Was sie nun wissen sollten…


Kartei Details

Karten 167
Lernende 13
Sprache Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 10.02.2024 / 17.02.2025
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Was signalisieren attraktive Merkmale nach evolutionspsychologischen Theorien?

Grundannahme: Schön sind Cues für hohen Reproduktionserfolg.

Anzeichen für Gesundheit, Fertilität, nützliche psychische und körperliche Eigenschaften

Wie wirken Asymmetrie, Durchschnittlichkeit, WHR, SHR  und BMI auf Attraktivität?

Je symmetrischer/ durchschnittlicher desto attraktiver

Bei Frauen: WHR und BMI korrelieren häufig, BMI jedoch besser für Vorhersage geeignet/ wichtiger 

Bei Männern ist SHR recht zuverlässiger Prädiktor

Auch hier Durchschnitt attraktive

Wie wirken Geschlechtsmerkmale des Gesichts auf die Attraktivität?

Starker, zuverlässiger Effekt der Weiblichkeit bei weiblichen Gesichtern

Schwächerer, nur bei natürlichen Gesichtern auftretender Effekt der Männlichkeit bei männlichen Gesichtern

Auf welche Weise könnten kulturelle Einflüsse Attraktivitätsurteile verändern?

Kollektive Präfernzbildung durch perzeptuelle Adaptation -> Durchschnitt = attraktiv -> Durchschnitt durch Lernen veränderbar 

 

Kulturell festgelegte Signale evulutionär bedeutsamer Traits -> Macht = attraktiv -> Je nach Kontext Geld, Waffen, Muskeln

Welches sind Moderatoren und Ursachen der Wirkung von Geschlechtsmerkmalen des Gesichtes und des Körpers auf Attraktivität?

Gesicht: Anzeichen für Geschlechtshormone

Männliche Körper: Stärkere Attraktion während fruchtbarer Tage, unabhängig von Männlichkeit/ Kurz- vs Langzeitpartner

Ähnliche Befunde für Gesichter

--> womöglich eher reine sexual motivation

Welche Folgen hat Attraktivität für das Individuum?

Unter anderem: Mehr Dating-Experience, Beliebtheit, beruflicher Erfolg, Extraversion

Ist große körperliche Attraktivität immer ein Vorteil?

Es gibt Grenzen auf Hinweise der positiven Wirkung:

- Womöglich geringere Effekte für Frauen in Bewerbungssituationen

- Bevorzugung vorallem bei gemischt geschlechtlichen Situationen ( in gleich geschl. kann es sogar zu Nachteilen kommen)

- Männer mit sehr hohem Status und Attraktivität womöglich Nachteil bei Partnersuche

Erklärung Parental Investment Theory:

Thesen: Ausmaß elterlicher Investitionen bestimmt Partnerwahlstrategie, Partnerwahlstrategie teils genetisch fixiert, Investition F>M

Vorhersagen:

- Wichtigkeit "ökonomischer" Ressourcen: F>M

- Wichtigkeit von Fertilitätscues (Jugend, Schönheit): M>F

- Quantitative Strategie: M>F

- Geschlechtsunterschiede universell

Erklärung Social Structural Theory:

Thesen: Biologische Unterschiede Teilursache von Geschlechtsrollen (z.B. Stärke -> körpl. Arbeit), Geschlechtsrollen bestimmen Partnerpräferenzen (z.B. ökonomisch unselbstständig -> F präferieren M mit hohem SES)

Vorhersagen:

- Unterschiede in Geschlechtsrollen proportional zu Unterschieden in Partnerpräferenzen

- Keine universelle Gültigkeit

Definition Homogamie/ matching phenomenon:

Die Tendenz von Individuen sich Partner:innen auszusuchen die ähnlich attraktiv wie sie selbst sind.

Welche Merkmale beeinflussen Attraktion?

Schönheit, Sozioökonomische Ressourcen, Ähnlichkeit

 Aus welchen Gründen könnte Homogamie auftreten?

Gleich und Gleich gesellt sich gern -> Homogamie als Folge der Präferenz für Ähnlickeit

Wettbewerb um "beste" Partner -> Homogamie als Folge der Präferenz für "bessere" Partner

Wie kann man Geschlechtsunterschiede in Partnerwahlkriterien erklären?

Parental Investment Theory und Social Structure Theory

-> Evidenz für beide Theorien, womögl. parallele Mechanismen

Welche Geschlechtsunterschiede bzgl. sexueller Freizügigkeit, der Wichtigkeit von Schönheit und Status wurden beibachtet?

Freizügigkeit: M>F, ABER Evidenz dafür dass Geschlechtsunterschiede stark durch soziale Normen erzeugt

Wichtigkeit Schönheit: M>F

Wichtigkeit Status: F>M

Welche Geschlechtsunterschiede in Partnerwahlkriterien konnten kulturübergreifend beobachtet werden?

Für M wichtig: Aussehen, Jugend

Für F wichtig: "earning capacities"

Wie hängen Geschlechtsunterschiede in der Partnerwahlstrategie oder sexuellen Präferenzen von der Geschlechtergleichheit in Gesellschaften ab?

Geschlechtsunterschiede in sexueller Freizügigkeit stsrk durch soziale Normen erzeugt

Stärker "quantitative" Strategie bei Männern -> Differenz zu Frauen verändert sich mit zunehmender Geschlechtergleichheit

 

Welchen Einfluss hat womöglich soziale Erwünschtheit bei Fragebogenstudien zu sexuellen Präferenzen und Verhaltensweisen?

