Soziale Wahrnehmung

zum Lernen des Grundlagen Moduls

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Flashcards 57
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 25.01.2024 / 16.07.2024
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https://card2brain.ch/box/20240125_soziale_wahrnehmung
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Frage 1.1: Wann und wofür ist es wichtig, die Augen von Gesichtern zu fixieren? Und wann den Mund?

Multimodale Kommunikation!

 Augen: wichtig für „facial encoding and recognition“

  • Erhöht Wahrscheinlichkeit für Gesichtserkennung (im Vergleich zu Fixierung des Mundbereiches)
    • 2 Fixierungen ausreichend für „facial identity recognition“/ Gesichtsidentitätserkennung
    • Identität, Sex und Emotionen
  • Kategorisierung von subtilen emotionalen Ausdrücken, die während Interaktion auftauchen 
  • Blickverhalten: Information über Aufmerksamkeitslenkung: Wo liegt der Fokus der anderen Person?
  • Start einer Kommunikation bzw. Interaktion

Mund: wichtige visuelle Quelle zur Wahrnehmung von Sprache

  • Besonders wichtig bei Lärm/Umgebungsgeräusche, dann mehr u. längere Blicke auf Mund (bei ambivalenten Gesprächen eher die Augen)
  • Interaktion aufrechterhalten
  • Mehr Information über glückliche Emotionen (Lachen)

Frage 1.2: Was beeinflusst, wohin Menschen im Gesicht ihres Gegenübers schauen? Suchen Sie sich einen Aspekt aus (z.B. Eigenschaften der beobachtenden Person) und beschreiben ihn genauer.

  • Cross-cultural differences: Unterschiede zw. Ethnien, welche Regionen eines Gesichts betrachtet werden:

    •   während des Gesichterlernens/ Erkennens: Ost-Asiaten schauen zB mehr auf Nase und weniger auf Augen als zB West-Kaukasier

      • in manchen Kulturen ist Augenkontakt unhöflich

    • Own-Face-Effect: Gesichter innerhalb eigener Ethnie erkennt man besser

  • Interindividuelle Unterschiede wohin Menschen schauen (auch erblich)-> Oberserver abhängig: Präferenzen, die über die Zeit stabil bleiben (= Face-Scanning-Muster)

    •  Studie: Wenn Präferenzmuster des Blickverhaltens passt, schneiden sie besser ab bei Gesichtserkennung, im Vgl. wenn Präferenzmuster nicht passt
  • Aufgabenabhängig:
    • Intonation: obere Gesichtshälfte
    • Verstehen: untere Gesichtshälfte
  • Geschlechter:
    • Frauen besser in Gaze-Following

Frage 1.3:  Welche Kontextfaktoren beeinflussen, wohin wir in sozialen Situationen schauen? Und warum ist diese Flexibilität wichtig?

  • Kommunikationsverlauf:
    zu Beginn schauen wir weg, am Ende schauen wir Gegenüber eher an => Turntaking
    • Gesprächsinhalt (in neutralen und traurigen Situationen wegschauen => unterschiedliche Bewertung)
  • Öffentlich vs. Privat
    • bei geringer Distanz in Öffentlichkeit => weniger Blickkontakt
  • Kompetitiv oder kooperierender Kontext
    • kooperativen Situationen schauen wir Menschen an, in kompetitiven schauen wir weg
  • Sozialer Status
    • eher zu dem Schauen, der höher gestellt ist, aber Blick direkt in die Augen eher vermeiden

Warum ist Flexibilität wichtig:
weil Interaktion sonst nicht funktionieren würde; bemerkbar bei: Autismus oder soziale Ängstlichkeit, Interaktion einfach gestört

  • Blick ist an sich einfaches Signal, aber durch Kontextfaktoren kann es sich verändern; muss Reihe an Bedeutungen annehmen können

Frage 1.4: Jenseits des Textes: Wofür nutzen wir Blicke noch in sozialen Situationen? Überlegen Sie sich einen Aspekt des Zusammenlebens, der durch Blickverhalten unterstützt wird und beschreiben Sie ihn kurz.

