HWD
Fichier Détails
Cartes-fiches | 78 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Gestion d'entreprise |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 26.09.2023 / 03.01.2025 |
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https://card2brain.ch/box/20230926_prozessmanagement_und_change_management
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Es werden 2 Ansätze der prozessorientierten Reorganisation unterschieden welche?
- Geschäftsprozessoptimierung (GPO) = Permanente Verbesserung der bestehenden Prozesse, Bottom-up-Ansatz
- Business process Reengineering (BPR) = Neugestaltung der Prozesse, radikaler Umbruch, Basiert auf dem Business Reengineering, Top-down-Ansatz
Welche Prozessmanagementkonzepte kommen zum Einsatz?
- Kaizen oder kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP): schrittweise Verbesserung durch Einbezug aller Führungskräfte und Mitarbeitenden
- Lean Management (schlankes Management): konsequente Ausrichtung der Prozesse auf die Wertschöpfung, Effizienzsteigerung durch schlanke Prozesse und flache Hierarchien
- Total Cycle Time (TCT): Reduktion der Prozesszeit durch konsequente Beseitigung von Prozessbarrieren und Ersatzprozessen
- Six Sigma: Reduktion der Prozesskosten und Erhöhung der Kundenzufriedenheit durch Verringerung von Fehlern in den Produktionsprozessen
Prozessoptimierungsvorhaben lassen sich in folgende Phasen gliedern
- Sensibilisierung: Betroffene auf die bevorstehenden Veränderungen vorbereiten
- Vorbereitung: Optimierungsmöglichkeiten ermitteln und entsprechende Massnahmen planen
- Realisierung: Geplante Massnahmen beurteilen, auswählen und umsetzen
- Stabilisierung: Die geänderten Prozesse im Unternehmen verankern
- Optimierung: Die geänderten Prozesse in den Verbesserungszyklus überführen
Management und Umsetzungsprobleme bei Prozessoptimierungen
Managementprobleme: Fehlende Dringlichkeit, Fehlender oder unklarer Auftrag, Fehlende aktive Beteiligung, Ungenügende finanzielle und personelle Ressourcen
Umsetzungsprobleme: Fehlende Bereitschaft zum Aufgeben von Gewohnheiten, Widerstand der Prozessanwender, Ungenügende Ausbildung der Prozessanwender, Doppelbelastung für Prozessanwender, Unzulängliche Unterstützung durch IT-Systeme
Kritische Erfolgsfaktoren bei Prozessoptimierungsprojekten
- Hilfsmittel
- Zeitpläne
- Change Management
- Information und Kommunikation
- Abnahmeverfahren
- Prozessverantwortliche und anwender
PDCA-Zyklus (Deming-Zyklus) als Vorgehensmodell für schrittweise Verbesserungen erklären
- Plan (Planen): Verbesserungsmöglichkeiten erkennen und -ziele festlegen, Lösungsvarianten entwickeln, Lösungskonzept für ausgewählte Lösungsvariante entwickeln
- Do (Tun): Lösung mit einfachen Mitteln ausprobieren, Lösung optimieren
- Check (Überprüfen): Resultate der ausprobierten Lösung analysieren, Zielerreichung überprüfen
- Act (Umsetzen): Lösung auf breiter Front einführen, regelmässig überprüfen, organisatorische und infrastrukturelle Anpassungen vornehmen
Der DMAIC-Zyklus (Six Sigma) als Vorgehensmodell für kennzahlbasierte Prozessoptimierungsvorhaben erklären
- Define (Definition): Projekt initialisieren, Projekt planen
- Measure (Messung): Prozessdaten systematisch erheben
- Analyse: Prozessdaten auf Zielabweichungen hin untersuchen, Schwachstellen ermitteln
- Improve (Verbesserung): Lösungsansätze finden, Lösungen auswählen, Lösungen implementieren
- Control (Kontrolle): Wirksamkeit der Massnahmenumsetzung überprüfen, Prozessverantwortung und Instrumente der Prozessüberwachung an Prozessverantwortliche übergeben
4 Optimierungsmöglichkeiten bei den Prozessschritten
- Auslagern in einen anderen Prozess, wenn sie dort besser durchführbar sind
- Parallelisieren, wenn sie nicht sequenziell durchführbar sind
- Zusammenlegen, wenn sie von einer Stelle durchführbar sind
- Weglassen, wenn sie keinen Kundennutzen stiften
Unternehmensinterne Informationsquellen für die Optimierungspotenziale
- Änderungsanträge = Hinweise auf Schwachstellen im Prozesssystem
- Auditberichte = Informationen über die Prozessanwendung und deren Entwicklung
- Controllingberichte = Betriebswirtschaftliche Kennzahlen
- Kundenfeedbacks = Hinweise bezüglich der Qualität der Prozessergebnisse
- Mitarbeiterfeedbacks = Hinweise auf Probleme bei der Prozessanwendung
- Systemaufzeichnungen = Informationen über die Intensität der Prozessanwendung
Definition und Beschreibung Benchmarking
Das Benchmarking orientiert sich immer an Best Practices (Bestleistungen). Das Prozess-Benchmarking vergleicht demzufolge die eigenen Geschäftsprozesse mit jenen von anderen Organisationseinheiten, Unternehmen oder Branchenkonkurrenten
Welche 4 Leistungskategorien der Wertschöpfungsanalyse gibt es?
