HWD
Kartei Details
Karten | 78 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 26.09.2023 / 03.01.2025 |
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Welche Merkmale haben Geschäftsprozesse?
- Eine Vielzahl von Aufgaben: Menschen und / oder Maschinen verarbeiten bestimmte Inputs in einer vorgegebenen Abfolge (Aufgabenfolge) zu Outputs
- Kundenwert als Prozessergebnis: Die Wertschöpfung ergibt sich aus der Summe der Teilleistungen, die in einem solchen Prozess erbracht werden
Beschreibung Input
Der Input ist eine Leistung oder ein Produkt.
Er wird zur Durchführung eines Prozesses benötigt und von einem Lieferanten zur Verfügung gestellt.
Beschreibung Output
Der Output ist eine Leistung oder ein Produkt.
Er wird als Ergebnis eines Prozesses erbracht oder hergestellt und einem Kunden zur Verfügung gestellt.
Was bedeutet Effektivität?
Der Output beurteilt die Effektivität eines Prozesses.
- Tun wir das Richtige?
z.B.: die richtigen Produkte herzustellen und die richtigen Kunden zu bedienen.
Was bedeutet Effizienz?
Die Performance misst die Effizienz eines Prozesses.
- Tun wir die Dinge richtig?
z.B.: eine schnelle oder kostengünstige Durchführung von Prozessen.
Welche 4 Hauptziele verfolgt die Prozessorganisation?
- Kundenorientierung
- Wertschöpfung
- Prozesseffektivität
- Prozesseffizienz
Wie bezeichnet man Wertschöpfung?
Als Wertschöpfung bezeichnet man den Produktionswert abzüglich der Vorleistungen.
Wertschöpfung als Transformationsprozess bedeutet?
Ein Input wird mithilfe von Produktionsfaktoren in einen Output verarbeitet.
Welche entscheidende Frage hinsichtlich Wertschöpfung stellt man sich?
Wäre der Kunde bereit, für diese Aktivität etwas zu bezahlen?
Welche Aktivitäten sind nicht wertschöpfend?
- Personalrekrutierungs-
- Kontroll-
- oder Buchhaltungstätigkeiten
- oder auch vermeidbare (verschwenderische) Aktivitäten
Beispiele für Effizienzsteigerung
- Qualität: Verringerung der Produktfehler / Kunde soll den maximalen Nutzen haben
- Kosten: Verringerung der Kosten / bestellte Leistung soll für den Kunden möglichst preisgünstig sein
- Zeit: Verkürzung der Durchlaufzeit / Kunde soll die bestellte Leistung möglichst schnell bekommen
Unterschied zwischen strategisch und operativ? Was gehört zu strategisch und was zu operativ?
Prozessentwicklung (konzeptionelle Ebene) = strategisch
--> Erhebung und Analyse --> Prozessmodellierung
"heute die richtigen Massnahmen zu setzen = in Zukunft erfolgreich"
Prozessführung (operative Ebene) = operativ
--> Prozesscontrolling --> Prozesssteuerung
"heute die richtigen Massnahmen zu setzen = um heute und morgen erfolgreich zu sein
Merkmale des Geschäftsprozess-Managements
- Kundenorientierung
- Wertschöpfungsorientierung
- Strategieorientierung
- Prozessführung
- Leistungsorientierung
- Prozessverantwortung
- Prozessorganisation
- Mitarbeiterorientierung
- Kompetenzorientierung
Welche Anspruchsgruppen gibt es und welche Anforderungen haben diese?
- Kapitalgeber --> Tiefere Gesamtkosten, Höhere Transparenz der Arbeitsabläufe
- Kunden --> Verkürzung der Lieferzeiten, Tiefere Preise, Erhöhung der Produktqualität
- Lieferanten --> Kürzere Zahlungsfristen, Schnellere Abwicklungen
- Mitarbeitende --> Mehr Selbstständigkeit und Flexibilität, Klar geregelte Aufgaben, Verantwortung und Kompetenzen
Beschreibe die Unternehmensmodellierung
Die Strategie liefert die Grundlagen für die strategisch relevanten Geschäftsprozesse und das Prozessmodell für das Informationssystem (IT). Dieses systematische Vorgehen bei der Unternehmensgestaltung wird auch als Business Engineering bezeichnet.
Die Wertkette nach Porter gliedert die Unternehmensaktivitäten in?
Primäre Aktivitäten: an der Wertbildung des Kunden direkt beteiligte Aktivitäten (Eingangslogistik, Produktion, Ausgangslogistik, Marketing, Vertrieb, Service)
Sekundäre Aktivitäten: an der Wertbildung des Kunden indirekt beteiligte Führungs- und Unterstützungsaktivitäten (Unternehmensführung, Finanzen, Personalmanagement, Technologiemanagement)
Es gibt drei Prozesstypen im Unternehmen, welche?
Wertschöpfungsprozesse erbringen einen direkten Wert für den Kunden, den er zu zahlen bereit ist
Unterstützungsprozesse unterstützen die Wertschöpfungsprozesse, tragen aber nicht direkt zur Wertschöpfung bei
Führungsprozesse setzen die Rahmenbedingungen und sichern die Qualität
Was ist ein Prozessmodell?
