Lernkartei Psychologie Prüfung sozi (Seite 1 von 4)

Karten	159
Sprache	Deutsch
Kategorie	Psychologie
Stufe	Universität
Erstellt / Aktualisiert	23.08.2023 / 26.08.2023
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Die Sozialpsychologie kann als Wissenschaft der Interaktion von Person (z.B. Persönlichkeitseigenschaften) und sozialer Situation bezeichnet werden (Ross & Nisbett, 1991). Welche Aussagen stimmen mit den fünf Definitionskriterien von Persönlichkeitseigenschaften (z.B. Fleeson, 2012) überein?

Persönlichkeitseigenschaften sind Merkmale, anhand derer sich Individuen voneinander unterscheiden.

Persönlichkeitseigenschaften variieren stark über verschiedene soziale Situationen hinweg.

In der Regel unterscheiden sich Individuen nicht darin, ob sie eine bestimmte Eigenschaft besitzen oder nicht, sondern im jeweiligen Ausprägungsgrad der Eigenschaft.

Der Begriff der Persönlichkeitseigenschaft bezieht sich auf Individuen.

Die zeitliche Stabilität des Merkmals ist kein Kriterium für die Definition einer Persönlichkeitseigenschaft.

Feedback für falsche Antworten B Richig wäre: Persönlichkeitseigenschaften variieren nicht über verschiedene soziale Situationen hinweg. E Richtig wäre: Die zeitliche Stabilität des Merkmals ist Kriterium für die Definition einer Persönlichkeitseigenschaft.

Welche Aussagen zu den Anfängen der Einstellungsforschung sind laut Kursmaterialien korrekt?

Die Einstellungsforschung entwickelte standardisierte Einstellungsskalen analog zu persönlichkeitsdiagnostischen Verfahren.

Die Einstellungsskalen erwiesen sich in allen Bereichen der angewandten Sozialpsychologie als nützlich, besonders in der Vorurteils- und Stereotypforschung.

Die Einstellungsforschung wurde vor allem für ihren Einsatz in der Medienpsychologie betrieben.

Die Einstellungsforschung fokussierte sich bis in die 1980er-Jahre auf die Vorhersage individueller Einstellungen und stellte keinen Bezug zu gruppenbezogenen individueller Einstellungen her.

Durch den Nationalsozialismus in Deutschland beschäftigte sich die Einstellungsforschung in den USA mit antidemokratischen Persönlichkeitszügen (Authoritarian Personality).

Stellen Sie sich folgende Situation vor:

Eine Freundin hat Ihnen versprochen, während Ihres Urlaubs auf Ihren Hund aufzupassen. Einen Tag vor der Abreise sagt die Freundin Ihnen Bescheid, dass sie sich doch nicht wie geplant um den Hund kümmern kann.

Bei welcher Angabe von Gründen werden Sie auf Basis des Experiments zum Zusammenhang von Kausalattributionen und Emotionen von Weiner, Graham, und Chandler (1982, Experiment 2) am stärksten mit Ärger reagieren? Die Freundin kümmert sich nicht um den Hund, weil…

…sie sich bei einem Unfall das Bein gebrochen hat und daher nicht mit dem Hund Gassi gehen kann.

…sie vergessen hatte, dass ihr Mitbewohner eine Tierhaarallergie hat. Normalerweise ist sie aber sehr zuverlässig und organisiert.

…sie sich um ihre Mutter kümmern muss, die am Tag zuvor notfallbedingt ins Krankenhaus gekommen ist.

…sie erfahren hat, dass ihr Vermieter keine Haustiere in ihrer Wohnung gestattet.

…sie sich spontan entschlossen hat, selbst in den Urlaub zu fahren. Ähnliche Situationen sind in der Vergangenheit schon mehrmals vorgekommen.

Welche Aussagen zu Forschungsergebnissen in Bezug auf den ersten Eindruck treffen laut Kursmaterialien zu?

In einer Studie von Murray und Kollegenschaft (1973) zum Primacy Effekt zeigte sich, dass Lehrkräfte falsche Lösungen ihrer Schüler*innen weniger auffielen und sie diese fälschlicherweise eher als richtig bewerteten, wenn die Schüler*innen vor allem schwierige Prüfungsaufgaben richtig gelöst hatten im Vergleich zu Schüler*innen, die zwar die gleiche Anzahl korrekter Antworten gaben, jedoch gleichmäßig über leichte und schwierige Fragen hinweg verteilt.

Der erste Eindruck hat häufig sogar dann noch Einfluss auf die Beurteilung einer Person, wenn er sich nachfolgend als falsch herausgestellt hat. In Studien zur Tendenz zur Beharrung (z.B. Ross et al., 1975) zeigte sich, dass nachfolgende Einschätzungen der Zielperson vom ersten fehlerhaften Eindruck beeinflusst werden.

Durch konfirmatorische Informationssuche kann der erste Eindruck im Sinne einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung bestätigt werden: Die Erwartung von einer Zielperson und ihrem Verhalten führt dazu, dass man die Zielperson in einer Art und Weise behandelt, die diese wiederum dazu bring, sich tatsächlich erwartungskonform zu verhalten. Dadurch wird der ursprüngliche Eindruck bestätigt.

Der Recency Effekt beschreibt, dass die erste Begrüßung oft ausschlaggebend für die Beurteilung einer Person ist. Je nachdem wie freundlich eine Person sich demnach bei der ersten Begrüßung verhält, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit eingeschätzt, mit dieser Person eine Freundschaft knüpfen zu können.

In einer Studie von Jones und Goethals (1972) konnte gezeigt werden, dass der Recency Effekt genauso wahrscheinlich ist wie der Primacy Effekt.