- Nutzleistungen = Tätigkeit die aus Kundensicht zu einer Wertsteigerung führt (z.B. Geräte montieren)
- Stützleistungen = Tätigkeit die eine Nutzleistung ermöglicht oder sie wesentlich unterstützt, trägt indirekt der Wertsteigerung bei (z.B. Maschinen rüsten)
- Blindleistungen = Tätigkeit die weder direkt noch indirekt zur Wertschöpfung beiträgt (z.B. Wartezeiten)
- Fehlleistungen = Tätigkeit die als Nutz- oder Stützleistung geplant wurde, bei deren Anwendung aber Fehler aufgetreten sind (z.B: Mangelhafte Produkte)
Entwicklungen in der Umwelt lösen einen Veränderungsbedarf im Unternehmen aus. Welche Umweltsphären und Einflussfaktoren gibt es?
- Wirtschaft = Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (politische Prozesse, Regulatorien), Absatz- und Beschaffungsmärkte (Globalisierung, Kundenorientierung)
- Technologie = Digitalisierung (Industrie 4.0), Strukturwandel
- Natur = Verfügbarkeit und Nutzung natürlicher Ressourcen, Gesetzliche Umweltauflagen, Ökologiebewusstes Wirtschaften
- Gesellschaft = Werte, Einstellungen, Haltungen, Demografische Entwicklung
Welche Veränderungsdimensionen und Auswirkungen von Veränderungen gibt es?
- Strategie = Unternehmerische Ausrichtungen (Vision, Ziele, Positionierung), Geschäftsmodelle (Kundenwerte)
- Organisation = Geschäftsprozesse, Organisationsstruktur, Organisationsmodell
- Kultur = Gemeinsame Werte, Einstellungen, Haltungen, Rollenverständnis, Verhaltenskodex
- Technologie (Systeme) = Arbeitsmittel, Arbeitsweisen, Arbeitsprozesse
- Mensch = Funktion, Rolle und Einfluss, Fähigkeiten und Erwartungen, Zusammenarbeit und Identifikation
Ein Unternehmen gilt als ein komplexes soziales System, das für den Erfolg eine gewisse Stabilität braucht. Veränderungen bringen diesen Zustand vorübergehend aus dem Gleichgewicht. Sie betreffen zwei Ebenen, welche?
- Sachebene (sachlogische Ebene): was sich in der Strategie, der Organisation (Prozesse und Strukturen) und in den Systemen / Technologien konkret ändert
- Beziehungsebene (psychosoziale Ebene): Die Betroffenen müssen verstehen, warum und wozu sich etwas verändert, damit sie dazu bereit sind, die Veränderung mitzumachen
Drei Vorausssetzungen müssen für Veränderungen gegeben sein (Change Management) welche?
- Veränderungsbedarf: nachvollziehbare Gründe, die eine Veränderung notwendig und dringlich machen
- Veränderungsbereitschaft: die Bereitschaft, sich für die Veränderung einzusetzen und daraus einen Nutzen zu ziehen
- Veränderungsfähigkeit: die Einschätzung, der Veränderung gewachsen zu sein
Verschiedene Formen des Wandels kommen vor, welche?
- Ungeplant / bewusst geplant
- Isoliert (begrenzte Bereiche) / bereichsübergeifend
- Inkrementell (kontinuierlich und schrittweise) / radikal (abrupt und dynamisch)
- Disruptiv (weitreichend und gravierend)
Bei der Beurteilung einer bestimmten Entwicklung spielt was eine wichtige Rolle?