Ein Prozessmodell bildet einen Prozess oder eine Prozessarchitektur ab. Es zeigt die wichtigsten Elemente eines Prozesses bzw. Prozesssystems, deren Eigenschaften und Beziehungen untereinander auf.
In welcher Reihenfolge werden in einer Prozesshierarchie die Darstellungenstechniken dargestellt?
Zuoberst: Prozesslandkarte eines Unternehmens
Dazwischen: Prozesshierarchiediagramme
Zuunterst: Ablaufdiagramme
Zähle die 4 Vorgehensschritte der Prozessentwicklung auf
- Erheben / Wo stehen wir? --> Ist-Prozesse ermitteln
- Analysieren / Wohin wollen wir? --> Ist-Prozesse mit den definierten Zielen vergleichen und auf Schnittstellen hin untersuchen
- Modellieren / Welche Alternativen gibt es? --> Neue Prozesse definieren oder bestehende verbessern
- Bewerten / Welches ist die beste Lösung? --> Prozessalternativen vergleichen und beurteilen
Definition Ist-Modellierung und deren Ziele
Die Ist-Modellierung dient vor allem dazu, die aktuelle Prozesslogik zu verstehen und mögliche Schwachstellen zu ermitteln um diese in der folgenden Soll-Modellierung zu vermeiden.
- Bereits vorhandene Prozesse aufzeigen und die Arbeitsabläufe dokumentieren
- Regeln, Vorschriften und Fähigkeiten identifizieren, die Einfluss auf den Prozess haben
- Schwachstellen herausarbeiten und Verbesserungspotenziale identifizieren
- Bestehende Abläufe zur Förderung des allgemeinen Verständnisses dokumentieren
- Potenziale für eine bessere IT-Unterstützung aufdecken
Argumente für und gegen eine Ist-Modellierung
Pro:
- Grundlage für Identifikation von Schwachstellen bzw. Verbesserungspotenzialen
- Weiterverwendung der Stärken bei der Soll-Modellierung
- Vergleich von Ist- und Soll-Modellierung möglich
Kontra:
- Hemmt die Kreativität der Mitarbeitenden, vorallem bei einer umfassenden Reorganisation
- Hoher Aufwand für Erstellung von Ist-Modellen
- Gefahr, dass Prozesse unreflektiert übernommen werden
- Reibungsverluste aufgrund von Meinungsdifferenzen über die bestehenden Abläufe
Vorgehen bei der Ist-Modellierung
- Vorbereitung
- Eingrenzung
- Erhebung
- Analyse
Vier typische Prozesseigenschaften
- Komplexität
- Konstanz
- Determiniertheit
- Wiederholungshäufigkeit
Welche Erhebungstechniken gibt es?
- Dokumentenanalyse
- Interview
- Fragebögen
- Multimomentstudie, Stichproben
- Laufzettelverfahren
Typische Schnittstellenprobleme
- Längere Durchlaufzeiten wegen gestörter Material- und Informationsflüsse
- Reibungsverluste aufgrund unterschiedlicher Anforderungen
- Erhöhter Informations- und Koordinationsaufwand
- Kommunikationsprobleme
- Konflikte wegen unklarer Verantwortlichkeiten
- Medienbrüche
Ziel der Soll-Modellierung
Die Prozesse so zu gestalten und darzustellen, wie sie später im Unternehmen umgesetzt werden sollen. Sie werden entweder aus der Ist-Modellen abgeleitet oder völlig neu entworfen.
Interne und externe Ziele der Soll-Modellierung
Interne:
- Effizienzsteigerung
- Reduktion der Planungs- und Bearbeitungszeiten
- Höhere Aktualität der Informationen
- Bessere Kommunikation zwischen den Organisationseinheiten
- Minimierung der Schnittstellen
Externe:
- Effektivitätssteigerung
- Grössere Kundenbindung
- Beschleunigte Kommunikation mit Marktpartnern
- Mehr Flexibilität bei der Marktentwicklung
Vorgehen bei der Soll-Modellierung
- Vorbereitung
- Grobentwurf
- Modellierung
- Bewertung
- Einführung
Die Modellierungsvorgaben betreffen?
- Grundsätze der Prozessdokumentation: Verständlichkeit, Erlernbarkeit, Genauigkeit, Korrektheit, vom Groben ins Detail
- Gliederungstiefe gemäss den Prozesseigenschaften: Komplexität, Konstanz, Determiniertheit und Wiederholungshäufigkeit
- Modellqualität: inhaltliche Richtigkeit, Relevanz, Klarheit, Vergleichbarkeit, systematischer Aufbau
- Allfälliger Bezug von Referenzmodellen aus der Branche
Welche Darstellungstechniken gibt es und auf welcher Ebene befinden sie sich?
1. Strategische Ebene = Prozesslandkarte
2. Operative Ebene (Sicht Kunde) = Kontextdiagramm, Prozesshierarchiediagramm
3. Operative Ebene (interne Sicht) = Flussdiagramm Aufgabenfolgeplan, EPK (ereignisgesteuerte Prozesskette), Spaghetti-Diagramm