überleben einer Spezie
Prozess der Änderung -> Ergebnis dieser Änderung ist Erinnerung bzw. Veränderung des Gedächtnis
Ergebnis von Erfahrung bzw. individueller Informationsverarbeitung
Verhaltenspotential -> "latentes" Lernen zeigt sich erst zu einer späteren Gelegenheit
Definition "Lernen" nach Anderson (2000)
Prozess, der als Ergebnis von Erfahrungen relativ langfristige Änderungen im Verhaltenspotential erzeugt
Klassisches Konditionieren
Erlernen von Reizen (CS), die andere Reize (UCS) vorhersagen
Untersuchung von respondetem Verhalten -> Verhalten, das eine Reaktion (CR) auf einen Reiz (CS) darstellt
je weniger überraschend ein UCS, desto weniger wird gelernt
Abkürzungen klassisches Konditionieren
CS: konditionierter Stimulus
UCR: unkonditionierter Stimulus
CR: konditionierte Reaktion
UCR: unkonditionierte Reaktion
Grundstruktur klassisches Konditionieren
1. vor dem Lernen: der US löst natürlicherweise die UCR aus; ein neutraler Stimulus löst keine Reaktion aus
2. Lernphase: der neutrale Stimulus wird mit dem UCS gepaart -> durch die Assoziation mit dem UCS wird der neutrale Stimulus zu einem CS
3. Testphase (& Löschung): der CS löst eine CR aus, die der ursprünglichen UCR ähnlich ist
Pavlov, 1889 - bedingter Reflex
Versuch zur Untersuchung des Speichelreflexes bei Pavlovs Hund
Ergebnis: Hund speichelte als Reaktion auf einen Ton
Erwerb. Löschung, Spontanremission - klassisches Konditionieren
während Erwerb steigt Stärke der CR schnell an
während Löschung (alleinige Darbietung des CS ohne UCS) fällt Stärke der CR auf null
Spontanremission: Wiederauftreten der CR nach vorangegangener Löschung
-> alte CS-CR Verbindungen werden oft nicht zerstört, sondern lediglich durch neue Verbindungen (CS-keine Reaktion) zeitweilig gehemmt
Generalisierung - klassisches Konditionieren
Versuchsobjekte reagieren z.T. auch auf dem CS ähnliche Stimuli
Generalisierungsgradient - klassisches Konditionieren
beschreibt Stärke der Generalisierung
Diskrimination - klassisches Konditionieren
Versuchsobjekte reagieren trotz hoher Ähnlichkeit nicht/wenig auf andere Stimuli (nach Diskriminierungstraining)
Entstehung von Phobien - der kleine Albert (Watson & Rayner, 1920)
CS: Ratte
UCS: Lärm
UCR: ängstliches Weinen
nach wenigen Kopplungen Konditionierung von Weinen beim Anblick der Ratte
anschließend Generalisierung auf andere Felltiere (und sogar Weihnachtsann)
Preparedness
es kann nicht jeder beliebige CS mit jedem beliebigen UCS gekoppelt werden
-> angebornene Präferenzen, manche CS-UCS Kombinationen schneller zu lernen als andere
konditionierte Geschmacksaversion - Preparedness (Gracia & Koelling, 1966)
Ratten trinken Wasser (+ Licht & Click oder + versüßt)
dann entweder geschockt oder bestrahlt (Übelkeit)
Ratten assoziierten Übelkeit mit dem versüßten Wasser und Schock mit Licht & Click
-> haben angeborene Tendenz, bestimmte Schlüsselreize mit bestimmten Konsequenzen zu verbinden
-> Art des US bestimmt, welcheer CS mit ihm assoziiert wird (Preparedness)
CS-UCS oder CS-(U)CR Verbindungen
-> wird beim Lernen Stimulius mit Stimulus verbunden oder Stimulus mit Reiz?