Die selektive Wahrnehmung, da diese stark mit der persönlichen Einstellung zusammen, die insbesondere die Veränderungsbereitschaft beeinflusst.
Zu was führt eine persönliche Betroffenheit?
Zu einer inneren Anspannung, die im positiven Fall motivierend und im negativen Fall belastend oder sogar lähmend wirkt. Je nachdem, wie stark ein Veränderungsvorhaben das Selbst-, das Rollen- und das Teamverständnis infrage stellt, sind die Betroffenen bereit, sich dafür zu engagieren.
Das aktuell vorherrschende Wettbewerbsumfeld wird durch die fortschreitende Globalisierung und Digitalisierung getrieben. Es wird auch als VUCA-Welt bezeichnet und weist 4 besondere Merkmale auf
Definition und Beschreibung Change Management
Change Management ist das bewusste Gestalten und Begleiten von Veränderungsvorhaben durch:
- ein methodisches und iteratives Vorgehen
- transparente Kommunikation
- gezielte Interventionen
- aktive Begleitung und Unterstützung der Betroffenen im Veränderungsprozess
Change Management berücksichtigt neue oder sich verändernde Gegebenheiten angemessen, überprüft die Wirkung bisheriger Massnahmen laufend und korrigiert oder ergänzt diese bedürfnisgrecht.
Wie reagieren Menschen auf Veränderungen?
Meist zurückhaltend bis abwehrend, bevor sie diese emotional aktzeptieren und die damit verbundenen Chancen ergreifen können.
Veränderungen können heftige Emotionen auslösen. Nebst der (Vor)freude als positiven Emotion überwiegen negative Emotionen, insbesondere die Angst vor einem Verlust an Anerkennung, Einfluss, Privilegien und Kontrolle sowie die Angst vor dem Ungewissen.
Definition Reaktanz
Als Reaktanz bezeichnet man eine trotzige Abwehrreaktion gegen Einschränkungen in der eigenen Entscheidungs- und Gestaltungsfreiheit. Von aussen auferlegte Veränderungen können als eine solche Einschränkung aufgefasst werden.
Die Veränderungskurve stellt den individuellen Veränderungsprozess in sieben Phasen dar, welche?
- Schock / Überraschung: Neue Situation entspricht nicht mehr dem Gewohnten
- Verneinung / Ablehnung: Festhalten am Bisherigen und Versuch, die aktuelle Situation mit dem gewohnten Verhalten in den Griff zu bekommen
- Rationale Einsicht: Innerer Konflikt zwischen der Einsicht, sich verändern zu müssen und dem Ohnmachtsgefühl gegenüber der Veränderung
- Emotionale Aktzeptanz / Krise: Endgültige Verabschiedung des gewohnten Verhaltens führt zu einem Gefühl, am Tiefpunkt zu sein
- Ausprobieren / Lernen: Neue Verhaltensmuster entwickeln, erproben und bewerten
- Erkenntnis / neue erlernte Kompetenz: Aktuelle Situation mit neuem Verhalten bewältigen
- Integration / stete Weiterentwicklung: Verhaltensmuster stabilisieren und in ähnlichen Situationen erneut anwenden
Vier-Zimmer-Modell nach Eugster
- Zimmer: Zufriedenheit = Geniessen --> Stolz, Freude, Selbstvertrauen, Sicherheit, Routine
- Zimmer: Verleugnung = Festhalten --> Schock, Ablehnung, Trotz, Zorn, Verachtung, Fassungslosigkeit
- Zimmer: Verwirrung = Loslassen --> Wehmut, Trauer, Frustration, Angst, Sorgen, Aktzeptanz der Veränderung, Blick nach vorn, Öffnung für das
- Zimmer: Erneuerung = Anpacken --> Aufbruchstimmung, Neugierde, Freude, Rückschläge, Erkenntnis
Gemäss dem Leading-Change-Modell nach Kotter muss ein erfolgreiches Veränderungsvorhaben 8 Stufen bewältigen, welche?
