Kapitel 5


Kartei Details

Karten 41
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 14.02.2024 / 14.02.2024
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Kommunikation

Transfer von Informationen von einem Individuum zu anderen, oder von einer Gruppe zur anderen

Sprache

Set von Geräuschen die an Bedeutung gewinnen, weil sie durch ein Regel-Set organisiert sind

Äußerung

Komplette Unit in der Sprache (speech) in gesprochener Sprache (language)

Semantische Regeln

Regeln die die Bedeutung von Geräuschen und Wörtern festlegen

Grammatik

Ansammlung morphologischer Syntaxe und semantischer Regeln die die Produktion und Verständnis von Sprache bestimmen

Grammatikalische Gender

Organisation von Nomen nach männlichen, weiblichen, neutralen Dimensionen

Linguistic nativsm, Chomsky

- es gibt ein vorprogrammiertes Gehirn mit Sprachregeln

Chomsky entwickelt den Ansatz:

einfaches Lernen in "critical learning period" = Kindheit

Vs. Ansatz: Sprache hat sich der Gehirnstruktur angepasst, reflektiert Denkprozesse

Pragmatik

Unterschied zwischen der gesprochenen tatsächlichen Bedeutung die Wörter haben und der gewollten Meinung

Was ist der Unterschied zwi, beschen alter Sicht und neuer psycholinguistischer Sicht. Was verleiht Sprache Bedeutung?

Alte Sicht: ohne Pragmatik, nur Grammatik (besteht aus Semantik+Syntax) verleiht Bedeutung

Neue, psycholinguistische Sicht: Pragmatik verleiht Sprache genauso Bedeutung wie Grammatik

  1. Speech Act Theory (Austin)

Sprechende benutzen Sprache um bestimmte Aktionen durchzuführen/ Ziele zu erreichen

-performative Sprache (Sprechen und zugleich Handlung)

-Eine Äußerung hat zugleich 3 Komponenten (1)

  1. Lokution = Tatsächliche Bedeutung einer Äußerung

Beispiel: Date sagt „Ich fahre einen BMW“

  1. Illokution = Sprechakt der bei der Äußerung durchgeführt wird [beabsichtigte zwischenmenschliche Wirkung]

Beispiel: meint “ich bin reich“

  1. Perlokution = Ungewollte Effekte einer Äußerung

Beispiel: kommt beim Date-Partner nicht toll an

 

  • Insbesondere Illokution und Perlokution variieren mit kontextuellen und psychologischen Faktoren

indirekte Sprache 

Nutzung von Sprache in welcher die gewollte Bedeutung nicht explizit ausgesprochen, aber allgemein verstanden wird

Theory of conversational implicature

die Theorie von Grice meint, dass Menschen sich gegenseitig verstehen und effektiv miteinander kommunizieren können weil sie bestimmten Regeln der Konversation befolgen

-->Kommunikation ist fundamental kooperativ 

Cooperative Principle

Prinzip, das es Menschen erlaubt ein Set an Regeln zu folgen, welches Kommunikation effektiv möglich macht

Maxime der Konversation (cooperative Principle)

diese müssen befolgt werden um erfolgreich miteinander kommunizieren zu können

 

  1. Quantität: genauso viel Info wie nötig, nichts Redundantes
  2. Qualität: wahre Aussagen, falsches vermeiden
  3. Relation: nur Relevantes, man bezieht sich auf bisher gesagtes
  4. Stil/ Manner: eindeutig/ klar

 

Diese Regeln können z.B. in Fragebögen zu Verzerrungen führen!