Welche Aussagen zum folgenden Abstract der Studie von Waite, Luo und Lewin (2009) zum Wohlbefinden in interpersonalen Beziehungen sind korrekt?

This study examines the consequences for psychological well-being of marital stability and change over the five-year period between the two waves of the National Survey of Families and Households. We develop and test the following hypotheses: (1) those who divorce or separate experience declines in psychological well-being compared to those who remain married; (2) among those unhappy with their marriage, those who divorce or separate see improvements in psychological well-being, especially if they remarry, compared to those who remain married to the same person; (3) psychological well-being declines in the first year or two following the end of the marriage and then improves to previous levels; (4) women experience greater improvements in psychological well-being from leaving an unhappy marriage than do men. We find strong and consistent support only for the first of these. Referenz: Waite, L. J., Luo, Y., & Lewin, A. C.

(2009). Marital happiness and marital stability: Consequences for psychological well-being. Social Science Research, 38(1), 201-212.

Die Studie untersuchte, in wieweit sich Veränderungen (vs. Stabilität) im Eheleben auf das Wohlbefinden auswirken.

Eine Hypothese war, dass sich das psychologische Wohlbefinden in den ersten ein bis zwei Jahren nach der Scheidung oder Trennung verringert und dann wieder auf das Niveau vor der Trennung ansteigt.

Die Ergebnisse stützten die Hypothese, dass Personen, die sich scheiden oder trennen, eine Verschlechterung des Wohlbefindens erleben im Vergleich zu Personen, die verheiratet bleiben.

Die Ergebnisse stützten die Hypothese, dass es Frauen besonders gut tut sich zu trennen, wenn sie zuvor eine unglückliche Ehe führten.

Bei der Studie handelte es sich um eine nationale Befragung von Familien und Hausgemeinschaften.

Welche Aussagen treffen laut Kursmaterialien auf die „Experience sampling method“ zu? Bei dieser Untersuchungsmethode werden die Versuchspersonen gebeten…

… ihre Gefühle an vergangene Ereignisse aus der Erinnerung heraus festzuhalten.

… ihre Alltagsempfindungen täglich abends festzuhalten.

… Empfindungen, die nicht ihren alltäglichen Empfindungen entsprechen, festzuhalten.

… ihre Alltagsempfindungen in Echtzeit festzuhalten.

… ihre Alltagsempfindungen stündlich festzuhalten.

Welche Aussagen treffen laut Kursmaterialien auf das Modell der Selbstwerterhaltung (Tesser, 1988) zu? Das Modell der Selbstwerterhaltung besagt, …

…dass das Selbstwertgefühl eher bedroht wird, wenn man von einer fremden Person in einem Bereich übertroffen wird, der für die eigene Selbstdefinition von hoher Relevanz ist, als wenn man von einer befreundeten Person in diesem Bereich übertroffen wird.

…dass eine Person zur Aufrechterhaltung des Selbstwertgefühls versuchen könnte, ihre eigene Leistung zu verbessern.

…dass eine Person zur Aufrechterhaltung des Selbstwertgefühls die subjektive Bedeutung der Vergleichsdimension abwerten könnte.

…dass die Nähe zu einer erfolgreichen Person nicht zur Selbstwertbedrohung führt, wenn die Vergleichsdimension für die Selbstdefinition nicht relevant ist.

…dass eine Person zur Aufrechterhaltung des Selbstwerts eine stärkere Nähe zur befreundeten Person herstellen könnte, von der sie übertroffen wurde.

Welche der folgenden Aussagen sind laut des sozialen Identitätsansatzes (Tajfel & Turner, 1986; Turner et al., 1987) mit der Selbstdefinition im Sinne sozialer Identität vereinbar?

Luca und Marie sind bei „Fridays for Future“ aktiv und diskutieren mit den langjährigen FDP-Mitgliedern Jochen und Brigitte über SUVs. Luca und Marie nehmen gemeinsam aus Umweltgründen eine ablehnende Position ein, während Jochen und Brigitte gemeinsam aus Sicherheitsgründen eine befürwortende Position einnehmen.

Alex und Ananda treffen sich regelmäßig, um sich über individuelle Zeitmanagementstrategien bei der Arbeit auszutauschen.

Melanie und Lara diskutieren leidenschaftlich gerne über Filme. Melanie schaut dabei am liebsten historische Dramen, während Lara lieber Actionfilme mag.

Katharina und Nadia wollen sich für ihre WG ein Haustier anschaffen. Sie können sich jedoch nicht einigen, denn Katharina wünscht sich einen Hund, obwohl Nadia eine Katzen-Liebhaberin ist.

Steve und Jack diskutieren mit Zoe und Stella über die Frauenquote in Unternehmen, wobei die Frauen gemeinsam eine ablehnende und die Männer gemeinsam eine befürwortende Position einnehmen.

Stellen Sie sich folgende Situation vor:

Sie möchten eine psychologische Studie zur Evaluation einer Fitness-App durchführen.

Die App hat das Ziel, dass die Teilnehmenden eine positive Einstellung gegenüber Sport entwickeln und häufiger Sport machen. Wie sollten Sie die Evaluationsstudie auf Basis der Kursmaterialien am besten gestalten?

Sie untersuchen nur Personen, die vor der Studie eine besonders starke negative Einstellung gegenüber Sport hatten, denn diese Personen können ihre Einstellung am leichtesten verändern.

Zur Messung der impliziten Einstellungen gegenüber Sport machen die Personen einen IAT, der die implizite Assoziation zwischen dem Einstellungsobjekt (körperliche Aktivität vs. körperliche Inaktivität) und seiner Bewertung (gut vs. schlecht) misst.