  • Kommunikation:
    • Blicke haben Bedeutung
      • liefern Informationenen, auch über nonverbale Kommunikation
        • Straßenverkehr, wenn nicht möglich zu sprechen => Koordination
        • Augen rollen, wenn genervt
        • Interesse am Gespräch
        • Blick senken, wenn man sich schämt

Frage 2.1: Beschreiben Sie kurz, aber so präzise, wie Sie können, was Sie selbst unter Empathie verstehen. Das darf sich, muss sich aber nicht wie eine Definition anhören. Tun Sie das sehr gerne, bevor Sie in den Artikel schauen.

Die Fähigkeit Emotionen anderer Menschen zu verstehen und mit ihnen zu fühlen.

Frage 2.2: Auf Seite 82 geben Singer & Lamm eine konkrete Definition von Empathie (nach De Vignemont & Singer, 2006). Überlegen Sie sich eine Situation und kreieren Sie jeweils ein konkretes Beispiel, was in dieser Situation Empathie wäre, was mimicry, was emotion contagion und was compassion.

 

 

Empathie: nach De Vignemont and Singer (2006): wir sind empathisch, wenn wir

  • Einen Affective state (Gefühlszustand) haben, der
  • isomorph mit dem Gefühlszustand einer anderen Person ist
  • ausgelöst durch das Beobachten oder Vorstellen des Gefühlszustand von dieser Person
  • Und wir uns bewusst sind, dass das eigene Empfinden ausgelöst wurde durch das Beobachtete Empfinden der Zielperson
  • Beispiel: Kind fällt auf Spielplatz
    • Mimicry= Tendenz affektive Ausdrücke nachzuahmen
      • Eltern wenden sich zu und verziehen das Gesicht
    • Emotion Contagion: geht Empathie oft voraus, primitive Empathie, unbewusst
      • Mutter hat auch den Schock, den das Kind empfindet
    • Empathie liegt zwischen Emotion Contagion & Compassion => automatische Emotion, bei der uns aber bewusst ist, dass die Quelle der Empfindung nicht in uns liegt
    • Compassion: eine Folge von Empathie, Mitgefühl
      • Den Eltern tut es leid, dass das Kind das gefühlt hat

 

Frage 2.3: Was genau geschieht laut Singer und Lamm bei empathischer Aktivierung in der anterioren Insula (AI) und dem anterioren cingulären Kortex ACC?

es gibt Areale in der Insula und im cingulären Kortex, die aktiviert sind, wenn man selber Schmerz empfindet und wenn man den Schmerz anderer sieht

  • ACC & AI: Teil des interozeptiven Kortex
    • Wahrnehmung von Schmerz
    • Beide Areale empfinden Schmerz, aber nicht nur Körperspezifisch, sondern was der Schmerz mit einem macht
      • Emotionale Bedeutung des Schmerzes wird dort repräsentiert
    • nur weil ich sehe wie jemand einen Schlag auf die Hand bekommt, kriege ich keinen eigenen Schmerz, aber ich habe eine emotionale Bedeutung von den Schmerz, die jemand empfindet

Frage 2.4: Wie spielen bottom-up und top-down Prozesse bei Empathie zusammen? 

Sind fundamental miteinander verbunden in der Generierung und Modellierung von Empathie

  • Meta-Kognitive Feedbackschleife: Bottom Up Information und top down Feedback
    • Bottom-Up: automatisches (unbewusstes) und direktes Emotionen-Sharing
    • Top-Down: Regulierung, Kontext-Bewertung und Kontrolle (Exekutive Funktionen regulieren Kognition und Emotion durch selektive Aufmerksamkeit und Selbstregulation)
      • stark kontextabhängig

 

Frage 3.1: Wie verhält sich die Definition der Autorinnen von Empathie zur Definition von Singer & Lamm (insbesondere Seite 2)? Ist sie so präzise, wie sie fordert, dass Empathie-Definitionen sein sollten? Was gefällt Ihnen an der Definition?

