Digestionstrakt

MGL 161 bodyfeet

MGL 161 bodyfeet


Kartei Details

Karten 53
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 17.01.2024 / 13.10.2024
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Alle Gefässe und Nerven nennen, die bei der Leberpforte (Porta hepatis) ein- resp. austreten

  • Etwa in der Mitte der Leberunterseite, zwischen dem quadratischen Lappen und dem geschwänzten Lappen befindet sich die Leberpforte (Porta hepatis) Hier treten alle Gefässe und Neven in die Leber ein resp. aus:
    • In die Leber treten hier ein:
      • Leberarterie (A. hepatica)
      • Pfortader (V. portae)
      • Autonome Nervenfasern
    • Aus der Leber treten hier aus:
      • Zwei Lebergallengänge (Ductus hepaticus dexter e sinister).
      • Lymphgefässe
      • Autonome Nervenfasern

Die beiden Quellen nennen aus denen die Leber ihr Blut erhält

  • Etwa 75% des Blutes (über ein Liter pro Minute) erhält sie über die Pfortader die venöses Blut aus den unpaaren Baucheingeweiden zur Leber transportiert.
  • Nur etwa 25% des zur Leber gelangenden Blutes ist sauerstoffreich und stammt aus der Leberarterie.

Das spezielle Blutgefässsystem der Leber in einigen Sätzen erklären

Das Blut aus der Pfortader und der Leberarterie mischt sich in den Lebersinusoiden (Leberkapillare), um sich dann in den Lebervenen zu sammeln und über die untere Hohlvene abzufliessen. Das venöse Blut aus den unpaaren Bauchorganen (Magen, Darm, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Milz) gelangt über die Pfortader zur Leber, wo es sich nochmals in einem Kapillarnetz verteilt. Nachdem es sich in den Lebervenen zum zweiten Mal gesammelt hat, wird es zum Herzen zurückgeführt. Auch hier muss das Blut also zwei hintereinander geschaltete Kapillarnetze - in den Bauchorganen und in der Leber - durchlaufen, bevor es zurück zum Herzen fliesst und in den Lungen erneut mit Sauerstoff beladen wird. Der Sinn dieses doppelten Kapillarnetzes ist folgender: von den unpaaren Bauchorganen können bestimmte Stoffe über die Pfortader direkt zur Leber gebracht werden. Insobesondere die im Darm resorbierten Nährstoffe gelangen so auf kürzestem Weg für die weitere Verarbeitung zur Leber. Aber auch die in der Milz anfallenden Abbauprodukte (z.B. das Hämoglobin au sden abgebauten Erythrozyten) werden direkt zur Leber transportiert. Wenn es dieses venöse Wundernetz nicht gäbe, würden die Nährstoffe aus dem Darm zuerst zum Herzen, in den Lungenkreislauf und erst beim nächsten Durchfluss durch den Körperkreislauf der Leber zugeführt werden.

Die folgenden Begriffe definieren: Pfortader, portokavale Anastomosen

  • Die Pfortader ist ein kurzes, venöses Blutgefäss, das aus der Vereinigung der grossen Eingeweidevenen entsteht und nach oben zur Leberpforte führt. Sie führt venöses Blut aus den unpaaren Bauchorganen (Magen, Darm, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und Milz) direkt zur Leber, wo die darin enthaltenen Stoffe sofort verarbeitet werden können
  • Portokavale Anastomosen: Die Pfortader besitzt auch Verbindungen zu einigen Venen, die ihr Blut der unteren oder oberen Hohlvene zuführen (Ösophagusvenen, Bauchwandvenen, Rektalvenen). Wenn nun die Pfortader infolge einer krankhaften Veränderung der Leber (z.B. Leberzirrhose) gestaut ist, gelangt ein Teil des venösen Blutes über die portokavalen Anastomosen zum Herzen zurück. Als Folge davon kommt es beim Pfortaderhochdruck zu einer krampfaderähnlichen Erweiterung dieser Verbindnungsvenen, d.h. zu Ösophagusvarizen, äusseren Hämorrhoiden oder zum "Medusenhaupt" der Bauchwandvenen.

Die Lage der Gallenblase in wenigen Sätzen charakterisieren

Die Gallenblase befindet sich (durch Bindegewebe befestigt) an der Unterseite der Leber. Die Unterseite der Gallenblase ist durch Bauchfell überzogen. Der nach vorne/unten gerichtete Gallenblasengrund überragt den unteren Leberrand und berührt die vordere Bauchwand.

Die Aufgabe der Gallenblase stichwortartig beschreiben

In der Gallenblase wird die Galle gespeichert und durch Wasserentzug eingedickt. Bei Bedarf wird die Galle über den Ductus cysticus (Gallenblasengang)und Ductus choledochus (Hauptgallengang) in Duodenum (Zwölffingerdarm) abgegeben, wobei der M. Sphincter oddi (Schliessmuskel - glatte Muskulatur) an der Mündungsstelle reflektorisch erschlafft.