Um festzustellen, welche Personen wahrscheinlich durch die App mehr Sport treiben werden, messen Sie die Zentralität von physischer Aktivität für das Selbstschema. Personen, für die Sport ein integraler Bestandteil des Selbstschemas ist, werden bei positiveren Einstellungen wahrscheinlich mehr Sport treiben als Personen, für die Sport nur ein peripherer Bestandteil des Selbstschemas ist.

Zur Messung der expliziten Einstellungen gegenüber Sport geben die Personen ihre Zustimmung zu Items wie „Ich mache gerne Sport“ oder „Ich mag Sport“ auf einer Likert-Skala an.

Weil frühere Forschung eine in der Regel sehr hohe Korrespondenz zwischen Einstellungen und Verhalten gezeigt hat, ist die Messung der Einstellung gegenüber Sport ausreichend und das tatsächliche Sportverhalten muss nicht gesondert erfasst werden.

Welche der folgenden Aussagen sind laut Kursmaterialien korrekt? „Die Einstellung einer Person zu einem Objekt…

… kann hinsichtlich Stärke und Valenz charakterisiert werden.“

… ist die subjektive Bewertung dieses Objektes.“

… bezeichnet die Gemeinschaft aller bekannten Eigenschaften des Objektes.“

… entsteht aus Persönlichkeitsmerkmalen der Person.“

… hat eine kognitive, eine affektive und eine verhaltensbezogene Komponente.“

Welche Aussagen zu Forschungsergebnissen in Bezug auf das Hilfeverhalten treffen laut Kursmaterialien zu?

Der Bystander-Effekt bezeichnet folgendes Phänomen: Je größer die Anzahl der Zeug/innen, die einen Notfall beobachten, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand von ihnen hilft.

Wenn das Hilfeverhalten mit hohen Kosten verbunden ist, kann es passieren, dass die Mehrheit der Anwesenden nicht hilft, sondern sich von dem Ereignis wegdreht und es ignoriert. Ein solcher Versuch, sich von der eigenen Verantwortlichkeit zu drücken und den durch den Notfall ausgelösten negativen Affekt durch aktives Wegdrehen zu reduzieren, ganz nach dem Motto: „aus den Augen aus dem Sinn“, wird als pluralistische Ignoranz bezeichnet.

Verantwortungsdiffusion bedeutet, dass sich in einer Hilfesituation nicht nur eine Person verantwortlich fühlt, sondern das Gefühl der Verantwortlichkeit diffundiert, d.h. auf die nächststehenden Personen ausweitet und sich somit mehrere Personen verantwortlich fühlen. Dadurch steigt die wahrgenommene individuelle Verantwortlichkeit.

Eine meta-analytische Untersuchung von Fischer et al. (2011) zeigte, dass es sich beim Bystander-Effekt um ein robustes Phänomen handelt.

Aus den Befunden zum Hilfeverhalten kann z.B. folgende Verhaltensregel abgeleitet werden, wenn man sich in einer Notlage befindet und die Chance erhöhen will, dass einem von Passant/innen geholfen wird: Hilfe vorschlagen, die man für angemessen hält („Bitte rufen Sie die Polizei!“), um den Angesprochenen die Entscheidung bezüglich der Wahl der Hilfe zu erleichtern.

Welche der folgenden Beispiele für Hilfeverhalten können dem reziproken Altruismus zugeordnet werden?

David spendet eine Niere an seinen Bruder, der an Lupus erkrankt ist.

Chiara hilft Julie nur bei der Fertigstellung ihrer Hausarbeit, damit sie bei ihrer Mutter durch ihre Einsatzbereitschaft einen positiven Eindruck hinterlässt.

Daniel ist Schreiner und fertigt für seinen Freund Ahmed eine neue Arbeitsplatte für die Küche an. Ahmed repariert im Gegenzug Daniels Fahrrad, dessen Gangschaltung schon seit längerer Zeit hakt.

Letztes Semester hat Kristin Pierre beim Deutschlernen geholfen. Nun bewirbt sich Kristin für eine Musikhochschule und Pierre hilft ihr, Klavierstücke für die Aufnahmeprüfung einzustudieren.

Ludmila ist mit ihrer Tochter Valeria und ihrer Schulfreundin Constanze segeln. Die Kinder spielen an der Reling und gehen dabei beide über Bord. Ludmila fährt ein Rettungsmanöver und zieht zuerst ihre Tochter wieder an Bord. Erst danach hilft sie auch der Schulfreundin aus dem Wasser.

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie arbeiten als Psychologe/ Psychologin einer Justizvollzugsanstalt und möchten ein Aggressionstraining entwickeln, das mithilfe von Übungen und Rollenspielen darauf abzielen soll, dass die inhaftierten Personen Kompetenzen zur effektiven Ärgerregulation aufbauen.

Welche der folgenden Kompetenzen gehören gemäß dem Kursmaterial dazu?

Die inhaftierten Personen erwerben Kompetenzen, Wut und Kritik angemessen zu kommunizieren und Kompromisse zu schließen, wenn sich Konflikte ergeben.

Die inhaftierten Personen lernen, in Konfliktsituationen ihren eigenen Standpunkt zu vertreten und sich nicht von den Meinungen anderer einschüchtern zu lassen.

Die inhaftierten Personen lernen den gezielten Einsatz von alternativen und mit Ärger inkompatiblen Verhaltensweisen.

Die inhaftierten Personen lernen, die situativen Auslöser von Ärger zu erkennen.

Die inhaftierten Personen gewöhnen sich die regelmäßige Ausübung körperlich fordernder Sportarten an, um durch die Bewegung ihre Aggressionen abzubauen.