Empathie = Multi-Komponenten Phänomen das uns erlaubt, die Emotionen von anderen zu teilen, zu verstehen und darauf zu antworten. Es können drei Komponenten ausgemacht werden, die Empathie definieren, wodurch Empathie leichter messbar gemacht werden soll.

  • Affektive Komponente: => experience sharing
    Emotion Contagion, affektive Empathie, experience sharing
  • Cognitive Komponente
    • Mentalizing, Kognitive Empathie, Perspektivenübernahme
  • Motivationale Komponente
    • Mitgefühl, Prosozialer/ empathischer Concern, anderen Helfen und schlechte Gefühle der Anderen reduzieren wolle

=> Empathie ist hier flexibel, das heißt: die drei Empathie Komponenten treten oft zusammen auf, müssen sie aber nicht

Problem: keine klare Abgrenzung zwischen z.B. Emotion Contagion und Experience Sharing

Frage 3.2:  Nennen Sie problematisch Aspekte von Empathie (bzw. experience sharing) und beschreiben Sie kurz, wie diese zustande kommen können. 

 

  • Kann persönlichen Stress auslösen
    • Dass man sich erstmal auf sich selbst bezieht, um Leid zu lindern
    • Dass man von der Menge an Leid burnout kriegen kann
  • Polarisierung zwischen Gruppen führen
  • weniger Zufriedenheit in romantischen Beziehungen, Schwierigkeiten von Emotionen des Partners abzugrenzen
  • in Eltern-Kind-Beziehungen führt zu viel Experience Sharing zu Schwierigkeiten der Regulation des Kindes

Frage 3.3: Empathic concern (in der Literatur oft als „compassion“ bezeichnet) unterscheidet sich von experience sharing (oft als empathy bezeichnet), sowohl auf neuronaler Ebene als auch bzgl. der Konsequenzen für unser Verhalten. Beschreiben Sie, wie sich die beiden Prozesse auf emotionaler (wie fühlt es sich an), kognitiver (Rolle kognitiver Prozesse) und motivationaler Ebene unterscheiden.

Unterschiede zwischen compassion / empathic concern => generell viel Top-Down und experience sharing / emapthy

Unterschiede emotionale Ebene:

  • Empfindungen kommen spontan und unwillkürlich bei Exp-Sh, können emp-con auslösen
  • Exp-Sh: emotionales Erleben ist analog zu dem der anderen Person
  • emp-con positives/aktives Gefühl gegenüber der anderen Person

Unterschiede kognitive Ebene:

  • Exp-sh kann durch kognitive Kontrolle runtergefahren werden, passiert aber auch automatisch
  • Für emp-con wird eigenes Wissen aktiviert, um sinnhaft helfen zu können -> muss geplant werden, benötigt Selbstregulation
    => wird oft hochreguliert

Unterschiede motivationale Ebene:

  • Exp-Sh: eigenen emotionalen distress lindern, keine konkrete Handlungsmotivation zur Hilfeleistung
  • Emp-con: Wunsch, das Wohlbefinden anderer zu stärken oder Unwohlsein zu lindern; Planung von Handlungen zur Hilfeleistung

Frage 3.4: Das Nested Model (Box 2) beschreibt die möglichen Beziehungen zwischen den Komponenten von Empathie. Überlegen Sie sich ein (imaginäres) Beispiel dafür, wie experience sharing und perspective taking sich gegenseitig (oder eines das andere) fördern können und ein Beispiel dafür, wie experience sharing und perspective taking sich gegenseitig (oder eines das andere) reduzieren. Beschreiben Sie es konkret.