Vier allgemeine Aufgaben der Leber stichwortartig umschreiben

  • Entgiftungsfunktion: Abbau bzw Umbau von körpereigenen und körperfremden Stoffen, so dass die ungiftig gemacht werden und/oder ausgeschieden werden können
  • Stoffwechselfunktion: Verarbeitung der aus dem Darm aufgenommenen Nährstoffe durch Abbau, Umbau oder Speicherung
  • Aufgaben für Blut und Kreislauf: Blutspeicherung, Blutbildung (beim Fetus), Bildung von Blutgerinnungseiweissen sowie Abbau von roten Blutkörperchen.
  • Gallenproduktion

Stichwortartig den Weg beschreiben, den die in der Leber gebildete Galle bis zum Dünndarm zurücklegt

Die Galle wird durch den Gallengang an den Zwölffingerdarm (Duodenum) abgegeben, wo sie für die Fettverdauung benötigt wird. Wenn kein Fett gegessen wird, ist der Schliessmuskel an der Mündungsstelle in den Zwölffingerdarm (Sphincter Oddi) geschlossen, so dass die Galle zurückgestaut wird. Sie gelangt dann über den Gallenblasengang (Ductus cysticus) zur Gallenblase, wo sie zur Speicherung eingedickt und mit Schleim angereichert wird.

Mindestens vier Inhaltsstoffe der Galle nennen

  • Wasser
  • Mineralstoffe
  • Fettsäuren, Cholesterin, Lecitihin (ein Phopholipid)
  • Gallensäure, Gallenfarbstoffe
  • Verschiedene weitere, fettlösliche Substanzen (z.B. Stoffwechselendprodukte, Steroidhormone und Medikamente)

 Eine Aufgabe der Gallensäure im Dünndarm nennen

Fette emulgieren (weil sie lipophile und hydrophile Eigenschaften besitzen)

Den Abbau der drei Nährstoffgruppen im Verdauungskanal stichwortartig beschreiben

  • Nährstoffgruppen:
    • Kohlenhydrate, Fette, Proteine Kohlenhydrate:
      • Die Verdauung beginnt bereits im Mund, die Amylase des Speichels baut die Polysaccaharide (Kohlenhydrate) in Dextrine (??) ab, bei längerer Einwirkung in Disacccharide)
      • Magen: Hier findet kein Kohlenhydratabbau statt, weil die entsprechenden Enzyme im sauren Milieu nicht arbeiten können
      • Dünndarm: Die Amylase aus der Bauchspeicheldrüse beendet den Abbau der Kohlenhydrate in Disaccharide
      • Die Disaccharidasen (Maltase, Lactase, Saccharase) aus der Dünndarmschleimhaut spalten die Disaccharide in Monosaccharide auf.
    • Fette:
      • Die Verdauung der Fette beginnt in grösserem Umfang erst im Dünndarm
      • Magen:
        • Die Fette werden durch die Magenmotorik mechanisch emulgiert, d.h. in feine Tröpfchen zerlegt.
        • Die Lipase aus den Zungengrunddrüsen spaltet nur 10-30% der Fette. Diese Lipase kann im sauren Milieu zwar arbeiten, sie kann die Fette jedoch schlecht angreifen, weil diese grösstenteils erst am Magenausgang emulgiert sind.
      • Dünndarm
        • Die Gallensäure aus der Leber (bzw. aus der Gallenblase) emulgieren die Fette.
        • Die Pankreaslipase spaltet die Neutralfette. Weitere fettspaltenden Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse spalten andere Fettartige Substanzen
        • Die Gallensäure bilden mit den Fettabbauprodukten Mizellen (winzige Partikel, die etwa 300mal kleiner sind als die Emulsionströpfchen), so dass diese in engen Kontakt mit der Darmwand kommen.
    • Proteine:
      • Die Verdauung der Proteine beginnt im Magen
        • Salzsäure denaturiert die Proteine und aktiviert Pepsinogen
        • Pepsin spaltet die Proteien in kleinere Bruchstücke auf
      • Dünndarm
        • Trypsinogen und Chymotrypsinogen aus der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) werden durch die Enterokinase aus dem Dünndarm aktiviert und spalten die Proteine weiter auf.
        • Dipeptidasen aus dem Dünndarm spalten Dipeptide zu Aminosäuren auf

 

Angeben, wohin die verschiedenen Einfachbausteine der drei Nährstoffgruppen resorbiert werden

  • Die Monosaccharide werden durch die Darmwand in die Blutgefässe resorbiert und über die Pfortader für die Weiterverarbeitung zur Leber transportiert.
  • Lipophile Spaltprodukte der Neutralfette (langkettige Fettsäuren und Monoglyceride) sowie weitere fettlösliche Substanzen werden durch die Darmwand in die Lymphgefässe resorbiert. In Form von Chylomikronen (grosse Partikel aus Fetten und Proteinen) werden sie mit der Lymphe zum linken Venenwinkel in dden Blutkreislauf transportiert.
  • Die wasserlöslichen Spaltprodukte der Neutralfette (kurzkettige Fettsäuren und Glycerin) hingegen werden direkt in die Blutgefässe resorbiert und gelangen über die Pfortader zur Leber.
  • Die Aminosäuren werden durch die Darmwand in die Blutgefässe resorbiert und über die Pfortader für die Weiterverarbeitung zur Leber transportiert.

 

Die folgenden Begriffe definieren: Metabolismus, Anabolismus, Katabolismus

  • Stoffwechsel (Metabolismus) nennt man die Gesamtheit der chemischen Auf- und Ab- und Umbauvorgänge, welche die resorbierten Nährstoffe in den Körperzellen durchlaufen. Der Stoffwechsel wird in die folgenden Teilbereiche gegliedert:
    • Anabolismus (Assimilation) nennt man alle chemischen Vorgänge, die dem Aufbau von körpereigenen Substanzen aus den resorbierten Nährstoffen dienen.
    • Katabolismus (Dissimilation) nennt man alle chemischen Vorgänge, durch die körpereigene Substanzen oder resorbierte Nährstoffe abgebaut werden und die der Energiegewinnung dienen.