Zahlreiche Forschungsarbeiten haben ergeben, dass durch den Konsum von Gewaltdarstellungen in den Medien die Wahrscheinlichkeit von aggressivem Verhalten der Konsumierenden erhöht wird. Welche Mechanismen vermitteln laut Berkowitz (1993) die Effekte von Gewaltdarstellungen in Medien auf das Verhalten?

Übertragung

Feindseliger Attributionsstil

Selbstwertbedrohung

Wettbewerb

Verfügbarkeit

Welcher Begriff ist laut Kursmaterialien wie folgt definiert?

„Der innere Zusammenhalt einer Gruppe (das „Wir-Gefühl“), der u.a. durch die Intensität und emotionale Qualität der Gruppenmitglieder zueinander zum Ausdruck kommt.“

soziale Gruppe

soziale Identifikation

Soziale Kategorie

Entitativität

Gruppenkohäsion

Welche der folgenden Aussagen zur Rolle der Gruppenidentifikation bei sozialen Einflussprozessen (David & Turner, 2001) sind den Kursmaterialien zufolge korrekt formuliert?

Es sollte zu sozialem Einfluss kommen, wenn die Einflussquelle(n) als Mitglied(er) der Fremdgruppe wahrgenommen werden.

Minoritäten können nur dann Einfluss ausüben, wenn sie als Eigengruppenmitglied definiert werden.

Es sollte zu sozialem Einfluss kommen, wenn die Position der Quellen(n) relativ prototypisch für die Eigengruppe ist, aber wenig prototypisch für die Fremdgruppe.

Unter der Bedingung, dass die von der Minorität vertretene Position besonders stark mit Eigengruppennormen konfligiert, kann Einfluss von Fremdgruppenmitgliedern ausgeübt werden.

Minoritätseinfluss muss eine Form der Rekategorisierung vorausgehen, durch die die Minorität nicht länger als Fremdgruppenmitglied wahrgenommen wird.

Milgram erbrachte durch experimentelle Variationen seines Paradigmas zum Gehorsam gegenüber Autoritäten aufschlussreiche Hinweise dafür, in welchen Situationen die Bereitschaft zu Gehorsam abnimmt. In welchen experimentellen Situationen war dies der Fall?

Wenn die Distanz zum „Opfer“ verringert wurde.

Wenn die Legitimität der Autoritätsperson in Frage stand.

Wenn das „Opfer“ einer Fremdgruppe angehörte.

Wenn andere Teilnehmende (Assistenten der Versuchsleitung) sich weigerten, zu gehorchen.

Wenn die Versuchsleitung mitteilte, dass die Elektroschocks nur vermeintlich so stark waren und in Wahrheit immer die gleiche Voltzahl abgegeben wurde (15 Volt).

Stellen Sie sich vor, dass Sie als Psychologe/ Psychologin im Bereich der Personalentwicklung tätig und für die Steigerung von Prozessgewinnen (und die Reduktion von Prozessverlusten) verantwortlich sind.

Welche der folgenden Aspekte sollten Sie dabei basierend auf dem Kursmaterial berücksichtigen, um die Arbeitsgruppenleistung zu steigern?

Gruppenzusammensetzung: Um die Gruppenleistung zu steigern, berücksichtigen Sie sowohl den Aufgabentyp als auch die Verteilung bestimmter Personenmerkmale innerhalb der Gruppe.

Gruppenzusammensetzung: Um die Gruppenleistung zu steigern, berücksichtigen Sie, dass heterogene Gruppen klare Leistungsvorteile bei der Bearbeitung konjunktiver Aufgaben haben.

Kommunikation: Sie berücksichtigen, dass eine effektive Kommunikation zwischen den Gruppenmitgliedern für die Steigerung der Gruppenleistung eine wichtige Rolle spielt. Ein Grund dafür ist, dass die Kommunikation die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich innerhalb der Gruppe kooperative Normen entwickeln.

Gruppensynchronisation: Um die Generierung und Integration von individuellen Beiträgen zur Gruppenleistung zu optimieren, sollten Sie als förderliche Maßnahme Leistungsstandards zur Selbsteinschätzung transparent vermitteln.

Gruppensynchronisation: Um die Generierung und Integration von individuellen Beiträgen zur Gruppenleistung zu optimieren, sollten Sie als förderliche Maßnahme individuelle und flexible Prozessabläufe zur Förderung der Teamfähigkeit einführen.

Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten in einem Team, welches seit kurzem eine neue Führungskraft bekommen hat.

Diese Führungskraft fungiert als moralisches und fachliches Vorbild. Sie nimmt Ihre eigenen persönlichen Bedürfnisse zurück, stellt zudem hohe Ansprüche an sich selbst, die sie auch erfüllt, und handelt nach ethischen und moralischen Prinzipien.

Durch welche der folgenden Merkmale lässt sich das hier gezeigte transformationale Führungsverhalten nach Bass und Avolio (1990) kennzeichnen?

Inspirierende Motivation (inspirational motivation)

Individualisierte Mitarbeiterorientierung (individualized consideration)

Intellektuelle Stimulierung (intellectual stimulation)

Innovative Mitarbeiterorientierung (individualized optimization)

Idealisierender Einfluss (idealized influence)

Führungspersonen verfügen über eine Reihe verschiedener Macht- und Einflussgrundlagen. Welche der folgenden Beispiele veranschaulichen der Taxonomie von French und Raven (1959) zufolge die legitimierte Macht?

Die Abteilungsleitung ist stets bemüht, den Mitarbeitenden die nötige Wertschätzung zukommen zu lassen.

Die Mitarbeitenden einer Abteilung sind davon überzeugt, dass ihre Abteilungsleitung das nötige Wissen und die dementsprechenden Kompetenzen besitzt, die zur Zielerreichung nötig sind.