Fördern: Perspective Taking fördert experience sharing

  • Ich sehe wie ältere Kollegin gekündigt wird, die ich eigentlich nicht gut kenne. Ich stelle mir vor, dass sie wahrscheinlich eine Familie hat und jetzt Probleme in der Finanzierung hat. Auf einmal tut sie mir sehr Leid

 

Reduzieren: Emotion Sharing reduziert Perspective Taking

  • Ich streite mich sehr intensiv mit meinem Partner und wir beide fühlen Wut und haben Schwierigkeiten sich in die unterschiedlichen Standpunkte reinzuversetzen.

 

Frage 4.1: Beschreiben Sie kurz, was Kessler und Thomson mit motoric embodiment bei visueller Perspektivübernahme (im Text: SPT) meinen.

Motoric embodiment = ein Prozess, bei dem sich eine Person in die Position einer anderen hineindenkt und deren Perspektive übernimmt. Dabei „rotieren“ wir uns selbst (egozentrisch) in diese Zielposition und ermöglicht so eine effiziente Perspektivübernahme

  • Motorische Repräsentationen und Erfahrungen sind in den kognitiven Prozess der räumlichen Perspektivenübernahme (Spatial Perspective Taking, SPT) einbezogen

Frage 4.2: Bitte beschreiben Sie kurz aber präzise Experiment 1. Wie sieht ein Trial aus? Was ist Aufgabe der Probanden? Was sind die Faktoren und Bedingungen?  

VP sitzt vor Bildschirm, da wird Tisch gezeigt mit Stuhl auf dem Person draufsitzt. VPs sollen räumliche Perspektive des Avatars übernehmen und durch Tastendruck angeben, auf welcher Seite des Avatars das Objekt liegt: Vor Person liegen eine Blume und eine Waffe. Variation von Winkel zum Computer

  • Faktor1: Wie sitzt Versuchsperson?
    • Bedingungen: kongruent, inkongruent, neutrale
  • Faktor 2: Roation des Avatars
    • Grad der Abweichung (0, 40, 80, 120, 160 Grad), im Uhrzeigersinn & gegen den Uhrzeigersinn
  • AV: RT
  • AV: Genauigkeit

Frage: wie verändert sich Embodiment-Effekt mit zunehmender Winkeldisparität?

Ergebnisse:
Je größer der Winkel, desto länger dauert es. Wenn gleiche Ausrichtung, schneller als bei entgegengesetzter Ausrichtung

Sitzposition hat kleinen Effekt

Frage 4.3: Was wurde in Experiment 2 und in Experiment 3 verändert und weshalb? Was legen die Ergebnisse nahe?

Experiment 2:

  • Avatar wurde durch Stuhl ersetzt, weil nicht nötig für SPT und ob Effekt trotzdem noch auftritt?
    • Nachahmung oder Vorstellung einer Bewegung?
      • Kommt aus einem selbst heraus, nicht von anderer Person abhängig (Leute drehen sich, obwohl da keine Figur kommt)
    • Dann wäre SPT eine Instanz von motorischem embodiment

Studie 3: Ziel war Abgrenzung Körperrotation bei SPT von Objektrotation

  • 2 Kästchen: liegt die Rose auf rot oder grün?
  • Hier hat Winkel zum Monitor keine Rolle mehr gespielt, Positionsemulation passiert nicht

Frage 4.4: Worauf verweisen laut Autor*innen die Befunde, dass Perspektivenübernehme ein embodied Prozess ist?

Weil eigene Position einen Einfluss auf Perspektivübernahme hat (Schlechtere Leistung bei inkongruenter Position)

bei Primaten: müssen körperlich andere Position einnehmen, Menschen können das mental

  • SPT umfasse im Wesentlichen eine Emulation (Nachahmen) der sensorischen Konsequenzen (visuell und propriozeptiv) des Selbst.
  • Weil dieser Effekt auch ohne Avatar beobachtet wurde, ist der Emulationsprozess weitgehend selbst initiiert.
  • In diesem Sinne wurden Belege für die motorische Verkörperung gefunden, die als exogen (ausgelöst durch die beobachtete Körperhaltung), aber noch stärkere endogene motorische Verkörperung in Form einer selbst initiierten Emulation einer Körperdrehung

Frage 4.5: Versuchen Sie sich in etwas abstrakterer Perspektivübernahme. Welche Lieblingsband der Autor*innen legen die relevanten Stimuli nahe?