- Ein Gefühl der Dringlichkeit erzeugen: Einsicht in die Notwendigkeit einer Veränderung vermitteln
- Eine Führungskoalition aufbauen: Ein optimales Kernteam mit ausreichend Einfluss, Kompetenzen, Erfahrungen und einem guten Zusammenhalt für das Vorhaben einsetzen
- Eine richtungsweisende Vision als motivierendes Zukunft- oder Zielbild und eine ausgereifte Vorgehenstrategie
- Die Vision des Wandels für alle klar verständlich und anschaulich kommunizieren
- Mitarbeitende auf breiter Basis befähigen: Hindernisse aus dem Weg räumen, Spielräume gewähren, aktiv unterstützen und begleiten
- Schnelle Erfolge erzielen: Zwischenziele als positive Zeichen nutzen
- Erfolge konsolidieren und weitere Veränderungen einleiten, um das Gesamtziel zu erreichen
- Neue Ansätze in der Kultur verankern durch Erfolg, Kommunikation, Entschlossenheit, und allenfalls auch die Trennung von Personen, die sich gegen Veränderungen stellen
Drei-Phasen-Modell nach Lewin beschreibt die Gestaltung von Veränderungsprozessen bei den betroffenen Personen, welche 3 Phasen gibt es?
Die Change-Architektur bildet das Grundgerüst für das phasenweise Vorgehen im Veränderungsvorhaben, welche Phasen und Aufgaben gibt es?
- Initialisierung: Veränderungsbedarf, Auswirkungen und Rahmenbedingungen klären
- Diagnose: Ausgangslage und Auswirkungen vertieft analysieren, Zukunftsbild und Vorgehensstrategie entwickeln, Kernteam bestimmen
- Planung: Veränderungskonzept entwerfen, Rollenverteilung im Kernteam und die weiteren Gremien bestimmen
- Durchführung: Veränderungskonzept kommunizieren, Veränderungsmassnahmen und begleitende Massnahmen umsetzen, Fortschritte überprüfen
- Verankerung: Veränderungen im Alltag festlegen, weitere Veränderungen anstossen, Kernteam auflösen
Drei Führungsrollen tragen zur Erfolgreichen Umsetzung von Veränderungsvorhaben bei, welche?
- Leader (Anführer): Eine positive persönliche Haltung und Einstellung im Umgang mit der Veränderung vorleben und vermitteln
- Change Agent (berater, Experte): Botschafter und Träger der Veränderung sein
- Facilitator (Vermittler, Moderator): Mitarbeitende im Veränderungsprozess begleiten
Ein konstruktiver Umgang mit Emotionen und Widerstand richtet sich nach folgenden Grundsätzen
- Vertrauen, Respekt und Wertschätzung als Fundament für die Beziehungsgestaltung
- Zuhören können und beharrlich nachfragen
- Verständnis zeigen
- Widerstand aktzeptieren und als Veränderungskraft positiv nutzen
Welche Kommunikationsmassnahmen gibt es für die Umsetzung des Veränderungsvorhabens?
- Informieren: Informationsveranstaltung des Kernteams, Kick-off-Veranstaltung im Team
- Austausch fördern: Jour fixe, Ordentliche Teamsitzungen, Einzelgespräche, Lose Gesprächsrunden
Welche Mitwirkungs- und Teamentwicklungsmassnahmen gibt es für die Veränderungsvorhaben?
- Ergebnisse erarbeiten: Team-Workshops, Ausprobieren (Pilotversuche)
- Arbeitsfähigkeit des Teams stärken: Gruppendynamischer Prozess, Detaillierte Auslegeordnung
Statusberichte dienen der regelmässigen Berichterstattung zum Veränderungsfortschritt. Gewöhnlich beinhalten sie?
- Ein zusammenfassendes Management Summary
- Detaillierte Ergebnisse und Kommentare zum Veränderungsfortschritt
- Aufwand-/Kostencontrolling
- Schlussfolgerungen und spezifische Anliegen hinsichtlich des Veränderungsvorhabens
- Gewünschte Unterstützung durch das Kernteam
Welches sind die 4 Phasen und Merkmale des gruppendynamischen Prozesses?
- Forming = Sich orientieren --> Zurückhaltung, vorsichtiges Kennenlernen
- Storming = Sich auseinandersetzen --> Emotionalität, Meinungsverschiedenheiten, Machtkämpfe
- Norming = Sich finden --> Beruhigung, Harmonie, offener Austausch
- Performing = Produktiv sein --> Vertrautheit, kreatives Zusammenarbeiten, Hilfsbereitschaft
Wie definiert man Entwicklungsmassnahmen, welche gibt es?
- Weiterbildung: Schulungen, Trainings, Fachlektüre
- Anwendung (Erfahrungslernen): Herausfordernde Aufgaben, ausprobieren, Reflexion
- Soziales Lernen: Feedbacks, Networking, Mentoring