Die Mitarbeitenden einer Abteilung stimmen ihrer Abteilungsleitung darin zu, Mehrarbeit zu beantragen. Sie betrachten es als ihre Pflicht, der Anweisung der Abteilungsleitung Folge zu leisten, und sind sich sicher, dass diese gute Gründe für die Entscheidung hat.

Aufgrund der Identifikation mit der Abteilungsleitung stimmen die Mitarbeitenden der Abteilung bereitwillig mit deren Entscheidungen überein.

Einem Abteilungsleiter wird aufgrund seiner eigensinnigen Sichtweise mit Versetzung und Degradierung gedroht. Die Geschäftsleitung sieht jedoch vorübergehend von diesem Vorhaben ab, da sich die Mitarbeitenden der Abteilung aufgrund der Identifikation mit ihrem Vorgesetzten geschlossen hinter diesen und seine Meinungsäußerungen stellen.

Welche der folgenden Aussagen zum Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen auf das Handeln und die Auswirkungen auf die Zielperson sind dem Kursmaterial zufolge korrekt?

Das Modell von Devine (1989) postuliert, dass die Aktivierung von Stereotypen zunächst außerhalb der bewussten Kontrolle einer Person liegt. Im Zuge eines nachfolgenden kontrollierten Verarbeitungsprozesses können automatisch aktivierte Stereotype modifiziert werden.

Die sozialpsychologische Analyse zur psychologischen Situation der Mitglieder statusniedriger Gruppen von Tajfel (1981) legt nahe, dass das, was als die Identität einer statusniedrigen Gruppe konstruiert wird, in weiten Teilen die Stereotype und Vorurteile der statushöheren Gruppe reflektiert.

Eine subtile Form des Ausdrucks von Vorteilen zeigt sich darin, ob und inwieweit Menschen bereit sind, die Vorurteile anderer Personen aktiv zu hinterfragen bzw. diesen zu widersprechen. Ein Erklärungsmodell zu dieser Thematik liefern Forschungsarbeiten, die sich mit dem Ansatz der prekären Männlichkeit beschäftigen (z.B. Vandello et al., 2008).

Insbesondere die neuere sozialpsychologische Forschung legt nahe, dass eine Minderung des Selbstwertgefühls eine Folge der Mitgliedschaft in einer statusniedrigen Gruppe ist (Crocker & Major, 1989).

Dem Ablehnungs-Identifikationsmodell (Branscombe, Schmitt, & Harvey, 1999) zufolge löst die Befürchtung, auf der Grundlage von Stereotypen beurteilt zu werden, bei Mitgliedern sozial abgewerteter Gruppen ein Gefühl der Bedrohung aus.

Menschen mit Behinderung werden meist mit einem paternalistischen Stereotyp assoziiert. Welche Ausprägungen von Wärme und Kompetenz sind laut dem StereotypeContent-Model (Fiske et al., 2002) mit diesem Stereotyp verbunden?

Niedrige Kompetenz und hohe Wärme

Hohe Kompetenz und hohe Wärme

Nur die Ausprägung von Kompetenz ist relevant, die Ausprägung von Wärme jedoch nicht

Niedrige Kompetenz und niedrige Wärme

Hohe Kompetenz und niedrige Wärme

Sie haben in einer sozialen Wohneinrichtung erfolgreich ein Training zur Reduktion von Vorurteilen und zur Veränderung der Einstellung zwischen den Bewohnenden zweier ethnischer Gruppen absolviert.

Nun möchten Sie auf Basis der reformulierten Kontakthypothese von Pettigrew (1998) sicherstellen, dass die positiven Effekte des im Training erlebten Kontakts darüber hinaus auch auf die Fremdgruppe insgesamt (und andere Situationen) übertragen werden können.

Wie sollten Sie gemäß den diesbezüglich im Kursmaterial dargestellten Prozessen zur Generalisierung von Kontakteffekten korrekt vorgehen?

Dekategorisierung/ Personalisierung bei initialem Kontakt: Sie bilden gruppenübergreifende (Projekt-)Teams zur Erreichung eines übergeordneten Ziels. Anschließend weisen Sie die Teams zur Erfüllung bestimmter Teilaufgaben an. Sie achten darauf, dass die Zuordnung der Bewohnenden zu den unterschiedlichen Teams auf der Grundlage gemeinsamer Interessen, Fähigkeiten oder Neigungen erfolgt.

Gemeinsame Gruppe: Langfristig sollen Gemeinsamkeiten zwischen der Eigen- und Fremdgruppe wahrgenommen werden, indem die kategoriale Wahrnehmung und Bedeutsamkeit der ethnischen Gruppen weiter gestärkt werden.

Dekategorisierung/ Personalisierung bei initialem Kontakt: Wenn sich freundschaftliche Beziehungen zwischen Mitgliedern unterschiedlicher Gruppen entwickeln, trägt dies zu einer Reduktion negativer Emotionen und stereotypischer Wahrnehmungen bei, die den Kontakt hemmen.

Etablierter Kontakt: Gemäß dem „Common-Ingroup Identity Model” von Gärtner und Dovidio (2000) bringen Sie die unterschiedlichen Teams in eine positive Interdependenzsituation, in der distinkte, aber zugleich komplementäre Rollen übernommen werden.

Etablierter Kontakt: Sie gestalten eine kooperative Aufgabe so, dass die Bewohnenden beider ethnischer Gruppen ihre spezifischen Stärken einbringen und sich dadurch ergänzen können, ohne dabei in Konkurrenz zueinander zu treten.

Welche Prozesse schlägt Pettigrew (1998) vor, die unter „optimalen“ Kontaktbedingungen zur Veränderung der Einstellung gegenüber Fremdgruppenmitgliedern beitragen?