Gun's N Roses

Frage 5.1: Beschreiben Sie kurz in eigenen Worten die beiden Auffälligkeiten/Unvereinbarkeiten in den Befunden zu Theory of Mind.

  • Kleinkinder meistern den nicht-verbalen False-Belief-Task (Blickdauer), während in verbalen Kontexten: False-Belief nicht verstanden wird
  • Uneindeutigkeiten bezüglich der Automatizität der Belief-Zuweisung, manchmal läuft es automatisch ab und manchmal nicht
    • Nicht-Automatisch: Erwachsene reagieren langsamer Irrglauben einer Person zu erkennen, wenn sie keine besondere Motivation haben ihn zu erkennen
    • Automatisch: Visuelle Aufmerksamkeit kann beeinflusst werden, obwohl keine False-Belief-Task zugeschrieben

Frage 5.2: Was sind die zentralen Unterschiede zwischen dem effektiven und dem flexiblen Mindreading-System?

  1. Effektiv:
    • Evolutionär, ontogenetisch alt
    • Schnell-arbeitend
    • Größtenteils automatisch
    • Unabhängig von kognitiven Ressourcen (ressourcenschonend)
    • Unabhängig von der Aufgabe/Motivation der Person
    • Triggered von direkten Cues (braucht die Cues auch!)
    • minimales mentales Modell
  2. Flexibel:
    • Spät-entwickelnd
    • Langsam-arbeitend
    • Tiefe und haltende Anforderungen an Prozesse, die die exekutive Kontrolle benötigen
    • Benötigt bei Aufageben mit deklarativen Ausdrücken
    • Unabhängig von Darstellungen
    • kanonisch mentales Modell
    • Aspektualität = Apfel hat verschiedene Aspekte (Form, Farbe, Geschmack etc.), Leute erkennen ihn an unterschiedlichen Dingen.
      • Auch wenn visuelle Beziehung gleich, kann sich persönliche Beziehung unterscheiden
      • Was ich sehe, kann jemand anderes anders einstufen
      • Personen haben auch verschiedene Meinungen, Wissen

Frage 5.3: Beschreiben Sie kurz in eigenen Worten eine der drei im Artikel besprochenen typischen Grenzen (signature limits) des effizienten Systems

Herausforderungen bei Aufgaben zur Level-II visuellen Perspektivübernahme. Bei diesen Aufgaben müssen Individuen nicht nur verstehen, was aus verschiedenen Perspektiven wahrnehmbar ist (Level-I), sondern auch die spezifische Art und Weise, wie jemand ein Objekt sieht.

  • Das effiziente System hat Schwierigkeiten, die besondere Art und Weise zu repräsentieren, wie jemand ein Objekt wahrnimmt, wie durch Experimente gemessen, die die Augenbewegungen von Erwachsenen während der echtzeitlichen Verarbeitung von Diskursen untersuchten.

Frage 5.4: Die Autoren gehen davon aus, dass das effiziente ToM-System bereits bei kleinen Kindern und auch bei einigen anderen Spezies funktional ist. Was denken Sie: weshalb sollte sich zusätzlich ein komplexeres System herausgebildet haben?

Das effiziente reicht nicht aus, wir müssen auch Vorhersagen von Handlungen anderer Personen machen: Wichtig für Manipulation: Wie kann ich Menschen eine Freude machen, von Verhalten abhalten, Kindererziehung 

Frage 6.1: Was versteht man unter einer "adversarial collaboration"?

  • Integration von anscheinlich inkompatiblen empirischen Ergebnissen
  • Dient dazu, einen common ground zwischen antretenden Theorien zu finden

Frage 6.2: Diskutieren Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zweier der fünf Modelle, die von Abele et al. (2021) dargestellt werden.