Frauen sind bei "Exposure Threat" wesentlich weniger freizügig als beim gefaketen Lügendetektor -> soziale Normen

Definition Kollektive Intelligenz:

Formulierte Mechanismen:

Gegenseitige Fehlerkorrektur, Kompetenzaddition, Stimulation

Grundfrage: Gruppenleistung größer als Summe der Einzelleistungen?

Was sind die Aufgabentypen nach Steiner?

Additiv: Summe der Leistungen der einzelnen Mitglieder

Disjunktiv: Einzelleistung des besten Mitglieds

Konjunktiv: Einzelleistung des schlechtesten Mitglieds

Erklärung Groupthink:

Ursachen: Hohe Kohäsion, Abschottung der Gruppe, Direktive Führung, Lösungsdruck

-> Neigung voreilig zu Übereinkunft zu kommen

Symptome: Überschätzung, Engstirnigkeit, Druck zu Uniformität

Führt zu Versagen bei:

- Suchen der besten Lösung

- Durchspielen/ Bewertung von Alternativen

Definition geteilte/ungeteilte Information:

Geteilt: Allen Teilnehmer:innen zugänglich

Ungeteilt: Nur Individuen zugänglich 

Definition hidden profile paradigm:

Das Hidden-Profile-Paradigma beschreibt eine Situation in Gruppendiskussionen, bei denen die Mitglieder geteilte aber auch ungeteilte Informationen besitzen. Die ungeteilten Informationen sind wichtig für die Lösung des Problems. 

Gruppen tendieren jedoch dazu sich auf geteilte Informationen zu konzentrieren und ungeteilte Informationen nicht zu berücksichtigen was zur falschen Lösung führt.

Erklärung Normative vs. informationaler Einfluss

Normativer Einfluss: Zustimmung und Akzeptanz

Informationaler Einfluss: Richtige Sicht der Welt

Wie ist es um die empirische Gültigkeit des Konzeptes "Groupthink" bestellt?

Ist in seiner Gesamtheit schlecht belegt

Es gibt Einzefälle die dem Modell widersprechen

Schwierig im Labor Kohäsion herzustellen

Kohäsion weder notwendig noch hinreichend, direktiver, parteiischer Führungsstil klar problematisch

Maßnahmen gegen Groupthink:

Advocatus Diaboli, unparteische:r Führer:in, externe Berater:innen, Untergruppen, Anonyme Abstimmungen

Wie hängen Aufgabentyp und Gruppenpotential zusammen?

Gruppenurteil nur besser bei additiven Aufgaben

Welche Information wird bei Gruppenentscheidungen bevorzugt: geteilte oder ungeteilte? Von welchen Randbedingungen hängt dies ab?

Geteilte Information wird bevorzugt. Dieser Effekt wird größer mit zunehmender Gruppengröße, Informationsmenge und dem Anteil an ungeteilter Information.

Welche Auswirkungen hat die Wiederholung von Informationen?

Erhöhte Verarbeitungsleichtigkeit, erhöhtes Mögen, erhöhte subjektive Validität

Welche Mechanismen werden als Grundlage der kollektiven Intelligenz postuliert?

Gegenseitige Fehlerkorrektur, Kompetenzaddition, Stimulation

In welchen Urteilsbereihen wurde kollektive Intelligenz nachgewiesen?

Gewichtschätzung, Einfache Denksportaufgaben, Vorhersage von Schulnoten, Faktenwissen, Risikoeinschätzungen, Geschätztes Todesrisiko

Von welchen Randbedingungen hängt es ab ob kollektive Intelligenz auftritt?

Wissen um die Präferenz anderer Teilnehmer:innen verschlechtert kollektive Entscheidungen, Diversität verbessert, besser bei additiven Aufgaben, Anwesenheit und Identifikation von Expert:innen

Wie groß ist Konformitätseffekt in Studien nach Asch?

Mittlere Effektstärke r = 0,43

Definition Konformität:

Das Zusammenlaufen der Gedanken, Emotionen oder Verhalten von Personen zu einer sozialen Norm.

Definition Norm:

Allgemein von einer Gruppe akzeptierte Arten zu denken, fühlen und sich zu verhalten. Diese werden von der Gruppe als richtig und angemessen erachtet.

Definition False Consensus Effect:

Personen überschätzen Konsensus über eigene Meinungen und Vorlieben. -> Geschätzte Prävalenz wirkt wie eine soziale Norm

Definition conversion:

Informationaler Einfluss führt oft zu conversion = private Akzeptanz

Definition compliance:

Normativer Einfluss führt oft zu compliance = öffentliche Akzeptanz

Erklärung Low-Ball Technik:

Erst Commitment, dann Änderung der Bedingungen 

Mechanismen: Direkte Wirkung der (Selbstverpflichtungs)Norm, positive Selbstsicht, Rechtfertigung der ursprünglichen Entscheidung

Erklärung Door-in-the-face:

Beruht auf Reziprozitätsnorm

Erst große Bitte (wird meist abgelehnt), dann kleinere Bitte der oft nachgegeben wird

Vor allem wirksam wenn:

Erste Bitte nicht zu extrem, beide Bitten zum selben Thema, beide Bitten von der selben Person

Erklärung Foot-in-the-door:

Erst kleine Bitte, dann große Bitte

Hier wird meist beides gemacht