Einstellungsbewertung

Wissenserwerb

Neubewertung der Eigengruppe

Verhaltensänderung

Aufbau affektiver Bindungen

Stürmer und Simon (2004) untersuchten die Rolle zweier unterschiedlicher Formen sozialer Identifikation in einer Reihe von Feldstudien in unterschiedlichen sozialen Bewegungen.

Welche der folgenden Aussagen sind diesbezüglich zutreffend?

Es wurde die Stärke der Identifikation mit der Gruppe erhoben, aus der die Bewegung typischerweise ihre Teilnehmenden rekrutierte.

Zentrale abhängige Variable war die Ausprägung der Motive sozialer Bewegungsbeteiligung nach Klandermans (das kollektive, das normative und das Belohnungsmotiv).

Die Ergebnisse der Studien zeigten übereinstimmend, dass die Identifikation mit der sozialen Bewegung typischerweise ein zuverlässigerer Prädiktor für die Bereitschaft zur Teilnahme ist als die Identifikation mit der breiten sozialen Gruppe, für die die Bewegung sich einsetzt.

Die Identifikation mit der sozialen Bewegung führte nur in dem Maße zur Teilnahmebereitschaft, in welchem sie in die stärker politisierte Form sozialer Identifikation mit der sozialen Bewegung überführt wurde.

Es wurde die Identifikation mit einer entsprechenden formalen Bewegungsorganisation erfasst.

Amanda praktiziert seit einigen Jahren Zen-Meditation.

Nach ihrem Studienabschluss plant sie nun einen dreimonatigen Aufenthalt in einem Zen-Kloster in Japan. Durch diesen Auslandsaufenthalt möchte sie mehr über die japanische Kultur erfahren und ihren Horizont erweitern.

Welches Motiv zu explorativem Intergruppenkontakt verfolgt Amanda laut der Klassifikation von Stürmer & Benbow (2017)?

soziale Entwicklung

individuelles Selbstbild

berufliche Interessen

Werteausdruck

Wissenserwerb

Welche der folgenden Aussagen zum ERSTEN Experiment der Studie von Voisin, Stone und Becker (2013) zum Einfluss der Anti-Tabak-Norm auf den Prozess der kognitiven Dissonanzreduktion sind korrekt?

Voisin, D., Stone, J., & Becker, M. (2013). The impact of the antitobacco norm on the selected mode of cognitive dissonance reduction. Journal of Applied Social Psychology, 43(1), 57–67. https://doi.org/10.1111/j.1559-1816.2012.00981.x

Hinsichtlich der Anzahl der Argumente wurde ein Manipulationscheck durchgeführt.

Es wurde eine 2 (Einstellung zum Rauchverbot) x 2 (Anzahl der Argumente) Varianzanalyse (ANOVA) berechnet.

Die Befunde stützen die Hypothese, dass bei denjenigen Personen eine signifikante Einstellungsänderung stattfindet, die in Übereinstimmung mit ihrer ursprünglichen Einstellung, aber entgegen der injunktiven Norm, handeln.

Die Befunde stützen die Hypothese, dass bei denjenigen Personen keine signifikante Einstellungsänderung stattfindet, die sowohl entgegen ihrer ursprünglichen Einstellung als auch entgegen der injunktiven Norm handeln.

Es handelte sich um ein within-subjects Design.

Welche Aussagen zu der Studie von Festinger und Carlsmith (1959) sind zutreffend?

Festinger, L., & Carlsmith, J. M. (1959). Cognitive consequences of forced compliance. The Journal of Abnormal and Social Psychology, 58, 203-210.

Bei der Studie von Festinger und Carlsmith (1959) handelt es sich um ein echtes Experiment.

Statistisch getestet werden Unterschiede zwischen den Experimentalbedingungen und der Kontrollbedingung unter Anwendung von t-Tests.

Bei einem 1x3 Experimentaldesign handelt es sich um ein Experiment, bei dem drei unterschiedliche Abstufungen einer abhängigen Variablen vorliegen. Dies ist bei der Studie von Festinger und Carlsmith (1959) der Fall.

Bei der Studie handelt es sich um ein within-subjects Design.

Die zentrale Hypothese ist, dass wenn eine Person dafür belohnt wird ein Statement zu äußern, das ihrer ursprünglichen Meinung widerspricht, zu erwarten ist, dass sie nachfolgend ihre Meinung ändert, um Dissonanz zu reduzieren. Diese Meinungsänderung sollte umso höher sein, je geringer die Belohnung für dieÄußerung des meinungskonträren Statements war.

Welche der folgenden Aussagen stimmen mit den Hypothesen und deren Folgen der Theorie sozialer Vergleichsprozesse (Festinger, 1954) überein?

Menschen sind bestrebt, ihre Meinungen, nicht aber ihre Fertigkeiten, kontinuierlich zu verbessern.

Personen neigen dazu, ihre Meinungen und Fertigkeiten mit Personen zu vergleichen, die stark von ihnen abweichen.

Ohne subjektive oder soziale Vergleiche sind die eigenen Einschätzungen von Meinungen und Fertigkeiten stabil.

Menschen besitzen ein Motiv, eigene Meinungen und Fertigkeiten zu bewerten.

Wenn „objektive“ Kriterien verfügbar sind, werden diese grundsätzlich den „sozialen“ Kriterien vorgezogen.

Welche der folgenden Aussagen in Bezug auf die Studie von Kohler et al. (2020) treffen zu? Kohler, M. T., Turner, I. N., & Webster, G. D. (2020).