Gemeinsamkeiten:

  • Beide haben Dimensionen: Warmth & Competence

 

Unterschiede:

  • SCM: Wärme wichtigste Dimension
    DCM: Kompetenz wichtigste Dimension
  • SCM: Stereotypen sind nicht nur unidimensional, (man kann hoch ausgeprägt in Wärme sein und in Kompetenz wenig)
    DCM: Eine hohe Ausprägung auf einer Dimension kompensiert die Ausprägung auf einer anderen (wer warm ist, kann nicht kompetent sein)
  • SCM: Status & Interdependenzen sagen Ausprägung in Kompetenz & Wärme vorher
    DCM: Kontext bestimmt über Charakterisierung

Frage 6.3: Beschreiben Sie die zwei Dimensionen sozialer Wahrnehmung, die Abele et al. (2021) als Ergebnis ihrer Integration postulieren.

  • Vertikale:
    • Getting ahead
    • Agency, Competence
    • Facets: Assertiveness, Ability
    • Evaluation von status, power, prestige, esteem, skill
    • Indicates relative rank and hierarchical position of social targets

 

 

  • Horizontale Dimension:
    • Getting along
    • Facets: Friendliness, Morality
    • Communion, Warmth, Morality, Sociability
    • Evaluation of benevolence, trust, cooperation, liking, belief compatibility, value sharing

Frage 6.4: Suchen Sie im Text nach Argumenten, warum die Dimension "conservative-progressive" ähnlich fundamental sein sollte, wie die anderen beiden.

  • Autoren erwähnen relativ wenig dazu; Frage nicht wirklich eindeutig zu beantworten
    • In Deutschland sehr komplexe politische Situation
    • Es geht ja um Basisdimension, aber Politik ja etwas wandelbares
      • es geht um momentan existierende politische System, die als überdauerndes Konstrukt zu verwenden bizarr (amerikanische Studien)  nur bei ABC-Modell drinnen, fliegt in der Integration raus
  • Die anderen beiden Dimensionen haben schon seit Jahrtausenden Menschen beeinfluss

Frage 6.5: Welche Moderatoren bestimmen laut Abele et al. (2021), welche Bewertungsdimension Vorrang hat?

  • Anzahl und Art des Targets
    • Wenige und persönliche Targets: eher horizontale Präferenz
  • Target-Perceiver-Relationship
    • Wenn man über sich selbst nachdenkt, eher horizontal, bei anderen vertikal eher wichtig
  • Kontext
    • Wenn Menschen kooperieren müssen, dann sinkt Wichtigkeit horizontaler Dimension
    • mehrere Gruppenvergleiche, Einzelgruppenbewertungen oder Einzelpersonenbewertungen

Frage 6.6: Beschreiben Sie verschiedenen Ziele und deren potentiellen Einfluss im integrativen Ansatz.

  • Comprehension (Verständnis)
    • Wenn Evaluation persönlich wichtig sind, aber noch nicht ganz eindeutig, will man das Ziel im Detail verstehen
      • erfordert viel mentalen Aufwand
    • Orthogonalität der Dimensionen wird gefördert
  • Efficiency
    • Bei unpersönlichen EInschätzungen (unbekannte, viele Gruppen)
    • Ziel ist eine schnelle, ausreichende, nicht detaillierte Evaluation
    • Positive Korrelation zwischen vertikalen und horizontalen Dimensionen
  • Harmony
    • auf eine Weise zu bewerten, die das Ansehen aller sicherstellt und die Zusammenarbeit trotz Unterschieden in der Vertikalen erleichtert
    • keine Beziehung zwischen Dimensionen
  • Compatibility
    • Aktiv, wenn man die Beziehung von einem selbst mit anderen evaluieren muss
      • Eigener und anderer Gruppe
      • Self and other groups
      • Self und anderem Individuum

Frage 6.7: Beschreiben Sie verschiedenen Verarbeitungsmodi und deren potentiellen Einfluss im integrativen Ansatz.