 

Das Brechen der Regeln kann benutzt zu werden um pragmatische Wirkung/ Illokution (Verknüpfung zu Speech Act Theory) zu vermitteln (hat einen Nutzen

  • Regeln können aus Gründen der Höflichkeit gebrochen werden

Politness

Prozesse bei denen Kommunikatoren ihre Konversationen so framen um das Gesicht ihrer Interlocuter zu wahren

Linguistischer Determinismus (radikale Sicht) 

Argument dass Sprache Gedanken determiniert 

Linguistische Relativität (weitgehend akzeptierte Sicht

  • Argument dass Sprache Gedanken formt

Cultural frame switching  

Weil Sprache in unterschiedlichen kulturellen Settings gelernt wird, gibt es auch unterschiedliche Wissensstrukturen die gelernt werden und Denken beeinflussen

(aktivierung untersch. Mindsets durch Sprache)

Studie (Ramirez-Esparza, Gosling, et. al.)

Cultural frame switching: in Relation zur Persönlichkeit

Basierend auf Test der Big Fiveà kulturell abhängiges Ergebnis (Extraversion Spanien)

UV1: Bilingualisten aus unterschiedlichen Regionen (Mexico/ USA)

UV2: gesprochene Sprache: Englisch/ Spanisch

AV: Extraversionsgrad

Ergebnis: mehr Extraversion in gesprochenem Englisch

Interpretation: Persönlichkeitsunterschiede in jeweiliger Sprache

 Masculine generic language

Sprache, in der grammatikalisch männliche Formen auch benutzt werden, wenn Menschen aller Geschlechter gemeint sind

-starker Unterschied des Ausmaßes generisch maskuliner Grammatik in verschiedenen Sprachen

-Männliche Geschlechterrepräsentation durch generische Maskulina

- Effekt bleibt selbst nach Auflösung pragmatischer Zweideutigkeit bestehen und sorgt für dominant männliche Assoziationen

Saying is believing effect 

Tendenz der Erinnerung einer Person von Individuen, Gruppen oder Events beeinflusst zu sein bei was sie über diese gesagt haben

Was stimmt?

Common ground

Geteilte Weltansicht zwischen Individuen

-wollen Menschen gegenseitig erreichen um erfolgreich zu kommunizieren

  • Studie (Lyons& Kashima):

Flüsterpost, stereotyp-konsistente Info übersteht die Flüsterkette

Stereotyp-inkonsistente Info nicht

Erklärung: Common Ground (gleiche Weltansicht) will erreicht werden

- dann erfolgreiche Kommunikation 

Linguistic intergroup bias (LIB) 

Tendenz von Menschen positives Verhalten der Ingroup und negatives Outgroup-Verhalten abstrakt zu beschreiben, jedoch negatives Ingroup-Verhalten und positives Outgroup-Verhalten konkret zu beschreiben

-

Untersuchung von Maas

  • Verhalten von Eigen-/Fremdgruppen-Mitgliedern wird anders beschrieben

Linguistic expectancy bias (LEB

Interpersonelle Version des linguistic intergroup bias, wobei Menschen erwartetes Verhalten abstrakt und unerwartetes Verhalten konkret beschreiben

--> bei Einzelpersonen

Studie (Douglas& Sutton)  - Experiment zum Linguistic Expectancy Bias

Fragestellung:

  • Wird sprachliche Abstraktion strategisch eingesetzt?
  • Kehrt sich LEB um, wenn akute Kommunikationsziele verfolgt werden
  • UV1: Valenz des Vh.      ( positiv/negativ)

    UV2: Freund/ Feind

    UV3: Ziel wohlwollend/ missgünstig

     

    AV: Abstraktionsgrad der Verhaltensbeschreibung

  • LEB kehrt sich um wenn man Freunde missgünstig (Ingroup) und Feinde (Outgroup) wohlwollend beschreiben soll
  • Freunde werden also bspw. Negativer& konkreter als Feinde beschrieben
  • Interpretation:

  • Sprachliche Abstraktion wird also auch strategisch eingesetzt

Nonverbal communication 

Alles das Bedeutung einer Nachricht übermittelt aber keine Wörter involviert

- inkludiert auch Klamotten, Einrichtungsart…

- sehr wichtig, denn es wird eine Menge mehr als nur mit Worten ausgedrückt

- auch oft unbewusste Benutzung

-Core von unserem Sozialen Intellekt ist die Nonverbale Kommunikation

Social Intellekt

Skill-Set die die Fähigkeit die Emotionen, Motivationen, Intentionen, Persönlichkeit und das Teilen von Info über sich selbst beinhaltet