Social-comparison and state-trait dynamics: Viewing image-conscious Instragram accounts affects college students´ mood and anxiety. Psychology of Popular Media. Advance online publication. https://doi.org/10.1037/ppm0000310

Die Forschenden nehmen als Hypothese an, dass die Konfrontation mit Imagebezogenen Fotos zu einer Zunahme der negativen Stimmung und der Zustandsangst (state anxiety) führt.

Die Forschenden nehmen als Hypothese an, dass die Zustandsangst (state anxiety) den Effekt von Image-bezogenen Fotos auf die Vorhersage der Eigenschaftsangst (trait anxiety) verstärkt.

Die Variable „positive und negative Stimmungslage“ wurde sowohl vor als auch nach der Manipulation erhoben.

Als unabhängige Variable wurde die Eigenschaftsangst (trait anxiety) abgefragt, indem ein Fragebogen zu den Big-Five Persönlichkeitseigenschaften ausgefüllt wurde.

Die Ergebnisse zeigen: Die Konfrontation mit Image-bezogenen Fotos führt bei Personen, die eine hoch ausgeprägte Eigenschaftsangst (trait anxiety) haben, zu einer Steigerung der Zustandsangst (state anxiety), wohingegen bei Personen, die eine niedrig ausgeprägte Eigenschaftsangst (trait anxiety) haben, keine Steigerung der Zustandsangst (state anxiety) angenommen werden kann.

Welche der folgenden Aussagen zum Gegenstand der Attributionstheorie der Motivation (z.B. Weiner, 2012) sind korrekt?

Der theoretische Ansatz bezieht sich auf zwei Gegenstandsbereiche: 1. Die Attributionstheorie intrapersonalen Verhaltens, 2. die Attributionstheorie interpersonalen Verhaltens.

Die Attributionstheorie intrapersonalen Verhaltens erklärt Leistungsmotivation.

Die Attributionstheorie interpersonalen Verhaltens erklärt soziale Motivation.

Lediglich die Attributionstheorie intrapersonalen Verhaltens beruht auf einer Weiterentwicklung von Erwartungs-Wert-Ansätzen der Motivation.

Lediglich die Attributionstheorie interpersonalen Verhaltens postuliert eine DenkenFühlen-Handeln-Sequenz.

Welche der folgenden Aussagen zum statistischen Auswertungsverfahren der Untersuchung von McFarland und Ross (1982) sind richtig?

McFarland, C., & Ross, M. (1982). Impact of causal attributions on affective reactions to success and failure. Journal of Personality and Social Psychology, 43, 937-946.

Die unabhängigen Variablen waren in dieser Studie die Leistungsrückmeldung und die Attribution. Beide Variablen sind zweifach gestuft.

Die Messung von positivem Affekt, negativem Affekt und Selbstwertgefühl lagen als Messwiederholungsfaktoren vor.

Leistungsrückmeldung wurde als within-subjects Faktor verwendet.

Selbstwertgefühl wurde als between-subjects Faktor verwendet.

Zur Überprüfung des Vorhandenseins der unterschiedlichen von Weiner et al. (1979) vorgeschlagenen Affektkategorien wurde eine Faktorenanalyse durchgeführt.

Welche der folgenden grundlegenden Erklärungsprinzipien der Interdependenztheorie (Thibaut & Kelley, 1959) sind korrekt?

Das Prinzip der Struktur („objektive“ Merkmale der Situation).

Das Prinzip der Adaption (wiederholte Interaktionserfahrungen führen zur Annahme spezifischer Transformationen in ähnlichen Situationen).

Das Prinzip der Akzentuierung (ein gewisser Schwellenwert wird nicht erreicht).

Das Prinzip der Transformation (wie Personen die Situation subjektiv wahrnehmen).

Das Prinzip der Logik (Struktur von Argumenten im Hinblick auf ihre Gültigkeit).

Welche der folgenden Aussagen zur Studie von Ellemers und Kollegenschaft (1997) sind zutreffend?

Ellemers, N., Spears, R., & Doosje, B. J. (1997). Sticking together or falling apart: Group identification as a psychological determinant of group commitment versus individual mobility. Journal of Personality and Social Psychology, 72, 123-140.

Bei der Studie handelt es sich um ein Quasiexperiment.

Das übergeordnete Ziel der Studie war die Untersuchung des Einflusses von Identifikation auf den Wunsch nach individueller Mobilität.

Eine unabhängige Variable war in dieser Studie die Eigengruppenidentifikation (2- fach gestuft).

Eine abhängige Variable war in dieser Studie die wahrgenommene Fremdgruppenhomogenität.

Eine abhängige Variable war in dieser Studie der Gruppenstatus die Durchlässigkeit der Gruppengrenzen.

Welche der folgenden Aussagen zum ERSTEN Experiment der Studie von Jetten, Spears und Manstead (2001) über die Funktion der Gruppenidentifikation sind korrekt?

Jetten, J., Spears, R., & Manstead, A. S. R. (2001). Similarity as a source of differentiation: The role of group identification. European Journal of Social Psychology, 31(6), 621–640.

Das übergeordnete Ziel des ersten Experiments war es, zu untersuchen, ob der Grad der Identifikation mit der Fremdgruppe eine bedeutende Mediatorvariable darstellt.

Nach der Manipulation durch ein falsches Feedback wurde die Gruppenidentifikation als Studierender der Universität Amsterdam mit vier Items erfasst.

Es wurde ein 1x2 between-subjects Design verwendet.

Als abhängige Variable diente die stereotype Differenzierung sowohl der Eigen- als auch der Fremdgruppe.

Hinsichtlich der Gruppenvariabilität, der wahrgenommenen Intergruppendistanz sowie der Dimension Extraversion wurde ein Manipulationscheck durchgeführt.