  • Data-driven (bottom-up)
    • Informationsbasiert
    • Verarbeitung offensichtlicher Leistungen, sichtbarer Verhaltenswiesen oder geäußerte Meinungen
    • Comprehension & Compatibility

 

  • Theory-driven (top-down)
    • Inferenzbasiert
    • Bereits existierende Erwartungen von wahrnehmender Person
      • Beeinflussen, wie jemand Informationen sucht, interpretiert und sie abruft
    • Effizienz & Harmonie

Frage 7.1: Wie "definieren" Alt & Phillips (2022) den Fachbegriff "ensemble coding"?

Ensemble encoding = Wahrnehmende Person kann schnell und akkurat statistische Eigenschaften einer Gruppe zusammenfassen

Durchschnittlicher emotionaler Ausdruck, Geschlechter Zusammensetzung)

Frage 7.2: Nennen Sie soziale Merkmale, die laut Alt & Phillips (2022) nur auf Gruppenebene entstehen.

  • Diversität
  • Hierarchie
  • Koordination
  • Gruppendynamik (Gruppen-Zusammenhalt, Kooperation, Normen und kollektiver Affekt)

Frage 7.3: Warum sind die in 2. angesprochenen Merkmale laut Alt & Phillips (2022) wichtig für Menschen?

Fundamental, um zu verstehen, wie Menschen auf Gruppen reagieren

  • Freund vs. Feind
  • In-group, out-group

Frage 7.4: Beschreiben Sie jeweils zwei Beobachtungen, die laut Alt & Phillips (2022) Beispiele für ensemble coding im (a) nicht-sozialen und (b) sozialen Bereich sind.

  • Nicht sozial:
    • nach dem Betrachten einer Gruppe von unterschiedlich großen Kreisen => Berichten des durchschnittlichen Größenwerts sehr genau
    • Es war hingegen schwierig einzuordnen, ob ein bestimmter einzelner Kreis vorhanden war
       
  • Sozial:
    • Experiment sahen die Teilnehmer Gruppen von Gesichtern mit unterschiedlichen emotionalen Ausdrücken
    • wurden gefragt, ob das einzelne Testgesicht glücklicher oder trauriger war als der durchschnittliche emotionale Ausdruck, den sie in der Gruppe zuvor gesehen hatten
    • Teilnehmer zeigten den gleichen Grad an Sensibilität wie im Baseline-Experiment (einheitliche Emotionen in Gesichtern gezeigt. Konnten sich dabei nicht an Gesichter innerhalb der Gruppe erinnern)

Frage 7.5: Beschreiben Sie visuelle Cues, die laut Alt & Phillips (2022) Kohäsion und Koordination von Gruppen signalisieren.

  • Verhaltenskoordination (Gehrichtung, Geschwindigkeit und Gesamtsynchronisation)
  • Gleiche Ankunftszeit
  • Art sich zu kleiden
  • Kollektiver Blick
  • Kollektives Gefühl

Frage 7.6: Beschreiben Sie kurz die drei "core principles of people perception" laut Alt & Phillips (2022)

  • Efficiency
    • Effizienz: Wahrnehmung von Menschen als ein schneller und anstrengungsloser Prozess
    • Automatisch (auch wenn top-down Prozesse involviert sind)
  • Capacity
    • Wahrnehmung von Menschen benötigt mehr kognitive Kapazität als Wahrnehmung von Individuum => mehr als ein Gesicht
    • Entweder mehr Verarbeitungskapazität oder andere Mechanismen
  • Complexity
    • Steigende Komplexität von Anzahl der Menschen & komplexere Merkmale müssen verarbeitet werden

Frage 7.7: Geben Sie drei Beispiele für Alt & Phillips (2022) These, dass der Wechsel vom Individuum zur Gruppe zu einer "Verstärkung" von Urteilen führt.