Co-verbal behaviours

Nonverbales Verhalten die Sprache begleiten und Info an den Receiver übermitteln

Facial expressions 

Freiwillige und unfreiwillige Veränderung im Gesicht die Informationen an den Konversationspartner übermitteln

-

  • Am meisten untersuchte nonverbale Kommunikation, oft automatische Reaktion
  • Können Wörter ersetzen
  • 6 basic Emotionen (Ekman): happiness, sadness, anger, fear, surprise and disgust,

Die in 6 basic emotional Facial Expressions ausgedrückt werden, das ist kulturell konstant

Studie (Ekman)

  • Fragestellung gibt es kulturell unabhängige Gesichtsausdrücke?
  • Western, Asian& Tribal Cultures
  • Es werden Fotos der 6 Basic Emotionen gezeigt
  • UV: Fotos von Gesichtsausdrücken der eigenen Kultur/ andere Kulturen
  • AV: Ausmaß der korrekten Zuordnung von Gesichtsausdruck& tatsächlicher Emotion
  • Ergebnis: kulturell unabhängige Identifizierung der Emotionen ist möglich

Ergänzende Studie (Kraus, Curran, Ferleger) (zu Ekman)

Emotionen in Videos identifizieren, auch hier: kaum kulturelle Unterschiede

Aber! Display Rules sind kulturell abhängig

Display rules

Kulturelle Regeln, die die Angemessenheit von Emotionsausdruck bestimmen in bestimmten Kontexten

  • Wann ist es angemessen Emotion zu zeigen

Gaze

Anderen Personen in die Augen schauen

Art, Länge des Blicks hat Aussagekraft über Gefühle, persönlicher Status, Intimität

Eye contact/ mutual gaze

  • Wenn zwei Menschen sich gleichzeitig und gegenseitig in die Augen schauen
  • Geschlechtsspezifische Unterschiede im Augenkontakt herstellen
  • Frauen halten mehr Augenkontakt
  • Auch westliche Kulturen halten mehr Augenkontakt

  1. Nonverbal communication, self-presentation and influencing others....was stimmt?

Studie (Weisbuch& Amabady)

Fragestellung: verändert das Aussehen (Nonverbales Verhalten) das eigene Verhalten

Präsentation von verschiedenen Body Sizes die kontinuierlich zunehmen

 

UV1: unterschiedliche Body Size

UV2: pro-slim/ pro-heavy nonverbales Vh. Anderer

AV: nonverbales Verhalten

 

 

Ergebnis: in der pro-slim condition werden dünnere Frauen werden mehr bewundert als in der pro-heavy condition

Bedeutung: indirekter und nonverbaler sozialer Einfluss verändert unsere Präferenzen

Studie (Beukeboom)

-->Nonverbale Cues können auch Verhalten anderer verändern

Ablauf: Video Kiosk Besitzerwird angeschaut und 2 Zuhörern soll das Video beschrieben werden, die unterschiedlich darauf reagieren.

UV: pos./ neg. nonverbales Verhalten der Zuhörer 

AV: Abstraktionslevel, eigene Meinung

Ergebnis:

--> positive Cues (Nicken/ Lächeln) der Zuhörer führen zu abstraktem, subjektivem Erzählen

-->negative Cues führt zu konkretem Erzählen und Nennung objektive Fakten

Bedeutung: Receivers und deren Verhalten haben erhebliche Bedeutung über die Art der Erzählweise

Nonverbale Sensibilität

Fähigkeit von nonverbalem Verhalten auf die Gedanken, Gefühlen, Intentionen von Menschen zu schließen

Sensibilität nimmt im Alter zu, Frauen sind besser