Welche Annahmen in Bezug auf die Selbstkategorisierungstheorie (Turner et al., 1987) treffen zu?

Das Prinzip des komparativen Fits beschreibt, welches Vorwissen und welche Erwartungen Personen in Bezug auf den Erklärungswert bestimmter sozialer Kategorien auf das Verhalten in die jeweilige Situation mitbringen.

Welche Kategorien in einem sozialen Kontext zur Selbstkategorisierung herangezogen werden, hängt unter anderem vom normativen und komparativen Fit ab.

Das Prinzip des normativen Fits beschreibt, dass die Salienz einer Kategorie in Abhängigkeit des Verhältnisses von interkategorialen Unterschieden zu intrakategorialen Unterschieden zunimmt.

Die Salienz einer sozialen Kategorie resultiert aus einer Verknüpfung von Situationsund Kontextfaktoren sowie Personenfaktoren.

Der Vergleichsrahmen spielt eine unwesentliche Rolle dafür, wie Personen über soziale Kategorien denken und wie sie sich entsprechend selbst, auch wenn sie Mitglied einer sozialen Kategorie sind, definieren.

Welche der folgenden Annahmen gehören zu den zentralen Annahmen bezüglich kultureller Unterschiede der Individualismus-Kollektivismus Theorie (Triandis & Gelfand, 2012)?

Kulturelle Unterschiede in Bezug auf die Konstruktion des Selbstkonzepts: In kollektivistischen Kulturen ist das Selbst interdependent und wird im Hinblick auf die relevante Referenzgruppe definiert. In Individualistischen Kulturen sollte das Selbst in Hinblick auf andere und andere Gruppen als relativ unabhängig wahrgenommen und konstruiert/definiert.

Kulturelle Unterschiede in Bezug auf Selbstwirksamkeit: In kollektivistischen Kulturen sind Individuen durch den Einfluss der Kultur stärker dazu prädisponiert, eine hohe Selbstwirksamkeit zu erreichen. In individualistischen Kulturen hingegen besteht eine niedrigere Selbstwirksamkeit der Individuen.

Kulturelle Unterschiede in Bezug auf die Selbstregulation: In kollektivistischen Kulturen haben eher kollektive Ziele und Interessen Vorrang und in individualistischen Kulturen haben eher individuelle Ziele und Interessen Vorrang.

Kulturelle Unterschiede in Bezug auf sozialen Einfluss: In kollektivistischen Kulturen sind Individuen durch den Einfluss der Kultur stärker dazu prädisponiert, kollektive Normen zu akzeptieren und sich daran zu orientieren. In individualistischen Kulturen sind Personen stärker dazu prädisponiert, sich an persönlichen Einstellungen oder Bedürfnissen zu orientieren.

Kulturelle Unterschiede in Bezug auf soziale Beziehungen: Die Ausprägung von kommunalen Beziehungen, im Sinne der Verbreitung innerhalb der Gesellschaft, sollte in kollektivistischen Kulturen höher sein als in individualistischen Kulturen.

Welche Aussagen zu Pädiktor-, Kriteriums- und Moderatorvariablen in Bezug auf die Studie von Kim und Kollegenschaft (2016) sind richtig?

Kim, H. S., Sherman, D. K., & Updegraff, J. A. (2016). Fear of Ebola: The influence of collectivism on xenophobic threat responses. Psychological Science, 27(7), 935-944.

Kollektivismus fungiert als Prädiktorvariable.

Xenophilie fungiert als Kriteriumsvariable.

Aktivismus fungiert als Moderatorvariable.

Vulnerabilität fungiert als Moderatorvariable.

Xenophobie fungiert als Kriteriumsvariable

Welche der folgenden Aussagen zur Unterscheidung verschiedener Ebenen sozial- und verhaltenswissenschaftlicher Analysen (s. Pettigrew, 1996) sind dem Kursmaterial zufolge korrekt formuliert?

Sozialpsycholog/innen beschäftigen sich hauptsächlich mit Analysen auf der Mesoebene.

Die Erklärung komplexer sozialer Phänomene wie beispielsweise Rassismus oder soziale Unruhen erfordert die Verbindung von Analysen auf Makro-, Meso- und Mikroebene.

Analysen auf der Mesoebene widmen sich typischerweise den soziostrukturellen, ökonomischen oder politischen Prozessen.

Die Mikroebene fokussiert sich ausschließlich auf Veränderungen und Reaktionen auf zellulärer Basis des menschlichen Körpers.

Die Mikroebene bezeichnet die niedrigste aller Strukturebenen und liefert Erklärungen über ökonomische oder politische Prozesse.

Welche Aussagen zur sozialpsychologischen Geschichte sind dem Kursmaterial zufolge korrekt?

Peter Hofstätter war einer der ersten Psychologen in Westdeutschland, dem es gelang, Fragen der empirischen Sozialpsychologie einem breiten Publikum vorzutragen.

Der von Herbert Hyman 1942 geprägte Begriff der Bezugsgruppe (reference group) wies sowohl auf die Bedeutung sozialer Gruppen für den sozialen Vergleich aber auch für den Erwerb von Einstellungen hin.

Die Sozialpsychologie nach dem 2. Weltkrieg beschäftigte sich hauptsächlich mit der Untersuchung von Gruppenprozessen.

Ein Auslöser der „Identitätskrise“ der 1970er Jahre war die Beschäftigung mit forschungsleitenden Werten der experimentellen Sozialpsychologie.

Die Massenpsychologie wird im Gegensatz zur Völkerpsychologie als ein Vorläufer der Sozialpsychologie gesehen (Graumann & Moscovici, 1986). Der Ursprung der Massenpsychologie liegt in Frankreich.

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