  • Gruppen verstärken wahrgenommene Bedrohung und Dominanz anhand von Gruppeneigenschaften (Nummer, Zusammenhalt)
    • Größere Gruppengröße erhöht auch Wahrnehmung von Gefahren
    • Menschen verbinden numerische Größe der Gruppe mit Dominanz
    • Gruppen verstärken Stereotypen und Vorurteile
      • Gruppen werden als repräsentativer für soziale Kategorien gesehen als Individuen
  • Gruppen liefern kontextuelle Information, die die Beurteilungen von einzelnen Individuen innerhalb der Gruppe beeinflusst
    • Cheerleader Effekt
  • Gruppen verstärken Urteile über das was als Durchschnitt vorhergesagt werden würde hinaus
    • VPn beurteilen Gruppen als Ganzes viel attraktiver, als wenn man den Durchschnitt aus der Attraktivität der einzelnen Mitglieder berechnen würde
      • Auch mit Emotionen so

Frage 8.1: Nennen Sie vier wichtige Folgen wahrgenommener Gruppenvariabilität.

wenn Gruppe homogener wahrgenommen wird 

→ mehr Stereotypisierung/ Generalisierung

→ diskriminierendes Verhalten 

→ negative Reaktion auf Abweichler

→ verstärkter intergroup facial recognition deficit

Frage 8.3. Erklären Sie die social-positition effects und stereotype effects im Bereich Homogenitätswahrnehmung

social-position effects = low Status Groups werden als homogener wahrgenommen

  • Grund: weniger Aufmerksamkeit, daher homogener wahrgenommen

stereotype effects = Menschen stufen Gruppen hinsichtlich stereotyper Merkmale als relativ homogen ein

Frage 8.4. Erklären Sie die symbolic variability explanation für stereotype effects

=> beschreibt die Annahme, dass die Wahrnehmung der Gruppenvariablität die Überzeugung, inwieweit eine Gruppe ein bestimmtes Merkmal besitzt, symbolisiert.

  • Heuristik = Homogenität wird mit dem Besitz von Eigenschaften gleichgesetzt
  • Im Gegensatz zur sozialen Identitätserklärung bezieht sich die symbolische Variabilitätserklärung nicht auf die Gruppenzugehörigkeit oder das Bedürfnis nach einer positiven sozialen Identität des Wahrnehmenden.

Frage 9.1. Welche Verhaltensweisen werden in der sozialen Wahrnehmung besonders mit Aufmerksamkeit belegt?

Was beeinflusst was wir wahrnehmen?

  • Neu/unerwartete Dinge (Extreme => Negativity Bias)
  • "Salienz" (entspringt daraus, dass Sachen neu und unerwartet sind)
  • Zielrelevanz
    • Menschen
      • Gesichter

Frage 9.2. Beschreiben Sie den Inverse Base-Rate Effekt und wie er durch die Attention Theory erklärt werden kann.

Inverse Base-Rate Effekt = Lernsituation, in der Menschen dazu neigen, eine seltene Krankheit zu wählen, obwohl die statistische Wahrscheinlichkeit für eine häufigere Krankheit höher ist. Dieser Effekt wird durch die Attention Theory (AT) erklärt

  • Allgemeines Prinzip der AT: bei der Entwicklung von Kategorien wird mehr Aufmerksamkeit auf unterscheidende Merkmale gelegt
    • Experiment: Teilnehmer sollten Krankheiten identifizieren, wobei eine häufige und eine seltene Krankheit im Verhältnis 3:1 vorkamen.
    • Test: Bei widersprüchlichen Symptomen (Fieber + Bauchschmerzen) neigten die Teilnehmer dazu, die seltene Krankheit zu wählen.
    • Die Attention Theory erklärt dies so, dass während des Trainings die Aufmerksamkeit auf die häufige Krankheit gerichtet wird. Wenn dann die seltene Krankheit gelernt wird, wird erkannt, dass das gemeinsame Symptom irreführend ist, und die Aufmerksamkeit verschiebt sich auf das eindeutige Symptom der seltenen Krankheit.