für S-S sprechen:
sensorische Vorkonditionierung
Entwertung
sensorische Vorkonditionierung (Riley & Rescorla, 1972)
vor Konditionierung wird neutraler Stimulus mit anderem neutralen Stimulius gepaart
VPn sehen beide Stimuli zusammen
CS1 wird konditioniert -> anschließend löst auch S2 CR aus
-> Reaktion ist für Bildung einer S-S Assoziation nicht erforderlich
-> Verbindug zwischen CS und UCS möglich
Entwertung (Holland & Rescorla, 1975)
Paarung Licht (CS) & Futter (UCS) -> erhöhte Aktivität (CR)
Test, wenn Ratten satt waren -> CS löst keine Reaktion mehr aus
-> spricht gegen S-R Lernen; Ratten haben gelernt, dass CS UCS ankündigt
Kontiguität
räumlich-zeitliche Zusammentreffen von CS und UCS
Kontingenz
Vorhersagewert des CS für den UCS
= P (UCS I CS) - P (UCS I kein CS)
Formen der CS-UCS Kontiguität
Konditionierung ist effektiver, wenn CS dem UCS vorangeht (verzögerte und Spurenkonditionierung), als wenn CS und UCS simultan auftreten
Rückwärtskonditionierung ist weniger effektiv
Rescorla-Wagner Modell
Fähigkeit des CS, UCS-Räpresentation zu aktivieren und damit CR auszulösen, hängt von der Stärke der CS-UCS Assoziation ab
Zuwachs an assoziativer Stärker (ΔV) in jedem Lerndurchgang: ΔV = ⍺ (V_max - V)
-> Zuwachs an Assoziationsstärke durch eine weitere CS-UCS Paarung nimmt ab, je mehr die Assoziationsstärke schon der maximalen Assoziationsstärke entspricht
Blockierung entsteht, wenn Assoziationsstärke bereits komplett an CS1 gebunden ist und nichts mehr für CS2 zu Verfügung steht
Annahmen bzw. Vorhersagen des Rescorla-Wagner Modells
Lernen vollzieht sich am Anfang schnell, am Ende langsam
die verfügbare Assoziationsstärke ist begrenzt
mehrere CS können um die Assoziationsstärke konkurrieren
wenn gesamte Assoziationsstärke schon an einen CS gebunden ist, kann ein neuer CS keine zusätzliche Assoziation mit dem UCS aufbauen -> Blockierung
Blockierung
neuer CS_2 wird nicht gelernt, wenn bereits ein anderer CS_1 einen UCS sehr gut vorhersagt
wenn CS_1 sehr gut an UCS gekoppelt ist (V_1 ist etwa V_max), ist ΔV sehr klein -> kein weiteres Lernen
wenn kein CS an den UCS gekopplet ist (V_1 und V_2 sind etwa 0), wird ΔV groß -> beide CS werden an den UCS gekopplet
Evaluation des Rescorla-Wagner Modell
beschreibt viele Phänomene gut
erklärt nicht alle Phänomene (e.g. Sponatnerholung)
schwer auf neue Situationen übertragbar, weil sich Parameter zwischen Personen und Aufgaben unterscheiden
operantes Konditionieren
Untersuchung von instrumentellem Verhalten -> Verhalten, das bestimmte Konsequenzen bewirkt -> Erreichen von Zielen/Effekten
erhöht oder verringert Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens in Abhängigkeit der Situation
das kritische Verhalten (die Verhaltenskonsequenz) ist vom Verhalten abhängig und tritt ohne das Verhalten nicht ein
historische Anfänge - Thorndikes puzzle-box
"puzzle-box" Experimente von Thorndike -> katze im Käfig, kann durch Drücken einer Taste entkommen
Katze entkommt durch "trial-and-error"-Lernen -> mit zunehmender Versuchszahl erhöht sich Wahrscheinlichkeit, dass Katze Taste drückt
law of effect
bei Belohnung wird Assoziation zwischen der Situation und dem Verhalten vor der Belohnung gestärkt
-> Auftretenswahrscheinlichkeit des Verhaltens in der jeweiligen Situation erhöht sich
Skinner-Box
Ratte in Käfig
Käfig bietet verschiedene Verhaltensmöglichekiten
Hebeldruck kann verschiedene Konsequenzen haben (Licht / elektrischer Reiz / Futter)
Kosequenz Futter erhöht Auftretenswahrscheinlichkeit des Hebeldrucks
hungrige Ratte drückt trotz möglichen anderen Konsequenzen Hebel häufiger
Verstärker und Bestrafung - Definition Skinner
Hervorhebung des instrumentellen Charakters des Verhaltens -> seine Funktion für das Auftrten bestimmter Konsequenzen
Verstärker: Verhaltenskonsequenz, die die Auftretenswahrscheinlichkeit einer Verhaltensweise erhöht
Bestrafung: Konsequenz, die die Auftretenswahrscheinlichekeit einer Verhaltensweise verringert
das behavioristische Dogma
Verstärker und Bestrafung
Erklärung ohne Rückgriff auf nichtb beobachtbare Zustände
ob Konsequenz für Organismus angenehm oder nicht, spielt für Definition keine Rolle
Diskriminationslernen
bedingungsabhängige Verhaltensstärkung
nur gewünschtes Verhalten wird verstärkt
Versuch von Hanson, 1959 mit Tauben und Körnerpicken -> Tauben lernen diskriminativ in Situation zu picken, in der das Picken verstärkt wurde
R-E Assoziationen beim opernaten Konditionieren - Colwill & Rescorla, 1985
hungrige und durstige Ratten in einem Käfig; Zerren an Kette führt zu Futter; Drücken einer Taste Führt zu Wasser
nach Lernphase wird Futter durch Gift entwertet
Beobachtung: Ratten vermeiden gezielt Verhalten, das zur Krankheit führt
-> spricht für Reaktion - Effekt (R-E) Verbindungen
R-E Verbindungen
R-E Assoziation: Reaktion (Verhalten) erfolgt, um ein bestimmtes Ziel herzustellen
Situation (S) zeigt an, dass Verhalten nun erfolgreich sein kann, bzw. dass das Ziel in Situation erreichbar ist
Verstärker
Reize, die zu einer Erhöhung der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens führen
Wirkung hängt ab von
Verstärkerplan
Kontingenz
Verzögerung
Intensität
Motivation/Erwartung des Empfängers
Erklärung
Situation
Bestrafung
Reize, die zu einer Veringerung der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens führen
positive (Verstärkung/Bestrafung)
die Veränderung der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens durch Hinzufügen eines Reizes
negative (Verstärkung/Bestrafung)
Veränderung der Auftretenswahrscheinlichkeit durch Beseitigung eines Reizes
primäre Verstärker
Verstärker, die ohne vorangegangene Erfahrung/Training spontan funktionieren
Premack-Prinzip
eine als negative empfundene Aktivität wird mit einer als positive empfundene Aktivität (primärer Verstärker) gekoppelt
oft Anwendung in pädagogischen Kontexten